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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Verachtung des Soldaten Lebens.
heit zu sagen/ treibt mich die Ungebühr/ mit
welcher die gantze Welt unseren Soldaten
Stand bezüchtiget/ davon ab/ dz ich viel lie-
ber die Mühseligkeit des Hofes/ als die
glükseligkeit dieser allgemeinen verachtung/
dafür haben wil. Jch wil lieber den Kopff
voller Müh und Arbeit mit gutten/ als alle
Hände voller Geld und Gutt mit bösen Ge-
wissen haben. Dessen hin ich auch absonder-
lich hierüm satt/ weil allezeit mehr ungerech-
tigkeit als Gerechtigkeit dabey erwächst;
also/ daß man das letzte kaum davor sehen
kan. Allezeit habe ich noch gehoft/ mein lieb-
ster Gott solle mich von dieser gar zu bösen
Unruh/ in eine etwas gelindere bringen;
wündsche auch noch/ daß/ ob ich die Wenig-
keit meiner jahre also unruhig zubringen und
zusätzen müste/ es vielmehr bey Hofe/ als im
Kriege geschehen möchte. Bitte hier auf
nochmals meinen Beföderer/ erstlich üm
vergebung/ daß ich ihme so viel Mühe und
Widerwart mit meinem Schreiben erschaf-
fe: nachmals/ daß Er doch meiner im besten
zugedenken/ nicht vergessen wolte: dann es
itzo gleichzeit/ worinnen Jch am füglichsten
meiner Versprechung abkommen/ und also-
dann eintreten könne in die Dienste/ worin-
nen ich seinem und meinem genädigen Fürsten
treue/ Jhme aber angenehme Willigkeit er-
weisen möchte; alzeit verbleibende/

Meines geehrten Herrn
Geflissener.
102.

Verachtung des Soldaten Lebens.
heit zu ſagen/ treibt mich die Ungebuͤhr/ mit
welcher die gantze Welt unſeren Soldaten
Stand bezuͤchtiget/ davon ab/ dz ich viel lie-
ber die Muͤhſéligkeit des Hófes/ als die
gluͤkſéligkeit dieſer allgemeinen verachtung/
dafuͤr haben wil. Jch wil lieber den Kopff
voller Muͤh und Arbeit mit gutten/ als alle
Haͤnde voller Geld uñ Gutt mit boͤſen Ge-
wiſſen haben. Deſſen hin ich auch abſonder-
lich hieruͤm ſatt/ weil allezeit mehr ungerech-
tigkeit als Gerechtigkeit dabey erwaͤchſt;
alſo/ daß man das letzte kaum davor ſéhen
kan. Allezeit habe ich noch gehoft/ mein lieb-
ſter Gott ſolle mich von dieſer gar zu boͤſen
Unruh/ in eine etwas gelindere bringen;
wuͤndſche auch noch/ daß/ ob ich die Wenig-
keit meiner jahre alſo unruhig zubringen und
zuſaͤtzen muͤſte/ es vielmehr bey Hófe/ als im
Kriege geſchéhen moͤchte. Bitte hier auf
nochmals meinen Befoͤderer/ erſtlich uͤm
vergébung/ daß ich ihme ſo viel Muͤhe und
Widerwart mit meinem Schreiben erſchaf-
fe: nachmals/ daß Er doch meiner im beſten
zugedenken/ nicht vergeſſen wolte: dann es
itzo gleichzeit/ worinnen Jch am fuͤglichſten
meiner Verſprechung abkommen/ und alſo-
dann eintreten koͤnne in die Dienſte/ worin-
nen ich ſeinem und meinem genaͤdigen Fuͤrſtẽ
treue/ Jhme aber angenehme Willigkeit er-
weiſen moͤchte; alzeit verbleibende/

Meines geehrten Herrn
Gefliſſener.
102.
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[74/0076] Verachtung des Soldaten Lebens. heit zu ſagen/ treibt mich die Ungebuͤhr/ mit welcher die gantze Welt unſeren Soldaten Stand bezuͤchtiget/ davon ab/ dz ich viel lie- ber die Muͤhſéligkeit des Hófes/ als die gluͤkſéligkeit dieſer allgemeinen verachtung/ dafuͤr haben wil. Jch wil lieber den Kopff voller Muͤh und Arbeit mit gutten/ als alle Haͤnde voller Geld uñ Gutt mit boͤſen Ge- wiſſen haben. Deſſen hin ich auch abſonder- lich hieruͤm ſatt/ weil allezeit mehr ungerech- tigkeit als Gerechtigkeit dabey erwaͤchſt; alſo/ daß man das letzte kaum davor ſéhen kan. Allezeit habe ich noch gehoft/ mein lieb- ſter Gott ſolle mich von dieſer gar zu boͤſen Unruh/ in eine etwas gelindere bringen; wuͤndſche auch noch/ daß/ ob ich die Wenig- keit meiner jahre alſo unruhig zubringen und zuſaͤtzen muͤſte/ es vielmehr bey Hófe/ als im Kriege geſchéhen moͤchte. Bitte hier auf nochmals meinen Befoͤderer/ erſtlich uͤm vergébung/ daß ich ihme ſo viel Muͤhe und Widerwart mit meinem Schreiben erſchaf- fe: nachmals/ daß Er doch meiner im beſten zugedenken/ nicht vergeſſen wolte: dann es itzo gleichzeit/ worinnen Jch am fuͤglichſten meiner Verſprechung abkommen/ und alſo- dann eintreten koͤnne in die Dienſte/ worin- nen ich ſeinem und meinem genaͤdigen Fuͤrſtẽ treue/ Jhme aber angenehme Willigkeit er- weiſen moͤchte; alzeit verbleibende/ Meines geehrten Herrn Gefliſſener. 102.

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/76>, abgerufen am 25.11.2024.