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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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siehet. In ihrer gewöhnlichen Vollkommenheit mißt sie
in der Höhe 21/2 Zoll und in der Breite 23/4 Zoll. Diese
ihre gröste Breite hat sie unten bey dem Stiel, und
nimmt gegen die Blume gar unmerklich ab. Die Blu-
me stehet in einer tiefen und schüsselförmigen, weiten
Einsenkung, und an statt der Blumenblätter oder Kelch-
ausschnitte bey Aepfel und Birnen hat sie 5 grüne,
schmale und scharf gezähnte Blättchen, die im Liegen
braun werden. Sie hat fast gar keinen Stiel und
keine Stielhöhle, sondern ist unten ganz platt und scheint
unmittelbar am Zweige angewachsen zu seyn, von wel-
chem nur ein kleiner Butzen in der Frucht selbst steckt,
durch welchen sie den Zufluß der Säfte aus dem Holz
erhält. Auf der Fläche ihrer Rundung hat sie flache,
rippenartige Erhöhungen, die aber meist nicht beträcht-
lich sind. -- Ihre Schale ist bey der Reife gelb im
höchsten Grade, und zwar durchaus gleich gelb, und ist
dieselbe mit einer zarten Wolle dichte allenthalben über-
zogen. -- Ihr äußerlicher Geruch ist durchdringend
und angenehm, und eben den Parfüm behält auch das
Fleisch, das gelb, vest und steinigt ist, und sehr trocken
zu seyn scheint. Aber wenn es zu Gewinnung des Safts
gerieben wird, so zeigt sich eine große Saftmenge. Das
Kernhaus hat große Kammern, deren Wände nicht
so pe[r]gamentartig sind, wie bey Aepfel und Birnen,
sondern fleischiger, und enthalten oft eine große Menge
Kerne, oft über 20, die unförmlich sind: und bisweilen
sind gar keine tauglich. Die Kerne haben bekanntlich
einen starken Schleim um sich, der für verbrannte G[lie]-
der etc. sehr dienlich ist. -- Die Früchte können zu ihrer

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ſiehet. In ihrer gewöhnlichen Vollkommenheit mißt ſie
in der Höhe 2½ Zoll und in der Breite 2¾ Zoll. Dieſe
ihre gröſte Breite hat ſie unten bey dem Stiel, und
nimmt gegen die Blume gar unmerklich ab. Die Blu-
me ſtehet in einer tiefen und ſchüſſelförmigen, weiten
Einſenkung, und an ſtatt der Blumenblätter oder Kelch-
ausſchnitte bey Aepfel und Birnen hat ſie 5 grüne,
ſchmale und ſcharf gezähnte Blättchen, die im Liegen
braun werden. Sie hat faſt gar keinen Stiel und
keine Stielhöhle, ſondern iſt unten ganz platt und ſcheint
unmittelbar am Zweige angewachſen zu ſeyn, von wel-
chem nur ein kleiner Butzen in der Frucht ſelbſt ſteckt,
durch welchen ſie den Zufluß der Säfte aus dem Holz
erhält. Auf der Fläche ihrer Rundung hat ſie flache,
rippenartige Erhöhungen, die aber meiſt nicht beträcht-
lich ſind. — Ihre Schale iſt bey der Reife gelb im
höchſten Grade, und zwar durchaus gleich gelb, und iſt
dieſelbe mit einer zarten Wolle dichte allenthalben über-
zogen. — Ihr äußerlicher Geruch iſt durchdringend
und angenehm, und eben den Parfüm behält auch das
Fleiſch, das gelb, veſt und ſteinigt iſt, und ſehr trocken
zu ſeyn ſcheint. Aber wenn es zu Gewinnung des Safts
gerieben wird, ſo zeigt ſich eine große Saftmenge. Das
Kernhaus hat große Kammern, deren Wände nicht
ſo pe[r]gamentartig ſind, wie bey Aepfel und Birnen,
ſondern fleiſchiger, und enthalten oft eine große Menge
Kerne, oft über 20, die unförmlich ſind: und bisweilen
ſind gar keine tauglich. Die Kerne haben bekanntlich
einen ſtarken Schleim um ſich, der für verbrannte G[lie]-
der ꝛc. ſehr dienlich iſt. — Die Früchte können zu ihrer

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[634/0682] Quitten. Taf. 24. ſiehet. In ihrer gewöhnlichen Vollkommenheit mißt ſie in der Höhe 2½ Zoll und in der Breite 2¾ Zoll. Dieſe ihre gröſte Breite hat ſie unten bey dem Stiel, und nimmt gegen die Blume gar unmerklich ab. Die Blu- me ſtehet in einer tiefen und ſchüſſelförmigen, weiten Einſenkung, und an ſtatt der Blumenblätter oder Kelch- ausſchnitte bey Aepfel und Birnen hat ſie 5 grüne, ſchmale und ſcharf gezähnte Blättchen, die im Liegen braun werden. Sie hat faſt gar keinen Stiel und keine Stielhöhle, ſondern iſt unten ganz platt und ſcheint unmittelbar am Zweige angewachſen zu ſeyn, von wel- chem nur ein kleiner Butzen in der Frucht ſelbſt ſteckt, durch welchen ſie den Zufluß der Säfte aus dem Holz erhält. Auf der Fläche ihrer Rundung hat ſie flache, rippenartige Erhöhungen, die aber meiſt nicht beträcht- lich ſind. — Ihre Schale iſt bey der Reife gelb im höchſten Grade, und zwar durchaus gleich gelb, und iſt dieſelbe mit einer zarten Wolle dichte allenthalben über- zogen. — Ihr äußerlicher Geruch iſt durchdringend und angenehm, und eben den Parfüm behält auch das Fleiſch, das gelb, veſt und ſteinigt iſt, und ſehr trocken zu ſeyn ſcheint. Aber wenn es zu Gewinnung des Safts gerieben wird, ſo zeigt ſich eine große Saftmenge. Das Kernhaus hat große Kammern, deren Wände nicht ſo pergamentartig ſind, wie bey Aepfel und Birnen, ſondern fleiſchiger, und enthalten oft eine große Menge Kerne, oft über 20, die unförmlich ſind: und bisweilen ſind gar keine tauglich. Die Kerne haben bekanntlich einen ſtarken Schleim um ſich, der für verbrannte Glie- der ꝛc. ſehr dienlich iſt. — Die Früchte können zu ihrer

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 634. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/682>, abgerufen am 21.11.2024.