Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

Osmanische Geschichte
und eröffnet ihnen des Weßirs Vorhaben, das er gegen sie angesponnen habe.
Nach reifer Berathschlagung über diese Sache fassen diese drey Männer den
Entschluß, zu dem Sultane zu gehen, und durch eine verdeckte oder offenbare
Verklagung des Weßirs es dahin zu bringen, daß derselbe von seinem Amte
abgesetzet, und, wo möglich, ums Leben gebracht werde. Der Müfti nimmt
dieses Geschäffte über sich, machet am folgenden Tage dem Sultane seine Auf-
wartung, und meldet demselben: der Weßir gehe mit gewissen neuen Absichten
um, die dem ganzen osmanischen Reiche zum Untergange gereichen würden;
er habe ingeheim ein sehr zahlreiches Kriegesheer angeworben, seine Anhänger
bey demselben zu Befehlhabern gemacht, und ihnen befohlen, die Soldaten auf-
zuwiegeln, daß sie öffentlich begehren sollten, den Frieden zu brechen und den
Sultan abzusetzen, wenn derselbe dem Kriegesheere in seinen Forderungen nicht
willfahren würde.

Der leichtglau-
bige Sultan läs-
set den Weßir,
ohne sein Ver-
brechen zu un-
tersuchen, um-
bringen: Rami
Pascha kommtan seine Stelle.
108.

Der Sultan glaubet dieses gleich, wessen der Müfti, für den er
große Hochachtung hatte, den Weßir fälschlicher Weise beschuldigte, und wird
auf das äußerste gegen ihn ergrimmet. Er lässet denselben unverzüglich durch
Baltadschilar Kjihajasi zu sich berufen, und giebt ihm einen scharfen Verweis;
und da dieser bemühet ist, sich zu entschuldigen: so lässet er ihn ums Leben brin-
[Spaltenumbruch]

dabey die Musik verstunde: so erwarb er sich
damit, nach seinen Umständen, einen ziemlich
guten Unterhalt. Von dieser Lebensart nahm
ihn der berühmte Dichter, Nabi Efendi, Se-
kretär bey dem Musahib Diwan*, hinweg,
und da brachte er es durch die gute Anwei-
sung desselben so weit, daß (ungeachtet er kei-
nen Dienst bey Hofe hatte, weil alle seine
Freunde todt waren) er nichts desto weniger
bey den Großen für den besten Schriftsteller
gehalten wurde. Endlich machte ihn Elmas
Mehemmed Pascha zum Mukabeledschi, und
Husejn Pascha beförderte ihn zu der Stelle
des Rejs Efendis, bey welchem Amte dersel-
be seine Geschicklichkeit zeigete, als er in Ge-
sellschaft Maurocordatus das Friedenswerk
ausführete. Nach seiner Zurückkunft von
dieser Gesandtschaft kam er bey dem Sultane
[Spaltenumbruch]
in sehr große Hochachtung, und wurde von
demselben gerühmet, daß er sein aufgegebenes
Geschäffte wohl und klüglich ausgerichtet habe.
Als Daltaban ihn ums Leben zu bringen trach-
tete: so setzte er sich nicht allein durch seine
eigene und des Müftis Kunstgriffe gegen den-
selben in Sicherheit; sondern verbesserte auch
seine Umstände gar sehr mit dem Raube sei-
nes Feindes. Er wurde zum andernmale
von den Aufrührern zum Tode verurtheilet:
er rettete sich aber mit der Flucht, und steckte
eine Zeitlang zu Constantinopel unter dem
Frauenzimmer verborgen. Nachdem der
Aufruhr gedämpfet war: so erschiene er wie-
der öffentlich unter dem Weßiramte Häsen
Paschas, und wurde anfangs zum Pascha
von Aegypten gemacht, das die einträglichste
Paschaschaft in dem ganzen osmanischen Rei-

gen,
* dem geheimen Rathe.

