Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800.Dritter Theil. § 601. II. Der Arzt kann seine Kenntniß fremder Sprachen § 602. Die lateinischen und griechischen Schriften der alten § 603. Die Gelehrten der verschiedenen Nationen mußten ehe- § 604. In den neuesten Zeiten wurden die Sprachen eines jeden Gegen-
Dritter Theil. § 601. II. Der Arzt kann ſeine Kenntniß fremder Sprachen § 602. Die lateiniſchen und griechiſchen Schriften der alten § 603. Die Gelehrten der verſchiedenen Nationen mußten ehe- § 604. In den neueſten Zeiten wurden die Sprachen eines jeden Gegen-
<TEI> <text> <body> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <pb facs="#f0204" n="186"/> <fw place="top" type="header">Dritter Theil.</fw><lb/> <div n="8"> <head>§ 601.</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Der Arzt kann ſeine Kenntniß fremder Sprachen<lb/> benutzen, um Werke, welche in denſelben abgefaßt ſind, zu<lb/> leſen. Hierzu gehoͤrt ſchon eine genauere Sprachkenntniß.</p> </div><lb/> <div n="8"> <head>§ 602.</head><lb/> <p>Die lateiniſchen und griechiſchen Schriften der alten<lb/> Aerzte ſind, zumal, da wir von den meiſten brauchbare Ue-<lb/> berſetzungen haben, bey dem gegenwaͤrtigen Zuſtande der<lb/> Kunſt nicht von dem reichen Inhalte, daß ein jeder gute<lb/> Praktiker ſie im Originale leſen, und deshalb eine lange<lb/> Zeit auf das Studium dieſer Sprachen verwenden muͤßte.<lb/> Die Geſchichtsforſcher aber, und der Literator muͤſſen ſie<lb/> inne haben; fuͤr dieſe iſt ſogar der Vollſtaͤndigkeit wegen,<lb/> wenn ſie die Geſchichte und Literatur der Kunſt im Mittel-<lb/> alter bearbeiten, Kenntniß der orientaliſchen, beſonders<lb/> der arabiſchen Sprache noͤthig.</p> </div><lb/> <div n="8"> <head>§ 603.</head><lb/> <p>Die Gelehrten der verſchiedenen Nationen mußten ehe-<lb/> mals, theils wegen Unvollkommenheit ihrer Mutterſprache,<lb/> theils wegen Unbekanntſchaft anderer Nationen mit derſel-<lb/> ben, ihre Zuflucht zu der lateiniſchen Sprache nehmen: die-<lb/> ſe wurde das gemeinſchaftliche Huͤlfsmittel zum Austauſch<lb/> ihrer Ideen, das Band der Gelehrtenrepublik. Die groͤßten<lb/> Aerzte des Mittelalters, und einige aus den neueſten Jahr-<lb/> hunderten ſchrieben lateiniſch.</p> </div><lb/> <div n="8"> <head>§ 604.</head><lb/> <p>In den neueſten Zeiten wurden die Sprachen eines jeden<lb/> Landes mehr ausgebildet, ſo daß man ſich in ihnen uͤber jeden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gegen-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [186/0204]
Dritter Theil.
§ 601.
II. Der Arzt kann ſeine Kenntniß fremder Sprachen
benutzen, um Werke, welche in denſelben abgefaßt ſind, zu
leſen. Hierzu gehoͤrt ſchon eine genauere Sprachkenntniß.
§ 602.
Die lateiniſchen und griechiſchen Schriften der alten
Aerzte ſind, zumal, da wir von den meiſten brauchbare Ue-
berſetzungen haben, bey dem gegenwaͤrtigen Zuſtande der
Kunſt nicht von dem reichen Inhalte, daß ein jeder gute
Praktiker ſie im Originale leſen, und deshalb eine lange
Zeit auf das Studium dieſer Sprachen verwenden muͤßte.
Die Geſchichtsforſcher aber, und der Literator muͤſſen ſie
inne haben; fuͤr dieſe iſt ſogar der Vollſtaͤndigkeit wegen,
wenn ſie die Geſchichte und Literatur der Kunſt im Mittel-
alter bearbeiten, Kenntniß der orientaliſchen, beſonders
der arabiſchen Sprache noͤthig.
§ 603.
Die Gelehrten der verſchiedenen Nationen mußten ehe-
mals, theils wegen Unvollkommenheit ihrer Mutterſprache,
theils wegen Unbekanntſchaft anderer Nationen mit derſel-
ben, ihre Zuflucht zu der lateiniſchen Sprache nehmen: die-
ſe wurde das gemeinſchaftliche Huͤlfsmittel zum Austauſch
ihrer Ideen, das Band der Gelehrtenrepublik. Die groͤßten
Aerzte des Mittelalters, und einige aus den neueſten Jahr-
hunderten ſchrieben lateiniſch.
§ 604.
In den neueſten Zeiten wurden die Sprachen eines jeden
Landes mehr ausgebildet, ſo daß man ſich in ihnen uͤber jeden
Gegen-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |