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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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Gotlieb. Ach, armer, armer Robinson,
wie wird dir's nun gehn?

Lotte. Wär' er doch nur auf seiner Insel
geblieben! Ich dacht' es wohl, das wieder was
daraus herkommen würde!

Vater. Diesmahl war es nicht Vorwiz,
nicht Leichtsin, wodurch er zu dieser Reise ange-
trieben ward. Er hatte vielmehr die vernünf-
tigsten Bewegungsgründe dazu gehabt. Alles
also, was ihm jezt begegnet, darf er für eine
götliche Schikkung halten; und in diese hatt' er
sich ja ergeben.

Beide strengten alle ihre Kräfte an, um wo
möglich, den Kahn durch Rudern aus dem
Strome heraus zu arbeiten; aber vergebens!
Eine unwiderstehliche Gewalt riß sie mit der
Schnelligkeit eines Pfeils dahin und schon wa-
ren sie so weit fortgetrieben, daß sie das flache
Land ihrer Insel aus dem Gesichte verloren.
Ihr Untergang schien nun unvermeidlich zu
sein: denn es konte höchstens nur noch eine halbe
Stunde währen: so waren auch die höchsten
Gipfel der Berge aus ihrem Gesicht verschwun-

den;

Gotlieb. Ach, armer, armer Robinſon,
wie wird dir's nun gehn?

Lotte. Waͤr' er doch nur auf ſeiner Inſel
geblieben! Ich dacht' es wohl, das wieder was
daraus herkommen wuͤrde!

Vater. Diesmahl war es nicht Vorwiz,
nicht Leichtſin, wodurch er zu dieſer Reiſe ange-
trieben ward. Er hatte vielmehr die vernuͤnf-
tigſten Bewegungsgruͤnde dazu gehabt. Alles
alſo, was ihm jezt begegnet, darf er fuͤr eine
goͤtliche Schikkung halten; und in dieſe hatt' er
ſich ja ergeben.

Beide ſtrengten alle ihre Kraͤfte an, um wo
moͤglich, den Kahn durch Rudern aus dem
Strome heraus zu arbeiten; aber vergebens!
Eine unwiderſtehliche Gewalt riß ſie mit der
Schnelligkeit eines Pfeils dahin und ſchon wa-
ren ſie ſo weit fortgetrieben, daß ſie das flache
Land ihrer Inſel aus dem Geſichte verloren.
Ihr Untergang ſchien nun unvermeidlich zu
ſein: denn es konte hoͤchſtens nur noch eine halbe
Stunde waͤhren: ſo waren auch die hoͤchſten
Gipfel der Berge aus ihrem Geſicht verſchwun-

den;
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[158/0164] Gotlieb. Ach, armer, armer Robinſon, wie wird dir's nun gehn? Lotte. Waͤr' er doch nur auf ſeiner Inſel geblieben! Ich dacht' es wohl, das wieder was daraus herkommen wuͤrde! Vater. Diesmahl war es nicht Vorwiz, nicht Leichtſin, wodurch er zu dieſer Reiſe ange- trieben ward. Er hatte vielmehr die vernuͤnf- tigſten Bewegungsgruͤnde dazu gehabt. Alles alſo, was ihm jezt begegnet, darf er fuͤr eine goͤtliche Schikkung halten; und in dieſe hatt' er ſich ja ergeben. Beide ſtrengten alle ihre Kraͤfte an, um wo moͤglich, den Kahn durch Rudern aus dem Strome heraus zu arbeiten; aber vergebens! Eine unwiderſtehliche Gewalt riß ſie mit der Schnelligkeit eines Pfeils dahin und ſchon wa- ren ſie ſo weit fortgetrieben, daß ſie das flache Land ihrer Inſel aus dem Geſichte verloren. Ihr Untergang ſchien nun unvermeidlich zu ſein: denn es konte hoͤchſtens nur noch eine halbe Stunde waͤhren: ſo waren auch die hoͤchſten Gipfel der Berge aus ihrem Geſicht verſchwun- den;

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/164>, abgerufen am 24.11.2024.