Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

19. Muhämmed der IIII
bens, und sagte zu denen, die ihm dasjenige, was man im Lager sagte, hinter-
brachten; er könne für diesesmal den Soldaten in ihrem Begehren nicht zu
Willen seyn, weil er gewiß wisse, daß sich große Schätze in der Stadt befän-
den, und es würde nicht rathsam, auch des Sultans Befehle zuwider seyn,
wenn man ihnen dieselben zu plündern Preis geben wollte. Damit auch die
Soldaten nicht etwann in die Stadt dringen, und in der ersten Hitze sich dieser
Schätze bemächtigen möchten: so ließ er durch einen öffentlichen Ausruf in dem
ganzen Lager kund machen; wenn einige osmanische Mannschaft über den Wall
kommen sollte: so sollte sie daselbst Halte machen und zu ihrer Bedeckung eine
Schanze aufwerfen; und sich keinesweges gelüsten lassen, weiter zu gehen oder
in ein einziges Haus zu laufen, bis er selbst käme und ihnen neue Befehle gäbe.
Endlich, damit derselbe sich gegen alle widrigen Vorfälle verwahren möchte;
und weil er besorgte, er möchte nach Eroberung der Stadt durch den Mangel
des Getreides genöthiget werden, seine Absicht zu ändern oder aufzuschieben:
so ließ er den Soldaten die Lebensmittel, die er in großem Ueberflusse mitge-
bracht hatte, nur sparsam austheilen, unter dem Vorwande; man müßte einen
guten Theil derselben für diejenigen Truppen aufsparen, die nach Eroberung
der Stadt daselbst zur Besatzung müßten gelassen werden. Mittlerweile wurde
aller Vorrath, den man aus Ungarn erwartete, von den Besatzungen zu Pres-
burg, Rab und Comorra aufgefangen, wie Teökeöli es dem Weßire vorherge-
saget hatte. Bey diesen Umständen nun, und weil die Belagerung von Wien
länger verzögert wurde, als man vermuthet hatte, entstund eine so große Theu-
rung, daß (eine Sache, die vorher niemals in dem türkischen Lager war erhö-
ret worden 52) zehen Drachmen* Brod, und dieses noch dazu ungesalzen, mit
[Spaltenumbruch]
gewesen ist. Alsdann wird Kässab Baschi
oder der oberste Metzger herbey gerufen, und
ihm anbefohlen, so viel Schafe und Ochsen
auf den bevorstehenden Feldzug anzuschaffen,
davon ihm der Werth aus dem Schatze gleich
bezahlet wird. Diese beyden schicken nach
Empfange des Geldes ihre Leute in Moldau,
die Walachey, Dobrudsche, die budschakische
und krimische Tatarey, und in die übrigen
Landschaften von Rumilien, und lassen da-
für Vieh und Lebensmittel einkaufen, das
hernach in die dazu angelegten Vorrathshäu-
ser gebracht wird. Wenn aber dieselben zu
der bestimmten Zeit nicht geliefert sind: so
[Spaltenumbruch]
müssen diejenigen, denen befohlen ist dafür
zu sorgen, daß es geschehen möge, ihr Leben
lassen. Wann der Feldzug angehen soll: so
schicket der Sultan Befehl in die Landschaften
des Reichs, damit Pferde, Ochsen und Ka-
mele herbeygeschaffet werden, um die Lebens-
mittel fortzubringen. Auf dem feindlichen
Boden, da keine Vorrathshäuser seyn kön-
nen, bekommt der Mübajädschi Befehl, Le-
bensmittel in das Lager zu führen, für so viel
Monate, als man es für nöthig erachtet.
Außer diesem Vorrathe, den der Mübajädschi
herbeyschaffet, hat der Kaiser noch eine jähr-
liche Lieferung, Ueschr genennet, die aus dem

einem
* Dieses sind 2.1734 Loth cölnisch.
