Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite
Antike Sculptur. Reliefs.
a

Erstes unteres Zimmer: Ara mit den Thaten des Hercules, je drei
auf einer Seite, römische Arbeit zum Theil nach alten griechischen
Motiven.

b

In der Villa Albani: Untere Halle des Palastes: der gestürzte
Kapaneus (?), spätrömisch nach einem trefflichen griechischen Urbild;
eine sehr verwitterte runde Ara mit den einfach schönen Gestalten
der verhüllten Horen, die einander am Zipfel des Schleiers fassen.

c

Treppe: Die schon (Seite 440, e) geschilderte Roma; -- Artemis,
drei Niobiden verfolgend; -- Philoktet (?).

d

Runder Saal: Die schöne Marmorschale mit dem Gefolge des
Bacchus im Hochrelief, dem Raum gemäss lauter liegende und leh-
nende Figuren von unbeschreiblicher Frische der Erfindung.

e

Zimmer des Äsop: Die Apotheose des Herakles, von feinem Stucco
mit Miniaturinschriften, wie das capitolinische Relief; -- Satyr und
Bacchantin, öfter vorkommende Motive rasender bacchischer Be-
wegung, von grösster Schönheit.

f

Zimmer der Reliefs: Die Kämpfer, ein vom Pferde gesprun-
gener tödtet einen auf der Erde liegenden. Von allen Reliefs italie-
nischer Sammlungen ist dieses in Rom selbst ausgegrabene Werk
vielleicht das einzige, welches unmittelbar an Phidias und seine Schule
erinnert; mit allen Verstümmelungen übertrifft es an grandiosem Styl
und Lebensfülle bei Weitem Alles, was sonst von dieser Gattung in
Italien vorhanden ist. -- Aphrodite auf einem Seepferd; -- zwei sprin-
gende Satyrn; u. A. m.

g

Hauptsaal: Herakles bei den Hesperiden; -- Dädalus und Icarus;
Ganymed den Adler tränkend, gute römische Arbeiten; u. A. m.

h

Im anstossenden Zimmer: Zethus, Antiope und Amphion,
s. d. Museum von Neapel, S. 541, h.

i

Nebenräume des Palastes zur Rechten: Artemis und eine weib-
liche Figur; -- eine Familie, Mann, Frau und Sohn; -- opfernde
Mutter mit drei Kindern
; -- Dädalus und Icarus (hier von ro-
them Marmor); -- eine grosse Schale mit den Arbeiten des Herakles,
welche wie die dürftige Nachahmung etwa eines Tempelfrieses aus-
sehen; -- zwei einzelne Figürchen, vielleicht Palästriten.

k

Im sog. Kaffehaus: Theseus, durch Ägeus als Sohn erkannt, spät-
römisch nach griechischer Erfindung.

Antike Sculptur. Reliefs.
a

Erstes unteres Zimmer: Ara mit den Thaten des Hercules, je drei
auf einer Seite, römische Arbeit zum Theil nach alten griechischen
Motiven.

b

In der Villa Albani: Untere Halle des Palastes: der gestürzte
Kapaneus (?), spätrömisch nach einem trefflichen griechischen Urbild;
eine sehr verwitterte runde Ara mit den einfach schönen Gestalten
der verhüllten Horen, die einander am Zipfel des Schleiers fassen.

c

Treppe: Die schon (Seite 440, e) geschilderte Roma; — Artemis,
drei Niobiden verfolgend; — Philoktet (?).

d

Runder Saal: Die schöne Marmorschale mit dem Gefolge des
Bacchus im Hochrelief, dem Raum gemäss lauter liegende und leh-
nende Figuren von unbeschreiblicher Frische der Erfindung.

e

Zimmer des Äsop: Die Apotheose des Herakles, von feinem Stucco
mit Miniaturinschriften, wie das capitolinische Relief; — Satyr und
Bacchantin, öfter vorkommende Motive rasender bacchischer Be-
wegung, von grösster Schönheit.

