nur zu selten angewandt findet. -- In allen nicht gewölbten Kirchen wurden dann fortwährend stattliche und prächtige Decken angebracht, allein der Barockstyl verräth sich ausser dem Detail auch in der oft bizarren, der wirklichen (und vom Auge verlangten oder voraus- gesetzten) Balkenlage widersprechenden Eintheilung; die bunte Be- malung (ausser dem Gold mit Blau und Roth) vollendet den schweren Eindruck.
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Meist um das Jahr 1600: die Decken in S. Maria in Trastevere, S. Crisogono, Araceli, Lateran, S. Cesareo, S. Martino a' monti etc. Weit erquicklicher erscheinen die farblosen und auf die Holzfarbe bberechneten Decken, z. B. in S. Lorenzo fuori le mura (hinten), und cdie sehr stattliche im grossen vordern Saal des Pal. Farnese.
Neapel ist reich an stattlichem Stuhl- und Schrankwerk etc. aus der Barockzeit, besitzt aber doch auch Einiges aus der frühen und schönen Renaissance, sowohl Intarsia als Schnitzarbeit. Dahin dgehören die Chorstühle von Monte Oliveto, namentlich aber eine An- zahl von Thürflügeln, deren Behandlung für den Architekten wenigstens enicht ohne Interesse ist. So diejenigen von Monte Oliveto, die Thür welche in S. Severino nach der Sacristei führt, die Thür an S. Arpino (Strada Trinita), die einfachern Pforten mehrerer Paläste (Colobrano- Carafa, della Pianura in einer Seitengasse rechts neben S. Paolo, fu. a. m.). Die Pforten der Crypta im Dom sind von Erz gegossen, wahrscheinlich nach Angabe des Architekten.
Den Übergang in das Barocke bildet auch hier Giovanni da gNola mit den ungemein reichen Sacristeischränken der Annunziata (um 1540). Das Schnitzwerk, welches die ganze Geschichte Christi darstellt, ist eine mühselige und styllose Zugabe zu dem schon sehr unreinen Ornament.
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In der Provinz Salerno enthält die Carthause S. Lorenzo di Pa- dulla ein sehr umfangreiches Chorgestühl mit lauter biblischen Ge- schichten in Intarsia. (Mittheilung eines Freundes.)
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In Genua ist das Stuhlwerk des Domchors eine sehr bedeutende Arbeit aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts, von dem Bergamasken
Renaissance-Decoration in Holz.
nur zu selten angewandt findet. — In allen nicht gewölbten Kirchen wurden dann fortwährend stattliche und prächtige Decken angebracht, allein der Barockstyl verräth sich ausser dem Detail auch in der oft bizarren, der wirklichen (und vom Auge verlangten oder voraus- gesetzten) Balkenlage widersprechenden Eintheilung; die bunte Be- malung (ausser dem Gold mit Blau und Roth) vollendet den schweren Eindruck.
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Meist um das Jahr 1600: die Decken in S. Maria in Trastevere, S. Crisogono, Araceli, Lateran, S. Cesareo, S. Martino a’ monti etc. Weit erquicklicher erscheinen die farblosen und auf die Holzfarbe bberechneten Decken, z. B. in S. Lorenzo fuori le mura (hinten), und cdie sehr stattliche im grossen vordern Saal des Pal. Farnese.
Neapel ist reich an stattlichem Stuhl- und Schrankwerk etc. aus der Barockzeit, besitzt aber doch auch Einiges aus der frühen und schönen Renaissance, sowohl Intarsia als Schnitzarbeit. Dahin dgehören die Chorstühle von Monte Oliveto, namentlich aber eine An- zahl von Thürflügeln, deren Behandlung für den Architekten wenigstens enicht ohne Interesse ist. So diejenigen von Monte Oliveto, die Thür welche in S. Severino nach der Sacristei führt, die Thür an S. Arpino (Strada Trinità), die einfachern Pforten mehrerer Paläste (Colobrano- Carafa, della Pianura in einer Seitengasse rechts neben S. Paolo, fu. a. m.). Die Pforten der Crypta im Dom sind von Erz gegossen, wahrscheinlich nach Angabe des Architekten.
Den Übergang in das Barocke bildet auch hier Giovanni da gNola mit den ungemein reichen Sacristeischränken der Annunziata (um 1540). Das Schnitzwerk, welches die ganze Geschichte Christi darstellt, ist eine mühselige und styllose Zugabe zu dem schon sehr unreinen Ornament.
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In der Provinz Salerno enthält die Carthause S. Lorenzo di Pa- dulla ein sehr umfangreiches Chorgestühl mit lauter biblischen Ge- schichten in Intarsia. (Mittheilung eines Freundes.)
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In Genua ist das Stuhlwerk des Domchors eine sehr bedeutende Arbeit aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts, von dem Bergamasken
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Renaissance-Decoration in Holz.
nur zu selten angewandt findet. — In allen nicht gewölbten Kirchen
wurden dann fortwährend stattliche und prächtige Decken angebracht,
allein der Barockstyl verräth sich ausser dem Detail auch in der oft
bizarren, der wirklichen (und vom Auge verlangten oder voraus-
gesetzten) Balkenlage widersprechenden Eintheilung; die bunte Be-
malung (ausser dem Gold mit Blau und Roth) vollendet den schweren
Eindruck.
Meist um das Jahr 1600: die Decken in S. Maria in Trastevere,
S. Crisogono, Araceli, Lateran, S. Cesareo, S. Martino a’ monti etc.
Weit erquicklicher erscheinen die farblosen und auf die Holzfarbe
berechneten Decken, z. B. in S. Lorenzo fuori le mura (hinten), und
die sehr stattliche im grossen vordern Saal des Pal. Farnese.
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Neapel ist reich an stattlichem Stuhl- und Schrankwerk etc.
aus der Barockzeit, besitzt aber doch auch Einiges aus der frühen
und schönen Renaissance, sowohl Intarsia als Schnitzarbeit. Dahin
gehören die Chorstühle von Monte Oliveto, namentlich aber eine An-
zahl von Thürflügeln, deren Behandlung für den Architekten wenigstens
nicht ohne Interesse ist. So diejenigen von Monte Oliveto, die Thür
welche in S. Severino nach der Sacristei führt, die Thür an S. Arpino
(Strada Trinità), die einfachern Pforten mehrerer Paläste (Colobrano-
Carafa, della Pianura in einer Seitengasse rechts neben S. Paolo,
u. a. m.). Die Pforten der Crypta im Dom sind von Erz gegossen,
wahrscheinlich nach Angabe des Architekten.
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Den Übergang in das Barocke bildet auch hier Giovanni da
Nola mit den ungemein reichen Sacristeischränken der Annunziata
(um 1540). Das Schnitzwerk, welches die ganze Geschichte Christi
darstellt, ist eine mühselige und styllose Zugabe zu dem schon sehr
unreinen Ornament.
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In der Provinz Salerno enthält die Carthause S. Lorenzo di Pa-
dulla ein sehr umfangreiches Chorgestühl mit lauter biblischen Ge-
schichten in Intarsia. (Mittheilung eines Freundes.)
In Genua ist das Stuhlwerk des Domchors eine sehr bedeutende
Arbeit aus dem Anfang des XVI. Jahrhunderts, von dem Bergamasken
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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/288>, abgerufen am 18.12.2024.
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