Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855.Ausgang des Barockstyls. Namen gelangt, weil ihnen die wahre Originalität fehlte. (In Genuasind mir mehrere Arbeiten des Niccolo Traverso z. B. im Chora des Angelo Custode aufgefallen.) Das grosse Verdienst Canova's lag darin, dass er nicht bloss Ausgang des Barockstyls. Namen gelangt, weil ihnen die wahre Originalität fehlte. (In Genuasind mir mehrere Arbeiten des Niccolò Traverso z. B. im Chora des Angelo Custode aufgefallen.) Das grosse Verdienst Canova’s lag darin, dass er nicht bloss <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0735" n="713"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ausgang des Barockstyls.</hi></fw><lb/> Namen gelangt, weil ihnen die wahre Originalität fehlte. (In Genua<lb/> sind mir mehrere Arbeiten des <hi rendition="#g">Niccolò Traverso</hi> z. B. im Chor<note place="right">a</note><lb/> des Angelo Custode aufgefallen.)</p><lb/> <p>Das grosse Verdienst <hi rendition="#g">Canova’s</hi> lag darin, dass er nicht bloss<lb/> im Einzelnen anders stylisirte als die Vorgänger, sondern die ganze<lb/> Aufgabe neu im Sinne der ewigen Gesetze seiner Kunst aufzufassen<lb/> suchte. Sein Denkmal Clemens XIV (im linken Seitenschiff von SS.<note place="right">b</note><lb/> Apostoli zu Rom) war eine Revolution nicht bloss für die Sculptur.<lb/> Wie man immer vom absoluten Werth seiner Arbeiten denken möge,<lb/> kunsthistorisch ist er der Markstein einer neuen Welt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [713/0735]
Ausgang des Barockstyls.
Namen gelangt, weil ihnen die wahre Originalität fehlte. (In Genua
sind mir mehrere Arbeiten des Niccolò Traverso z. B. im Chor
des Angelo Custode aufgefallen.)
a
Das grosse Verdienst Canova’s lag darin, dass er nicht bloss
im Einzelnen anders stylisirte als die Vorgänger, sondern die ganze
Aufgabe neu im Sinne der ewigen Gesetze seiner Kunst aufzufassen
suchte. Sein Denkmal Clemens XIV (im linken Seitenschiff von SS.
Apostoli zu Rom) war eine Revolution nicht bloss für die Sculptur.
Wie man immer vom absoluten Werth seiner Arbeiten denken möge,
kunsthistorisch ist er der Markstein einer neuen Welt.
b
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Zitationshilfe: | Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/735>, abgerufen am 16.07.2024. |