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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

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Es gelang ihm; und nun sank er kraft-
los hin, und blieb eine ziemliche Zeitlang
ohne Bewustsein liegen.

Da endlich seine Augen sich wieder öfne-
ten, richtete er sich auf und schaute umher.
Gott, welch ein Anblik! Von dem Schiffe,
von dem Bote, von seinen Gefährten war
nichts, nichts mehr zu sehen, als einige los-
gerissene Bretter, die von dem Meereswogen
nach dem Strande hingetrieben wurden. Nur
er, nur er allein war dem Tode entgangen.

Vor Freud' und Schrekken zitternd warf
er sich auf die Knie, hob seine Hände gen
Himmel, und dankte mit lauter Stimme,
und unter einem Strom von Tränen, dem
Herrn des Himmels und der Erde, der ihn
so wunderbar errettet hatte. --

Johannes. Aber warum mogte Gott
auch wohl den Robinson allein erretten, da
er die andern Leute alle ertrinken ließ?

Vater. Lieber Johannes, bist du wohl
im Stande, jedesmahl die Ursachen einzuse-
hen, warum wir Erwachsene, die wir euch

herz-

Es gelang ihm; und nun ſank er kraft-
los hin, und blieb eine ziemliche Zeitlang
ohne Bewuſtſein liegen.

Da endlich ſeine Augen ſich wieder oͤfne-
ten, richtete er ſich auf und ſchaute umher.
Gott, welch ein Anblik! Von dem Schiffe,
von dem Bote, von ſeinen Gefaͤhrten war
nichts, nichts mehr zu ſehen, als einige los-
geriſſene Bretter, die von dem Meereswogen
nach dem Strande hingetrieben wurden. Nur
er, nur er allein war dem Tode entgangen.

Vor Freud' und Schrekken zitternd warf
er ſich auf die Knie, hob ſeine Haͤnde gen
Himmel, und dankte mit lauter Stimme,
und unter einem Strom von Traͤnen, dem
Herrn des Himmels und der Erde, der ihn
ſo wunderbar errettet hatte. —

Johannes. Aber warum mogte Gott
auch wohl den Robinſon allein erretten, da
er die andern Leute alle ertrinken ließ?

Vater. Lieber Johannes, biſt du wohl
im Stande, jedesmahl die Urſachen einzuſe-
hen, warum wir Erwachſene, die wir euch

herz-
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[56/0096] Es gelang ihm; und nun ſank er kraft- los hin, und blieb eine ziemliche Zeitlang ohne Bewuſtſein liegen. Da endlich ſeine Augen ſich wieder oͤfne- ten, richtete er ſich auf und ſchaute umher. Gott, welch ein Anblik! Von dem Schiffe, von dem Bote, von ſeinen Gefaͤhrten war nichts, nichts mehr zu ſehen, als einige los- geriſſene Bretter, die von dem Meereswogen nach dem Strande hingetrieben wurden. Nur er, nur er allein war dem Tode entgangen. Vor Freud' und Schrekken zitternd warf er ſich auf die Knie, hob ſeine Haͤnde gen Himmel, und dankte mit lauter Stimme, und unter einem Strom von Traͤnen, dem Herrn des Himmels und der Erde, der ihn ſo wunderbar errettet hatte. — Johannes. Aber warum mogte Gott auch wohl den Robinſon allein erretten, da er die andern Leute alle ertrinken ließ? Vater. Lieber Johannes, biſt du wohl im Stande, jedesmahl die Urſachen einzuſe- hen, warum wir Erwachſene, die wir euch herz-

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/96>, abgerufen am 25.11.2024.