Candidus, Karl: Der deutsche Christus. Fünfzehn Canzonen. Leipzig, 1844.Canzone VIII. Gefühl des Sollens und ein dunkles Sehnen,
Obzwar ein immerwährend unerfülltes, Empfänglichkeit und wechselvolles Spüren Nach dem Unendlichen, das ein Verhülltes, Wer mag das Endliche damit belehnen Im Sündenirrsal, wenn nicht heil'ges Führen? So stralt, den sie mag küren, Der unfindbare Freund der Frauenseele Als Urbild, wie in Endlichkeit herscheinet Ein Gott, bis ihm vereinet, Nun kennend öftrer herber Täuschung Fehle, Sie volle Gnüge hat und süßes Feiern In heilig stillen Lebens holden Schleiern. 3
Canzone VIII. Gefühl des Sollens und ein dunkles Sehnen,
Obzwar ein immerwährend unerfülltes, Empfänglichkeit und wechſelvolles Spüren Nach dem Unendlichen, das ein Verhülltes, Wer mag das Endliche damit belehnen Im Sündenirrſal, wenn nicht heil'ges Führen? So ſtralt, den ſie mag küren, Der unfindbare Freund der Frauenſeele Als Urbild, wie in Endlichkeit herſcheinet Ein Gott, bis ihm vereinet, Nun kennend öftrer herber Täuſchung Fehle, Sie volle Gnüge hat und ſüßes Feiern In heilig ſtillen Lebens holden Schleiern. 3
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Canzone VIII.
Gefühl des Sollens und ein dunkles Sehnen,
Obzwar ein immerwährend unerfülltes,
Empfänglichkeit und wechſelvolles Spüren
Nach dem Unendlichen, das ein Verhülltes,
Wer mag das Endliche damit belehnen
Im Sündenirrſal, wenn nicht heil'ges Führen?
So ſtralt, den ſie mag küren,
Der unfindbare Freund der Frauenſeele
Als Urbild, wie in Endlichkeit herſcheinet
Ein Gott, bis ihm vereinet,
Nun kennend öftrer herber Täuſchung Fehle,
Sie volle Gnüge hat und ſüßes Feiern
In heilig ſtillen Lebens holden Schleiern.
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