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Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855.

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Malerei des XVI. Jahrhunderts. Die Manieristen.
Jüngern, Nuvolone und den beiden Crespi eine eigenthümliche Vol-
lendung erreicht.

In Ferrara geht die ältere Schule in den Manierismus über mit
Bastianino (1532--85), einem schwachen Nachahmer des Michel-
aangelo; Certosa, Querschiff rechts: die Kreuzerhöhung; -- Ateneo:
bMadonna mit Heiligen, Verkündigung. -- Von Dosso's Schülern gehört
chieher: Bastarolo (st. 1589); Bilder im Gesu, erster Altar rechts:
Verkündigung, erster Altar links: Crucifixus. -- Ausserdem der platte
dNic. Roselli; Altarbilder der Certosa. -- Der begabteste, bisweilen
angenehm phantastische Manierist von Ferrara war aber Scarsellino,
evon welchem in S. Benedetto eine ganze Anzahl von Bildern und in
fS. Paolo die Fresken fast sämmtlicher Gewölbe herrühren; in der
Halbkuppel des Chores eine grosse, interessante Himmelfahrt des Elias
gin einer Landschaft. In den Uffizien: ein vornehmes Kindbett, etwa
der Elisabeth, in der Art des Fr. Franck und M. de Vos. Manches
hin der Gal. von Modena.

In Bologna ist zunächst die sehr bedeutende Kunstübung merk-
würdig, welche von Bagnacavallo und Innocenzo da Imola an quanti-
tativ beträchtlich zunimmt. Erquickliches wird man freilich aus dieser
Zeit wenig finden; doch ist den meisten der betreffenden Maler eine
saubere Genauigkeit eigen, welche für jede Schule ein werthvolles
Erbe heissen darf, weil sie eine gewisse Achtung der Kunst vor sich
selber beweist. Es mag genügen, einige der bessern Bilder zu nen-
inen. Von Lorenzo Sabbatini (st. 1577): in der vierten Kirche
bei S. Stefano (S. Pietro e Paolo genannt), links neben dem Chor:
Madonna mit Heiligen. -- Von Bart. Passerotti (st. 1592): in
kS. Giacomo maggiore, fünfter Altar rechts: thronende Madonna mit
fünf Heiligen und Donator. -- Von Prospero Fontana (1512--1597):
lin S. Salvatore das Bild der dritten Cap. rechts; in der Pinacoteca
meine gute Grablegung; in S. Giac. magg., sechster Altar rechts, die
Wohlthätigkeit des heil. Alexius. -- Von seiner Tochter Lavinia ein
nBild in der Sacristei von S. Lucia. -- Von Dionigi Calvaert aus
oAntwerpen (st. 1619): ai Servi, vierter Altar rechts, grosses Paradies.
p-- Von Bart. Cesi (1556--1629): Bilder hinten im Chor von S. Do-
qmenico, und in S. Giacomo magg., erster Altar links im Chorumgang.
-- Von den Genannten, sowie von Sammachini, Naldini u. A.

Malerei des XVI. Jahrhunderts. Die Manieristen.
Jüngern, Nuvolone und den beiden Crespi eine eigenthümliche Vol-
lendung erreicht.

In Ferrara geht die ältere Schule in den Manierismus über mit
Bastianino (1532—85), einem schwachen Nachahmer des Michel-
aangelo; Certosa, Querschiff rechts: die Kreuzerhöhung; — Ateneo:
bMadonna mit Heiligen, Verkündigung. — Von Dosso’s Schülern gehört
chieher: Bastarolo (st. 1589); Bilder im Gesù, erster Altar rechts:
Verkündigung, erster Altar links: Crucifixus. — Ausserdem der platte
dNic. Roselli; Altarbilder der Certosa. — Der begabteste, bisweilen
angenehm phantastische Manierist von Ferrara war aber Scarsellino,
evon welchem in S. Benedetto eine ganze Anzahl von Bildern und in
fS. Paolo die Fresken fast sämmtlicher Gewölbe herrühren; in der
Halbkuppel des Chores eine grosse, interessante Himmelfahrt des Elias
gin einer Landschaft. In den Uffizien: ein vornehmes Kindbett, etwa
der Elisabeth, in der Art des Fr. Franck und M. de Vos. Manches
hin der Gal. von Modena.

