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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Abbittschreiben/
nichts/ als wegen übergroßer Liebe ent-
sprossen/) mit rechtem Titul beleget wer-
den. Hiermit Gott mir Uns.

N. N.
113.
Des Liebhabers Schreiben an
seine Geliebte/ darinnen Er die
Mishandlung gestehet; und sich
Jhrer Strafe unterwür-
fig macht.

GEbietende und Hertzge-
liebte/ meine Schöne Frau/ daß Sie
sich/ neue Worte und Arten/ üm verübte
meine letztere Verhandlung zu schelten und
zu tadeln/ auszusinnen und zuerfinden be-
mühet/ ist ohne einige Nohtwendigkeit/
sintemahl solche von und an sich selbst straf-
würdig: Und weil Jch numehr selbst solche
frey bekenne; auch/ daß keine Bestrafung/
(wie heftig und ernstlich mier solche ange-
tahn würde) so gleichmäßig mit einer ver-
übten Mishandlung zu vergleichen/ frey-
willig gestehe und bejahe; so wil Jch hoffen/
hierdurch meinen unermeßlichen Fehler/ sat-
sam (zwar mit bußwirkender Reu) geof-
fenbahret zu haben. Daß Jch Jhr züchti-
ges und reines Ehbette/ mit meinem lieb-
seligen Vorhaben beflekket und verunreini-
get/ bekenne Jch; aber auch/ daß Jch sol-

ches

Abbittſchreiben/
nichts/ als wégen uͤbergroßer Liebe ent-
ſproſſen/) mit rechtem Titul beléget wer-
den. Hiermit Gott mir Uns.

N. N.
113.
Des Liebhabers Schreiben an
ſeine Geliebte/ darinnen Er die
Mishandlung geſtehet; und ſich
Jhrer Stráfe unterwuͤr-
fig macht.

GEbietende und Hertzge-
liebte/ meine Schoͤne Frau/ daß Sie
ſich/ neue Worte und Arten/ uͤm veruͤbte
meine letztere Verhandlung zu ſchelten und
zu tadeln/ auszuſinnen und zuerfinden be-
muͤhet/ iſt ohne einige Nohtwendigkeit/
ſintemahl ſolche von und an ſich ſelbſt ſtráf-
wuͤrdig: Und weil Jch numehr ſelbſt ſolche
frey bekenne; auch/ daß keine Beſtráfung/
(wie heftig und ernſtlich mier ſolche ange-
tahn wuͤrde) ſo gleichmaͤßig mit einer ver-
uͤbten Mishandlung zu vergleichen/ frey-
willig geſtehe und bejahe; ſo wil Jch hoffen/
hierdurch meinen unermeßlichen Fehler/ ſat-
ſam (zwar mit bußwirkender Reu) geof-
fenbahret zu haben. Daß Jch Jhr zuͤchti-
ges und reines Ehbette/ mit meinem lieb-
ſeligen Vorhaben beflekket und verunreini-
get/ bekenne Jch; aber auch/ daß Jch ſol-

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[126/0292] Abbittſchreiben/ nichts/ als wégen uͤbergroßer Liebe ent- ſproſſen/) mit rechtem Titul beléget wer- den. Hiermit Gott mir Uns. N. N. 113. Des Liebhabers Schreiben an ſeine Geliebte/ darinnen Er die Mishandlung geſtehet; und ſich Jhrer Stráfe unterwuͤr- fig macht. GEbietende und Hertzge- liebte/ meine Schoͤne Frau/ daß Sie ſich/ neue Worte und Arten/ uͤm veruͤbte meine letztere Verhandlung zu ſchelten und zu tadeln/ auszuſinnen und zuerfinden be- muͤhet/ iſt ohne einige Nohtwendigkeit/ ſintemahl ſolche von und an ſich ſelbſt ſtráf- wuͤrdig: Und weil Jch numehr ſelbſt ſolche frey bekenne; auch/ daß keine Beſtráfung/ (wie heftig und ernſtlich mier ſolche ange- tahn wuͤrde) ſo gleichmaͤßig mit einer ver- uͤbten Mishandlung zu vergleichen/ frey- willig geſtehe und bejahe; ſo wil Jch hoffen/ hierdurch meinen unermeßlichen Fehler/ ſat- ſam (zwar mit bußwirkender Reu) geof- fenbahret zu haben. Daß Jch Jhr zuͤchti- ges und reines Ehbette/ mit meinem lieb- ſeligen Vorhaben beflekket und verunreini- get/ bekenne Jch; aber auch/ daß Jch ſol- ches

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/292>, abgerufen am 27.05.2024.