und theilte daher sein eigenes Erstaunen dem er- schroknen Freitag mit: Freitag, sagt' er, das sind nicht unsere Spanier mit deinem Vater; es ist eine englische Schaluppe, (ein großes Boot) und bewafnete Engländer sind es, die ich darin wahrnehme! Freitag zitterte an allen Gliedern. Kom, sagte Robinson, und erstieg eiligst eine andere Anhöhe, von welcher die nördliche Küste besser übersehen werden konte.
Kaum waren sie daselbst angekommen, kaum hatten sie ihre Augen nach dem Meere hinge- richtet, als beide, wie versteinert, sprachlos ste- hen blieben. Sie sahen nemlich in einer Entfer- nung von einer guten deutschen Meile -- ein an- sehnliches englisches Schif vor Anker liegen.
Verwunderung, Furcht und Freude hatten in Robinsons Sele wechselsweise die Ober- hand; Freude über den Anblik eines Schiffes, welches vielleicht zu seiner Erlösung da war; Verwunderung und Furcht hingegen über die ei- gentliche Absicht der Ankunft desselben. Vom Sturme kont' es nicht hieher verschlagen sein: denn seit vielen Wochen hatte kein Sturm geweht.
Der
X
und theilte daher ſein eigenes Erſtaunen dem er- ſchroknen Freitag mit: Freitag, ſagt' er, das ſind nicht unſere Spanier mit deinem Vater; es iſt eine engliſche Schaluppe, (ein großes Boot) und bewafnete Englaͤnder ſind es, die ich darin wahrnehme! Freitag zitterte an allen Gliedern. Kom, ſagte Robinſon, und erſtieg eiligſt eine andere Anhoͤhe, von welcher die noͤrdliche Kuͤſte beſſer uͤberſehen werden konte.
Kaum waren ſie daſelbſt angekommen, kaum hatten ſie ihre Augen nach dem Meere hinge- richtet, als beide, wie verſteinert, ſprachlos ſte- hen blieben. Sie ſahen nemlich in einer Entfer- nung von einer guten deutſchen Meile — ein an- ſehnliches engliſches Schif vor Anker liegen.
Verwunderung, Furcht und Freude hatten in Robinſons Sele wechſelsweiſe die Ober- hand; Freude uͤber den Anblik eines Schiffes, welches vielleicht zu ſeiner Erloͤſung da war; Verwunderung und Furcht hingegen uͤber die ei- gentliche Abſicht der Ankunft deſſelben. Vom Sturme kont' es nicht hieher verſchlagen ſein: denn ſeit vielen Wochen hatte kein Sturm geweht.
Der
X
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0327"n="321"/>
und theilte daher ſein eigenes Erſtaunen dem er-<lb/>ſchroknen <hirendition="#fr">Freitag</hi> mit: <hirendition="#fr">Freitag,</hi>ſagt' er, das<lb/>ſind nicht unſere Spanier mit deinem Vater; es<lb/>
iſt eine engliſche Schaluppe, (ein großes Boot)<lb/>
und bewafnete Englaͤnder ſind es, die ich darin<lb/>
wahrnehme! <hirendition="#fr">Freitag</hi> zitterte an allen Gliedern.<lb/>
Kom, ſagte <hirendition="#fr">Robinſon,</hi> und erſtieg eiligſt eine<lb/>
andere Anhoͤhe, von welcher die noͤrdliche Kuͤſte<lb/>
beſſer uͤberſehen werden konte.</p><lb/><p>Kaum waren ſie daſelbſt angekommen, kaum<lb/>
hatten ſie ihre Augen nach dem Meere hinge-<lb/>
richtet, als beide, wie verſteinert, ſprachlos ſte-<lb/>
hen blieben. Sie ſahen nemlich in einer Entfer-<lb/>
nung von einer guten deutſchen Meile — ein an-<lb/>ſehnliches engliſches Schif vor Anker liegen.</p><lb/><p>Verwunderung, Furcht und Freude hatten<lb/>
in <hirendition="#fr">Robinſons</hi> Sele wechſelsweiſe die Ober-<lb/>
hand; Freude uͤber den Anblik eines Schiffes,<lb/>
welches vielleicht zu ſeiner Erloͤſung da war;<lb/>
Verwunderung und Furcht hingegen uͤber die ei-<lb/>
gentliche Abſicht der Ankunft deſſelben. Vom<lb/>
Sturme kont' es nicht hieher verſchlagen ſein:<lb/>
denn ſeit vielen Wochen hatte kein Sturm geweht.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">X</fw><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Der</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[321/0327]
und theilte daher ſein eigenes Erſtaunen dem er-
ſchroknen Freitag mit: Freitag, ſagt' er, das
ſind nicht unſere Spanier mit deinem Vater; es
iſt eine engliſche Schaluppe, (ein großes Boot)
und bewafnete Englaͤnder ſind es, die ich darin
wahrnehme! Freitag zitterte an allen Gliedern.
Kom, ſagte Robinſon, und erſtieg eiligſt eine
andere Anhoͤhe, von welcher die noͤrdliche Kuͤſte
beſſer uͤberſehen werden konte.
Kaum waren ſie daſelbſt angekommen, kaum
hatten ſie ihre Augen nach dem Meere hinge-
richtet, als beide, wie verſteinert, ſprachlos ſte-
hen blieben. Sie ſahen nemlich in einer Entfer-
nung von einer guten deutſchen Meile — ein an-
ſehnliches engliſches Schif vor Anker liegen.
Verwunderung, Furcht und Freude hatten
in Robinſons Sele wechſelsweiſe die Ober-
hand; Freude uͤber den Anblik eines Schiffes,
welches vielleicht zu ſeiner Erloͤſung da war;
Verwunderung und Furcht hingegen uͤber die ei-
gentliche Abſicht der Ankunft deſſelben. Vom
Sturme kont' es nicht hieher verſchlagen ſein:
denn ſeit vielen Wochen hatte kein Sturm geweht.
Der
X
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/327>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.