Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von den einseitigen churhannöv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken etc. aber 24 bis 26 Zoll Fall, wann sie eine grösere Schwere besizzet. Denen Schläm-herden, worauf das reiche Reich- und das Schußgerinn geschlämt wird, gibt man 16 bis 18-, den Schlämherden aber, worauf man das arme Reich- und das Schußge- rinn zu schlämmen pfleget, 20 bis 22 Zoll Fall. Bei den erstern Schlämherden gibt man um deswillen wenig Fall, damit man, zumal bei starken Wassern, nicht alles durch- einander iagen möge, bei den andern aber sezt man aus der Ursach an dem Fall zu, weil man sonst die zähe Bergart nicht aus den Erzen heraustreiben würde. Aus eben diesen Ursachen gibt man aber auch denen Kehr- und Planherden 20, 22 bis 24 Zoll Fall. Die Graben sind auser diesem 14, die Schlamherde aber 18 und mehr Fus lang, weil auf längern Herden mehr Schlieg erhalten wird, als auf kurzen. Die Länge der Plan- und der Kehrherde erstrekt sich auf 26 Fus. Die Schlämgraben sind 22 Zoll weit. Die Schlämherde betragen hingegen in ihrer Weite 5-, die Plan- und Kehr- herde aber nur 4 Fus. §. 77. Jch habe kürzlich die Gründe vorgetragen, nach denen das Pochen und das I. Das reiche und das arme Reichgerinn samt dem Schußgerinn schlämmet man auf den Schlämgraben auf die izt nachfolgende Art. 1. Man schlämmet in dem Schlämgraben von dem ebengedachten Gerinn mit einem Küst oder einer Krükke so viel durch beständiges Hinaufstreichen an, bis der Graben voll ist. Das Angeschlämte sticht man alsdann 2. mit einer Schippe zuerst bis ohngefähr in die Hälfte, dann bis unter das Mittel, und zulezt bis an das Ende des Grabens heraus, man schlägt aber ein iedes auf einen besondern Haufen, und nennet das, was in der Mitte ausgestochen wird, Schwenzel, das untere aber Aftern. 3. Mit der bei N. 1 und 2. gedachten Arbeit hält man so lange an, bis man von einer ieden Sorte des ausgeschlagenen Gerinnes einen ziemlichen Haufen beisammen hat. Hierauf schlämmet man nun 4. so wol das Oberste aus dem Graben, als auch das Schwenzel, noch einmal wie zuvor über den Graben, und sticht den Schlieg, wann er rein genug ist, oben in dem Graben aus. Das Schwenzel, das von dem zuerst ge- fallenen Schwenzel fält, schlämt man hierauf aber zum drittenmal, alle Aftern hingegen, die aus dem Graben und aus dem davor befindlichen Sümpfgen geschlagen werden, sezzet man auf Planherde auf, und wäschet den Schlieg erst in das Unreine, und dann in das Reine: Weil nun da- bei die taube grobe Körner gar leicht über die Planen wegrollen, die zarte Schliege aber in den Zwischenräumger derselben hengen bleiben; So komt A a 2
von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc. aber 24 bis 26 Zoll Fall, wann ſie eine groͤſere Schwere beſizzet. Denen Schlaͤm-herden, worauf das reiche Reich- und das Schußgerinn geſchlaͤmt wird, gibt man 16 bis 18-, den Schlaͤmherden aber, worauf man das arme Reich- und das Schußge- rinn zu ſchlaͤmmen pfleget, 20 bis 22 Zoll Fall. Bei den erſtern Schlaͤmherden gibt man um deswillen wenig Fall, damit man, zumal bei ſtarken Waſſern, nicht alles durch- einander iagen moͤge, bei den andern aber ſezt man aus der Urſach an dem Fall zu, weil man ſonſt die zaͤhe Bergart nicht aus den Erzen heraustreiben wuͤrde. Aus eben dieſen Urſachen gibt man aber auch denen Kehr- und Planherden 20, 22 bis 24 Zoll Fall. Die Graben ſind auſer dieſem 14, die Schlamherde aber 18 und mehr Fus lang, weil auf laͤngern Herden mehr Schlieg erhalten wird, als auf kurzen. Die Laͤnge der Plan- und der Kehrherde erſtrekt ſich auf 26 Fus. Die Schlaͤmgraben ſind 22 Zoll weit. Die Schlaͤmherde betragen hingegen in ihrer Weite 5-, die Plan- und Kehr- herde aber nur 4 Fus. §. 