[Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von]: Neben-Stunden Unterschiedener Gedichte. [Hrsg. v. Joachim Lange]. Berlin, 1700.Daß Träume dieser Welt wie leichte Schatten triegen; Komm bald und mache mich doch deiner Liebe werth/ Und wenn mein müdes Hertz ja eine Ruh begehrt/ So laß es nur allein in deinen Wunden liegen. Morgen-Lied. 1. SIeh es sind die finstern Stunden/Abermahls verschwunden/ Schwinge dich mit deinen Sinnen/ Eh sie anders was beginnen Seele zu den Himmels-Zinnen. 2. GOTT/ von dem das Licht entsprungen/Dir sey Lob Danck gesungen/Daß du mich für Noth und Schrecken Wollen durch dein Heer bedecken/ Und itzt aus dem Schlaff erwecken. 3. Meinen Leib und mein Gemüthe/Wil ich deiner Güte/ Wohlgemeynt zum Opffer schencken/ Daß du magst mein Thun und Dencken/ Wie es dir gefällig/ lencken. 4. Was ich sonst als deine Gabe/Noch auf Erden habe/ An Vermögen/ Glück und Ehren/ Mag sich mindern oder mehren/ Du wirst mirs zum nutzen besten kehren.Morgen-Lied. SEele du must munter werden/ Denn der Erden Blickt hervor ein neuer Tag Komm dem Schöpffer dieser Straalen/ Zu bezahlen/ Was dein schwacher Trieb vermag. Doch A 2
Daß Traͤume dieſer Welt wie leichte Schatten triegen; Komm bald und mache mich doch deiner Liebe werth/ Und wenn mein muͤdes Hertz ja eine Ruh begehrt/ So laß es nur allein in deinen Wunden liegen. Morgen-Lied. 1. SIeh es ſind die finſtern Stunden/Abermahls verſchwunden/ Schwinge dich mit deinen Sinnen/ Eh ſie anders was beginnen Seele zu den Himmels-Zinnen. 2. GOTT/ von dem das Licht entſprungen/Dir ſey Lob Danck geſungen/Daß du mich fuͤr Noth und Schrecken Wollen durch dein Heer bedecken/ Und itzt aus dem Schlaff erwecken. 3. Meinen Leib und mein Gemuͤthe/Wil ich deiner Guͤte/ Wohlgemeynt zum Opffer ſchencken/ Daß du magſt mein Thun und Dencken/ Wie es dir gefaͤllig/ lencken. 4. Was ich ſonſt als deine Gabe/Noch auf Erden habe/ An Vermoͤgen/ Gluͤck und Ehren/ Mag ſich mindern oder mehren/ Du wirſt mirs zum nutzen beſten kehren.Morgen-Lied. SEele du muſt munter werden/ Denn der Erden Blickt hervor ein neuer Tag Komm dem Schoͤpffer dieſer Straalen/ Zu bezahlen/ Was dein ſchwacher Trieb vermag. Doch A 2
<TEI> <text> <body> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0016" n="3"/> <l>Daß Traͤume dieſer Welt wie leichte Schatten triegen;</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Komm bald und mache mich doch deiner Liebe werth/</l><lb/> <l>Und wenn mein muͤdes Hertz ja eine Ruh begehrt/</l><lb/> <l>So laß es nur allein in deinen Wunden liegen.</l> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Morgen-Lied.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <head> <hi rendition="#c">1.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">S</hi>Ieh es ſind die finſtern Stunden/</l><lb/> <l>Abermahls verſchwunden/</l><lb/> <l>Schwinge dich mit deinen Sinnen/</l><lb/> <l>Eh ſie anders was beginnen</l><lb/> <l>Seele zu den Himmels-Zinnen.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <head>2.</head> <l>GOTT/ von dem das Licht entſprungen/</l><lb/> <l>Dir ſey <list rendition="#leftBraced #rightBraced"><item>Lob</item><lb/><item>Danck</item></list> geſungen/</l><lb/> <l>Daß du mich fuͤr Noth und Schrecken</l><lb/> <l>Wollen durch dein Heer bedecken/</l><lb/> <l>Und itzt aus dem Schlaff erwecken.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <head>3.</head> <l>Meinen Leib und mein Gemuͤthe/</l><lb/> <l>Wil ich deiner Guͤte/</l><lb/> <l>Wohlgemeynt zum Opffer ſchencken/</l><lb/> <l>Daß du magſt mein Thun und Dencken/</l><lb/> <l>Wie es dir gefaͤllig/ lencken.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <head>4.</head> <l>Was ich ſonſt als deine Gabe/</l><lb/> <l>Noch auf Erden habe/</l><lb/> <l>An Vermoͤgen/ Gluͤck und Ehren/</l><lb/> <l>Mag ſich mindern oder mehren/</l><lb/> <l>Du wirſt mirs zum <list rendition="#leftBraced #rightBraced"><item>nutzen</item><lb/><item>beſten</item></list> kehren.</l><lb/> </lg> </lg><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Morgen-Lied.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">S</hi>Eele du muſt munter werden/<lb/><hi rendition="#et">Denn der Erden</hi></l><lb/> <l>Blickt hervor ein neuer Tag</l><lb/> <l>Komm dem Schoͤpffer dieſer Straalen/<lb/><hi rendition="#et">Zu bezahlen/</hi></l><lb/> <l>Was dein ſchwacher Trieb vermag.</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">A 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">Doch</fw><lb/> </lg> </body> </text> </TEI> [3/0016]
Daß Traͤume dieſer Welt wie leichte Schatten triegen;
Komm bald und mache mich doch deiner Liebe werth/
Und wenn mein muͤdes Hertz ja eine Ruh begehrt/
So laß es nur allein in deinen Wunden liegen.
Morgen-Lied.
1.
SIeh es ſind die finſtern Stunden/
Abermahls verſchwunden/
Schwinge dich mit deinen Sinnen/
Eh ſie anders was beginnen
Seele zu den Himmels-Zinnen.
2. GOTT/ von dem das Licht entſprungen/
Dir ſey Lob
Danck
geſungen/
Daß du mich fuͤr Noth und Schrecken
Wollen durch dein Heer bedecken/
Und itzt aus dem Schlaff erwecken.
3. Meinen Leib und mein Gemuͤthe/
Wil ich deiner Guͤte/
Wohlgemeynt zum Opffer ſchencken/
Daß du magſt mein Thun und Dencken/
Wie es dir gefaͤllig/ lencken.
4. Was ich ſonſt als deine Gabe/
Noch auf Erden habe/
An Vermoͤgen/ Gluͤck und Ehren/
Mag ſich mindern oder mehren/
Du wirſt mirs zum nutzen
beſten
kehren.
Morgen-Lied.
SEele du muſt munter werden/
Denn der Erden
Blickt hervor ein neuer Tag
Komm dem Schoͤpffer dieſer Straalen/
Zu bezahlen/
Was dein ſchwacher Trieb vermag.
Doch
A 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |