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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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Die Sachen musten nemlich nach der Burg
geschaft werden; aber sich beim Fortbringen der-
selben jedesmahl so weit davon zu entfernen,
schien ihnen mit Recht gefährlich zu sein. Ro-
binson
machte also die Anordnung, daß sie
wechselseitig fortkarren und Wache halten wol-
ten, einer des Vormittages, der Andere des
Nachmittages. Er lud die Kanonen und pflanz-
te sie an den Strand, die Mündung gegen das
Meer gerichtet. Dan wurde ein Feuer ange-
macht, welches der Wachhabende beständig un-
terhalten solte; und neben den Kanonen lag eine
Lunte in Bereitschaft, um sie, wenn es sein
müste, ohne Verzug abfeuern zu können.

Robinson selbst machte den Anfang zur
Fotbringung der Sachen. Um die bessern Klei-
dungsstükke zu schonen, hatte auch er einen Ma-
trosenanzug angelegt und, stat seiner ehemali-
gen Waffen, trug er jezt einen Hirschfänger und
zwei geladene Pistolen im Gürtel. Er lud zu-
erst einige Fäßchen mit Schießpulver nebst an-
dern Sachen auf, für welche die Nässe am mei-
sten zu fürchten war; und darauf ging die Reise
fort.

Der

Die Sachen muſten nemlich nach der Burg
geſchaft werden; aber ſich beim Fortbringen der-
ſelben jedesmahl ſo weit davon zu entfernen,
ſchien ihnen mit Recht gefaͤhrlich zu ſein. Ro-
binſon
machte alſo die Anordnung, daß ſie
wechſelſeitig fortkarren und Wache halten wol-
ten, einer des Vormittages, der Andere des
Nachmittages. Er lud die Kanonen und pflanz-
te ſie an den Strand, die Muͤndung gegen das
Meer gerichtet. Dan wurde ein Feuer ange-
macht, welches der Wachhabende beſtaͤndig un-
terhalten ſolte; und neben den Kanonen lag eine
Lunte in Bereitſchaft, um ſie, wenn es ſein
muͤſte, ohne Verzug abfeuern zu koͤnnen.

Robinſon ſelbſt machte den Anfang zur
Fotbringung der Sachen. Um die beſſern Klei-
dungsſtuͤkke zu ſchonen, hatte auch er einen Ma-
troſenanzug angelegt und, ſtat ſeiner ehemali-
gen Waffen, trug er jezt einen Hirſchfaͤnger und
zwei geladene Piſtolen im Guͤrtel. Er lud zu-
erſt einige Faͤßchen mit Schießpulver nebſt an-
dern Sachen auf, fuͤr welche die Naͤſſe am mei-
ſten zu fuͤrchten war; und darauf ging die Reiſe
fort.

Der
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[246/0252] Die Sachen muſten nemlich nach der Burg geſchaft werden; aber ſich beim Fortbringen der- ſelben jedesmahl ſo weit davon zu entfernen, ſchien ihnen mit Recht gefaͤhrlich zu ſein. Ro- binſon machte alſo die Anordnung, daß ſie wechſelſeitig fortkarren und Wache halten wol- ten, einer des Vormittages, der Andere des Nachmittages. Er lud die Kanonen und pflanz- te ſie an den Strand, die Muͤndung gegen das Meer gerichtet. Dan wurde ein Feuer ange- macht, welches der Wachhabende beſtaͤndig un- terhalten ſolte; und neben den Kanonen lag eine Lunte in Bereitſchaft, um ſie, wenn es ſein muͤſte, ohne Verzug abfeuern zu koͤnnen. Robinſon ſelbſt machte den Anfang zur Fotbringung der Sachen. Um die beſſern Klei- dungsſtuͤkke zu ſchonen, hatte auch er einen Ma- troſenanzug angelegt und, ſtat ſeiner ehemali- gen Waffen, trug er jezt einen Hirſchfaͤnger und zwei geladene Piſtolen im Guͤrtel. Er lud zu- erſt einige Faͤßchen mit Schießpulver nebſt an- dern Sachen auf, fuͤr welche die Naͤſſe am mei- ſten zu fuͤrchten war; und darauf ging die Reiſe fort. Der

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/252>, abgerufen am 25.11.2024.