gen, abgestochen werden, wovon die leztere wieder unter andere Rohsteine ge- than, und mit diesen geröstet werden.
§. 26.
Die Schwarzkupfer macht man in einem kleinen Gaarherd, der zwei Centner hält, mit der gewöhnlichen Stübe, die bei Glimmerkupfern etwas schwerer ist, gaar. Die Form gehet bei einem solchen Herd über 1/3 und beinahe in die Hälfte des Tiegels. Die guten Kupfer sezt man nur einmal, dieienige aber, die sehr arsenikalisch und koboltisch sind, und deswegen gelben Glimmer führen, zweimal auf. Jn 3 bis 4 Stunden ist ein Herd gaar, da dann von den Glimmerkupfern einige Oberscheiben ausfallen, die noch einmal mit eingeschmolzen werden müssen. Der Abgang beträgt im Uibrigen auf einen Centner Schwarzkupfer, wann es gut ist, 3, 4, 5 bis 6-, bei schlechtem Kupfer aber 12 Pfund. So wol die gute, als die Glimmerkupfer können inzwischen nur unter dem Hammer gebraucht werden.
Das zweite Kapittel von dem Blaufarbemachen.
§. 27.
Die mehreste Kobolte werden in ausländischen Fabriquen, denen man sie verkaufet, zu einer Schmalte gemacht. Nur ein kleiner Teil wird daher auf der, bei der Hütte stehenden Fabrique, verarbeitet, die zwei Mühlen hat. Die Verarbeitung die- ser Kobolte geschiehet dabei auf eben die Art, wie ich §. 43. im 4. St. gewiesen habe.
Anmerkung.
Der Herr Lehmann hat in seiner Cadmiologia die Arten und die Zubereitungen des Kobolts sehr gründlich beschrieben.
Das dritte Kapittel von dem Vitriolsieden.
§. 28.
Die Steine, welche von dem Schieferschmelzen fallen, das mit Kies beschikt wor- den (§. 24.), röstet und lauget man aus, indem man dieselbe warm aus dem Rost in Bütten schüttet, die mit Wasser gefült sind. Man wiederhohlt aber dieses Röften so oft, bis der Rost ganz ausgelaugt ist, und die leztere Lauge schwach wird. Der Vitriol wird alsdann aus dieser Lauge nach eben den Regeln, und mit eben den
Hand-
Das ſiebenzehnte Stuͤk von denen Kupfer-Kobolts-
gen, abgeſtochen werden, wovon die leztere wieder unter andere Rohſteine ge- than, und mit dieſen geroͤſtet werden.
§. 26.
Die Schwarzkupfer macht man in einem kleinen Gaarherd, der zwei Centner haͤlt, mit der gewoͤhnlichen Stuͤbe, die bei Glimmerkupfern etwas ſchwerer iſt, gaar. Die Form gehet bei einem ſolchen Herd uͤber ⅓ und beinahe in die Haͤlfte des Tiegels. Die guten Kupfer ſezt man nur einmal, dieienige aber, die ſehr arſenikaliſch und koboltiſch ſind, und deswegen gelben Glimmer fuͤhren, zweimal auf. Jn 3 bis 4 Stunden iſt ein Herd gaar, da dann von den Glimmerkupfern einige Oberſcheiben ausfallen, die noch einmal mit eingeſchmolzen werden muͤſſen. Der Abgang betraͤgt im Uibrigen auf einen Centner Schwarzkupfer, wann es gut iſt, 3, 4, 5 bis 6-, bei ſchlechtem Kupfer aber 12 Pfund. So wol die gute, als die Glimmerkupfer koͤnnen inzwiſchen nur unter dem Hammer gebraucht werden.
Das zweite Kapittel von dem Blaufarbemachen.
§. 27.
