Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 1. Hamburg, 1779.und so erquikkend, als wenn sie jezt eben erst Robinsons Herz schwol auf von Freude Dein erstes Werk sei Preis und Dank, Du neugestärkte Sele! Der Herr hört deinen Lobgesang, O preis' ihn, meine Sele! Mich selbst zu schüzen viel zu schwach, Lag ich und schlief in Frieden. Wer war indessen für mich wach? Wer schenkte Schlaf mir Müden? Du bist es, Herr und Gott der Welt, Dein, dein ist unser Leben; Du bist es, der es uns erhält, Und mir's jezt neu gegeben. Gelo-
und ſo erquikkend, als wenn ſie jezt eben erſt Robinſons Herz ſchwol auf von Freude Dein erſtes Werk ſei Preis und Dank, Du neugeſtaͤrkte Sele! Der Herr hoͤrt deinen Lobgeſang, O preiſ' ihn, meine Sele! Mich ſelbſt zu ſchuͤzen viel zu ſchwach, Lag ich und ſchlief in Frieden. Wer war indeſſen fuͤr mich wach? Wer ſchenkte Schlaf mir Muͤden? Du biſt es, Herr und Gott der Welt, Dein, dein iſt unſer Leben; Du biſt es, der es uns erhaͤlt, Und mir's jezt neu gegeben. Gelo-
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und ſo erquikkend, als wenn ſie jezt eben erſt
von Gott waͤre geſchaffen worden, und aus
den Kraͤutern und Blumen duftete der ſuͤſ-
ſeſte Wohlgeruch empor.
Robinſons Herz ſchwol auf von Freude
und Dankbarkeit gegen Gott. Auch hier,
ſagte er zu ſich ſelbſt, auch hier zeigt er ſich,
als den Alguͤtigen! — Dan vermiſchte er
ſeine Stimme mit dem Geſange der Voͤgel
und ſang laut das ſchoͤne Morgenlied:
Dein erſtes Werk ſei Preis und Dank,
Du neugeſtaͤrkte Sele!
Der Herr hoͤrt deinen Lobgeſang,
O preiſ' ihn, meine Sele!
Mich ſelbſt zu ſchuͤzen viel zu ſchwach,
Lag ich und ſchlief in Frieden.
Wer war indeſſen fuͤr mich wach?
Wer ſchenkte Schlaf mir Muͤden?
Du biſt es, Herr und Gott der Welt,
Dein, dein iſt unſer Leben;
Du biſt es, der es uns erhaͤlt,
Und mir's jezt neu gegeben.
Gelo-
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