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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 17. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–98. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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-garten zu erscheinen. Ich stieg in der dunklen Laube ab, welche nach mir benannt war und wo sie mich auch diesmal erwarten mußten. Die Mutter kam mir sorgenfrei und freudig entgegen. Mina saß da, bleich und schön, wie der erste Schnee, der manchmal im Herbste die letzten Blumen küßt und gleich in bittres Wasser zerfließen wird. Der Förstmeister, ein geschriebenes Blatt in der Hand, ging heftig auf und ab und schien Vieles in sich zu unterdrücken, was, mit fliegender Röthe und Blässe wechselnd, sich auf seinem sonst unbeweglichen Gesichte malte. Er kam auf mich zu, als ich hereintrat, und verlangte mit oft unterbrochenen Worten, mich allein zu sprechen. Der Gang, auf den er mich, ihm zu folgen, einlud, führte nach einem freien, besonnten Theile des Gartens -- ich ließ mich stumm auf einen Sitz nider, und es erfolgte ein langes Schweigen, das selbst die gute Mutter nicht zu unterbrechen wagte.

Der Forstmeister stürmte immer noch ungleichen Schrittes die Laube auf und ab, er stand mit Einem Mal vor mir still, blickte ins Papier, das er hielt, und fragte mich mit prüfendem Blick: Sollte Ihnen, Herr Graf, ein gewisser Peter Schlemihl wirklich nicht unbekannt sein? -- Ich schwieg -- Ein Mann von vorzüglichem Charakter und von besonderen Gaben -- Er erwartete eine Antwort. -- Und wenn ich selber der Mann wäre? -- dem, fügte er heftig hinzu, sein Schatten abhanden gekommen ist!! -- O meine Ahnung,

-garten zu erscheinen. Ich stieg in der dunklen Laube ab, welche nach mir benannt war und wo sie mich auch diesmal erwarten mußten. Die Mutter kam mir sorgenfrei und freudig entgegen. Mina saß da, bleich und schön, wie der erste Schnee, der manchmal im Herbste die letzten Blumen küßt und gleich in bittres Wasser zerfließen wird. Der Förstmeister, ein geschriebenes Blatt in der Hand, ging heftig auf und ab und schien Vieles in sich zu unterdrücken, was, mit fliegender Röthe und Blässe wechselnd, sich auf seinem sonst unbeweglichen Gesichte malte. Er kam auf mich zu, als ich hereintrat, und verlangte mit oft unterbrochenen Worten, mich allein zu sprechen. Der Gang, auf den er mich, ihm zu folgen, einlud, führte nach einem freien, besonnten Theile des Gartens — ich ließ mich stumm auf einen Sitz nider, und es erfolgte ein langes Schweigen, das selbst die gute Mutter nicht zu unterbrechen wagte.

Der Forstmeister stürmte immer noch ungleichen Schrittes die Laube auf und ab, er stand mit Einem Mal vor mir still, blickte ins Papier, das er hielt, und fragte mich mit prüfendem Blick: Sollte Ihnen, Herr Graf, ein gewisser Peter Schlemihl wirklich nicht unbekannt sein? — Ich schwieg — Ein Mann von vorzüglichem Charakter und von besonderen Gaben — Er erwartete eine Antwort. — Und wenn ich selber der Mann wäre? — dem, fügte er heftig hinzu, sein Schatten abhanden gekommen ist!! — O meine Ahnung,

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-14T13:49:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-14T13:49:40Z)

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Zitationshilfe: Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 17. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–98. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamisso_schlemihl_1910/52>, abgerufen am 22.11.2024.