Die mehreſte Kobolte werden in auslaͤndiſchen Fabriquen, denen man ſie verkaufet, zu einer Schmalte gemacht. Nur ein kleiner Teil wird daher auf der, bei der Huͤtte ſtehenden Fabrique, verarbeitet, die zwei Muͤhlen hat. Die Verarbeitung die- ſer Kobolte geſchiehet dabei auf eben die Art, wie ich §. 43. im 4. St. gewieſen habe.
Anmerkung.
Der Herr Lehmann hat in ſeiner Cadmiologia die Arten und die Zubereitungen des Kobolts ſehr gruͤndlich beſchrieben.
Das dritte Kapittel von dem Vitriolſieden.
§. 28.
Die Steine, welche von dem Schieferſchmelzen fallen, das mit Kies beſchikt wor- den (§. 24.), roͤſtet und lauget man aus, indem man dieſelbe warm aus dem Roſt in Buͤtten ſchuͤttet, die mit Waſſer gefuͤlt ſind. Man wiederhohlt aber dieſes Roͤften ſo oft, bis der Roſt ganz ausgelaugt iſt, und die leztere Lauge ſchwach wird. Der Vitriol wird alsdann aus dieſer Lauge nach eben den Regeln, und mit eben den
Hand-
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Das ſiebenzehnte Stuͤk von denen Kupfer-Kobolts-
gen, abgeſtochen werden, wovon die leztere wieder unter andere Rohſteine ge-
than, und mit dieſen geroͤſtet werden.
§. 26.
Die Schwarzkupfer macht man in einem kleinen Gaarherd, der zwei Centner haͤlt,
mit der gewoͤhnlichen Stuͤbe, die bei Glimmerkupfern etwas ſchwerer iſt, gaar. Die
Form gehet bei einem ſolchen Herd uͤber ⅓ und beinahe in die Haͤlfte des Tiegels. Die
guten Kupfer ſezt man nur einmal, dieienige aber, die ſehr arſenikaliſch und koboltiſch
ſind, und deswegen gelben Glimmer fuͤhren, zweimal auf. Jn 3 bis 4 Stunden iſt
ein Herd gaar, da dann von den Glimmerkupfern einige Oberſcheiben ausfallen, die
noch einmal mit eingeſchmolzen werden muͤſſen. Der Abgang betraͤgt im Uibrigen auf
einen Centner Schwarzkupfer, wann es gut iſt, 3, 4, 5 bis 6-, bei ſchlechtem Kupfer
aber 12 Pfund. So wol die gute, als die Glimmerkupfer koͤnnen inzwiſchen nur unter
dem Hammer gebraucht werden.
Das zweite Kapittel
von dem Blaufarbemachen.
§. 27.
Die mehreſte Kobolte werden in auslaͤndiſchen Fabriquen, denen man ſie verkaufet,
zu einer Schmalte gemacht. Nur ein kleiner Teil wird daher auf der, bei der
Huͤtte ſtehenden Fabrique, verarbeitet, die zwei Muͤhlen hat. Die Verarbeitung die-
ſer Kobolte geſchiehet dabei auf eben die Art, wie ich §. 43. im 4. St. gewieſen habe.
Anmerkung.
Der Herr Lehmann hat in ſeiner Cadmiologia die Arten und die Zubereitungen des Kobolts
ſehr gruͤndlich beſchrieben.
Das dritte Kapittel
von dem Vitriolſieden.
§. 28.
Die Steine, welche von dem Schieferſchmelzen fallen, das mit Kies beſchikt wor-
den (§. 24.), roͤſtet und lauget man aus, indem man dieſelbe warm aus dem
Roſt in Buͤtten ſchuͤttet, die mit Waſſer gefuͤlt ſind. Man wiederhohlt aber dieſes
Roͤften ſo oft, bis der Roſt ganz ausgelaugt iſt, und die leztere Lauge ſchwach wird.
Der Vitriol wird alsdann aus dieſer Lauge nach eben den Regeln, und mit eben den
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/422>, abgerufen am 03.07.2024.
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