77. Jch habe kuͤrzlich die Gruͤnde vorgetragen, nach denen das Pochen und das I. Das reiche und das arme Reichgerinn ſamt dem Schußgerinn ſchlaͤmmet man auf den Schlaͤmgraben auf die izt nachfolgende Art. 1. Man ſchlaͤmmet in dem Schlaͤmgraben von dem ebengedachten Gerinn mit einem Kuͤſt oder einer Kruͤkke ſo viel durch beſtaͤndiges Hinaufſtreichen an, bis der Graben voll iſt. Das Angeſchlaͤmte ſticht man alsdann 2. mit einer Schippe zuerſt bis ohngefaͤhr in die Haͤlfte, dann bis unter das Mittel, und zulezt bis an das Ende des Grabens heraus, man ſchlaͤgt aber ein iedes auf einen beſondern Haufen, und nennet das, was in der Mitte ausgeſtochen wird, Schwenzel, das untere aber Aftern. 3. Mit der bei N. 1 und 2. gedachten Arbeit haͤlt man ſo lange an, bis man von einer ieden Sorte des ausgeſchlagenen Gerinnes einen ziemlichen Haufen beiſammen hat. Hierauf ſchlaͤmmet man nun 4. ſo wol das Oberſte aus dem Graben, als auch das Schwenzel, noch einmal wie zuvor uͤber den Graben, und ſticht den Schlieg, wann er rein genug iſt, oben in dem Graben aus. Das Schwenzel, das von dem zuerſt ge- fallenen Schwenzel faͤlt, ſchlaͤmt man hierauf aber zum drittenmal, alle Aftern hingegen, die aus dem Graben und aus dem davor befindlichen Suͤmpfgen geſchlagen werden, ſezzet man auf Planherde auf, und waͤſchet den Schlieg erſt in das Unreine, und dann in das Reine: Weil nun da- bei die taube grobe Koͤrner gar leicht uͤber die Planen wegrollen, die zarte Schliege aber in den Zwiſchenraͤumger derſelben hengen bleiben; So komt A a 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0207" n="187"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.</hi></fw><lb/> aber 24 bis 26 Zoll Fall, wann ſie eine groͤſere Schwere beſizzet. Denen Schlaͤm-<lb/> herden, worauf das reiche Reich- und das Schußgerinn geſchlaͤmt wird, gibt man 16<lb/> bis 18-, den Schlaͤmherden aber, worauf man das arme Reich- und das Schußge-<lb/> rinn zu ſchlaͤmmen pfleget, 20 bis 22 Zoll Fall. Bei den erſtern Schlaͤmherden gibt<lb/> man um deswillen wenig Fall, damit man, zumal bei ſtarken Waſſern, nicht alles durch-<lb/> einander iagen moͤge, bei den andern aber ſezt man aus der Urſach an dem Fall zu,<lb/> weil man ſonſt die zaͤhe Bergart nicht aus den Erzen heraustreiben wuͤrde. Aus eben<lb/> dieſen Urſachen gibt man aber auch denen Kehr- und Planherden 20, 22 bis 24 Zoll<lb/> Fall. Die Graben ſind auſer dieſem 14, die Schlamherde aber 18 und mehr Fus lang,<lb/> weil auf laͤngern Herden mehr Schlieg erhalten wird, als auf kurzen. Die Laͤnge der<lb/> Plan- und der Kehrherde erſtrekt ſich auf 26 Fus. Die Schlaͤmgraben ſind 22 Zoll<lb/> weit. Die Schlaͤmherde betragen hingegen in ihrer Weite 5-, die Plan- und Kehr-<lb/> herde aber nur 4 Fus.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 77.</head><lb/> <p>Jch habe kuͤrzlich die Gruͤnde vorgetragen, nach denen das Pochen und das<lb/> Waſchen beurteilt werden muß, und darum, und weil ich zugleich die hierzugehoͤrige<lb/> Werkzeuge beſchrieben habe: So will ich nunmehr auch die Art und Weiſe zeigen,<lb/> wie das Gepochte bei denen klausthaliſchen Pochwerken zu Schlieg gezogen wird.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">I.</hi> Das reiche und das arme Reichgerinn ſamt dem Schußgerinn ſchlaͤmmet man<lb/> auf den Schlaͤmgraben auf die izt nachfolgende Art.<lb/><list><item>1. Man ſchlaͤmmet in dem Schlaͤmgraben von dem ebengedachten Gerinn mit<lb/> einem Kuͤſt oder einer Kruͤkke ſo viel durch beſtaͤndiges Hinaufſtreichen an,<lb/> bis der Graben voll iſt. Das Angeſchlaͤmte ſticht man alsdann</item><lb/><item>2. mit einer Schippe zuerſt bis ohngefaͤhr in die Haͤlfte, dann bis unter das<lb/> Mittel, und zulezt bis an das Ende des Grabens heraus, man ſchlaͤgt aber<lb/> ein iedes auf einen beſondern Haufen, und nennet das, was in der Mitte<lb/> ausgeſtochen wird, <hi rendition="#fr">Schwenzel,</hi> das untere aber <hi rendition="#fr">Aftern.