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Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.

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Fig. 151, welche sich auch bisweilen wie Fig. 152. oder 153. zeigt, ist 3|II auf eine
solche Art, daß die durchgehenden Linien sich an den Ecken der Scheiben endigen, der
Ton ist gnnnn.

Ebenderselbe Ton findet auch Statt bey 6|I, Fig. 154, welche sich auch öfters wie
Fig. 155. zeigt; ingleichen bey Fig. 156, welche letztere ich nicht gehörig zu ordnen weiß.

Weiter habe ich die Figuren und Töne sechseckiger Scheiben nicht beobachtet. Die
Töne der Schwingungsarten 2|0, 3|0, (mit Linien, die in der Mitte der Seiten endigen,
Fig. 129.) 4|0, 5|0, u. s. w. scheinen unter sich ebensowohl wie an runden Scheiben in den
Verhältnissen der Quadrate von 2, 3, 4, 5 u. s. w. zu stehen. Die Töne der Schwingungs-
arten, bey welchen ein Kreiß vorhanden ist, oder 0|I, 1|I, 2|I, 3|I mit Linien, die sich an
den Ecken endigen, u. s. w. haben unter sich ebenfalls ungefähr die Verhältnisse der Quadrate
von 2, 3, 4, 5 u. s. f. Bey den Schwingungsarten, wo 1 Kreiß, oder 2 Kreise (Fig. 136,)
u. s. w. vorhanden sind, scheinen die Töne sich wie die Quadrate von 1, 2, 3 u. s. w. zu
verhalten. Alles dieses ist ungefähr, wie bey runden Scheiben, nur mit dem Unterschiede,
daß meistens der Ton tiefer ist, wenn Knotenlinien sich nicht an den Ecken endigen, als wenn
bey eben so vielen Linien die Enden derselben sich an den Ecken befinden, weil im ersten Falle
die Hervorragungen der Scheibe mitschwingen, im zweyten aber nicht.

An sechseckigen Scheiben sind nur sehr wenige Klangfiguren so beschaffen, daß sie,
wenn man mehrere zusammensetzt, (so wie §. 118. an einer Quadratscheibe gezeigt worden),
zusammenhängende Muster bilden.

Anm. Die Art, wie eine jede von diesen Schwingungsarten einer gleichseitig sechseckigen Scheibe
hervorzubringen ist, habe ich, um nicht allzuweitläuftig zu seyn, nicht besonders gezeigt; es wird
aber denen, die das, was über die Hervorbringung der Schwingungsarten an andern Scheiben
bisher gesagt worden ist, gehörig gefaßt haben, nicht schwer werden, auch hier die Stellen zu
finden, wo die Scheibe gehalten und wo sie gestrichen werden muß. Das Halten muß hier eben
so, wie an andern Scheiben, so viel als möglich, an einer solchen Stelle geschehen, wo sich zwey
oder mehrere Knotenlinien durchschneiden, und bey denen Schwingungsarten, wo keine solche
Stelle vorhanden ist, wird die Haltung mit den äußersten Fingerspitzen auf einer bloßen Linie
geschehen müssen, und diese Schwingungsarten werden sich weit schwerer hervorbringen lassen.
Jn einigen Fällen wird es auch vortheilhaft seyn, auf einer Knotenlinie noch eine andere Stelle,
als die gehaltene, mit einer Fingerspitze zu berühren. Das Streichen geschieht auch hier alle-
mahl an einer der Haltungsstelle benachbarten schwingenden Stelle des Randes, am besten an
einer Stelle, wo eine Einbiegung der Knotenlinien ist. Bey einiger Uebung wird man leicht auf
A a 2

Fig. 151, welche ſich auch bisweilen wie Fig. 152. oder 153. zeigt, iſt 3|II auf eine
ſolche Art, daß die durchgehenden Linien ſich an den Ecken der Scheiben endigen, der
Ton iſt ḡ̄̄̄.