Osmaniſche Geſchichte
und eroͤffnet ihnen des Weßirs Vorhaben, das er gegen ſie angeſponnen habe.
Nach reifer Berathſchlagung uͤber dieſe Sache faſſen dieſe drey Maͤnner den
Entſchluß, zu dem Sultane zu gehen, und durch eine verdeckte oder offenbare
Verklagung des Weßirs es dahin zu bringen, daß derſelbe von ſeinem Amte
abgeſetzet, und, wo moͤglich, ums Leben gebracht werde. Der Muͤfti nimmt
dieſes Geſchaͤffte uͤber ſich, machet am folgenden Tage dem Sultane ſeine Auf-
wartung, und meldet demſelben: der Weßir gehe mit gewiſſen neuen Abſichten
um, die dem ganzen osmaniſchen Reiche zum Untergange gereichen wuͤrden;
er habe ingeheim ein ſehr zahlreiches Kriegesheer angeworben, ſeine Anhaͤnger
bey demſelben zu Befehlhabern gemacht, und ihnen befohlen, die Soldaten auf-
zuwiegeln, daß ſie oͤffentlich begehren ſollten, den Frieden zu brechen und den
Sultan abzuſetzen, wenn derſelbe dem Kriegesheere in ſeinen Forderungen nicht
willfahren wuͤrde.

Der leichtglau-
bige Sultan laͤſ-
ſet den Weßir,
ohne ſein Ver-
brechen zu un-
terſuchen, um-
bringen: Rami
Paſcha kommtan ſeine Stelle.
108.

Der Sultan glaubet dieſes gleich, weſſen der Muͤfti, fuͤr den er
große Hochachtung hatte, den Weßir faͤlſchlicher Weiſe beſchuldigte, und wird
auf das aͤußerſte gegen ihn ergrimmet. Er laͤſſet denſelben unverzuͤglich durch
Baltadſchilar Kjihajaſi zu ſich berufen, und giebt ihm einen ſcharfen Verweis;
und da dieſer bemuͤhet iſt, ſich zu entſchuldigen: ſo laͤſſet er ihn ums Leben brin-
[Spaltenumbruch]

dabey die Muſik verſtunde: ſo erwarb er ſich
damit, nach ſeinen Umſtaͤnden, einen ziemlich
guten Unterhalt. Von dieſer Lebensart nahm
ihn der beruͤhmte Dichter, Nabi Efendi, Se-
kretaͤr bey dem Muſahib Diwan*, hinweg,
und da brachte er es durch die gute Anwei-
ſung deſſelben ſo weit, daß (ungeachtet er kei-
nen Dienſt bey Hofe hatte, weil alle ſeine
Freunde todt waren) er nichts deſto weniger
bey den Großen fuͤr den beſten Schriftſteller
gehalten wurde. Endlich machte ihn Elmas
Mehemmed Paſcha zum Mukabeledſchi, und
Huſejn Paſcha befoͤrderte ihn zu der Stelle
des Rejs Efendis, bey welchem Amte derſel-
be ſeine Geſchicklichkeit zeigete, als er in Ge-
ſellſchaft Maurocordatus das Friedenswerk
ausfuͤhrete. Nach ſeiner Zuruͤckkunft von
dieſer Geſandtſchaft kam er bey dem Sultane
[Spaltenumbruch]
in ſehr große Hochachtung, und wurde von
demſelben geruͤhmet, daß er ſein aufgegebenes
Geſchaͤffte wohl und kluͤglich ausgerichtet habe.
Als Daltaban ihn ums Leben zu bringen trach-
tete: ſo ſetzte er ſich nicht allein durch ſeine
eigene und des Muͤftis Kunſtgriffe gegen den-
ſelben in Sicherheit; ſondern verbeſſerte auch
ſeine Umſtaͤnde gar ſehr mit dem Raube ſei-
nes Feindes. Er wurde zum andernmale
von den Aufruͤhrern zum Tode verurtheilet:
er rettete ſich aber mit der Flucht, und ſteckte
eine Zeitlang zu Conſtantinopel unter dem
Frauenzimmer verborgen. Nachdem der
Aufruhr gedaͤmpfet war: ſo erſchiene er wie-
der oͤffentlich unter dem Weßiramte Haͤſen
Paſchas, und wurde anfangs zum Paſcha
von Aegypten gemacht, das die eintraͤglichſte
Paſchaſchaft in dem ganzen osmaniſchen Rei-

