Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite

19. Muhämmed der IIII
"und, nachdem sie unter den Fuß gebracht worden, anfangs ihnen mit Gelin-
"digkeit zu begegnen; nachgehends aber ihnen allmählich ein so schweres Joch
"aufzulegen, daß die damit Beschwerten durch die Last desselben endlich fühl-
"los gemacht werden mögen. Wer hieran noch Zweifel träget, oder sich ein-
"bildet, ich redete aus Hasse gegen die Türken: der wird einen überzeugenden
"Beweis davon an den Fürsten von Moldau antreffen. Diese wurden von
"den Türken nicht durch Waffen bezwungen; sondern durch gelinde Worte
"und Versprechen der Freyheit, wenn sie sich freywillig unterwerfen würden,
"angelocket: und dennoch leben sie itzo unter der osmanischen Herrschaft in
"eben so großem Drucke und Dienstbarkeit, als die übrigen Christen. Indem
"ich nun an dergleichen Beyspielen eine Lehre nehme: so beklage ich unsern
"begangenen Fehler allzuspät; wiewol es noch nicht so spät ist, daß nicht noch
"ein Heilungsmittel für diese Wunde übrig seyn sollte, wenn ihr euch nur
"eurem Namen und dem Ruhme eurer Vorfahrer gemäß bezeigen wollet.
"Jedoch, die Entschließung allein ist nicht hinlänglich: es werden Kräfte er-
"fordert, um unsere Religion und unser Vaterland zu vertheidigen, und uns
"von der ungerechten Dienstbarkeit loszumachen; Kräfte, sage ich, ohne welche
"eine Entschließung nichts anderes ist, als ein Kopf ohne Leib. Da wir nun
"der Last, gegen die Türken und Polen zugleich Krieg zu führen, nicht gewach-
"sen sind: so ist nöthig, daß wir unsere Nachbarn um Beystand ansprechen;
"wen wir aber darum ansprechen sollen: das ist es eben, was wir itzo zu über-
"legen haben. Mit den Polen haben wir es bereits zur Genüge versuchet:
"so daß ich glaube, keiner unter euch werde sich iemals einfallen lassen, sich wie-
"der unter ihr Joch zu begeben. Die Ungarn und Deutschen bekümmern sich
"mehr um ihre eigenen Sachen, als um die Wohlfahrt ihrer Nachbarn.
"Kurz: es bleibet niemand übrig, als der Zar von Rußland, dessen Vater
"mein Vorweser Bogdan Kjemjelniski 23 schon vor vielen Jahren Treue zuge-
[Spaltenumbruch]
malinn, seinen Sohn, und seine Schätze, nebst
einer guten Besatzung, hinterlassen). Allein,
als derselbe nach Sotschawa kam: so hatte
diese Stadt sich schon drey Tage vorher,
durch Verrath des Befehlhabers derselben,
an Stephan übergeben; der sich zugleich
der Schätze Basilius bemächtiget, und dessen
Gemalinn und Sohn als Gefangene nach
Jassij gesendet hatte. Basilius mit seinen
Kosaken machten zwar Anstalten, den Ort
zu belagern; sie konnten aber nichts davor
[Spaltenumbruch]
ausrichten. Denn Timüsch achtete den Feind
so gering, daß er seine Gezelte selbst unter den
Wällen der Stadt aufschlagen ließ, und an-
finge, sehr stark Wein und Hirsenbier zu trin-
ken, eben als wenn er bereits Meister von dem
Platze wäre. Als dieses ein deutscher Kon-