f

Zimmer der Reliefs: Die Kämpfer, ein vom Pferde gesprun-
gener tödtet einen auf der Erde liegenden. Von allen Reliefs italie-
nischer Sammlungen ist dieses in Rom selbst ausgegrabene Werk
vielleicht das einzige, welches unmittelbar an Phidias und seine Schule
erinnert; mit allen Verstümmelungen übertrifft es an grandiosem Styl
und Lebensfülle bei Weitem Alles, was sonst von dieser Gattung in
Italien vorhanden ist. — Aphrodite auf einem Seepferd; — zwei sprin-
gende Satyrn; u. A. m.

g

Hauptsaal: Herakles bei den Hesperiden; — Dädalus und Icarus;
Ganymed den Adler tränkend, gute römische Arbeiten; u. A. m.

h

Im anstossenden Zimmer: Zethus, Antiope und Amphion,
s. d. Museum von Neapel, S. 541, h.

i

Nebenräume des Palastes zur Rechten: Artemis und eine weib-
liche Figur; — eine Familie, Mann, Frau und Sohn; — opfernde
Mutter mit drei Kindern
; — Dädalus und Icarus (hier von ro-
them Marmor); — eine grosse Schale mit den Arbeiten des Herakles,
welche wie die dürftige Nachahmung etwa eines Tempelfrieses aus-
sehen; — zwei einzelne Figürchen, vielleicht Palästriten.