gen,
* dem geheimen Rathe.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0840" n="726"/><fw place="top" type="header">Osmani&#x017F;che Ge&#x017F;chichte</fw><lb/>
und ero&#x0364;ffnet ihnen des Weßirs Vorhaben, das er gegen &#x017F;ie ange&#x017F;ponnen habe.<lb/>
Nach reifer Berath&#x017F;chlagung u&#x0364;ber die&#x017F;e Sache fa&#x017F;&#x017F;en die&#x017F;e drey Ma&#x0364;nner den<lb/>
Ent&#x017F;chluß, zu dem Sultane zu gehen, und durch eine verdeckte oder offenbare<lb/>
Verklagung des Weßirs es dahin zu bringen, daß der&#x017F;elbe von &#x017F;einem Amte<lb/>
abge&#x017F;etzet, und, wo mo&#x0364;glich, ums Leben gebracht werde. Der Mu&#x0364;fti nimmt<lb/>
die&#x017F;es Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte u&#x0364;ber &#x017F;ich, machet am folgenden Tage dem Sultane &#x017F;eine Auf-<lb/>
wartung, und meldet dem&#x017F;elben: der Weßir gehe mit gewi&#x017F;&#x017F;en neuen Ab&#x017F;ichten<lb/>
um, die dem ganzen osmani&#x017F;chen Reiche zum Untergange gereichen wu&#x0364;rden;<lb/>
er habe ingeheim ein &#x017F;ehr zahlreiches Kriegesheer angeworben, &#x017F;eine Anha&#x0364;nger<lb/>
bey dem&#x017F;elben zu Befehlhabern gemacht, und ihnen befohlen, die Soldaten auf-<lb/>
zuwiegeln, daß &#x017F;ie o&#x0364;ffentlich begehren &#x017F;ollten, den Frieden zu brechen und den<lb/>
Sultan abzu&#x017F;etzen, wenn der&#x017F;elbe dem Kriegesheere in &#x017F;einen Forderungen nicht<lb/>
willfahren wu&#x0364;rde.</p><lb/>
            <note place="left">Der leichtglau-<lb/>
bige Sultan la&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et den Weßir,<lb/>
ohne &#x017F;ein Ver-<lb/>
brechen zu un-<lb/>
ter&#x017F;uchen, um-<lb/>
bringen: Rami<lb/>
Pa&#x017F;cha kommtan &#x017F;eine Stelle.</note>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>108.</head>
            <p>Der Sultan glaubet die&#x017F;es gleich, we&#x017F;&#x017F;en der Mu&#x0364;fti, fu&#x0364;r den er<lb/>
große Hochachtung hatte, den Weßir fa&#x0364;l&#x017F;chlicher Wei&#x017F;e be&#x017F;chuldigte, und wird<lb/>
auf das a&#x0364;ußer&#x017F;te gegen ihn ergrimmet. Er la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et den&#x017F;elben unverzu&#x0364;glich durch<lb/>
Baltad&#x017F;chilar Kjihaja&#x017F;i zu &#x017F;ich berufen, und giebt ihm einen &#x017F;charfen Verweis;<lb/>
und da die&#x017F;er bemu&#x0364;het i&#x017F;t, &#x017F;ich zu ent&#x017F;chuldigen: &#x017F;o la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et er ihn ums Leben brin-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen,</fw><lb/><cb n="1"/><lb/><note xml:id="R840" prev="#R839" place="end" next="#R841">dabey die Mu&#x017F;ik ver&#x017F;tunde: &#x017F;o erwarb er &#x017F;ich<lb/>