3 O 2

19. Muhaͤmmed der IIII
bens, und ſagte zu denen, die ihm dasjenige, was man im Lager ſagte, hinter-
brachten; er koͤnne fuͤr dieſesmal den Soldaten in ihrem Begehren nicht zu
Willen ſeyn, weil er gewiß wiſſe, daß ſich große Schaͤtze in der Stadt befaͤn-
den, und es wuͤrde nicht rathſam, auch des Sultans Befehle zuwider ſeyn,
wenn man ihnen dieſelben zu pluͤndern Preis geben wollte. Damit auch die
Soldaten nicht etwann in die Stadt dringen, und in der erſten Hitze ſich dieſer
Schaͤtze bemaͤchtigen moͤchten: ſo ließ er durch einen oͤffentlichen Ausruf in dem
ganzen Lager kund machen; wenn einige osmaniſche Mannſchaft uͤber den Wall
kommen ſollte: ſo ſollte ſie daſelbſt Halte machen und zu ihrer Bedeckung eine
Schanze aufwerfen; und ſich keinesweges geluͤſten laſſen, weiter zu gehen oder
in ein einziges Haus zu laufen, bis er ſelbſt kaͤme und ihnen neue Befehle gaͤbe.
Endlich, damit derſelbe ſich gegen alle widrigen Vorfaͤlle verwahren moͤchte;
und weil er beſorgte, er moͤchte nach Eroberung der Stadt durch den Mangel
des Getreides genoͤthiget werden, ſeine Abſicht zu aͤndern oder aufzuſchieben:
ſo ließ er den Soldaten die Lebensmittel, die er in großem Ueberfluſſe mitge-
bracht hatte, nur ſparſam austheilen, unter dem Vorwande; man muͤßte einen
guten Theil derſelben fuͤr diejenigen Truppen aufſparen, die nach Eroberung
der Stadt daſelbſt zur Beſatzung muͤßten gelaſſen werden. Mittlerweile wurde
aller Vorrath, den man aus Ungarn erwartete, von den Beſatzungen zu Pres-
burg, Rab und Comorra aufgefangen, wie Teoͤkeoͤli es dem Weßire vorherge-
ſaget hatte. Bey dieſen Umſtaͤnden nun, und weil die Belagerung von Wien
laͤnger verzoͤgert wurde, als man vermuthet hatte, entſtund eine ſo große Theu-
rung, daß (eine Sache, die vorher niemals in dem tuͤrkiſchen Lager war erhoͤ-
ret worden 52) zehen Drachmen* Brod, und dieſes noch dazu ungeſalzen, mit
[Spaltenumbruch]
geweſen iſt. Alsdann wird Kaͤſſab Baſchi
oder der oberſte Metzger herbey gerufen, und
ihm anbefohlen, ſo viel Schafe und Ochſen
auf den bevorſtehenden Feldzug anzuſchaffen,
davon ihm der Werth aus dem Schatze gleich
bezahlet wird. Dieſe beyden ſchicken nach
Empfange des Geldes ihre Leute in Moldau,
die Walachey, Dobrudſche, die budſchakiſche
und krimiſche Tatarey, und in die uͤbrigen
Landſchaften von Rumilien, und laſſen da-
fuͤr Vieh und Lebensmittel einkaufen, das
hernach in die dazu angelegten Vorrathshaͤu-
ſer gebracht wird. Wenn aber dieſelben zu
der beſtimmten Zeit nicht geliefert ſind: ſo
[Spaltenumbruch]
muͤſſen diejenigen, denen befohlen iſt dafuͤr
zu ſorgen, daß es geſchehen moͤge, ihr Leben
laſſen. Wann der Feldzug angehen ſoll: ſo
ſchicket der Sultan Befehl in die Landſchaften
des Reichs, damit Pferde, Ochſen und Ka-
mele herbeygeſchaffet werden, um die Lebens-
mittel fortzubringen. Auf dem feindlichen
Boden, da keine Vorrathshaͤuſer ſeyn koͤn-
nen, bekommt der Muͤbajaͤdſchi Befehl, Le-
bensmittel in das Lager zu fuͤhren, fuͤr ſo viel
Monate, als man es fuͤr noͤthig erachtet.