Ebenderſelbe Ton findet auch Statt bey 6|I, Fig. 154, welche ſich auch oͤfters wie
Fig. 155. zeigt; ingleichen bey Fig. 156, welche letztere ich nicht gehoͤrig zu ordnen weiß.

Weiter habe ich die Figuren und Toͤne ſechseckiger Scheiben nicht beobachtet. Die
Toͤne der Schwingungsarten 2|0, 3|0, (mit Linien, die in der Mitte der Seiten endigen,
Fig. 129.) 4|0, 5|0, u. ſ. w. ſcheinen unter ſich ebenſowohl wie an runden Scheiben in den
Verhaͤltniſſen der Quadrate von 2, 3, 4, 5 u. ſ. w. zu ſtehen. Die Toͤne der Schwingungs-
arten, bey welchen ein Kreiß vorhanden iſt, oder 0|I, 1|I, 2|I, 3|I mit Linien, die ſich an
den Ecken endigen, u. ſ. w. haben unter ſich ebenfalls ungefaͤhr die Verhaͤltniſſe der Quadrate
von 2, 3, 4, 5 u. ſ. f. Bey den Schwingungsarten, wo 1 Kreiß, oder 2 Kreiſe (Fig. 136,)
u. ſ. w. vorhanden ſind, ſcheinen die Toͤne ſich wie die Quadrate von 1, 2, 3 u. ſ. w. zu
verhalten. Alles dieſes iſt ungefaͤhr, wie bey runden Scheiben, nur mit dem Unterſchiede,
daß meiſtens der Ton tiefer iſt, wenn Knotenlinien ſich nicht an den Ecken endigen, als wenn
bey eben ſo vielen Linien die Enden derſelben ſich an den Ecken befinden, weil im erſten Falle
die Hervorragungen der Scheibe mitſchwingen, im zweyten aber nicht.

An ſechseckigen Scheiben ſind nur ſehr wenige Klangfiguren ſo beſchaffen, daß ſie,
wenn man mehrere zuſammenſetzt, (ſo wie §. 118. an einer Quadratſcheibe gezeigt worden),
zuſammenhaͤngende Muſter bilden.

Anm. Die Art, wie eine jede von dieſen Schwingungsarten einer gleichſeitig ſechseckigen Scheibe
hervorzubringen iſt, habe ich, um nicht allzuweitlaͤuftig zu ſeyn, nicht beſonders gezeigt; es wird
aber denen, die das, was uͤber die Hervorbringung der Schwingungsarten an andern Scheiben
bisher geſagt worden iſt, gehoͤrig gefaßt haben, nicht ſchwer werden, auch hier die Stellen zu
finden, wo die Scheibe gehalten und wo ſie geſtrichen werden muß. Das Halten muß hier eben
ſo, wie an andern Scheiben, ſo viel als moͤglich, an einer ſolchen Stelle geſchehen, wo ſich zwey
oder mehrere Knotenlinien durchſchneiden, und bey denen Schwingungsarten, wo keine ſolche
Stelle vorhanden iſt, wird die Haltung mit den aͤußerſten Fingerſpitzen auf einer bloßen Linie
geſchehen muͤſſen, und dieſe Schwingungsarten werden ſich weit ſchwerer hervorbringen laſſen.
Jn einigen Faͤllen wird es auch vortheilhaft ſeyn, auf einer Knotenlinie noch eine andere Stelle,
als die gehaltene, mit einer Fingerſpitze zu beruͤhren. Das Streichen geſchieht auch hier alle-
mahl an einer der Haltungsſtelle benachbarten ſchwingenden Stelle des Randes, am beſten an
einer Stelle, wo eine Einbiegung der Knotenlinien iſt. Bey einiger Uebung wird man leicht auf
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[187/0221] Fig. 151, welche ſich auch bisweilen wie Fig. 152. oder 153. zeigt, iſt 3|II auf eine ſolche Art, daß die durchgehenden Linien ſich an den Ecken der Scheiben endigen, der Ton iſt ḡ̄̄̄. Ebenderſelbe Ton findet auch Statt bey 6|I, Fig. 154, welche ſich auch oͤfters wie Fig. 155. zeigt; ingleichen bey Fig. 156, welche letztere ich nicht gehoͤrig zu ordnen weiß. Weiter habe ich die Figuren und Toͤne ſechseckiger Scheiben nicht beobachtet. Die Toͤne der Schwingungsarten 2|0, 3|0, (mit Linien, die in der Mitte der Seiten endigen, Fig. 129.) 4|0, 5|0, u. ſ. w. ſcheinen unter ſich ebenſowohl wie an runden Scheiben in den Verhaͤltniſſen der Quadrate von 2, 3, 4, 5 u. ſ. w. zu ſtehen. Die Toͤne der Schwingungs- arten, bey welchen ein Kreiß vorhanden iſt, oder 0|I, 1|I, 2|I, 3|I mit Linien, die ſich an den Ecken endigen, u. ſ. w. haben unter ſich ebenfalls ungefaͤhr die Verhaͤltniſſe der Quadrate von 2, 3, 4, 5 u. ſ. f. Bey den Schwingungsarten, wo 1 Kreiß, oder 2 Kreiſe (Fig. 136,) u. ſ. w. vorhanden ſind, ſcheinen die Toͤne ſich wie die Quadrate von 1, 2, 3 u. ſ. w. zu verhalten. Alles dieſes iſt ungefaͤhr, wie bey runden Scheiben, nur mit dem Unterſchiede, daß meiſtens der Ton tiefer iſt, wenn Knotenlinien ſich nicht an den Ecken endigen, als wenn bey eben ſo vielen Linien die Enden derſelben ſich an den Ecken befinden, weil im erſten Falle die Hervorragungen der Scheibe mitſchwingen, im zweyten aber nicht. An ſechseckigen Scheiben ſind nur ſehr wenige Klangfiguren ſo beſchaffen, daß ſie, wenn man mehrere zuſammenſetzt, (ſo wie §. 118. an einer Quadratſcheibe gezeigt worden), zuſammenhaͤngende Muſter bilden. Anm. Die Art, wie eine jede von dieſen Schwingungsarten einer gleichſeitig ſechseckigen Scheibe hervorzubringen iſt, habe ich, um nicht allzuweitlaͤuftig zu ſeyn, nicht beſonders gezeigt; es wird aber denen, die das, was uͤber die Hervorbringung der Schwingungsarten an andern Scheiben bisher geſagt worden iſt, gehoͤrig gefaßt haben, nicht ſchwer werden, auch hier die Stellen zu finden, wo die Scheibe gehalten und wo ſie geſtrichen werden muß. Das Halten muß hier eben ſo, wie an andern Scheiben, ſo viel als moͤglich, an einer ſolchen Stelle geſchehen, wo ſich zwey oder mehrere Knotenlinien durchſchneiden, und bey denen Schwingungsarten, wo keine ſolche Stelle vorhanden iſt, wird die Haltung mit den aͤußerſten Fingerſpitzen auf einer bloßen Linie geſchehen muͤſſen, und dieſe Schwingungsarten werden ſich weit ſchwerer hervorbringen laſſen. Jn einigen Faͤllen wird es auch vortheilhaft ſeyn, auf einer Knotenlinie noch eine andere Stelle, als die gehaltene, mit einer Fingerſpitze zu beruͤhren. Das Streichen geſchieht auch hier alle- mahl an einer der Haltungsſtelle benachbarten ſchwingenden Stelle des Randes, am beſten an einer Stelle, wo eine Einbiegung der Knotenlinien iſt. Bey einiger Uebung wird man leicht auf A a 2

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Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_akustik_1802/221>, abgerufen am 30.11.2024.