damit, nach &#x017F;einen Um&#x017F;ta&#x0364;nden, einen ziemlich<lb/>
guten Unterhalt. Von die&#x017F;er Lebensart nahm<lb/>
ihn der beru&#x0364;hmte Dichter, Nabi Efendi, Se-<lb/>
kreta&#x0364;r bey dem Mu&#x017F;ahib Diwan<note place="foot" n="*">dem geheimen Rathe.</note>, hinweg,<lb/>
und da brachte er es durch die gute Anwei-<lb/>
&#x017F;ung de&#x017F;&#x017F;elben &#x017F;o weit, daß (ungeachtet er kei-<lb/>
nen Dien&#x017F;t bey Hofe hatte, weil alle &#x017F;eine<lb/>
Freunde todt waren) er nichts de&#x017F;to weniger<lb/>
bey den Großen fu&#x0364;r den be&#x017F;ten Schrift&#x017F;teller<lb/>
gehalten wurde. Endlich machte ihn Elmas<lb/>
Mehemmed Pa&#x017F;cha zum Mukabeled&#x017F;chi, und<lb/>
Hu&#x017F;ejn Pa&#x017F;cha befo&#x0364;rderte ihn zu der Stelle<lb/>
des Rejs Efendis, bey welchem Amte der&#x017F;el-<lb/>
be &#x017F;eine Ge&#x017F;chicklichkeit zeigete, als er in Ge-<lb/>
&#x017F;ell&#x017F;chaft Maurocordatus das Friedenswerk<lb/>
ausfu&#x0364;hrete. Nach &#x017F;einer Zuru&#x0364;ckkunft von<lb/>
die&#x017F;er Ge&#x017F;andt&#x017F;chaft kam er bey dem Sultane<lb/><cb n="2"/><lb/>
in &#x017F;ehr große Hochachtung, und wurde von<lb/>
dem&#x017F;elben geru&#x0364;hmet, daß er &#x017F;ein aufgegebenes<lb/>
Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte wohl und klu&#x0364;glich ausgerichtet habe.<lb/>
Als Daltaban ihn ums Leben zu bringen trach-<lb/>
tete: &#x017F;o &#x017F;etzte er &#x017F;ich nicht allein durch &#x017F;eine<lb/>
eigene und des Mu&#x0364;ftis Kun&#x017F;tgriffe gegen den-<lb/>
&#x017F;elben in Sicherheit; &#x017F;ondern verbe&#x017F;&#x017F;erte auch<lb/>
&#x017F;eine Um&#x017F;ta&#x0364;nde gar &#x017F;ehr mit dem Raube &#x017F;ei-<lb/>
nes Feindes. Er wurde zum andernmale<lb/>
von den Aufru&#x0364;hrern zum Tode verurtheilet:<lb/>
er rettete &#x017F;ich aber mit der Flucht, und &#x017F;teckte<lb/>
eine Zeitlang zu Con&#x017F;tantinopel unter dem<lb/>
Frauenzimmer verborgen. Nachdem der<lb/>
Aufruhr geda&#x0364;mpfet war: &#x017F;o er&#x017F;chiene er wie-<lb/>
der o&#x0364;ffentlich unter dem Weßiramte Ha&#x0364;&#x017F;en<lb/>
Pa&#x017F;chas, und wurde anfangs zum Pa&#x017F;cha<lb/>
von Aegypten gemacht, das die eintra&#x0364;glich&#x017F;te<lb/>
Pa&#x017F;cha&#x017F;chaft in dem ganzen osmani&#x017F;chen Rei-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">che</fw></note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[726/0840] Osmaniſche Geſchichte und eroͤffnet ihnen des Weßirs Vorhaben, das er gegen ſie angeſponnen habe. Nach reifer Berathſchlagung uͤber dieſe Sache faſſen dieſe drey Maͤnner den Entſchluß, zu dem Sultane zu gehen, und durch eine verdeckte oder offenbare Verklagung des Weßirs es dahin zu bringen, daß derſelbe von ſeinem Amte abgeſetzet, und, wo