Außer dieſem Vorrathe, den der Muͤbajaͤdſchi
herbeyſchaffet, hat der Kaiſer noch eine jaͤhr-
liche Lieferung, Ueſchr genennet, die aus dem

einem
* Dieſes ſind 2.1734 Loth coͤlniſch.
3 O 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0583" n="475"/><fw place="top" type="header">19. Muha&#x0364;mmed der <hi rendition="#aq">IIII</hi></fw><lb/>
bens, und &#x017F;agte zu denen, die ihm dasjenige, was man im Lager &#x017F;agte, hinter-<lb/>
brachten; er ko&#x0364;nne fu&#x0364;r die&#x017F;esmal den Soldaten in ihrem Begehren nicht zu<lb/>
Willen &#x017F;eyn, weil er gewiß wi&#x017F;&#x017F;e, daß &#x017F;ich große Scha&#x0364;tze in der Stadt befa&#x0364;n-<lb/>
den, und es wu&#x0364;rde nicht rath&#x017F;am, auch des Sultans Befehle zuwider &#x017F;eyn,<lb/>
wenn man ihnen die&#x017F;elben zu plu&#x0364;ndern Preis geben wollte. Damit auch die<lb/>
Soldaten nicht etwann in die Stadt dringen, und in der er&#x017F;ten Hitze &#x017F;ich die&#x017F;er<lb/>
Scha&#x0364;tze bema&#x0364;chtigen mo&#x0364;chten: &#x017F;o ließ er durch einen o&#x0364;ffentlichen Ausruf in dem<lb/>
ganzen Lager kund machen; wenn einige osmani&#x017F;che Mann&#x017F;chaft u&#x0364;ber den Wall<lb/>
kommen &#x017F;ollte: &#x017F;o &#x017F;ollte &#x017F;ie da&#x017F;elb&#x017F;t Halte machen und zu ihrer Bedeckung eine<lb/>
Schanze aufwerfen; und &#x017F;ich keinesweges gelu&#x0364;&#x017F;ten la&#x017F;&#x017F;en, weiter zu gehen oder<lb/>
in ein einziges Haus zu laufen, bis er &#x017F;elb&#x017F;t ka&#x0364;me und ihnen neue Befehle ga&#x0364;be.<lb/>
Endlich, damit der&#x017F;elbe &#x017F;ich gegen alle widrigen Vorfa&#x0364;lle verwahren mo&#x0364;chte;<lb/>
und weil er be&#x017F;orgte, er mo&#x0364;chte nach Eroberung der Stadt durch den Mangel<lb/>
des Getreides geno&#x0364;thiget werden, &#x017F;eine Ab&#x017F;icht zu a&#x0364;ndern oder aufzu&#x017F;chieben:<lb/>
&#x017F;o ließ er den Soldaten die Lebensmittel, die er in großem Ueberflu&#x017F;&#x017F;e mitge-<lb/>
bracht hatte, nur &#x017F;par&#x017F;am austheilen, unter dem Vorwande; man mu&#x0364;ßte einen<lb/>
guten Theil der&#x017F;elben fu&#x0364;r diejenigen Truppen auf&#x017F;paren, die nach Eroberung<lb/>
der Stadt da&#x017F;elb&#x017F;t zur Be&#x017F;atzung mu&#x0364;ßten gela&#x017F;&#x017F;en werden. Mittlerweile wurde<lb/>
aller Vorrath, den man aus Ungarn erwartete, von den Be&#x017F;atzungen zu Pres-<lb/>
burg, Rab und Comorra aufgefangen, wie Teo&#x0364;keo&#x0364;li es dem Weßire vorherge-<lb/>
&#x017F;aget hatte. Bey die&#x017F;en Um&#x017F;ta&#x0364;nden nun, und weil die Belagerung von Wien<lb/>
la&#x0364;nger verzo&#x0364;gert wurde, als man vermuthet hatte, ent&#x017F;tund eine &#x017F;o große Theu-<lb/>
rung, daß (eine Sache, die vorher niemals in dem tu&#x0364;rki&#x017F;chen Lager war erho&#x0364;-<lb/>
