zu beseitigen; beträchtliche Einrisse des Mittelfleisches erfor- dern die blutige Nath u. s. w.
§. 391.
Ist dagegen die arterielle Reaction gegen die einwirken- de Erregung bereits vorüber, ein atonischer Zustand eingetre- ten, wo eben in Folge der gesunkenen Lebensthätigkeit über- haupt diese niedere Thätigkeit der Schleimhäute übermäßig hervortritt, so kann dieses wieder entweder nur die Folge der geschwächten animalen höhern Lebensthätigkeit im gesammten Organismus, oder die Folge eines örtlichen Schwächezustan- des seyn. -- Das erstere pflegt der Fall zu seyn nach schwe- ren akuten oder chronischen Krankheiten, bey ungesunder Le- bensweise, in kalter feuchter Luft, bey schlechter Nahrung, deprimirenden Gemüthszuständen, ja die anfänglich vielleicht bloß örtlich erregte Leukorrhöe selbst wird bey längerer Dauer diese Schwäche zur Folge haben. -- Hier gilt es nun wieder, die Ursachen aufzusuchen, welche einen Schwächezustand dieser Art zur Folge gehabt haben, sie sodann zu beseitigen und gleichzeitig den Gebrauch roborirender Mittel damit zu ver- binden. Ist daher auf die Freiheit der ersten Ernährungs- wege die gehörige Rücksicht genommen, so sucht man die Ver- dauungskraft durch bittere Mittel, Extr. Centaurii min., Gentianae, Trifol. fibr., bey mehr torpiden Subjekten in Verbindung mit geistigen Mitteln, Elix. Viscerale Hoffm., TR. Cort. Aurant., Balsam. vit. Hoffm., allmählig zu heben, und wendet dann die China (vorzüglich in Pulver- form) und späterhin das Eisen, vorzüglich in Form der (wo möglich an der Quelle zu trinkenden) eisenhaltigen Mineral- wässer an. Ferner empfiehlt man eine nährende, leicht ver- dauliche Diät, den mäßigen Genuß eines guten alten Weins, Landluft, Aufheiterung des Gemüths und besonders den Ge- brauch stärkender, vorzüglich eisenhaltiger Bäder.
§. 392.
Die Leukorrhöe, wegen örtlich gesunkener Lebensthätigkeit und dadurch profus gewordener Absonderung der Schleimhäute,
zu beſeitigen; betraͤchtliche Einriſſe des Mittelfleiſches erfor- dern die blutige Nath u. ſ. w.
§. 391.
Iſt dagegen die arterielle Reaction gegen die einwirken- de Erregung bereits voruͤber, ein atoniſcher Zuſtand eingetre- ten, wo eben in Folge der geſunkenen Lebensthaͤtigkeit uͤber- haupt dieſe niedere Thaͤtigkeit der Schleimhaͤute uͤbermaͤßig hervortritt, ſo kann dieſes wieder entweder nur die Folge der geſchwaͤchten animalen hoͤhern Lebensthaͤtigkeit im geſammten Organismus, oder die Folge eines oͤrtlichen Schwaͤchezuſtan- des ſeyn. — Das erſtere pflegt der Fall zu ſeyn nach ſchwe- ren akuten oder chroniſchen Krankheiten, bey ungeſunder Le- bensweiſe, in kalter feuchter Luft, bey ſchlechter Nahrung, deprimirenden Gemuͤthszuſtaͤnden, ja die anfaͤnglich vielleicht bloß oͤrtlich erregte Leukorrhoͤe ſelbſt wird bey laͤngerer Dauer dieſe Schwaͤche zur Folge haben. — Hier gilt es nun wieder, die Urſachen aufzuſuchen, welche einen Schwaͤchezuſtand dieſer Art zur Folge gehabt haben, ſie ſodann zu beſeitigen und gleichzeitig den Gebrauch roborirender Mittel damit zu ver- binden. Iſt daher auf die Freiheit der erſten Ernaͤhrungs- wege die gehoͤrige Ruͤckſicht genommen, ſo ſucht man die Ver- dauungskraft durch bittere Mittel, Extr. Centaurii min., Gentianae, Trifol. fibr., bey mehr torpiden Subjekten in Verbindung mit geiſtigen Mitteln, Elix. Viscerale Hoffm., TR. Cort. Aurant., Balsam. vit. Hoffm., allmaͤhlig zu heben, und wendet dann die China (vorzuͤglich in Pulver- form) und ſpaͤterhin das Eiſen, vorzuͤglich in Form der (wo moͤglich an der Quelle zu trinkenden) eiſenhaltigen Mineral- waͤſſer an. Ferner empfiehlt man eine naͤhrende, leicht ver- dauliche Diaͤt, den maͤßigen Genuß eines guten alten Weins, Landluft, Aufheiterung des Gemuͤths und beſonders den Ge- brauch ſtaͤrkender, vorzuͤglich eiſenhaltiger Baͤder.
