Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 2. Hamburg, 1783.das ist, warum wart ihr nicht an einem ganz an- (Derjenige ist weder zu Geschäften noch zu nachsint, Theophron 2. Th. B
das iſt, warum wart ihr nicht an einem ganz an- (Derjenige iſt weder zu Geſchaͤften noch zu nachſint, Theophron 2. Th. B
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das iſt, warum wart ihr nicht an einem ganz an-
dern Orte, der dem wichtigen andern Dinge,
woran ihr gerade dachtet, angemeſſen geweſen
waͤre? Vielleicht werdet ihr ſagen: “die Geſelſchaft
war ſo einfaͤltig, daß ſie eure Aufmerkſamkeit nicht
verdiente.„ Aber glaube mir, mein Lieber, das iſt
das Geſchwaͤz eines noch einfaͤltigen Menſchen;
denn der Man von Verſtande weiß wohl, daß
keine Geſelſchaft ſo einfaͤltig iſt, die man nicht bei
gehoͤriger Aufmerkſamkeit auf eine oder die andre
Weiſe fuͤr ſich nuͤzlich machen koͤnte.
(Derjenige iſt weder zu Geſchaͤften noch zu
Vergnuͤgungen tuͤchtig, der nicht ſeine Aufmerkſam-
keit auf die jedesmalige gegenwaͤrtige Sache len-
ken, und in gewißer Maaße dieſe Zeit uͤber alle
andre Gedanken aus ſeiner Sele verbannen kan.
Wenn jemand auf einem Balle, bei Tiſche, oder
bei einer Luſtreiſe auf die Aufloͤſung einer Aufgabe
aus dem Euklid daͤchte: ſo wuͤrd’ er gar ein
ſchlechter Geſelſchafter ſein, und unter den andern
nur geringes Anſehen erlangen. Daͤcht’ er dage-
gen, wenn er in ſeinem Kabinette der Aufgabe
nachſint,
Theophron 2. Th. B
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