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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Trost an einen/ schwehrer zeit halben/ bekümm.
dem Auf heben unserer wohlverdienten Rut-
te/ und bittet üm Gedult/ mitten im Schla-
gen: es wird Jhn sein Zorn gereuen/ wo
wier nur die Ursachen abschaffen; und wird
die Rutte verbrennen. Vertrauet doch noch/
wie vor diesem unsere Väter Gott vertrau-
eten; sonst tretet Jhr auf das erste Geboht;
und Er ist alsdann auch nicht schuldig/ Euch
zu weisen/ daß Er heifen kan.

Wehn hat Er iemals verlassen/ der auf
Jhn gehoffet? Darüm zweifele Jch nicht/
Er ist der Ewige Wohltähter; seiner Kin-
der Vater und Artzt: Er wil und wird Uns
gutt/ für das Böse seyn/ wo wier Uns nur
nicht auf Menschen verlassen/ und von dero
Geschrey böben und zagen: Denn/ Jch bin
gewies seiner Worte/ und auser Zweifel/
Er werde euer Bekümmernüs nicht alleine
lassen: und gleich wie Er euch einen Trost
wird zuschikken; also wird er mich bey mei-
nem Vertrauen erhalteu/ damit Jch alzeit
seyn und bleiben kan/ der

Eurige.
N. N.
117.
Ein ausführlich/ und hertz-
bewegliches Klag Schreiben/ über
das vielfältige Elende des Men-
schen/ in dieser Welt.
Mein

Troſt an einen/ ſchwehrer zeit halben/ bekuͤm̃.
dem Auf hében unſerer wohlverdienten Rut-
te/ und bittet uͤm Gedult/ mitten im Schla-
gen: es wird Jhn ſein Zorn gereuen/ wo
wier nur die Urſachen abſchaffen; und wird
die Rutte verbreñen. Vertrauet doch noch/
wie vor dieſem unſere Vaͤter Gott vertrau-
eten; ſonſt trétet Jhr auf das erſte Geboht;
und Er iſt alsdann auch nicht ſchuldig/ Euch
zu weiſen/ daß Er heifen kan.

Wehn hat Er iemals verlaſſen/ der auf
Jhn gehoffet? Daruͤm zweifele Jch nicht/
Er iſt der Ewige Wohltaͤhter; ſeiner Kin-
der Vater und Artzt: Er wil und wird Uns
gutt/ fuͤr das Boͤſe ſeyn/ wo wier Uns nur
nicht auf Menſchen verlaſſen/ und von dero
Geſchrey boͤben und zagen: Denn/ Jch bin
gewies ſeiner Worte/ und auſer Zweifel/
Er werde euer Bekuͤmmernuͤs nicht alleine
laſſen: und gleich wie Er euch einen Troſt
wird zuſchikken; alſo wird er mich bey mei-
nem Vertrauen erhalteu/ damit Jch alzeit
ſeyn und bleiben kan/ der

Eurige.
N. N.
117.
Ein ausfuͤhrlich/ und hertz-
bewégliches Klag Schreiben/ uͤber
das vielfaͤltige Elende des Men-
ſchen/ in dieſer Welt.
Mein
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[91/0093] Troſt an einen/ ſchwehrer zeit halben/ bekuͤm̃. dem Auf hében unſerer wohlverdienten Rut- te/ und bittet uͤm Gedult/ mitten im Schla- gen: es wird Jhn ſein Zorn gereuen/ wo wier nur die Urſachen abſchaffen; und wird die Rutte verbreñen. Vertrauet doch noch/ wie vor dieſem unſere Vaͤter Gott vertrau- eten; ſonſt trétet Jhr auf das erſte Geboht; und Er iſt alsdann auch nicht ſchuldig/ Euch zu weiſen/ daß Er heifen kan. Wehn hat Er iemals verlaſſen/ der auf Jhn gehoffet? Daruͤm zweifele Jch nicht/ Er iſt der Ewige Wohltaͤhter; ſeiner Kin- der Vater und Artzt: Er wil und wird Uns gutt/ fuͤr das Boͤſe ſeyn/ wo wier Uns nur nicht auf Menſchen verlaſſen/ und von dero Geſchrey boͤben und zagen: Denn/ Jch bin gewies ſeiner Worte/ und auſer Zweifel/ Er werde euer Bekuͤmmernuͤs nicht alleine laſſen: und gleich wie Er euch einen Troſt wird zuſchikken; alſo wird er mich bey mei- nem Vertrauen erhalteu/ damit Jch alzeit ſeyn und bleiben kan/ der Eurige. N. N. 117. Ein ausfuͤhrlich/ und hertz- bewégliches Klag Schreiben/ uͤber das vielfaͤltige Elende des Men- ſchen/ in dieſer Welt. Mein

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/93>, abgerufen am 17.05.2024.