Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

Robinson fing mit der Verbesserung und
Verschönerung des Gartenwesens an. Er theilte
seinen Garten nach einem ordentlichen Plane in
regelmäßige Felder ein; durchschnit diese Fel-
der mit schnurgraden Wegen, legte lebendige
Hekken, Lauben und Alleen an; bestimte den
einen Plaz zum Blumengarten, den andern
zum Küchengarten und einen dritten zum Obst-
garten. In diesen leztern pflanzt' er alles,
was er von jungen Zitronenbäumen auf der In-
sel finden konte, nebst einer Menge anderer jun-
ger Bäume, auf die er Kokusreiser pfropfte.
Bei dieser lezten Arbeit machte Freitag beson-
ders große Augen, weil er gar nicht begreifen
konte, wozu das solte, bis ihm Robinson
das Verständniß darüber öfnete.

Jezt pflanzten sie Kartoffeln und Maiz in
großer Menge und weil der Akker vielleicht von
Erschaffung der Welt her brach gelegen hat-
te; so wuchs das Gepflanzte bald zu einer sehr
geseegneten Erndte auf.

Unter durch stelten sie auch Fischereien an,
weil Freitag wie ich erzählt habe, in der lezten

Re-
M

Robinſon fing mit der Verbeſſerung und
Verſchoͤnerung des Gartenweſens an. Er theilte
ſeinen Garten nach einem ordentlichen Plane in
regelmaͤßige Felder ein; durchſchnit dieſe Fel-
der mit ſchnurgraden Wegen, legte lebendige
Hekken, Lauben und Alleen an; beſtimte den
einen Plaz zum Blumengarten, den andern
zum Kuͤchengarten und einen dritten zum Obſt-
garten. In dieſen leztern pflanzt' er alles,
was er von jungen Zitronenbaͤumen auf der In-
ſel finden konte, nebſt einer Menge anderer jun-
ger Baͤume, auf die er Kokusreiſer pfropfte.
Bei dieſer lezten Arbeit machte Freitag beſon-
ders große Augen, weil er gar nicht begreifen
konte, wozu das ſolte, bis ihm Robinſon
das Verſtaͤndniß daruͤber oͤfnete.

Jezt pflanzten ſie Kartoffeln und Maiz in
großer Menge und weil der Akker vielleicht von
Erſchaffung der Welt her brach gelegen hat-
te; ſo wuchs das Gepflanzte bald zu einer ſehr
geſeegneten Erndte auf.

Unter durch ſtelten ſie auch Fiſchereien an,
weil Freitag wie ich erzaͤhlt habe, in der lezten

Re-
M
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0183" n="177"/>
          <p><hi rendition="#fr">Robin&#x017F;on</hi> fing mit der Verbe&#x017F;&#x017F;erung und<lb/>
Ver&#x017F;cho&#x0364;nerung des Gartenwe&#x017F;ens an. Er theilte<lb/>
&#x017F;einen Garten nach einem ordentlichen Plane in<lb/>
regelma&#x0364;ßige Felder ein; durch&#x017F;chnit die&#x017F;e Fel-<lb/>
der mit &#x017F;chnurgraden Wegen, legte lebendige<lb/>
Hekken, Lauben und Alleen an; be&#x017F;timte den<lb/>
einen Plaz zum Blumengarten, den andern<lb/>
zum Ku&#x0364;chengarten und einen dritten zum Ob&#x017F;t-<lb/>
garten. In die&#x017F;en leztern pflanzt' er alles,<lb/>
was er von jungen Zitronenba&#x0364;umen auf der In-<lb/>
&#x017F;el finden konte, neb&#x017F;t einer Menge anderer jun-<lb/>
ger Ba&#x0364;ume, auf die er Kokusrei&#x017F;er pfropfte.<lb/>
Bei die&#x017F;er lezten Arbeit machte <hi rendition="#fr">Freitag</hi> be&#x017F;on-<lb/>
ders große Augen, weil er gar nicht begreifen<lb/>
konte, wozu das &#x017F;olte, bis ihm <hi rendition="#fr">Robin&#x017F;on</hi><lb/>
das Ver&#x017F;ta&#x0364;ndniß daru&#x0364;ber o&#x0364;fnete.</p><lb/>
          <p>Jezt pflanzten &#x017F;ie Kartoffeln und Maiz in<lb/>
großer Menge und weil der Akker vielleicht von<lb/>
Er&#x017F;chaffung der Welt her <hi rendition="#fr">brach gelegen</hi> hat-<lb/>
te; &#x017F;o wuchs das Gepflanzte bald zu einer &#x017F;ehr<lb/>
ge&#x017F;eegneten Erndte auf.</p><lb/>
          <p>Unter durch &#x017F;telten &#x017F;ie auch Fi&#x017F;chereien an,<lb/>
weil <hi rendition="#fr">Freitag</hi> wie ich erza&#x0364;hlt habe, in der lezten<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">M</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Re-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0183] Robinſon fing mit der Verbeſſerung und Verſchoͤnerung des Gartenweſens an. Er theilte ſeinen Garten nach einem ordentlichen Plane in regelmaͤßige Felder ein; durchſchnit dieſe Fel- der mit ſchnurgraden Wegen, legte lebendige Hekken, Lauben und Alleen an; beſtimte den einen Plaz zum Blumengarten, den andern zum Kuͤchengarten und einen dritten zum Obſt- garten. In dieſen leztern pflanzt' er alles, was er von jungen Zitronenbaͤumen auf der In- ſel finden konte, nebſt einer Menge anderer jun- ger Baͤume, auf die er Kokusreiſer pfropfte. Bei dieſer lezten Arbeit machte Freitag beſon- ders große Augen, weil er gar nicht begreifen konte, wozu das ſolte, bis ihm Robinſon das Verſtaͤndniß daruͤber oͤfnete. Jezt pflanzten ſie Kartoffeln und Maiz in großer Menge und weil der Akker vielleicht von Erſchaffung der Welt her brach gelegen hat- te; ſo wuchs das Gepflanzte bald zu einer ſehr geſeegneten Erndte auf. Unter durch ſtelten ſie auch Fiſchereien an, weil Freitag wie ich erzaͤhlt habe, in der lezten Re- M

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/183
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/183>, abgerufen am 02.05.2024.