machte einige Versuche, ob sie sich gut würde zu ziehen lassen: und es ging nach Wunsche.
Weil der Ort, wo die Lama's nach dem Wasser zu kommen pflegten, etwas fern war; und weil er nicht wußte, ob sie des Abends auch dahin kommen würden, da sie neulich gegen Mittag da gewesen waren: so sezte er seinen Fang bis Morgen aus, und machte unter der Zeit die nöthigen Anstalten zu sei- ner Reise.
Er lief nemlich nach dem Orte hin, wo die Kartoffeln wuchsen und holte sich seine ganze Jägertasche vol davon. Einen Theil derselben legte er wieder in glühende Asche, um sie zu braten, und die übrigen schüttete er in einen Winkel seiner Höle, um sie für die nächsten Tage aufzubewahren. Dan schnit- te er auch ein ansehnliches Stük seiner Schild- kröte für diesen Abend und für Morgen ab und übergoß den Rest derselben mit Seewas- ser, welches er dazu mitgebracht hatte.
Er grub hierauf ein kleines Loch in die Erde, welches ihm vor der Hand zum Keller
dienen
machte einige Verſuche, ob ſie ſich gut wuͤrde zu ziehen laſſen: und es ging nach Wunſche.
Weil der Ort, wo die Lama's nach dem Waſſer zu kommen pflegten, etwas fern war; und weil er nicht wußte, ob ſie des Abends auch dahin kommen wuͤrden, da ſie neulich gegen Mittag da geweſen waren: ſo ſezte er ſeinen Fang bis Morgen aus, und machte unter der Zeit die noͤthigen Anſtalten zu ſei- ner Reiſe.
Er lief nemlich nach dem Orte hin, wo die Kartoffeln wuchſen und holte ſich ſeine ganze Jaͤgertaſche vol davon. Einen Theil derſelben legte er wieder in gluͤhende Aſche, um ſie zu braten, und die uͤbrigen ſchuͤttete er in einen Winkel ſeiner Hoͤle, um ſie fuͤr die naͤchſten Tage aufzubewahren. Dan ſchnit- te er auch ein anſehnliches Stuͤk ſeiner Schild- kroͤte fuͤr dieſen Abend und fuͤr Morgen ab und uͤbergoß den Reſt derſelben mit Seewaſ- ſer, welches er dazu mitgebracht hatte.
Er grub hierauf ein kleines Loch in die Erde, welches ihm vor der Hand zum Keller
dienen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0213"n="173"/>
machte einige Verſuche, ob ſie ſich gut wuͤrde<lb/>
zu ziehen laſſen: und es ging nach Wunſche.</p><lb/><p>Weil der Ort, wo die Lama's nach dem<lb/>
Waſſer zu kommen pflegten, etwas fern war;<lb/>
und weil er nicht wußte, ob ſie des Abends<lb/>
auch dahin kommen wuͤrden, da ſie neulich<lb/>
gegen Mittag da geweſen waren: ſo ſezte er<lb/>ſeinen Fang bis Morgen aus, und machte<lb/>
unter der Zeit die noͤthigen Anſtalten zu ſei-<lb/>
ner Reiſe.</p><lb/><p>Er lief nemlich nach dem Orte hin, wo<lb/>
die Kartoffeln wuchſen und holte ſich ſeine<lb/>
ganze Jaͤgertaſche vol davon. Einen Theil<lb/>
derſelben legte er wieder in gluͤhende Aſche,<lb/>
um ſie zu braten, und die uͤbrigen ſchuͤttete<lb/>
er in einen Winkel ſeiner Hoͤle, um ſie fuͤr<lb/>
die naͤchſten Tage aufzubewahren. Dan ſchnit-<lb/>
te er auch ein anſehnliches Stuͤk ſeiner Schild-<lb/>
kroͤte fuͤr dieſen Abend und fuͤr Morgen ab<lb/>
und uͤbergoß den Reſt derſelben mit Seewaſ-<lb/>ſer, welches er dazu mitgebracht hatte.</p><lb/><p>Er grub hierauf ein kleines Loch in die<lb/>
Erde, welches ihm vor der Hand zum Keller<lb/><fwplace="bottom"type="catch">dienen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[173/0213]
machte einige Verſuche, ob ſie ſich gut wuͤrde
zu ziehen laſſen: und es ging nach Wunſche.
Weil der Ort, wo die Lama's nach dem
Waſſer zu kommen pflegten, etwas fern war;
und weil er nicht wußte, ob ſie des Abends
auch dahin kommen wuͤrden, da ſie neulich
gegen Mittag da geweſen waren: ſo ſezte er
ſeinen Fang bis Morgen aus, und machte
unter der Zeit die noͤthigen Anſtalten zu ſei-
ner Reiſe.
Er lief nemlich nach dem Orte hin, wo
die Kartoffeln wuchſen und holte ſich ſeine
ganze Jaͤgertaſche vol davon. Einen Theil
derſelben legte er wieder in gluͤhende Aſche,
um ſie zu braten, und die uͤbrigen ſchuͤttete
er in einen Winkel ſeiner Hoͤle, um ſie fuͤr
die naͤchſten Tage aufzubewahren. Dan ſchnit-
te er auch ein anſehnliches Stuͤk ſeiner Schild-
kroͤte fuͤr dieſen Abend und fuͤr Morgen ab
und uͤbergoß den Reſt derſelben mit Seewaſ-
ſer, welches er dazu mitgebracht hatte.
Er grub hierauf ein kleines Loch in die
Erde, welches ihm vor der Hand zum Keller
dienen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson01_1779/213>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.