Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.gut befinden wird: wenn nur meine armen, Er blieb noch eine Zeitlang auf seinen Gotlieb. O nun ist er doch ein recht Va-
gut befinden wird: wenn nur meine armen, Er blieb noch eine Zeitlang auf ſeinen Gotlieb. O nun iſt er doch ein recht Va-
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gut befinden wird: wenn nur meine armen,
meine unſchuldigen Eltern gluͤklich ſind! „
Er blieb noch eine Zeitlang auf ſeinen
Knien liegen und ſahe in ſtummer Wehmuth
und mit Traͤnenvollen Augen gen Himmel.
Endlich ſtand er auf und grub mit ſeinem ſteiner-
nen Meſſer in den naͤchſten Baum die geliebten
Namen ſeiner Eltern ein. Ueber dieſelben
ſchnitt' er die Worte ein: Gott ſeegne euch!
und unter dieſelben ſezte er: Vergebung fuͤr
euren ungerathenen Sohn! Dan kuͤßte
er die eingeſchnittenen Namen mit heiſſen Lip-
pen und wuſch ſie mit ſeinen Traͤnen aus.
In der Folge ſchnitt' er eben dieſe theuern
Namen mit eben den Worten in eine Menge
anderer Baͤume in andern Gegenden der Inſel
ein, und gemeiniglich pflegte er nachher bei
einem dieſer Baͤume ſein Gebet zu verrichten,
worin er nie vergaß, ſeiner Eltern zu ge-
denken.
Gotlieb. O nun iſt er doch ein recht
guter Menſch!
Va-
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Zitationshilfe: | Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/216>, abgerufen am 23.07.2024. |