ret worden <note place="end" n="52"/>) zehen Drachmen<note place="foot" n="*">Die&#x017F;es &#x017F;ind 2.1734 Loth co&#x0364;lni&#x017F;ch.</note> Brod, und die&#x017F;es noch dazu unge&#x017F;alzen, mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einem</fw><lb/><cb n="1"/><lb/><note xml:id="A583" prev="#A582" place="end" next="#A584">gewe&#x017F;en i&#x017F;t. Alsdann wird Ka&#x0364;&#x017F;&#x017F;ab Ba&#x017F;chi<lb/>
oder der ober&#x017F;te Metzger herbey gerufen, und<lb/>
ihm anbefohlen, &#x017F;o viel Schafe und Och&#x017F;en<lb/>
auf den bevor&#x017F;tehenden Feldzug anzu&#x017F;chaffen,<lb/>
davon ihm der Werth aus dem Schatze gleich<lb/>
bezahlet wird. Die&#x017F;e beyden &#x017F;chicken nach<lb/>
Empfange des Geldes ihre Leute in Moldau,<lb/>
die Walachey, Dobrud&#x017F;che, die bud&#x017F;chaki&#x017F;che<lb/>
und krimi&#x017F;che Tatarey, und in die u&#x0364;brigen<lb/>
Land&#x017F;chaften von Rumilien, und la&#x017F;&#x017F;en da-<lb/>
fu&#x0364;r Vieh und Lebensmittel einkaufen, das<lb/>
hernach in die dazu angelegten Vorrathsha&#x0364;u-<lb/>
&#x017F;er gebracht wird. Wenn aber die&#x017F;elben zu<lb/>
der be&#x017F;timmten Zeit nicht geliefert &#x017F;ind: &#x017F;o<lb/><cb n="2"/><lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en diejenigen, denen befohlen i&#x017F;t dafu&#x0364;r<lb/>
zu &#x017F;orgen, daß es ge&#x017F;chehen mo&#x0364;ge, ihr Leben<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en. Wann der Feldzug angehen &#x017F;oll: &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chicket der Sultan Befehl in die Land&#x017F;chaften<lb/>
des Reichs, damit Pferde, Och&#x017F;en und Ka-<lb/>
mele herbeyge&#x017F;chaffet werden, um die Lebens-<lb/>
mittel fortzubringen. Auf dem feindlichen<lb/>
Boden, da keine Vorrathsha&#x0364;u&#x017F;er &#x017F;eyn ko&#x0364;n-<lb/>
nen, bekommt der Mu&#x0364;baja&#x0364;d&#x017F;chi Befehl, Le-<lb/>
bensmittel in das Lager zu fu&#x0364;hren, fu&#x0364;r &#x017F;o viel<lb/>
Monate, als man es fu&#x0364;r no&#x0364;thig erachtet.<lb/>
Außer die&#x017F;em Vorrathe, den der Mu&#x0364;baja&#x0364;d&#x017F;chi<lb/>
herbey&#x017F;chaffet, hat der Kai&#x017F;er noch eine ja&#x0364;hr-<lb/>
liche Lieferung, Ue&#x017F;chr genennet, die aus dem<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">3 O 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Zehenten</fw></note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[475/0583] 19. Muhaͤmmed der IIII bens, und ſagte zu denen, die ihm dasjenige, was man im Lager ſagte, hinter- brachten; er koͤnne fuͤr dieſesmal den Soldaten in ihrem Begehren nicht zu Willen ſeyn, weil er gewiß wiſſe, daß ſich große Schaͤtze in der Stadt befaͤn- den, und es wuͤrde nicht rathſam, auch des Sultans Befehle zuwider ſeyn, wenn man ihnen dieſelben zu pluͤndern Preis geben wollte. Damit auch die Soldaten nicht etwann in die Stadt dringen, und in der erſten Hitze ſich dieſer