Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite

darauf in Arbeit, und hatte Ursache mit sei-
ner Geschiklichkeit zufrieden zu sein.

Der Berg hatte indessen aufgehört zu rau-
chen; und Robinson wagte es daher, nach
dem Schlunde hinzugehen. Er fand sowohl
die Seiten desselben, als auch den Grund mit
abgekühlter Lava belegt, und weil er an kei-
nem Orte den geringsten Rauch mehr hervor-
dringen sahe: so hatte er Ursache zu hoffen,
daß das unterirdische Feuer völlig verloschen,
und künftig kein Auswurf weiter zu befürch-
ten sei.

Durch diese Hofnung gestärkt, war er
darauf bedacht, sich einen Vorrath von Lebens-
mitteln für den Winter einzusammeln. In
dieser Absicht fing er nach und nach bis auf
acht Lamas, auf eben die Weise, wie er die
ersten gefangen hatte. Diese schlachtete er
alle bis auf einen Bok, den er seinen drei
zahmen Thieren zur Geselschaft leben ließ,
und hing den größten Theil des Fleisches in
seiner Küche auf, um es durchräuchern zu las-
sen. Vorher aber hatte er es auf einige Tage

einge-

darauf in Arbeit, und hatte Urſache mit ſei-
ner Geſchiklichkeit zufrieden zu ſein.

Der Berg hatte indeſſen aufgehoͤrt zu rau-
chen; und Robinſon wagte es daher, nach
dem Schlunde hinzugehen. Er fand ſowohl
die Seiten deſſelben, als auch den Grund mit
abgekuͤhlter Lava belegt, und weil er an kei-
nem Orte den geringſten Rauch mehr hervor-
dringen ſahe: ſo hatte er Urſache zu hoffen,
daß das unterirdiſche Feuer voͤllig verloſchen,
und kuͤnftig kein Auswurf weiter zu befuͤrch-
ten ſei.

Durch dieſe Hofnung geſtaͤrkt, war er
darauf bedacht, ſich einen Vorrath von Lebens-
mitteln fuͤr den Winter einzuſammeln. In
dieſer Abſicht fing er nach und nach bis auf
acht Lamas, auf eben die Weiſe, wie er die
erſten gefangen hatte. Dieſe ſchlachtete er
alle bis auf einen Bok, den er ſeinen drei
zahmen Thieren zur Geſelſchaft leben ließ,
und hing den groͤßten Theil des Fleiſches in
ſeiner Kuͤche auf, um es durchraͤuchern zu laſ-
ſen. Vorher aber hatte er es auf einige Tage

einge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0284" n="244"/>
darauf in Arbeit, und hatte Ur&#x017F;ache mit &#x017F;ei-<lb/>
ner Ge&#x017F;chiklichkeit zufrieden zu &#x017F;ein.</p><lb/>
          <p>Der Berg hatte inde&#x017F;&#x017F;en aufgeho&#x0364;rt zu rau-<lb/>
chen; und <hi rendition="#fr">Robin&#x017F;on</hi> wagte es daher, nach<lb/>
dem Schlunde hinzugehen. Er fand &#x017F;owohl<lb/>
die Seiten de&#x017F;&#x017F;elben, als auch den Grund mit<lb/>
abgeku&#x0364;hlter Lava belegt, und weil er an kei-<lb/>
nem Orte den gering&#x017F;ten Rauch mehr hervor-<lb/>
dringen &#x017F;ahe: &#x017F;o hatte er Ur&#x017F;ache zu hoffen,<lb/>
daß das unterirdi&#x017F;che Feuer vo&#x0364;llig verlo&#x017F;chen,<lb/>
und ku&#x0364;nftig kein Auswurf weiter zu befu&#x0364;rch-<lb/>
ten &#x017F;ei.</p><lb/>
          <p>Durch die&#x017F;e Hofnung ge&#x017F;ta&#x0364;rkt, war er<lb/>
darauf bedacht, &#x017F;ich einen Vorrath von Lebens-<lb/>
mitteln fu&#x0364;r den Winter einzu&#x017F;ammeln. In<lb/>
die&#x017F;er Ab&#x017F;icht fing er nach und nach bis auf<lb/>
acht Lamas, auf eben die Wei&#x017F;e, wie er die<lb/>
er&#x017F;ten gefangen hatte. Die&#x017F;e &#x017F;chlachtete er<lb/>
alle bis auf einen Bok, den er &#x017F;einen drei<lb/>
zahmen Thieren zur Ge&#x017F;el&#x017F;chaft leben ließ,<lb/>
und hing den gro&#x0364;ßten Theil des Flei&#x017F;ches in<lb/>
&#x017F;einer Ku&#x0364;che auf, um es durchra&#x0364;uchern zu la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Vorher aber hatte er es auf einige Tage<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">einge-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0284] darauf in Arbeit, und hatte Urſache mit ſei- ner Geſchiklichkeit zufrieden zu ſein. Der Berg hatte indeſſen aufgehoͤrt zu rau- chen; und Robinſon wagte es daher, nach dem Schlunde hinzugehen. Er fand ſowohl die Seiten deſſelben, als auch den Grund mit abgekuͤhlter Lava belegt, und weil er an kei- nem Orte den geringſten Rauch mehr hervor- dringen ſahe: ſo hatte er Urſache zu hoffen, daß das unterirdiſche Feuer voͤllig verloſchen, und kuͤnftig kein Auswurf weiter zu befuͤrch- ten ſei. Durch dieſe Hofnung geſtaͤrkt, war er darauf bedacht, ſich einen Vorrath von Lebens- mitteln fuͤr den Winter einzuſammeln. In dieſer Abſicht fing er nach und nach bis auf acht Lamas, auf eben die Weiſe, wie er die erſten gefangen hatte. Dieſe ſchlachtete er alle bis auf einen Bok, den er ſeinen drei zahmen Thieren zur Geſelſchaft leben ließ, und hing den groͤßten Theil des Fleiſches in ſeiner Kuͤche auf, um es durchraͤuchern zu laſ- ſen. Vorher aber hatte er es auf einige Tage einge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/284
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/284>, abgerufen am 26.04.2024.