Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

Zuschrift an die
Deinen eingebornen. Sohn gegeben hast auf
daß alle u. s. w. Gib mir Gnade, daß ich
auch an ihn glaube u. s. w.

So sehr ich überzeugt bin, daß es eine sehr
nützliche Beschäftigung seyn würde, wenn die
Kinder hierinn oft geübt würden, bis sie eine
Fertigkeit bekämen, in allen Vorfällen GOtt
anzurufen; so habe ich doch geglaubt, es seye
zum wirklichen Gebrauch dieses Buchs beque-
mer, wenn die hier vorkommende Vorschrif-
ten schon die Form der Gebete hätten: darum
habe ich in dem ersten Theil dieses Buchs
beständig darauf gesehen. Im zweiten Theil
aber hat mir diese Sorgfalt nicht mehr so
nothwendig geschienen. Hingegen habe ich eini-
ge Kinderlieder und Verse, die keine
Gebete sind, aber doch sonsten einen nützlichen
Innhalt haben, in eine besondere Sammlung
gebracht und dem ersten Theil als einen An-
hang
beygefügt. (Seite 145 ff.) Ich halte
dergleichen Lieder und Verse für nützlich und
nöthig zur Bildung des Herzens und des Ge-
schmacks der Kinder: aber ich will solche Kin-
derlieder
nicht mit den Gebeten vermengt
haben. Diese Sammlung sollte noch grösser
seyn, wenn sie hinlänglich seyn sollte, weil sie
aber in einem Gebetbuch nichts anders als
nur eine Neben-Sache seyn kann, so bitte ich
sie nur als einen Versuch anzusehen, der die
gehörige Vollständigkeit nicht hat, und auch
nicht haben muß: übrigens aber doch für die-
jenige hinlänglich genug ist, welche den Unter-

schied

Zuſchrift an die
Deinen eingebornen. Sohn gegeben haſt auf
daß alle u. ſ. w. Gib mir Gnade, daß ich
auch an ihn glaube u. ſ. w.

So ſehr ich uͤberzeugt bin, daß es eine ſehr
nuͤtzliche Beſchaͤftigung ſeyn wuͤrde, wenn die
Kinder hierinn oft geuͤbt wuͤrden, bis ſie eine
Fertigkeit bekaͤmen, in allen Vorfaͤllen GOtt
anzurufen; ſo habe ich doch geglaubt, es ſeye
zum wirklichen Gebrauch dieſes Buchs beque-
mer, wenn die hier vorkommende Vorſchrif-
ten ſchon die Form der Gebete haͤtten: darum
habe ich in dem erſten Theil dieſes Buchs
beſtaͤndig darauf geſehen. Im zweiten Theil
aber hat mir dieſe Sorgfalt nicht mehr ſo
nothwendig geſchienen. Hingegen habe ich eini-
ge Kinderlieder und Verſe, die keine
Gebete ſind, aber doch ſonſten einen nuͤtzlichen
Innhalt haben, in eine beſondere Sammlung
gebracht und dem erſten Theil als einen An-
hang
beygefuͤgt. (Seite 145 ff.) Ich halte
dergleichen Lieder und Verſe fuͤr nuͤtzlich und
noͤthig zur Bildung des Herzens und des Ge-
ſchmacks der Kinder: aber ich will ſolche Kin-
derlieder
nicht mit den Gebeten vermengt
haben. Dieſe Sammlung ſollte noch groͤſſer
ſeyn, wenn ſie hinlaͤnglich ſeyn ſollte, weil ſie
aber in einem Gebetbuch nichts anders als
nur eine Neben-Sache ſeyn kann, ſo bitte ich
ſie nur als einen Verſuch anzuſehen, der die
gehoͤrige Vollſtaͤndigkeit nicht hat, und auch
nicht haben muß: uͤbrigens aber doch fuͤr die-
jenige hinlaͤnglich genug iſt, welche den Unter-

ſchied
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0018" n="XIV"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#fr">Zu&#x017F;chrift an die</hi></fw><lb/>
Deinen eingebornen. Sohn gegeben ha&#x017F;t auf<lb/>
daß alle u. &#x017F;. w. Gib mir Gnade, daß ich<lb/>
auch an ihn glaube u. &#x017F;. w.</p><lb/>
        <p>So &#x017F;ehr ich u&#x0364;berzeugt bin, daß es eine &#x017F;ehr<lb/>
nu&#x0364;tzliche Be&#x017F;cha&#x0364;ftigung &#x017F;eyn wu&#x0364;rde, wenn die<lb/>
Kinder hierinn oft geu&#x0364;bt wu&#x0364;rden, bis &#x017F;ie eine<lb/>
Fertigkeit beka&#x0364;men, in allen Vorfa&#x0364;llen GOtt<lb/>
anzurufen; &#x017F;o habe ich doch geglaubt, es &#x017F;eye<lb/>
zum wirklichen Gebrauch die&#x017F;es Buchs beque-<lb/>
mer, wenn die hier vorkommende Vor&#x017F;chrif-<lb/>
ten &#x017F;chon <hi rendition="#fr">die Form</hi> der Gebete ha&#x0364;tten: darum<lb/>
habe ich in dem <hi rendition="#fr">er&#x017F;ten Theil</hi> die&#x017F;es Buchs<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndig darauf ge&#x017F;ehen. <hi rendition="#fr">Im zweiten Theil</hi><lb/>
aber hat mir die&#x017F;e Sorgfalt nicht mehr &#x017F;o<lb/>
nothwendig ge&#x017F;chienen. Hingegen habe ich eini-<lb/>
ge <hi rendition="#fr">Kinderlieder und Ver&#x017F;e,</hi> die keine<lb/>
Gebete &#x017F;ind, aber doch &#x017F;on&#x017F;ten einen nu&#x0364;tzlichen<lb/>
Innhalt haben, in eine be&#x017F;ondere Sammlung<lb/>
gebracht und dem er&#x017F;ten Theil als einen <hi rendition="#fr">An-<lb/>
hang</hi> beygefu&#x0364;gt. (Seite 145 ff.) Ich halte<lb/>
dergleichen Lieder und Ver&#x017F;e fu&#x0364;r nu&#x0364;tzlich und<lb/>
no&#x0364;thig zur Bildung des Herzens und des Ge-<lb/>
&#x017F;chmacks der Kinder: aber ich will &#x017F;olche <hi rendition="#fr">Kin-<lb/>
derlieder</hi> nicht mit den <hi rendition="#fr">Gebeten</hi> vermengt<lb/>
haben. Die&#x017F;e Sammlung &#x017F;ollte noch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er<lb/>
&#x017F;eyn, wenn &#x017F;ie hinla&#x0364;nglich &#x017F;eyn &#x017F;ollte, weil &#x017F;ie<lb/>
aber in einem <hi rendition="#fr">Gebetbuch</hi> nichts anders als<lb/>
nur eine Neben-Sache &#x017F;eyn kann, &#x017F;o bitte ich<lb/>
&#x017F;ie nur als einen <hi rendition="#fr">Ver&#x017F;uch</hi> anzu&#x017F;ehen, der die<lb/>
geho&#x0364;rige Voll&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit nicht hat, und auch<lb/>
nicht haben muß: u&#x0364;brigens aber doch fu&#x0364;r die-<lb/>
jenige hinla&#x0364;nglich genug i&#x017F;t, welche den Unter-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chied</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[XIV/0018] Zuſchrift an die Deinen eingebornen. Sohn gegeben haſt auf daß alle u. ſ. w. Gib mir Gnade, daß ich auch an ihn glaube u. ſ. w. So ſehr ich uͤberzeugt bin, daß es eine ſehr nuͤtzliche Beſchaͤftigung ſeyn wuͤrde, wenn die Kinder hierinn oft geuͤbt wuͤrden, bis ſie eine Fertigkeit bekaͤmen, in allen Vorfaͤllen GOtt anzurufen; ſo habe ich doch geglaubt, es ſeye zum wirklichen Gebrauch dieſes Buchs beque- mer, wenn die hier vorkommende Vorſchrif- ten ſchon die Form der Gebete haͤtten: darum habe ich in dem erſten Theil dieſes Buchs beſtaͤndig darauf geſehen. Im zweiten Theil aber hat mir dieſe Sorgfalt nicht mehr ſo nothwendig geſchienen. Hingegen habe ich eini- ge Kinderlieder und Verſe, die keine Gebete ſind, aber doch ſonſten einen nuͤtzlichen Innhalt haben, in eine beſondere Sammlung gebracht und dem erſten Theil als einen An- hang beygefuͤgt. (Seite 145 ff.) Ich halte dergleichen Lieder und Verſe fuͤr nuͤtzlich und noͤthig zur Bildung des Herzens und des Ge- ſchmacks der Kinder: aber ich will ſolche Kin- derlieder nicht mit den Gebeten vermengt haben. Dieſe Sammlung ſollte noch groͤſſer ſeyn, wenn ſie hinlaͤnglich ſeyn ſollte, weil ſie aber in einem Gebetbuch nichts anders als nur eine Neben-Sache ſeyn kann, ſo bitte ich ſie nur als einen Verſuch anzuſehen, der die gehoͤrige Vollſtaͤndigkeit nicht hat, und auch nicht haben muß: uͤbrigens aber doch fuͤr die- jenige hinlaͤnglich genug iſt, welche den Unter- ſchied

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/18
Zitationshilfe: Burk, Johann Albrecht: Gebet- und Lieder-Buch zum Privat-Gebrauch für Kinder und für junge Christen reiferen Alters. Tübingen, 1775, S. XIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burk_gebet_1775/18>, abgerufen am 10.06.2024.