k

Im sog. Kaffehaus: Theseus, durch Ägeus als Sohn erkannt, spät-
römisch nach griechischer Erfindung.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0562" n="540"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Antike Sculptur. Reliefs.</hi> </fw><lb/>
        <note place="left">a</note>
        <p>Erstes unteres Zimmer: Ara mit den Thaten des Hercules, je drei<lb/>
auf einer Seite, römische Arbeit zum Theil nach alten griechischen<lb/>
Motiven.</p><lb/>
        <note place="left">b</note>
        <p>In der <hi rendition="#g">Villa Albani</hi>: Untere Halle des Palastes: der gestürzte<lb/>
Kapaneus (?), spätrömisch nach einem trefflichen griechischen Urbild;<lb/>
eine sehr verwitterte runde <hi rendition="#g">Ara</hi> mit den einfach schönen Gestalten<lb/>
der verhüllten <hi rendition="#g">Horen</hi>, die einander am Zipfel des Schleiers fassen.</p><lb/>
        <note place="left">c</note>
        <p>Treppe: Die schon (Seite 440, e) geschilderte Roma; &#x2014; Artemis,<lb/>
drei Niobiden verfolgend; &#x2014; Philoktet (?).</p><lb/>
        <note place="left">d</note>
        <p>Runder Saal: Die schöne <hi rendition="#g">Marmorschale</hi> mit dem Gefolge des<lb/>
Bacchus im Hochrelief, dem Raum gemäss lauter liegende und leh-<lb/>
nende Figuren von unbeschreiblicher Frische der Erfindung.</p><lb/>
        <note place="left">e</note>
        <p>Zimmer des Äsop: Die Apotheose des Herakles, von feinem Stucco<lb/>
mit Miniaturinschriften, wie das capitolinische Relief; &#x2014; <hi rendition="#g">Satyr</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Bacchantin</hi>, öfter vorkommende Motive rasender bacchischer Be-<lb/>
wegung, von grösster Schönheit.</p><lb/>
        <note place="left">f</note>
        <p>Zimmer der Reliefs: <hi rendition="#g">Die Kämpfer</hi>, ein vom Pferde gesprun-<lb/>
gener tödtet einen auf der Erde liegenden. Von allen Reliefs italie-<lb/>
nischer Sammlungen ist dieses in Rom selbst ausgegrabene Werk<lb/>
vielleicht das einzige, welches unmittelbar an Phidias und seine Schule<lb/>
erinnert; mit allen Verstümmelungen übertrifft es an grandiosem Styl<lb/>
und Lebensfülle bei Weitem Alles, was sonst von dieser Gattung in<lb/>
Italien vorhanden ist. &#x2014; Aphrodite auf einem Seepferd; &#x2014; zwei sprin-<lb/>
gende Satyrn; u. A. m.</p><lb/>
        <note place="left">g</note>
        <p>Hauptsaal: Herakles bei den Hesperiden; &#x2014; Dädalus und Icarus;<lb/>
Ganymed den Adler tränkend, gute römische Arbeiten; u. A. m.</p><lb/>
        <note place="left">h</note>
        <p>Im anstossenden Zimmer: <hi rendition="#g">Zethus, Antiope</hi> und <hi rendition="#g">Amphion</hi>,<lb/>
s. d. Museum von Neapel, S. 541, h.</p><lb/>
        <note place="left">i</note>
        <p>Nebenräume des Palastes zur Rechten: Artemis und eine weib-<lb/>
liche Figur; &#x2014; eine Familie, Mann, Frau und Sohn; &#x2014; <hi rendition="#g">opfernde<lb/>
Mutter mit drei Kindern</hi>; &#x2014; Dädalus und Icarus (hier von ro-<lb/>
them Marmor); &#x2014; eine grosse Schale mit den Arbeiten des Herakles,<lb/>
welche wie die dürftige Nachahmung etwa eines Tempelfrieses aus-<lb/>
sehen; &#x2014; zwei einzelne Figürchen, vielleicht Palästriten.</p><lb/>
        <note place="left">k</note>
        <p>Im sog. Kaffehaus: Theseus, durch Ägeus als Sohn erkannt, spät-<lb/>
römisch nach griechischer Erfindung.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[540/0562] Antike Sculptur. Reliefs. Erstes unteres Zimmer: Ara mit den Thaten des Hercules, je drei auf einer Seite, römische Arbeit zum Theil nach alten griechischen Motiven. In der Villa Albani: Untere Halle des Palastes: der gestürzte Kapaneus (?), spätrömisch nach einem trefflichen griechischen Urbild; eine sehr verwitterte runde Ara mit den einfach schönen Gestalten der verhüllten Horen, die einander am Zipfel des Schleiers fassen. Treppe: Die schon (Seite 440, e) geschilderte Roma; — Artemis, drei Niobiden verfolgend; — Philoktet (?). Runder Saal: Die schöne Marmorschale mit dem Gefolge des Bacchus im Hochrelief, dem Raum gemäss lauter liegende und leh- nende Figuren von unbeschreiblicher Frische der Erfindung. Zimmer des Äsop: Die Apotheose des Herakles, von feinem Stucco mit Miniaturinschriften, wie das capitolinische Relief; — Satyr und Bacchantin, öfter vorkommende Motive rasender bacchischer Be- wegung, von grösster Schönheit. Zimmer der Reliefs: Die Kämpfer, ein vom Pferde gesprun- gener tödtet einen auf der Erde liegenden. Von allen Reliefs italie- nischer Sammlungen ist dieses in Rom selbst ausgegrabene Werk vielleicht das einzige, welches unmittelbar an Phidias und seine Schule erinnert; mit allen Verstümmelungen übertrifft es an grandiosem Styl und Lebensfülle bei Weitem Alles, was sonst von dieser Gattung in Italien vorhanden ist. — Aphrodite auf einem Seepferd; — zwei sprin- gende Satyrn; u. A. m. Hauptsaal: Herakles bei den Hesperiden; — Dädalus und Icarus; Ganymed den Adler tränkend, gute römische Arbeiten; u. A. m. Im anstossenden Zimmer: Zethus, Antiope und Amphion, s. d. Museum von Neapel, S. 541, h. Nebenräume des Palastes zur Rechten: Artemis und eine weib- liche Figur; — eine Familie, Mann, Frau und Sohn; — opfernde Mutter mit drei Kindern; — Dädalus und Icarus (hier von ro- them Marmor); — eine grosse Schale mit den Arbeiten des Herakles, welche wie die dürftige Nachahmung etwa eines Tempelfrieses aus- sehen; — zwei einzelne Figürchen, vielleicht Palästriten. Im sog. Kaffehaus: Theseus, durch Ägeus als Sohn erkannt, spät- römisch nach griechischer Erfindung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/562
Zitationshilfe: Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 540. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/562>, abgerufen am 18.12.2024.