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Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

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22. Mustäfa der II
5.

Da nun alles fertig, und die Soldaten sowol mit den Herzen alsDurchforschet
das Lager unbe-
kannter Weise,
und lässet den
Weßir um das
Leben bringen.

Händen bereit waren, den Krieg aufs neue anzufangen: so gab derselbe bey
guter Zeit im Frühjahre dem Weßire Befehl, vor Adrianopel ein Lager aufzu-
schlagen. Drey Tage hernach verkleidet er sich, menget sich unter die Solda-
ten, und ist begierig zu hören, was man von ihm selbst, dem Weßire und den
übrigen Großen öffentlich sage. Weil er nun dadurch erfähret, daß man von
ihm die Meinung habe; er übertreffe zwar seine Oheimen und Vorfahrer in vie-
len Stücken; sey aber doch noch immer dem Weßire unterworfen, und dieser
ordne alles nach eigenem Belieben an: so wird er gegen den Weßir noch mehr
erbittert, und fasset den Entschluß, ihn zu bestrafen, wie er es verdienet habe.
In dieser Absicht untersuchet er allen den Kriegsvorrath auf das genaueste;
und da er befindet, daß die Laffeten an den schweren Stücken nicht genugsam
[Spaltenumbruch]

aber dieses Amt von einem Ikjitugli oder
solchen, der nur zweene Roßschweife besitzet;
oder von einem Efendi, verwaltet wird: so
ist es nicht in so großem Ansehen. Alle Fer-
mane des Sultans, die aus des Weßirs
Kanzley in die Landschaften gesendet werden;
imgleichen diejenigen, die aus des Defterdars
Amtsstube ausgehen und Malije und Begj-
likj* betreffen, müssen ihm von Nischandschi
Kissädar Efendi vorgelesen werden: darauf
er dieselben bestätiget, indem er das Tugra
oder den Zug von des Sultans Namen oben
darüber setzet. Er macht auch Abschriften
davon, und leget dieselben in besondere
Schränke bey. Wenn aber Befehle ergehen,
die sich nicht über die Wälle von Constantino-
pel hinaus erstrecken: so bedürfen sie des
Nischandschi Paschas Bestätigung nicht; son-
dern es ist schon genug, wenn des Weßirs
Name auf denselben stehet. Der Nischandschi
muß beständig um des Sultans Person seyn,
und kann sich nicht von demselben entfernen
noch irgendwohin versendet werden; außer
wenn man ihn abschaffen will. Wenn aber
der Weßir ohne den Sultan zu Felde gehet:
[Spaltenumbruch]
so giebt ihm dieser an dessen Statt einen Ni-
schandschi Efendi mit, der ihn begleiten muß.
6 Rikjab Kaimmäkam] Wann der
Weßir in Kriegsverrichtungen beschäfftiget ist:
so bestellet der Sultan allezeit einen von den
Kübbe Weßiren oder Paschen, die drey Roß-
schweife führen, zum Rikjab Kaimmäkam;
welches so viel heißet, als einen Verweser
des Steigbiegelhalters. Dieses sein Geschäff-
te ist, alle diejenigen Sachen auszumachen,
die den Sultan angehen, und also eigentlich
für den Weßir zu entscheiden gehören: und
dieses mit eben der Gewalt, als es der Weßir
selbst thut; außer daß er keine neuen Paschen
machen und keine alten abschaffen, auch kei-
nen von denselben ums Leben bringen kann.
So bald aber der Weßir zurück kommt: so
hat seine Gewalt ein Ende. Es giebt noch
einen andern Kaimmäkam, nämlich den von
Constantinopel; dergleichen ordentlicher Weise
bestellet wird, wann der Sultan und der Weßir
abwesend sind. Von diesem habe ich bereits
im ersten Theile Nachricht gegeben2*.

mit
* Schatzungs- und Kammersachen.
2* 254 S. 54 Anm.
4 O
22. Muſtaͤfa der II
5.

Da nun alles fertig, und die Soldaten ſowol mit den Herzen alsDurchforſchet
das Lager unbe-
kannter Weiſe,
und laͤſſet den
Weßir um das
Leben bringen.