</hi></item><lb/><item>3. Mit der bei N. 1 und 2. gedachten Arbeit haͤlt man ſo lange an, bis man<lb/> von einer ieden Sorte des ausgeſchlagenen Gerinnes einen ziemlichen<lb/> Haufen beiſammen hat. Hierauf ſchlaͤmmet man nun</item><lb/><item>4. ſo wol das Oberſte aus dem Graben, als auch das Schwenzel, noch einmal<lb/> wie zuvor uͤber den Graben, und ſticht den Schlieg, wann er rein genug<lb/> iſt, oben in dem Graben aus. Das Schwenzel, das von dem zuerſt ge-<lb/> fallenen Schwenzel faͤlt, ſchlaͤmt man hierauf aber zum drittenmal, alle<lb/> Aftern hingegen, die aus dem Graben und aus dem davor befindlichen<lb/> Suͤmpfgen geſchlagen werden, ſezzet man auf Planherde auf, und waͤſchet<lb/> den Schlieg erſt in das Unreine, und dann in das Reine: Weil nun da-<lb/> bei die taube grobe Koͤrner gar leicht uͤber die Planen wegrollen, die zarte<lb/> Schliege aber in den Zwiſchenraͤumger derſelben hengen bleiben; So<lb/> <fw place="bottom" type="sig">A a 2</fw><fw place="bottom" type="catch">komt</fw><lb/></item></list></item> </list> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [187/0207]
von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
aber 24 bis 26 Zoll Fall, wann ſie eine groͤſere Schwere beſizzet. Denen Schlaͤm-
herden, worauf das reiche Reich- und das Schußgerinn geſchlaͤmt wird, gibt man 16
bis 18-, den Schlaͤmherden aber, worauf man das arme Reich- und das Schußge-
rinn zu ſchlaͤmmen pfleget, 20 bis 22 Zoll Fall. Bei den erſtern Schlaͤmherden gibt
man um deswillen wenig Fall, damit man, zumal bei ſtarken Waſſern, nicht alles durch-
einander iagen moͤge, bei den andern aber ſezt man aus der Urſach an dem Fall zu,
weil man ſonſt die zaͤhe Bergart nicht aus den Erzen heraustreiben wuͤrde. Aus eben
dieſen Urſachen gibt man aber auch denen Kehr- und Planherden 20, 22 bis 24 Zoll
Fall. Die Graben ſind auſer dieſem 14, die Schlamherde aber 18 und mehr Fus lang,
weil auf laͤngern Herden mehr Schlieg erhalten wird, als auf kurzen. Die Laͤnge der
Plan- und der Kehrherde erſtrekt ſich auf 26 Fus. Die Schlaͤmgraben ſind 22 Zoll
weit. Die Schlaͤmherde betragen hingegen in ihrer Weite 5-, die Plan- und Kehr-
herde aber nur 4 Fus.
§. 77.
Jch habe kuͤrzlich die Gruͤnde vorgetragen, nach denen das Pochen und das
Waſchen beurteilt werden muß, und darum, und weil ich zugleich die hierzugehoͤrige
Werkzeuge beſchrieben habe: So will ich nunmehr auch die Art und Weiſe zeigen,
wie das Gepochte bei denen klausthaliſchen Pochwerken zu Schlieg gezogen wird.
I. Das reiche und das arme Reichgerinn ſamt dem Schußgerinn ſchlaͤmmet man
auf den Schlaͤmgraben auf die izt nachfolgende Art.
1. Man ſchlaͤmmet in dem Schlaͤmgraben von dem ebengedachten Gerinn mit
einem Kuͤſt oder einer Kruͤkke ſo viel durch beſtaͤndiges Hinaufſtreichen an,
bis der Graben voll iſt. Das Angeſchlaͤmte ſticht man alsdann
2. mit einer Schippe zuerſt bis ohngefaͤhr in die Haͤlfte, dann bis unter das
Mittel, und zulezt bis an das Ende des Grabens heraus, man ſchlaͤgt aber
ein iedes auf einen beſondern Haufen, und nennet das, was in der Mitte
ausgeſtochen wird, Schwenzel, das untere aber Aftern.
3. Mit der bei N. 1 und 2. gedachten Arbeit haͤlt man ſo lange an, bis man
von einer ieden Sorte des ausgeſchlagenen Gerinnes einen ziemlichen
Haufen beiſammen hat. Hierauf ſchlaͤmmet man nun
4. ſo wol das Oberſte aus dem Graben, als auch das Schwenzel, noch einmal
wie zuvor uͤber den Graben, und ſticht den Schlieg, wann er rein genug
iſt, oben in dem Graben aus. Das Schwenzel, das von dem zuerſt ge-
fallenen Schwenzel faͤlt, ſchlaͤmt man hierauf aber zum drittenmal, alle
Aftern hingegen, die aus dem Graben und aus dem davor befindlichen
Suͤmpfgen geſchlagen werden, ſezzet man auf Planherde auf, und waͤſchet
den Schlieg erſt in das Unreine, und dann in das Reine: Weil nun da-
bei die taube grobe Koͤrner gar leicht uͤber die Planen wegrollen, die zarte
Schliege aber in den Zwiſchenraͤumger derſelben hengen bleiben; So
komt
A a 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |