Chladni, Ernst Florens Friedrich: Entdeckungen über die Theorie des Klanges. Leipzig, 1787.auf den Tisch oder auf einen Resonanzboden schwach aufstemmte, und an Der einfachste Klang in dem jetztbeschriebenen Falle ist um eine Octa-
Jn dem fünften Falle, wo beyde Enden des Stabes ganz unbe- hältnis- B 2
auf den Tiſch oder auf einen Reſonanzboden ſchwach aufſtemmte, und an Der einfachſte Klang in dem jetztbeſchriebenen Falle iſt um eine Octa-
Jn dem fuͤnften Falle, wo beyde Enden des Stabes ganz unbe- haͤltniſ- B 2
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auf den Tiſch oder auf einen Reſonanzboden ſchwach aufſtemmte, und an
den gehoͤrigen Stellen mit den Violinbogen ſtrich, zugleich aber mit einem
Finger irgend eine Stelle beruͤhrte, wo ein Schwingungsknoten ſeyn ſollte.
Die einfachſte Art des Klanges iſt die, bey welcher kein Schwingungsknoten
vorhanden iſt, ſondern der ganze Stab eben ſolche Schwingungen macht,
wie eine Saite bey ihrem Grundtone, (fig. 153.) bey der folgenden, wo
die Axe einmal durchſchnitten wird, (fig. 154.) iſt der Ton um 2 Octaven
hoͤher, bey dem naͤchſtfolgenden, wo zween Schwingungsknoten ſind, um
3 Octaven + einen ganzen Ton u. ſ. w. Es verhalten ſich naͤmlich die in
dieſem Falle hervorzubringenden Toͤne genau, wie die Quadrate der Zahlen
1, 2, 3, 4 u. ſ. f.
Der einfachſte Klang in dem jetztbeſchriebenen Falle iſt um eine Octa-
ve + eine uͤbermaͤßige Quarte hoͤher, als der einfachſte Klang des naͤmli-
chen Stabes in dem erſten Falle war; wenn alſo dieſer, wie ſchon einigemal
geſchehen, als das Contra- C angenommen wird, ſo ſind die Toͤne des naͤm-
lichen an beyden Enden ſchwach befeſtigten Stabes folgende:
Anzahl der
Schwingungsknoten: 0, 1, 2, 3, 4, 5,
Toͤne: Fs, fs̅, gs̅̅, fs̅̅̅, d̅̅̅̅, gs̅̅̅̅, u. ſ. w.
Jn dem fuͤnften Falle, wo beyde Enden des Stabes ganz unbe-
weglich ſind, wird bey dem einfachſten Klange die Axe nirgends durch-
ſchnitten, bey dem folgenden einmal, u. ſ. f. Die Schwingungsknoten ſind
an den naͤmlichen Stellen, wie in dem vierten Falle, aber ſowohl die Ge-
ſtalt der krummen Linien, als auch die Tonverhaͤltniſſe, ſind ganz anders be-
ſchaffen. Die krumme Linie, welche bey dem einfachſten Klange dieſer Art
Statt findet, iſt bey fig. 155. zu ſehen. Die Toͤne ſind nach Eulers An-
gabe die naͤmlichen, wie in dem dritten Falle. Jch glaubte dieſe Tonver-
haͤltniſ-
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Zitationshilfe: | Chladni, Ernst Florens Friedrich: Entdeckungen über die Theorie des Klanges. Leipzig, 1787, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_klang_1787/19>, abgerufen am 27.07.2024. |