Haͤnden bereit waren, den Krieg aufs neue anzufangen: ſo gab derſelbe bey
guter Zeit im Fruͤhjahre dem Weßire Befehl, vor Adrianopel ein Lager aufzu-
ſchlagen. Drey Tage hernach verkleidet er ſich, menget ſich unter die Solda-
ten, und iſt begierig zu hoͤren, was man von ihm ſelbſt, dem Weßire und den
uͤbrigen Großen oͤffentlich ſage. Weil er nun dadurch erfaͤhret, daß man von
ihm die Meinung habe; er uͤbertreffe zwar ſeine Oheimen und Vorfahrer in vie-
len Stuͤcken; ſey aber doch noch immer dem Weßire unterworfen, und dieſer
ordne alles nach eigenem Belieben an: ſo wird er gegen den Weßir noch mehr
erbittert, und faſſet den Entſchluß, ihn zu beſtrafen, wie er es verdienet habe.
In dieſer Abſicht unterſuchet er allen den Kriegsvorrath auf das genaueſte;
und da er befindet, daß die Laffeten an den ſchweren Stuͤcken nicht genugſam
[Spaltenumbruch]

aber dieſes Amt von einem Ikjitugli oder
ſolchen, der nur zweene Roßſchweife beſitzet;
oder von einem Efendi, verwaltet wird: ſo
iſt es nicht in ſo großem Anſehen. Alle Fer-
mane des Sultans, die aus des Weßirs
Kanzley in die Landſchaften geſendet werden;
imgleichen diejenigen, die aus des Defterdars
Amtsſtube ausgehen und Malije und Begj-
likj* betreffen, muͤſſen ihm von Niſchandſchi
Kiſſaͤdar Efendi vorgeleſen werden: darauf
er dieſelben beſtaͤtiget, indem er das Tugra
oder den Zug von des Sultans Namen oben
daruͤber ſetzet. Er macht auch Abſchriften
davon, und leget dieſelben in beſondere
Schraͤnke bey. Wenn aber Befehle ergehen,
die ſich nicht uͤber die Waͤlle von Conſtantino-
pel hinaus erſtrecken: ſo beduͤrfen ſie des
Niſchandſchi Paſchas Beſtaͤtigung nicht; ſon-
dern es iſt ſchon genug, wenn des Weßirs
Name auf denſelben ſtehet. Der Niſchandſchi
muß beſtaͤndig um des Sultans Perſon ſeyn,
und kann ſich nicht von demſelben entfernen
noch irgendwohin verſendet werden; außer
wenn man ihn abſchaffen will. Wenn aber
der Weßir ohne den Sultan zu Felde gehet:
[Spaltenumbruch]
ſo giebt ihm dieſer an deſſen Statt einen Ni-
ſchandſchi Efendi mit, der ihn begleiten muß.
6 Rikjab Kaimmaͤkam] Wann der
Weßir in Kriegsverrichtungen beſchaͤfftiget iſt:
ſo beſtellet der Sultan allezeit einen von den
Kuͤbbe Weßiren oder Paſchen, die drey Roß-
ſchweife fuͤhren, zum Rikjab Kaimmaͤkam;
welches ſo viel heißet, als einen Verweſer
des Steigbiegelhalters. Dieſes ſein Geſchaͤff-
te iſt, alle diejenigen Sachen auszumachen,
die den Sultan angehen, und alſo eigentlich
fuͤr den Weßir zu entſcheiden gehoͤren: und
dieſes mit eben der Gewalt, als es der Weßir
ſelbſt thut; außer daß er keine neuen Paſchen
machen und keine alten abſchaffen, auch kei-
nen von denſelben ums Leben bringen kann.
So bald aber der Weßir zuruͤck kommt: ſo
hat ſeine Gewalt ein Ende. Es giebt noch
einen andern Kaimmaͤkam, naͤmlich den von
Conſtantinopel; dergleichen ordentlicher Weiſe
beſtellet wird, wann der Sultan und der Weßir
abweſend ſind. Von dieſem habe ich bereits
im erſten Theile Nachricht gegeben2*.

mit
* Schatzungs- und Kammerſachen.
2* 254 S. 54 Anm.
4 O
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[657/0771] 22. Muſtaͤfa der II 5. Da nun alles fertig, und die Soldaten ſowol mit den Herzen als Haͤnden bereit waren, den Krieg aufs neue anzufangen: ſo gab derſelbe bey guter Zeit im Fruͤhjahre dem Weßire Befehl, vor Adrianopel ein Lager aufzu- ſchlagen. Drey Tage hernach verkleidet er ſich, menget ſich unter die Solda- ten, und iſt begierig zu hoͤren, was man von ihm ſelbſt, dem Weßire und den uͤbrigen Großen oͤffentlich ſage. Weil er nun dadurch erfaͤhret, daß man von ihm die Meinung habe; er uͤbertreffe zwar ſeine Oheimen und Vorfahrer in vie- len Stuͤcken; ſey aber doch noch immer dem Weßire unterworfen, und dieſer ordne alles nach eigenem Belieben an: ſo wird er gegen den Weßir noch mehr erbittert, und faſſet den Entſchluß, ihn zu beſtrafen, wie er es verdienet habe. In dieſer Abſicht unterſuchet er allen den Kriegsvorrath auf das genaueſte; und da er befindet, daß die Laffeten an den ſchweren Stuͤcken nicht genugſam mit aber dieſes Amt von einem Ikjitugli oder ſolchen, der nur zweene Roßſchweife beſitzet; oder von einem Efendi, verwaltet wird: ſo iſt es nicht in ſo großem Anſehen. Alle Fer- mane des Sultans, die aus des Weßirs Kanzley in die Landſchaften geſendet werden; imgleichen diejenigen, die aus des Defterdars Amtsſtube ausgehen und Malije und Begj- likj * betreffen, muͤſſen ihm von Niſchandſchi Kiſſaͤdar Efendi vorgeleſen werden: darauf er dieſelben beſtaͤtiget, indem er das Tugra oder den Zug von des Sultans Namen oben daruͤber ſetzet. Er macht auch Abſchriften davon, und leget dieſelben in beſondere Schraͤnke bey. Wenn aber Befehle ergehen, die ſich nicht uͤber die Waͤlle von Conſtantino- pel hinaus erſtrecken: ſo beduͤrfen ſie des Niſchandſchi Paſchas Beſtaͤtigung nicht; ſon- dern es iſt ſchon genug, wenn des Weßirs Name auf denſelben ſtehet. Der Niſchandſchi muß beſtaͤndig um des Sultans Perſon ſeyn, und kann ſich nicht von demſelben entfernen noch irgendwohin verſendet werden; außer wenn man ihn abſchaffen will. Wenn aber der Weßir ohne den Sultan zu Felde gehet: ſo giebt ihm dieſer an deſſen Statt einen Ni- ſchandſchi Efendi mit, der ihn begleiten muß. ⁶ Rikjab Kaimmaͤkam] Wann der Weßir in Kriegsverrichtungen beſchaͤfftiget iſt: ſo beſtellet der Sultan allezeit einen von den Kuͤbbe Weßiren oder Paſchen, die drey Roß- ſchweife fuͤhren, zum Rikjab Kaimmaͤkam; welches ſo viel heißet, als einen Verweſer des Steigbiegelhalters. Dieſes ſein Geſchaͤff- te iſt, alle diejenigen Sachen auszumachen, die den Sultan angehen, und alſo eigentlich fuͤr den Weßir zu entſcheiden gehoͤren: und dieſes mit eben der Gewalt, als es der Weßir ſelbſt thut; außer daß er keine neuen Paſchen machen und keine alten abſchaffen, auch kei- nen von denſelben ums Leben bringen kann. So bald aber der Weßir zuruͤck kommt: ſo hat ſeine Gewalt ein Ende. Es giebt noch einen andern Kaimmaͤkam, naͤmlich den von Conſtantinopel; dergleichen ordentlicher Weiſe beſtellet wird, wann der Sultan und der Weßir abweſend ſind. Von dieſem habe ich bereits im erſten Theile Nachricht gegeben 2*. Durchforſchet das Lager unbe- kannter Weiſe, und laͤſſet den Weßir um das Leben bringen. * Schatzungs- und Kammerſachen. 2* 254 S. 54 Anm. 4 O

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Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 657. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/771>, abgerufen am 20.05.2024.