moͤglich, ums Leben gebracht werde. Der Muͤfti nimmt dieſes Geſchaͤffte uͤber ſich, machet am folgenden Tage dem Sultane ſeine Auf- wartung, und meldet demſelben: der Weßir gehe mit gewiſſen neuen Abſichten um, die dem ganzen osmaniſchen Reiche zum Untergange gereichen wuͤrden; er habe ingeheim ein ſehr zahlreiches Kriegesheer angeworben, ſeine Anhaͤnger bey demſelben zu Befehlhabern gemacht, und ihnen befohlen, die Soldaten auf- zuwiegeln, daß ſie oͤffentlich begehren ſollten, den Frieden zu brechen und den Sultan abzuſetzen, wenn derſelbe dem Kriegesheere in ſeinen Forderungen nicht willfahren wuͤrde. 108. Der Sultan glaubet dieſes gleich, weſſen der Muͤfti, fuͤr den er große Hochachtung hatte, den Weßir faͤlſchlicher Weiſe beſchuldigte, und wird auf das aͤußerſte gegen ihn ergrimmet. Er laͤſſet denſelben unverzuͤglich durch Baltadſchilar Kjihajaſi zu ſich berufen, und giebt ihm einen ſcharfen Verweis; und da dieſer bemuͤhet iſt, ſich zu entſchuldigen: ſo laͤſſet er ihn ums Leben brin- gen, dabey die Muſik verſtunde: ſo erwarb er ſich damit, nach ſeinen Umſtaͤnden, einen ziemlich guten Unterhalt. Von dieſer Lebensart nahm ihn der beruͤhmte Dichter, Nabi Efendi, Se- kretaͤr bey dem Muſahib Diwan *, hinweg, und da brachte er es durch die gute Anwei- ſung deſſelben ſo weit, daß (ungeachtet er kei- nen Dienſt bey Hofe hatte, weil alle ſeine Freunde todt waren) er nichts deſto weniger bey den Großen fuͤr den beſten Schriftſteller gehalten wurde. Endlich machte ihn Elmas Mehemmed Paſcha zum Mukabeledſchi, und Huſejn Paſcha befoͤrderte ihn zu der Stelle des Rejs Efendis, bey welchem Amte derſel- be ſeine Geſchicklichkeit zeigete, als er in Ge- ſellſchaft Maurocordatus das Friedenswerk ausfuͤhrete. Nach ſeiner Zuruͤckkunft von dieſer Geſandtſchaft kam er bey dem Sultane in ſehr große Hochachtung, und wurde von demſelben geruͤhmet, daß er ſein aufgegebenes Geſchaͤffte wohl und kluͤglich ausgerichtet habe. Als Daltaban ihn ums Leben zu bringen trach- tete: ſo ſetzte er ſich nicht allein durch ſeine eigene und des Muͤftis Kunſtgriffe gegen den- ſelben in Sicherheit; ſondern verbeſſerte auch ſeine Umſtaͤnde gar ſehr mit dem Raube ſei- nes Feindes. Er wurde zum andernmale von den Aufruͤhrern zum Tode verurtheilet: er rettete ſich aber mit der Flucht, und ſteckte eine Zeitlang zu Conſtantinopel unter dem Frauenzimmer verborgen. Nachdem der Aufruhr gedaͤmpfet war: ſo erſchiene er wie- der oͤffentlich unter dem Weßiramte Haͤſen Paſchas, und wurde anfangs zum Paſcha von Aegypten gemacht, das die eintraͤglichſte Paſchaſchaft in dem ganzen osmaniſchen Rei- che * dem geheimen Rathe.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/840
Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/840>, abgerufen am 20.05.2024.