stabel, der mit von der Besatzung war, gewahr
wurde: so richtete er ein Stück auf diesen
sorglosen Feldherrn, und schoß ihm ein Bein
ab. Weil nun Timüsch wenige Stunden
darauf an der Wunde starb: so geriethen

saget
3 J 3

19. Muhaͤmmed der IIII
“und, nachdem ſie unter den Fuß gebracht worden, anfangs ihnen mit Gelin-
“digkeit zu begegnen; nachgehends aber ihnen allmaͤhlich ein ſo ſchweres Joch
“aufzulegen, daß die damit Beſchwerten durch die Laſt deſſelben endlich fuͤhl-
“los gemacht werden moͤgen. Wer hieran noch Zweifel traͤget, oder ſich ein-
“bildet, ich redete aus Haſſe gegen die Tuͤrken: der wird einen uͤberzeugenden
“Beweis davon an den Fuͤrſten von Moldau antreffen. Dieſe wurden von
“den Tuͤrken nicht durch Waffen bezwungen; ſondern durch gelinde Worte
“und Verſprechen der Freyheit, wenn ſie ſich freywillig unterwerfen wuͤrden,
“angelocket: und dennoch leben ſie itzo unter der osmaniſchen Herrſchaft in
“eben ſo großem Drucke und Dienſtbarkeit, als die uͤbrigen Chriſten. Indem
“ich nun an dergleichen Beyſpielen eine Lehre nehme: ſo beklage ich unſern
“begangenen Fehler allzuſpaͤt; wiewol es noch nicht ſo ſpaͤt iſt, daß nicht noch
“ein Heilungsmittel fuͤr dieſe Wunde uͤbrig ſeyn ſollte, wenn ihr euch nur
“eurem Namen und dem Ruhme eurer Vorfahrer gemaͤß bezeigen wollet.
“Jedoch, die Entſchließung allein iſt nicht hinlaͤnglich: es werden Kraͤfte er-
“fordert, um unſere Religion und unſer Vaterland zu vertheidigen, und uns
“von der ungerechten Dienſtbarkeit loszumachen; Kraͤfte, ſage ich, ohne welche
“eine Entſchließung nichts anderes iſt, als ein Kopf ohne Leib. Da wir nun
“der Laſt, gegen die Tuͤrken und Polen zugleich Krieg zu fuͤhren, nicht gewach-
“ſen ſind: ſo iſt noͤthig, daß wir unſere Nachbarn um Beyſtand anſprechen;
“wen wir aber darum anſprechen ſollen: das iſt es eben, was wir itzo zu uͤber-
“legen haben. Mit den Polen haben wir es bereits zur Genuͤge verſuchet:
“ſo daß ich glaube, keiner unter euch werde ſich iemals einfallen laſſen, ſich wie-
“der unter ihr Joch zu begeben. Die Ungarn und Deutſchen bekuͤmmern ſich
“mehr um ihre eigenen Sachen, als um die Wohlfahrt ihrer Nachbarn.
“Kurz: es bleibet niemand uͤbrig, als der Zar von Rußland, deſſen Vater
“mein Vorweſer Bogdan Kjemjelniſki 23 ſchon vor vielen Jahren Treue zuge-
[Spaltenumbruch]
malinn, ſeinen Sohn, und ſeine Schaͤtze, nebſt
einer guten Beſatzung, hinterlaſſen). Allein,
als derſelbe nach Sotſchawa kam: ſo hatte
dieſe Stadt ſich ſchon drey Tage vorher,
durch Verrath des Befehlhabers derſelben,
an Stephan uͤbergeben; der ſich zugleich
der Schaͤtze Baſilius bemaͤchtiget, und deſſen
Gemalinn und Sohn als Gefangene nach
Jaſſij geſendet hatte. Baſilius mit ſeinen
Koſaken machten zwar Anſtalten, den Ort
zu belagern; ſie konnten aber nichts davor
[Spaltenumbruch]
ausrichten. Denn Timuͤſch achtete den Feind
ſo gering, daß er ſeine Gezelte ſelbſt unter den