§. 392.
Die Leukorrhoͤe, wegen oͤrtlich geſunkener Lebensthaͤtigkeit und dadurch profus gewordener Abſonderung der Schleimhaͤute,
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zu beſeitigen; betraͤchtliche Einriſſe des Mittelfleiſches erfor-
dern die blutige Nath u. ſ. w.
§. 391.
Iſt dagegen die arterielle Reaction gegen die einwirken-
de Erregung bereits voruͤber, ein atoniſcher Zuſtand eingetre-
ten, wo eben in Folge der geſunkenen Lebensthaͤtigkeit uͤber-
haupt dieſe niedere Thaͤtigkeit der Schleimhaͤute uͤbermaͤßig
hervortritt, ſo kann dieſes wieder entweder nur die Folge der
geſchwaͤchten animalen hoͤhern Lebensthaͤtigkeit im geſammten
Organismus, oder die Folge eines oͤrtlichen Schwaͤchezuſtan-
des ſeyn. — Das erſtere pflegt der Fall zu ſeyn nach ſchwe-
ren akuten oder chroniſchen Krankheiten, bey ungeſunder Le-
bensweiſe, in kalter feuchter Luft, bey ſchlechter Nahrung,
deprimirenden Gemuͤthszuſtaͤnden, ja die anfaͤnglich vielleicht
bloß oͤrtlich erregte Leukorrhoͤe ſelbſt wird bey laͤngerer Dauer
dieſe Schwaͤche zur Folge haben. — Hier gilt es nun wieder,
die Urſachen aufzuſuchen, welche einen Schwaͤchezuſtand dieſer
Art zur Folge gehabt haben, ſie ſodann zu beſeitigen und
gleichzeitig den Gebrauch roborirender Mittel damit zu ver-
binden. Iſt daher auf die Freiheit der erſten Ernaͤhrungs-
wege die gehoͤrige Ruͤckſicht genommen, ſo ſucht man die Ver-
dauungskraft durch bittere Mittel, Extr. Centaurii min.,
Gentianae, Trifol. fibr., bey mehr torpiden Subjekten in
Verbindung mit geiſtigen Mitteln, Elix. Viscerale Hoffm.,
TR. Cort. Aurant., Balsam. vit. Hoffm., allmaͤhlig zu
heben, und wendet dann die China (vorzuͤglich in Pulver-
form) und ſpaͤterhin das Eiſen, vorzuͤglich in Form der (wo
moͤglich an der Quelle zu trinkenden) eiſenhaltigen Mineral-
waͤſſer an. Ferner empfiehlt man eine naͤhrende, leicht ver-
dauliche Diaͤt, den maͤßigen Genuß eines guten alten Weins,
Landluft, Aufheiterung des Gemuͤths und beſonders den Ge-
brauch ſtaͤrkender, vorzuͤglich eiſenhaltiger Baͤder.
§. 392.
Die Leukorrhoͤe, wegen oͤrtlich geſunkener Lebensthaͤtigkeit
und dadurch profus gewordener Abſonderung der Schleimhaͤute,
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/324>, abgerufen am 01.11.2024.
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