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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Warnung Schreiben/ vor Haft.
MEin Freund/

Jch weis nicht von der Wahrheit/
wormit du beschuldiget wirst: aber einmahl
ist es gewies/ daß man es dier wahrhaftig
zutrauet/ was das gemeine Geschrey aus-
breitet: Unser Grosser darüm erzürnet/ wil
Morgen befehlen/ dich zugreifen/ und fest
zumachen: Also warte du nicht der jenigen/
die dich suchen; denn du wirst dich nicht ger-
ne finden lassen; und traue nur diesen Wor-
ten

Deines
treuen Freundes.
107.
Der/ aus getreuer Warnung/ und
für Furcht der ubereilung/ Entwichene/ ent-
schuldiget seine Unschuld gegen
dem Fürsten.
Durchleuchter/ Hochge-
bohrner Fürst/

OB wohl Jhr. Fürstl. Durchl.
mich/ aus dero Fürstenthume/ und
meinem Hause zuweichen/ gemacht haben;
bitte Jch dennoch/ daß es deroselben/ und
denen sämtlichen Fürstlichen Jhrigen/ alzeit
wohl und selig ergehen müsse. Und mag Jh-
rer Fürstl. Durchl. Jch/ zu meiner höchsten
Nohtdurft/ nicht bergen/ wie daß Jch vor
GOtt/ und der gantzen Welt zu unrechte

be-
Warnung Schreiben/ vor Haft.
MEin Freund/

Jch weis nicht von der Wahrheit/
wormit du beſchuldiget wirſt: aber einmahl
iſt es gewies/ daß man es dier wahrhaftig
zutrauet/ was das gemeine Geſchrey aus-
breitet: Unſer Groſſer daruͤm erzuͤrnet/ wil
Morgen befehlen/ dich zugreifen/ und feſt
zumachen: Alſo warte du nicht der jenigen/
die dich ſuchen; denn du wirſt dich nicht ger-
ne finden laſſen; und traue nur dieſen Wor-
ten

Deines
treuen Freundes.
107.
Der/ aus getreuer Warnung/ und
fuͤr Furcht der ůbereilung/ Entwichene/ ent-
ſchuldiget ſeine Unſchuld gegen
dem Fuͤrſten.
Durchleuchter/ Hôchge-
bohrner Fuͤrſt/

OB wohl Jhr. Fuͤrſtl. Durchl.
mich/ aus dero Fuͤrſtenthume/ und
meinem Hauſe zuweichen/ gemacht haben;
bitte Jch dennoch/ daß es deroſelben/ und
denen ſaͤmtlichen Fuͤrſtlichen Jhrigen/ alzeit
wohl und ſélig ergehen muͤſſe. Und mag Jh-
rer Fuͤrſtl. Durchl. Jch/ zu meiner hoͤchſten
Nohtdurft/ nicht bergen/ wie daß Jch vor
GOtt/ und der gantzen Welt zu unrechte

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[80/0082] Warnung Schreiben/ vor Haft. MEin Freund/ Jch weis nicht von der Wahrheit/ wormit du beſchuldiget wirſt: aber einmahl iſt es gewies/ daß man es dier wahrhaftig zutrauet/ was das gemeine Geſchrey aus- breitet: Unſer Groſſer daruͤm erzuͤrnet/ wil Morgen befehlen/ dich zugreifen/ und feſt zumachen: Alſo warte du nicht der jenigen/ die dich ſuchen; denn du wirſt dich nicht ger- ne finden laſſen; und traue nur dieſen Wor- ten Deines treuen Freundes. 107. Der/ aus getreuer Warnung/ und fuͤr Furcht der ůbereilung/ Entwichene/ ent- ſchuldiget ſeine Unſchuld gegen dem Fuͤrſten. Durchleuchter/ Hôchge- bohrner Fuͤrſt/ OB wohl Jhr. Fuͤrſtl. Durchl. mich/ aus dero Fuͤrſtenthume/ und meinem Hauſe zuweichen/ gemacht haben; bitte Jch dennoch/ daß es deroſelben/ und denen ſaͤmtlichen Fuͤrſtlichen Jhrigen/ alzeit wohl und ſélig ergehen muͤſſe. Und mag Jh- rer Fuͤrſtl. Durchl. Jch/ zu meiner hoͤchſten Nohtdurft/ nicht bergen/ wie daß Jch vor GOtt/ und der gantzen Welt zu unrechte be-

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/82>, abgerufen am 17.05.2024.