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Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652].

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Jm Verfertischen Buchladen zufinden.
sich führen, so ist es doch an dehme/ daß/ wie
Diogenes schreibet/ das Gelükke niemals zu
dessen verfahrungen sein gesichte ändert: denn
die Standhaftigkeit seines vorhabens/ läs-
set auch dessen herümlaufendes Rad inne und
stille stehen: alsdann/ wann sich das Ungelükke
zu uns nähern wil/ müßen wier ihme/ mit un-
verzagtem Gemühte/ entgegen schreiten; zu
diesem Ende/ damit dessen Macht und stär-
ke/ solches auf Uns zu nehmen/ Uns nicht an-
strengen/ sondern gebrochen werde. Der für-
sichtige Seneka fochte und stritte mit uner-
schreklicher Manheit/ wider die/ der gantzen
Welt augebohrne Furcht/ des heisgierigen
Todes; und samlete also seine/ voller Dornen
und Distel befindliche Erndte/ auch ohne zu-
tuhn der Augenlieder/ ein und zu sich. Je öfter
die ungestimme Winde und Ungewitter einem
entgegen schlagen/ ie erfahrner und bewehr-
ter wird der Schiefmann auf dem Mer/ al-
so auch/ wann die sterbliche Zufälle/ eine Se-
le/ mit den unerträglichen Waffen ihrer
Strengigkeit bestritten/ so widerstehet Sie
letzlich aus Gewohnheit und erfahrung der-
selben macht/ solches mit standhaften Gemühte
zu übertragen. Dieweil der Herr denn nun-
mehr auch sein Alter/ in Erkentnüß der En-
ge dieser Welt fortgestärket; so sol Er zwei-
fels ohne auch mehrfältig die Gefahr des
Glükkes gekostet haben; gestaltsam/ daß
die euserste Noht/ worinn die Wagnüß

Jhn
G g iiij

Jm Verfertiſchen Buchladen zufinden.
ſich fuͤhren, ſo iſt es doch an dehme/ daß/ wie
Diogenes ſchreibet/ das Geluͤkke niemals zu
deſſen verfahrungẽ ſein geſichte aͤndert: deñ
die Standhaftigkeit ſeines vorhabens/ laͤſ-
ſet auch deſſẽ heruͤmlaufendes Rad inne uñ
ſtille ſtehẽ: alsdañ/ wañ ſich das Ungeluͤkke
zu uns naͤhern wil/ muͤßẽ wier ihme/ mit un-
verzagtem Gemuͤhte/ entgegen ſchreiten; zu
dieſem Ende/ damit deſſen Macht uñ ſtaͤr-
ke/ ſolches auf Uns zu néhmẽ/ Uns nicht an-
ſtrengẽ/ ſondern gebrochen werde. Der fuͤr-
ſichtige Seneka fochte und ſtritte mit uner-
ſchreklicher Manheit/ wider die/ der gantzen
Welt augebohrne Furcht/ des heisgierigen
Todes; uñ ſamlete alſo ſeine/ voller Dornẽ
uñ Diſtel befindliche Erndte/ auch ohne zu-
tuhn der Augenlieder/ ein uñ zu ſich. Je oͤfter
die ungeſtim̃e Winde und Ungewitter einem
entgégen ſchlagen/ ie erfahrner und bewehr-
ter wird der Schiefmañ auf dem Mér/ al-
ſo auch/ wañ die ſterbliche Zufaͤlle/ eine Se-
le/ mit den unertraͤglichen Waffen ihrer
Strengigkeit beſtritten/ ſo widerſtehet Sie
letzlich aus Gewohnheit uñ erfahrung der-
ſelbẽ macht/ ſolches mit ſtandhaftẽ Gemuͤhte
zu uͤbertragen. Dieweil der Herr denn nun-
mehr auch ſein Alter/ in Erkentnuͤß der En-
ge dieſer Welt fortgeſtaͤrket; ſo ſol Er zwei-
fels ohne auch mehrfaͤltig die Gefahr des
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[151/0153] Jm Verfertiſchen Buchladen zufinden. ſich fuͤhren, ſo iſt es doch an dehme/ daß/ wie Diogenes ſchreibet/ das Geluͤkke niemals zu deſſen verfahrungẽ ſein geſichte aͤndert: deñ die Standhaftigkeit ſeines vorhabens/ laͤſ- ſet auch deſſẽ heruͤmlaufendes Rad inne uñ ſtille ſtehẽ: alsdañ/ wañ ſich das Ungeluͤkke zu uns naͤhern wil/ muͤßẽ wier ihme/ mit un- verzagtem Gemuͤhte/ entgegen ſchreiten; zu dieſem Ende/ damit deſſen Macht uñ ſtaͤr- ke/ ſolches auf Uns zu néhmẽ/ Uns nicht an- ſtrengẽ/ ſondern gebrochen werde. Der fuͤr- ſichtige Seneka fochte und ſtritte mit uner- ſchreklicher Manheit/ wider die/ der gantzen Welt augebohrne Furcht/ des heisgierigen Todes; uñ ſamlete alſo ſeine/ voller Dornẽ uñ Diſtel befindliche Erndte/ auch ohne zu- tuhn der Augenlieder/ ein uñ zu ſich. Je oͤfter die ungeſtim̃e Winde und Ungewitter einem entgégen ſchlagen/ ie erfahrner und bewehr- ter wird der Schiefmañ auf dem Mér/ al- ſo auch/ wañ die ſterbliche Zufaͤlle/ eine Se- le/ mit den unertraͤglichen Waffen ihrer Strengigkeit beſtritten/ ſo widerſtehet Sie letzlich aus Gewohnheit uñ erfahrung der- ſelbẽ macht/ ſolches mit ſtandhaftẽ Gemuͤhte zu uͤbertragen. Dieweil der Herr denn nun- mehr auch ſein Alter/ in Erkentnuͤß der En- ge dieſer Welt fortgeſtaͤrket; ſo ſol Er zwei- fels ohne auch mehrfaͤltig die Gefahr des Gluͤkkes gekoſtet haben; geſtaltſam/ daß die euſerſte Noht/ worinn die Wagnuͤß Jhn G g iiij

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Zitationshilfe: Butschky, Samuel von: Die Hochdeutsche Kantzeley. Breslau u. a., [1652], S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/butschky_kantzeley_1649/153>, abgerufen am 23.11.2024.