Weise damit würde verwunden können. Mit dem Spieße hatte er noch mehr Ursache zu- frieden zu sein.
Nunmehr schienen seine Töpfe und seine Lampe hinlänglich ausgetroknet zu sein. Er wolte also Gebrauch davon machen. Zuerst that er einen Klumpen Fet von dem Einge- weide der geschlachteten Lama's in einen der neuen Tiegel, um es zu Schmalz zu schmel- zen, dessen er sich, stat des Oels für die Lampe zu bedienen dachte. Da mußte er nun aber zu seinem Mißvergnügen bemerken, daß das Fet, sobald es zergangen war, in den Ton des Tiegels hineindrang und an der Aus- senseite desselben wieder herausquol, so daß nur wenig davon in dem Tiegel übrig blieb. Er schloß daraus, daß die Lampe und die Töpfe eben diesen Fehler haben und also we- nig brauchbar sein würden; und so fand es ich auch wirklich.
Ein verdrieslicher Umstand! Er hatte sich schon so sehr darauf gefreut, daß er nun bald die Abende bei Licht würde zubringen, und
ein-
R 2
Weiſe damit wuͤrde verwunden koͤnnen. Mit dem Spieße hatte er noch mehr Urſache zu- frieden zu ſein.
Nunmehr ſchienen ſeine Toͤpfe und ſeine Lampe hinlaͤnglich ausgetroknet zu ſein. Er wolte alſo Gebrauch davon machen. Zuerſt that er einen Klumpen Fet von dem Einge- weide der geſchlachteten Lama's in einen der neuen Tiegel, um es zu Schmalz zu ſchmel- zen, deſſen er ſich, ſtat des Oels fuͤr die Lampe zu bedienen dachte. Da mußte er nun aber zu ſeinem Mißvergnuͤgen bemerken, daß das Fet, ſobald es zergangen war, in den Ton des Tiegels hineindrang und an der Auſ- ſenſeite deſſelben wieder herausquol, ſo daß nur wenig davon in dem Tiegel uͤbrig blieb. Er ſchloß daraus, daß die Lampe und die Toͤpfe eben dieſen Fehler haben und alſo we- nig brauchbar ſein wuͤrden; und ſo fand es ich auch wirklich.
Ein verdrieslicher Umſtand! Er hatte ſich ſchon ſo ſehr darauf gefreut, daß er nun bald die Abende bei Licht wuͤrde zubringen, und
ein-
R 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0299"n="259"/>
Weiſe damit wuͤrde verwunden koͤnnen. Mit<lb/>
dem Spieße hatte er noch mehr Urſache zu-<lb/>
frieden zu ſein.</p><lb/><p>Nunmehr ſchienen ſeine Toͤpfe und ſeine<lb/>
Lampe hinlaͤnglich ausgetroknet zu ſein. Er<lb/>
wolte alſo Gebrauch davon machen. Zuerſt<lb/>
that er einen Klumpen Fet von dem Einge-<lb/>
weide der geſchlachteten Lama's in einen der<lb/>
neuen Tiegel, um es zu Schmalz zu ſchmel-<lb/>
zen, deſſen er ſich, ſtat des Oels fuͤr die<lb/>
Lampe zu bedienen dachte. Da mußte er nun<lb/>
aber zu ſeinem Mißvergnuͤgen bemerken, daß<lb/>
das Fet, ſobald es zergangen war, in den<lb/>
Ton des Tiegels hineindrang und an der Auſ-<lb/>ſenſeite deſſelben wieder herausquol, ſo daß<lb/>
nur wenig davon in dem Tiegel uͤbrig blieb.<lb/>
Er ſchloß daraus, daß die Lampe und die<lb/>
Toͤpfe eben dieſen Fehler haben und alſo we-<lb/>
nig brauchbar ſein wuͤrden; und ſo fand es<lb/>
ich auch wirklich.</p><lb/><p>Ein verdrieslicher Umſtand! Er hatte ſich<lb/>ſchon ſo ſehr darauf gefreut, daß er nun bald<lb/>
die Abende bei Licht wuͤrde zubringen, und<lb/><fwplace="bottom"type="sig">R 2</fw><lb/><fwplace="bottom"type="catch">ein-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[259/0299]
Weiſe damit wuͤrde verwunden koͤnnen. Mit
dem Spieße hatte er noch mehr Urſache zu-
frieden zu ſein.
Nunmehr ſchienen ſeine Toͤpfe und ſeine
Lampe hinlaͤnglich ausgetroknet zu ſein. Er
wolte alſo Gebrauch davon machen. Zuerſt
that er einen Klumpen Fet von dem Einge-
weide der geſchlachteten Lama's in einen der
neuen Tiegel, um es zu Schmalz zu ſchmel-
zen, deſſen er ſich, ſtat des Oels fuͤr die
Lampe zu bedienen dachte. Da mußte er nun
aber zu ſeinem Mißvergnuͤgen bemerken, daß
das Fet, ſobald es zergangen war, in den
Ton des Tiegels hineindrang und an der Auſ-
ſenſeite deſſelben wieder herausquol, ſo daß
nur wenig davon in dem Tiegel uͤbrig blieb.
Er ſchloß daraus, daß die Lampe und die
Toͤpfe eben dieſen Fehler haben und alſo we-
nig brauchbar ſein wuͤrden; und ſo fand es
ich auch wirklich.
Ein verdrieslicher Umſtand! Er hatte ſich
ſchon ſo ſehr darauf gefreut, daß er nun bald
die Abende bei Licht wuͤrde zubringen, und
ein-
R 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/299>, abgerufen am 25.04.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.