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Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783.

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Weise das Wohl deiner Nebenmenschen zugleich mit
dem deinigen befördern hilft. Nun mag eine solche
Arbeit auch noch so eingeschränkt und dürftig sein:
so hat sie dennoch ihre guten Folgen, und diese
wiederum die ihrigen, und zwar in immer wach-
sendem Strome, bis in die Ewigkeit. Denn
alle Weltbegebenheiten, auch die kleinsten, hängen
unzertrenlich zusammen, und wälzen sich, wie die
Wassertropfen in einem Flusse, beständig fort ins
Unendliche. Keine derselben ist von der andern
abgeschnitten; keine unfruchtbar an neuen Folgen.
Es hat vielmehr alles seine Wirkung, so wie alles
seine Ursache hat.

Dieser Gedanke, auch bei der kleinsten guten
Handlung recht ins Auge gefaßt, gibt unserer
Sele einen Schwung zu denken und zu handeln,
dessen sie sonst nicht fähig wäre. Wir sehen uns
nämlich in solchen seeligen Momenten als die Quelle
an, aus welcher nach und nach ein breiter See-
gensstrom sich in die Ewigkeit ergießt, und den
unermeßlichen Ozean des Guten, zum Genuß der
Geisterwelt bestimt, vergrößern hilft. Mags
doch anfangs auch nur ein armseeliges Bächlein

sein:

Weiſe das Wohl deiner Nebenmenſchen zugleich mit
dem deinigen befoͤrdern hilft. Nun mag eine ſolche
Arbeit auch noch ſo eingeſchraͤnkt und duͤrftig ſein:
ſo hat ſie dennoch ihre guten Folgen, und dieſe
wiederum die ihrigen, und zwar in immer wach-
ſendem Strome, bis in die Ewigkeit. Denn
alle Weltbegebenheiten, auch die kleinſten, haͤngen
unzertrenlich zuſammen, und waͤlzen ſich, wie die
Waſſertropfen in einem Fluſſe, beſtaͤndig fort ins
Unendliche. Keine derſelben iſt von der andern
abgeſchnitten; keine unfruchtbar an neuen Folgen.
Es hat vielmehr alles ſeine Wirkung, ſo wie alles
ſeine Urſache hat.

Dieſer Gedanke, auch bei der kleinſten guten
Handlung recht ins Auge gefaßt, gibt unſerer
Sele einen Schwung zu denken und zu handeln,
deſſen ſie ſonſt nicht faͤhig waͤre. Wir ſehen uns
naͤmlich in ſolchen ſeeligen Momenten als die Quelle
an, aus welcher nach und nach ein breiter See-
gensſtrom ſich in die Ewigkeit ergießt, und den
unermeßlichen Ozean des Guten, zum Genuß der
Geiſterwelt beſtimt, vergroͤßern hilft. Mags
doch anfangs auch nur ein armſeeliges Baͤchlein

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[48/0078] Weiſe das Wohl deiner Nebenmenſchen zugleich mit dem deinigen befoͤrdern hilft. Nun mag eine ſolche Arbeit auch noch ſo eingeſchraͤnkt und duͤrftig ſein: ſo hat ſie dennoch ihre guten Folgen, und dieſe wiederum die ihrigen, und zwar in immer wach- ſendem Strome, bis in die Ewigkeit. Denn alle Weltbegebenheiten, auch die kleinſten, haͤngen unzertrenlich zuſammen, und waͤlzen ſich, wie die Waſſertropfen in einem Fluſſe, beſtaͤndig fort ins Unendliche. Keine derſelben iſt von der andern abgeſchnitten; keine unfruchtbar an neuen Folgen. Es hat vielmehr alles ſeine Wirkung, ſo wie alles ſeine Urſache hat. Dieſer Gedanke, auch bei der kleinſten guten Handlung recht ins Auge gefaßt, gibt unſerer Sele einen Schwung zu denken und zu handeln, deſſen ſie ſonſt nicht faͤhig waͤre. Wir ſehen uns naͤmlich in ſolchen ſeeligen Momenten als die Quelle an, aus welcher nach und nach ein breiter See- gensſtrom ſich in die Ewigkeit ergießt, und den unermeßlichen Ozean des Guten, zum Genuß der Geiſterwelt beſtimt, vergroͤßern hilft. Mags doch anfangs auch nur ein armſeeliges Baͤchlein ſein:

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_theophron01_1783/78>, abgerufen am 22.11.2024.