entdeckt mit Hülfe der Analogie und Induction die Wür- kungsgesetze der, jenen Erscheinungen zu Grunde liegenden Kräfte.
§ 189.
Sie hat nicht denjenigen Grad mathematischer Evidenz, auf welchem die Physik der anorgischen Natur steht, weil die Erscheinungen der Organisation nicht so beharrlich sind, auf mehr zusammengesetzten Kräften beruhen, einen weirern Kreis von Berührungspuncten haben, und deshalb nicht so leicht mathematische Berechnungen zulassen, als die anor- gische Natur.
§ 190.
a. Die Zoophysiologie oder die Lehre von den Erscheinungen und Kräften der Thiere, welche sich auf die Zoologie (§ 166), Zootomie (§ 167), und Zoochemie (§ 178) gründet, dient der Heilkunst, um durch Verglei- chung der thierischen mit den menschlichen Erscheinungen, Resultate zur Kenntniß der letzteren zu erlangen, und wird deshalb auch die vergleichende Physiologie genannt.
§ 191.
b. Die Phytophysiologie oder die Lehre von den Erscheinungen und Kräften der Pflanzen, bereichert die Heilkunst ebenfalls durch angestellte Vergleichungen, mit Entdeckungen über die Kräfte des Menschen.
§ 192.
2. Die Physik des anorgischen Reiches dient der Heil- kunst unmittelbar zu Beurtheilung der Kräfte unorganischer Körper, welche auf den menschlichen Körper einwürken und
denselben
Zweyter Theil.
entdeckt mit Huͤlfe der Analogie und Induction die Wuͤr- kungsgeſetze der, jenen Erſcheinungen zu Grunde liegenden Kraͤfte.
§ 189.
Sie hat nicht denjenigen Grad mathematiſcher Evidenz, auf welchem die Phyſik der anorgiſchen Natur ſteht, weil die Erſcheinungen der Organiſation nicht ſo beharrlich ſind, auf mehr zuſammengeſetzten Kraͤften beruhen, einen weirern Kreis von Beruͤhrungspuncten haben, und deshalb nicht ſo leicht mathematiſche Berechnungen zulaſſen, als die anor- giſche Natur.
§ 190.
a. Die Zoophyſiologie oder die Lehre von den Erſcheinungen und Kraͤften der Thiere, welche ſich auf die Zoologie (§ 166), Zootomie (§ 167), und Zoochemie (§ 178) gruͤndet, dient der Heilkunſt, um durch Verglei- chung der thieriſchen mit den menſchlichen Erſcheinungen, Reſultate zur Kenntniß der letzteren zu erlangen, und wird deshalb auch die vergleichende Phyſiologie genannt.
§ 191.
b. Die Phytophyſiologie oder die Lehre von den Erſcheinungen und Kraͤften der Pflanzen, bereichert die Heilkunſt ebenfalls durch angeſtellte Vergleichungen, mit Entdeckungen uͤber die Kraͤfte des Menſchen.
§ 192.
2. Die Phyſik des anorgiſchen Reiches dient der Heil- kunſt unmittelbar zu Beurtheilung der Kraͤfte unorganiſcher Koͤrper, welche auf den menſchlichen Koͤrper einwuͤrken und
denſelben
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Zweyter Theil.
entdeckt mit Huͤlfe der Analogie und Induction die Wuͤr-
kungsgeſetze der, jenen Erſcheinungen zu Grunde liegenden
Kraͤfte.
§ 189.
Sie hat nicht denjenigen Grad mathematiſcher Evidenz,
auf welchem die Phyſik der anorgiſchen Natur ſteht, weil
die Erſcheinungen der Organiſation nicht ſo beharrlich ſind,
auf mehr zuſammengeſetzten Kraͤften beruhen, einen weirern
Kreis von Beruͤhrungspuncten haben, und deshalb nicht ſo
leicht mathematiſche Berechnungen zulaſſen, als die anor-
giſche Natur.
§ 190.
a. Die Zoophyſiologie oder die Lehre von den
Erſcheinungen und Kraͤften der Thiere, welche ſich auf die
Zoologie (§ 166), Zootomie (§ 167), und Zoochemie
(§ 178) gruͤndet, dient der Heilkunſt, um durch Verglei-
chung der thieriſchen mit den menſchlichen Erſcheinungen,
Reſultate zur Kenntniß der letzteren zu erlangen, und wird
deshalb auch die vergleichende Phyſiologie genannt.
§ 191.
b. Die Phytophyſiologie oder die Lehre von
den Erſcheinungen und Kraͤften der Pflanzen, bereichert die
Heilkunſt ebenfalls durch angeſtellte Vergleichungen, mit
Entdeckungen uͤber die Kraͤfte des Menſchen.
§ 192.
2. Die Phyſik des anorgiſchen Reiches dient der Heil-
kunſt unmittelbar zu Beurtheilung der Kraͤfte unorganiſcher
Koͤrper, welche auf den menſchlichen Koͤrper einwuͤrken und
denſelben
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Burdach, Karl Friedrich: Propädeutik zum Studium der gesammten Heilkunst. Leipzig, 1800, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burdach_propaedeutik_1800/78>, abgerufen am 19.02.2025.
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