Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844.Und bricht zuletzt der Erde Bau zusammen Weil schlaff der Bogen, weil der Pfeil am Ziele, Und schmiegt der Erdgeist andrer Ströme Wogen Sich an, zu spielen ew'gen Lebens Spiele, Nur rettungsthätig neustets wird entflammen Sich ew'ge Liebe, neustets angezogen Wird heil'gen Streites Bogen, Bei immer neuem Ziel wirft unverwendlich Aus Schmerzensnacht das Mittlerthum die Pfeile Nach glanzumstraltem Heile, Und Kranz um Kranz erblutet es unendlich. Sprich's aus und wenn dich Schauer überliefen: Ich sah das Kreuz in allen Himmelstiefen. Und bricht zuletzt der Erde Bau zuſammen Weil ſchlaff der Bogen, weil der Pfeil am Ziele, Und ſchmiegt der Erdgeiſt andrer Ströme Wogen Sich an, zu ſpielen ew'gen Lebens Spiele, Nur rettungsthätig neuſtets wird entflammen Sich ew'ge Liebe, neuſtets angezogen Wird heil'gen Streites Bogen, Bei immer neuem Ziel wirft unverwendlich Aus Schmerzensnacht das Mittlerthum die Pfeile Nach glanzumſtraltem Heile, Und Kranz um Kranz erblutet es unendlich. Sprich's aus und wenn dich Schauer überliefen: Ich ſah das Kreuz in allen Himmelstiefen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0072" n="58"/> <lg n="10"> <l>Und bricht zuletzt der Erde Bau zuſammen</l><lb/> <l>Weil ſchlaff der Bogen, weil der Pfeil am Ziele,</l><lb/> <l>Und ſchmiegt der Erdgeiſt andrer Ströme Wogen</l><lb/> <l>Sich an, zu ſpielen ew'gen Lebens Spiele,</l><lb/> <l>Nur rettungsthätig neuſtets wird entflammen</l><lb/> <l>Sich ew'ge Liebe, neuſtets angezogen</l><lb/> <l>Wird heil'gen Streites Bogen,</l><lb/> <l>Bei immer neuem Ziel wirft unverwendlich</l><lb/> <l>Aus Schmerzensnacht das <hi rendition="#g">Mittlerthum</hi> die Pfeile</l><lb/> <l>Nach glanzumſtraltem Heile,</l><lb/> <l>Und Kranz um Kranz erblutet es unendlich.</l><lb/> <l>Sprich's aus und wenn dich Schauer überliefen:</l><lb/> <l>Ich ſah das Kreuz in allen Himmelstiefen.</l><lb/> </lg> </lg> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [58/0072]
Und bricht zuletzt der Erde Bau zuſammen
Weil ſchlaff der Bogen, weil der Pfeil am Ziele,
Und ſchmiegt der Erdgeiſt andrer Ströme Wogen
Sich an, zu ſpielen ew'gen Lebens Spiele,
Nur rettungsthätig neuſtets wird entflammen
Sich ew'ge Liebe, neuſtets angezogen
Wird heil'gen Streites Bogen,
Bei immer neuem Ziel wirft unverwendlich
Aus Schmerzensnacht das Mittlerthum die Pfeile
Nach glanzumſtraltem Heile,
Und Kranz um Kranz erblutet es unendlich.
Sprich's aus und wenn dich Schauer überliefen:
Ich ſah das Kreuz in allen Himmelstiefen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854/72 |
Zitationshilfe: | Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/candidus_christus_1854/72>, abgerufen am 27.07.2024. |