Schaͤtze bemaͤchtigen moͤchten: ſo ließ er durch einen oͤffentlichen Ausruf in dem ganzen Lager kund machen; wenn einige osmaniſche Mannſchaft uͤber den Wall kommen ſollte: ſo ſollte ſie daſelbſt Halte machen und zu ihrer Bedeckung eine Schanze aufwerfen; und ſich keinesweges geluͤſten laſſen, weiter zu gehen oder in ein einziges Haus zu laufen, bis er ſelbſt kaͤme und ihnen neue Befehle gaͤbe. Endlich, damit derſelbe ſich gegen alle widrigen Vorfaͤlle verwahren moͤchte; und weil er beſorgte, er moͤchte nach Eroberung der Stadt durch den Mangel des Getreides genoͤthiget werden, ſeine Abſicht zu aͤndern oder aufzuſchieben: ſo ließ er den Soldaten die Lebensmittel, die er in großem Ueberfluſſe mitge- bracht hatte, nur ſparſam austheilen, unter dem Vorwande; man muͤßte einen guten Theil derſelben fuͤr diejenigen Truppen aufſparen, die nach Eroberung der Stadt daſelbſt zur Beſatzung muͤßten gelaſſen werden. Mittlerweile wurde aller Vorrath, den man aus Ungarn erwartete, von den Beſatzungen zu Pres- burg, Rab und Comorra aufgefangen, wie Teoͤkeoͤli es dem Weßire vorherge- ſaget hatte. Bey dieſen Umſtaͤnden nun, und weil die Belagerung von Wien laͤnger verzoͤgert wurde, als man vermuthet hatte, entſtund eine ſo große Theu- rung, daß (eine Sache, die vorher niemals in dem tuͤrkiſchen Lager war erhoͤ- ret worden ⁵² ) zehen Drachmen * Brod, und dieſes noch dazu ungeſalzen, mit einem geweſen iſt. Alsdann wird Kaͤſſab Baſchi oder der oberſte Metzger herbey gerufen, und ihm anbefohlen, ſo viel Schafe und Ochſen auf den bevorſtehenden Feldzug anzuſchaffen, davon ihm der Werth aus dem Schatze gleich bezahlet wird. Dieſe beyden ſchicken nach Empfange des Geldes ihre Leute in Moldau, die Walachey, Dobrudſche, die budſchakiſche und krimiſche Tatarey, und in die uͤbrigen Landſchaften von Rumilien, und laſſen da- fuͤr Vieh und Lebensmittel einkaufen, das hernach in die dazu angelegten Vorrathshaͤu- ſer gebracht wird. Wenn aber dieſelben zu der beſtimmten Zeit nicht geliefert ſind: ſo muͤſſen diejenigen, denen befohlen iſt dafuͤr zu ſorgen, daß es geſchehen moͤge, ihr Leben laſſen. Wann der Feldzug angehen ſoll: ſo ſchicket der Sultan Befehl in die Landſchaften des Reichs, damit Pferde, Ochſen und Ka- mele herbeygeſchaffet werden, um die Lebens- mittel fortzubringen. Auf dem feindlichen Boden, da keine Vorrathshaͤuſer ſeyn koͤn- nen, bekommt der Muͤbajaͤdſchi Befehl, Le- bensmittel in das Lager zu fuͤhren, fuͤr ſo viel Monate, als man es fuͤr noͤthig erachtet. Außer dieſem Vorrathe, den der Muͤbajaͤdſchi herbeyſchaffet, hat der Kaiſer noch eine jaͤhr- liche Lieferung, Ueſchr genennet, die aus dem Zehenten * Dieſes ſind 2.1734 Loth coͤlniſch. 3 O 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/583
Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 475. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/583>, abgerufen am 22.07.2024.