Waͤllen der Stadt aufſchlagen ließ, und an-
finge, ſehr ſtark Wein und Hirſenbier zu trin-
ken, eben als wenn er bereits Meiſter von dem
Platze waͤre. Als dieſes ein deutſcher Kon-
ſtabel, der mit von der Beſatzung war, gewahr
wurde: ſo richtete er ein Stuͤck auf dieſen
ſorgloſen Feldherrn, und ſchoß ihm ein Bein
ab. Weil nun Timuͤſch wenige Stunden
darauf an der Wunde ſtarb: ſo geriethen

ſaget
3 J 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0545" n="437"/><fw place="top" type="header">19. Muha&#x0364;mmed der <hi rendition="#aq">IIII</hi></fw><lb/>
&#x201C;und, nachdem &#x017F;ie unter den Fuß gebracht worden, anfangs ihnen mit Gelin-<lb/>
&#x201C;digkeit zu begegnen; nachgehends aber ihnen allma&#x0364;hlich ein &#x017F;o &#x017F;chweres Joch<lb/>
&#x201C;aufzulegen, daß die damit Be&#x017F;chwerten durch die La&#x017F;t de&#x017F;&#x017F;elben endlich fu&#x0364;hl-<lb/>
&#x201C;los gemacht werden mo&#x0364;gen. Wer hieran noch Zweifel tra&#x0364;get, oder &#x017F;ich ein-<lb/>
&#x201C;bildet, ich redete aus Ha&#x017F;&#x017F;e gegen die Tu&#x0364;rken: der wird einen u&#x0364;berzeugenden<lb/>
&#x201C;Beweis davon an den Fu&#x0364;r&#x017F;ten von Moldau antreffen. Die&#x017F;e wurden von<lb/>
&#x201C;den Tu&#x0364;rken nicht durch Waffen bezwungen; &#x017F;ondern durch gelinde Worte<lb/>
&#x201C;und Ver&#x017F;prechen der Freyheit, wenn &#x017F;ie &#x017F;ich freywillig unterwerfen wu&#x0364;rden,<lb/>
&#x201C;angelocket: und dennoch leben &#x017F;ie itzo unter der osmani&#x017F;chen Herr&#x017F;chaft in<lb/>
&#x201C;eben &#x017F;o großem Drucke und Dien&#x017F;tbarkeit, als die u&#x0364;brigen Chri&#x017F;ten. Indem<lb/>
&#x201C;ich nun an dergleichen Bey&#x017F;pielen eine Lehre nehme: &#x017F;o beklage ich un&#x017F;ern<lb/>
&#x201C;begangenen Fehler allzu&#x017F;pa&#x0364;t; wiewol es noch nicht &#x017F;o &#x017F;pa&#x0364;t i&#x017F;t, daß nicht noch<lb/>
&#x201C;ein Heilungsmittel fu&#x0364;r die&#x017F;e Wunde u&#x0364;brig &#x017F;eyn &#x017F;ollte, wenn ihr euch nur<lb/>
&#x201C;eurem Namen und dem Ruhme eurer Vorfahrer gema&#x0364;ß bezeigen wollet.<lb/>
&#x201C;Jedoch, die Ent&#x017F;chließung allein i&#x017F;t nicht hinla&#x0364;nglich: es werden Kra&#x0364;fte er-<lb/>
&#x201C;fordert, um un&#x017F;ere Religion und un&#x017F;er Vaterland zu vertheidigen, und uns<lb/>
&#x201C;von der ungerechten Dien&#x017F;tbarkeit loszumachen; Kra&#x0364;fte, &#x017F;age ich, ohne welche<lb/>
&#x201C;eine Ent&#x017F;chließung nichts anderes i&#x017F;t, als ein Kopf ohne Leib. Da wir nun<lb/>
&#x201C;der La&#x017F;t, gegen die Tu&#x0364;rken und Polen zugleich Krieg zu fu&#x0364;hren, nicht gewach-<lb/>
&#x201C;&#x017F;en &#x017F;ind: &#x017F;o i&#x017F;t no&#x0364;thig, daß wir un&#x017F;ere Nachbarn um Bey&#x017F;tand an&#x017F;prechen;<lb/>
&#x201C;wen wir aber darum an&#x017F;prechen &#x017F;ollen: das i&#x017F;t es eben, was wir itzo zu u&#x0364;ber-<lb/>