In Bologna ist zunächst die sehr bedeutende Kunstübung merk-
würdig, welche von Bagnacavallo und Innocenzo da Imola an quanti-
tativ beträchtlich zunimmt. Erquickliches wird man freilich aus dieser
Zeit wenig finden; doch ist den meisten der betreffenden Maler eine
saubere Genauigkeit eigen, welche für jede Schule ein werthvolles
Erbe heissen darf, weil sie eine gewisse Achtung der Kunst vor sich
selber beweist. Es mag genügen, einige der bessern Bilder zu nen-
inen. Von Lorenzo Sabbatini (st. 1577): in der vierten Kirche
bei S. Stefano (S. Pietro e Paolo genannt), links neben dem Chor:
Madonna mit Heiligen. — Von Bart. Passerotti (st. 1592): in
kS. Giacomo maggiore, fünfter Altar rechts: thronende Madonna mit
fünf Heiligen und Donator. — Von Prospero Fontana (1512—1597):
lin S. Salvatore das Bild der dritten Cap. rechts; in der Pinacoteca
meine gute Grablegung; in S. Giac. magg., sechster Altar rechts, die
Wohlthätigkeit des heil. Alexius. — Von seiner Tochter Lavinia ein
nBild in der Sacristei von S. Lucia. — Von Dionigi Calvaert aus
oAntwerpen (st. 1619): ai Servi, vierter Altar rechts, grosses Paradies.
p— Von Bart. Cesi (1556—1629): Bilder hinten im Chor von S. Do-
qmenico, und in S. Giacomo magg., erster Altar links im Chorumgang.
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[1002/1024] Malerei des XVI. Jahrhunderts. Die Manieristen. Jüngern, Nuvolone und den beiden Crespi eine eigenthümliche Vol- lendung erreicht. In Ferrara geht die ältere Schule in den Manierismus über mit Bastianino (1532—85), einem schwachen Nachahmer des Michel- angelo; Certosa, Querschiff rechts: die Kreuzerhöhung; — Ateneo: Madonna mit Heiligen, Verkündigung. — Von Dosso’s Schülern gehört hieher: Bastarolo (st. 1589); Bilder im Gesù, erster Altar rechts: Verkündigung, erster Altar links: Crucifixus. — Ausserdem der platte Nic. Roselli; Altarbilder der Certosa. — Der begabteste, bisweilen angenehm phantastische Manierist von Ferrara war aber Scarsellino, von welchem in S. Benedetto eine ganze Anzahl von Bildern und in S. Paolo die Fresken fast sämmtlicher Gewölbe herrühren; in der Halbkuppel des Chores eine grosse, interessante Himmelfahrt des Elias in einer Landschaft. In den Uffizien: ein vornehmes Kindbett, etwa der Elisabeth, in der Art des Fr. Franck und M. de Vos. Manches in der Gal. von Modena. a b c d e f g h In Bologna ist zunächst die sehr bedeutende Kunstübung merk- würdig, welche von Bagnacavallo und Innocenzo da Imola an quanti- tativ beträchtlich zunimmt. Erquickliches wird man freilich aus dieser Zeit wenig finden; doch ist den meisten der betreffenden Maler eine saubere Genauigkeit eigen, welche für jede Schule ein werthvolles Erbe heissen darf, weil sie eine gewisse Achtung der Kunst vor sich selber beweist. Es mag genügen, einige der bessern Bilder zu nen- nen. Von Lorenzo Sabbatini (st. 1577): in der vierten Kirche bei S. Stefano (S. Pietro e Paolo genannt), links neben dem Chor: Madonna mit Heiligen. — Von Bart. Passerotti (st. 1592): in S. Giacomo maggiore, fünfter Altar rechts: thronende Madonna mit fünf Heiligen und Donator. — Von Prospero Fontana (1512—1597): in S. Salvatore das Bild der dritten Cap. rechts; in der Pinacoteca eine gute Grablegung; in S. Giac. magg., sechster Altar rechts, die Wohlthätigkeit des heil. Alexius. — Von seiner Tochter Lavinia ein Bild in der Sacristei von S. Lucia. — Von Dionigi Calvaert aus Antwerpen (st. 1619): ai Servi, vierter Altar rechts, grosses Paradies. — Von Bart. Cesi (1556—1629): Bilder hinten im Chor von S. Do- menico, und in S. Giacomo magg., erster Altar links im Chorumgang. — Von den Genannten, sowie von Sammachini, Naldini u. A. i k l m n o p q

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Zitationshilfe: Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel, 1855, S. 1002. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/burckhardt_cicerone_1855/1024>, abgerufen am 18.12.2024.