&#x201C;legen haben. Mit den Polen haben wir es bereits zur Genu&#x0364;ge ver&#x017F;uchet:<lb/>
&#x201C;&#x017F;o daß ich glaube, keiner unter euch werde &#x017F;ich iemals einfallen la&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;ich wie-<lb/>
&#x201C;der unter ihr Joch zu begeben. Die Ungarn und Deut&#x017F;chen beku&#x0364;mmern &#x017F;ich<lb/>
&#x201C;mehr um ihre eigenen Sachen, als um die Wohlfahrt ihrer Nachbarn.<lb/>
&#x201C;Kurz: es bleibet niemand u&#x0364;brig, als der Zar von Rußland, de&#x017F;&#x017F;en Vater<lb/>
&#x201C;mein Vorwe&#x017F;er Bogdan Kjemjelni&#x017F;ki <note place="end" n="23"/> &#x017F;chon vor vielen Jahren Treue zuge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;aget</fw><lb/><cb n="1"/><lb/><note xml:id="E545" prev="#E544" place="end" next="#E546">malinn, &#x017F;einen Sohn, und &#x017F;eine Scha&#x0364;tze, neb&#x017F;t<lb/>
einer guten Be&#x017F;atzung, hinterla&#x017F;&#x017F;en). Allein,<lb/>
als der&#x017F;elbe nach Sot&#x017F;chawa kam: &#x017F;o hatte<lb/>
die&#x017F;e Stadt &#x017F;ich &#x017F;chon drey Tage vorher,<lb/>
durch Verrath des Befehlhabers der&#x017F;elben,<lb/>
an Stephan u&#x0364;bergeben; der &#x017F;ich zugleich<lb/>
der Scha&#x0364;tze Ba&#x017F;ilius bema&#x0364;chtiget, und de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Gemalinn und Sohn als Gefangene nach<lb/>
Ja&#x017F;&#x017F;ij ge&#x017F;endet hatte. Ba&#x017F;ilius mit &#x017F;einen<lb/>
Ko&#x017F;aken machten zwar An&#x017F;talten, den Ort<lb/>
zu belagern; &#x017F;ie konnten aber nichts davor<lb/><cb n="2"/><lb/>
ausrichten. Denn Timu&#x0364;&#x017F;ch achtete den Feind<lb/>
&#x017F;o gering, daß er &#x017F;eine Gezelte &#x017F;elb&#x017F;t unter den<lb/>
Wa&#x0364;llen der Stadt auf&#x017F;chlagen ließ, und an-<lb/>
finge, &#x017F;ehr &#x017F;tark Wein und Hir&#x017F;enbier zu trin-<lb/>
ken, eben als wenn er bereits Mei&#x017F;ter von dem<lb/>
Platze wa&#x0364;re. Als die&#x017F;es ein deut&#x017F;cher Kon-<lb/>
&#x017F;tabel, der mit von der Be&#x017F;atzung war, gewahr<lb/>
wurde: &#x017F;o richtete er ein Stu&#x0364;ck auf die&#x017F;en<lb/>
&#x017F;orglo&#x017F;en Feldherrn, und &#x017F;choß ihm ein Bein<lb/>
ab. Weil nun Timu&#x0364;&#x017F;ch wenige Stunden<lb/>
darauf an der Wunde &#x017F;tarb: &#x017F;o geriethen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">3 J 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">die</fw></note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[437/0545] 19. Muhaͤmmed der IIII “und, nachdem ſie unter den Fuß gebracht worden, anfangs ihnen mit Gelin- “digkeit zu begegnen; nachgehends aber ihnen allmaͤhlich ein ſo ſchweres Joch “aufzulegen, daß die damit Beſchwerten durch die Laſt deſſelben endlich fuͤhl- “los gemacht werden moͤgen. Wer hieran noch Zweifel traͤget, oder ſich ein- “bildet, ich redete aus Haſſe gegen die Tuͤrken: der wird einen uͤberzeugenden “Beweis davon an den Fuͤrſten von Moldau antreffen. Dieſe wurden von “den Tuͤrken nicht durch Waffen bezwungen; ſondern durch gelinde Worte “und Verſprechen der Freyheit, wenn ſie ſich freywillig unterwerfen wuͤrden, “angelocket: und dennoch leben ſie itzo unter der osmaniſchen Herrſchaft in “eben ſo großem Drucke und Dienſtbarkeit, als die uͤbrigen Chriſten. Indem “ich nun an dergleichen Beyſpielen eine Lehre nehme: ſo beklage ich unſern “begangenen Fehler allzuſpaͤt; wiewol es noch nicht ſo ſpaͤt iſt, daß nicht noch “ein Heilungsmittel fuͤr dieſe Wunde uͤbrig ſeyn ſollte, wenn ihr euch nur “eurem Namen und dem Ruhme eurer Vorfahrer gemaͤß bezeigen wollet. “Jedoch, die Entſchließung allein iſt nicht hinlaͤnglich: es werden Kraͤfte er- “fordert, um unſere Religion und unſer Vaterland zu vertheidigen, und uns “von der ungerechten Dienſtbarkeit loszumachen; Kraͤfte, ſage ich, ohne welche “eine Entſchließung nichts anderes iſt, als ein Kopf ohne Leib. Da wir nun “der Laſt, gegen die Tuͤrken und Polen zugleich Krieg zu fuͤhren, nicht gewach- “ſen ſind: ſo iſt noͤthig, daß wir unſere Nachbarn um Beyſtand anſprechen; “wen wir aber darum anſprechen ſollen: das iſt es eben, was wir itzo zu uͤber- “legen haben. Mit den Polen haben wir es bereits zur Genuͤge verſuchet: “ſo daß ich glaube, keiner unter euch werde ſich iemals einfallen laſſen, ſich wie- “der unter ihr Joch zu begeben. Die Ungarn und Deutſchen bekuͤmmern ſich “mehr um ihre eigenen Sachen, als um die Wohlfahrt ihrer Nachbarn. “Kurz: es bleibet niemand uͤbrig, als der Zar von Rußland, deſſen Vater “mein Vorweſer Bogdan Kjemjelniſki ²³ ſchon vor vielen Jahren Treue zuge- ſaget malinn, ſeinen Sohn, und ſeine Schaͤtze, nebſt einer guten Beſatzung, hinterlaſſen). Allein, als derſelbe nach Sotſchawa kam: ſo hatte dieſe Stadt ſich ſchon drey Tage vorher, durch Verrath des Befehlhabers derſelben, an Stephan uͤbergeben; der ſich zugleich der Schaͤtze Baſilius bemaͤchtiget, und deſſen Gemalinn und Sohn als Gefangene nach Jaſſij geſendet hatte. Baſilius mit ſeinen Koſaken machten zwar Anſtalten, den Ort zu belagern; ſie konnten aber nichts davor ausrichten. Denn Timuͤſch achtete den Feind ſo gering, daß er ſeine Gezelte ſelbſt unter den Waͤllen der Stadt aufſchlagen ließ, und an- finge, ſehr ſtark Wein und Hirſenbier zu trin- ken, eben als wenn er bereits Meiſter von dem Platze waͤre. Als dieſes ein deutſcher Kon- ſtabel, der mit von der Beſatzung war, gewahr wurde: ſo richtete er ein Stuͤck auf dieſen ſorgloſen Feldherrn, und ſchoß ihm ein Bein ab. Weil nun Timuͤſch wenige Stunden darauf an der Wunde ſtarb: ſo geriethen die 3 J 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/545
Zitationshilfe: Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/545>, abgerufen am 26.06.2024.