Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Siben vnd viertzigste
trinckgschirr. Jr mögend nit zegleych teilhafftig seyn des Herren tisch / vnd der teüflen tisch / etc. Diß sind alles Pauli wort. Vnd dieweyl sy zuo vnserem fürnemmen wunderbarlich dienend vnnd klar sind / so wil ich sy kurtz wider überlauffen. Erstlich setzt er den zweck vnd das fürnemmendes gantzen handels / darauf er gleych das ander alles richtet / vnd spricht / Fliehend von dem götzendienst. Da verstadt er aber durch den götzendienst / alles das zur abgöttery gehört / besonders das ässen des götzenopffers / das idolothytum genennt wirt: das ist ein Griechisch wörtle / vnd heißt ein ding das eim götzen geopfferet / oder offenlich consecriert vnd geheiliget ist. 3631 Dann die Corinther hattend den brauch / daß sy bey den altären jrer Götteren in den götzen templen opffertend / vnnd luodend dannethin die Christen zuo disen jren opfferen: die giengend denn / vnd sassend zuo den götzenopfferen vnd assend one allen vnderscheid vnder den abgöttischen / vnd meintend sy möchtind das wol one alle sünd thuon / darumb daß durch das liecht des heiligen Euangelij offenbar wäre / daß wäder der götz / noch der abgott / dem der götz glychet / noch das götzen opffer etwas wäre / dann nun eytele vnd vergäbliche nammen. Wider dise disputiert nun Paulus vom 8. cap. an biß auff das 9. vnd lert / daß es Christen leüten keins wägs zuostande / sich söliches vnglöubigen götzendiensts teilhafft machen / vnd spricht: Jch wil mit eüch reden als mit den weysen / die jr / nach dem jr etliche gspor vnd anläß habend / auß eüch selbs wol verston könnend vnd mercken was war oder nit war seye / vnd wohin jr lenden söllind. Vnnd setzt darauf also etliche anläß zuo argumenten / die sy darnach baß nach jrem verstand vnd wüssen erdurind vnd erwägind: vnd spricht also: Welche des Herren Nachtmal empfahend / darinnen das brot des Herren gebrochen vnd sein tranck getruncken wirt / die sind einer gmeinsamme / einer versamlung vnd gmeind / vnd eines leybs mit dem Herren. 3632 Dann das wörtle [fremdsprachliches Material] / das Paulus hie braucht / vnnd das die dolmätschen gmeinlich vertiert habend Communio oder Communicatio / das ist gmeind oder gmeinschafft / (wiewol das wörtle Communio besser ist dann Communicatio: gleych wie auch in dem Teütschen das wörtle Gmeind besser ist dann gmeinschafft) wirt nit actiue gsetzt / für das außteilen übergäben oder darreichen des leybs Christi durch den diener / sonder wirt passiue / für die gmeinschafft vnd gsellschafft / das ist für den leyb der kirchen genommen / als da die kirch die gmeinsamme / das ist / die gmeind / die versamlung / vnd gsellschafft der glöubigen genennt wirt. Die wirt aber darumb ein [fremdsprachliches Material] oder gmeind des leybs vnd bluots Christi genennt / das sy durch den leyb vnd das bluot Christi erlößt / Christi teilhafftig ist / vnnd durch den selbigen läbt: dann er läbt in den glöubigen / vnd mitteilt jnen alle seine gaaben des läbens. Das aber die so des Herren Nachtmal brauchend ein leyb oder gemeind Christi seygind / das erklärt er durch volgende vrsach / da er spricht / Dann wir die vile sind ein brot vnd ein leyb. Auff welches er auch zuo merer erleüterung noch ein heitere vrsach setzt / Dann / spricht er / wir werdend all eines brots teilhafftig. Mit dem / wil er sagen / daß wir eines brots teilhafftig werdend / bezügend wir offentlich daß wir mit Christo vnd allen glöubigen eines leybs gnossen seygind. Jn welchem er gar feyn auff die analogy / das ist auff die änliche des zeichens vnd des verzeichneten gesähen hat. Dann gleych wie auß vereinbarung viler körnlinen / wie Cyprianus spricht / ein brot wirt / vnd auß vilen trüblen oder beerinen ein weyn zesamen fleüßt: also wachßt auch der leyb der kirchen / welcher ein leyb Christi ist / auß vilen glideren zuosamen.

Jn disen worten Pauli ist aber zuo mercken. Erstlich / das er yetzund (die vile) mit einem verstäntlicheren wort nennt / daß er vorhin (die gmeinsamme) genennt hat. Darumb so ist die gmeinsamme nichts anders dann ein vile oder

3631 Von den opfferen der Corintheren.
3632 Daß das wörtle [fremdsprachliches Material] für die gemeind gebraucht werde.

Die Siben vnd viertzigste
trinckgschirr. Jr moͤgend nit zegleych teilhafftig seyn des Herren tisch / vnd der teüflen tisch / ꝛc. Diß sind alles Pauli wort. Vnd dieweyl sy zuͦ vnserem fürnemmen wunderbarlich dienend vnnd klar sind / so wil ich sy kurtz wider überlauffen. Erstlich setzt er den zweck vnd das fürnemmendes gantzen handels / darauf er gleych das ander alles richtet / vnd spricht / Fliehend von dem goͤtzendienst. Da verstadt er aber durch den goͤtzendienst / alles das zur abgoͤttery gehoͤrt / besonders das aͤssen des goͤtzenopffers / das idolothytum genennt wirt: das ist ein Griechisch woͤrtle / vnd heißt ein ding das eim goͤtzen geopfferet / oder offenlich consecriert vnd geheiliget ist. 3631 Dann die Corinther hattend den brauch / daß sy bey den altaͤren jrer Goͤtteren in den goͤtzen templen opffertend / vnnd luͦdend dannethin die Christen zuͦ disen jren opfferen: die giengend denn / vnd sassend zuͦ den goͤtzenopfferen vnd assend one allen vnderscheid vnder den abgoͤttischen / vnd meintend sy moͤchtind das wol one alle sünd thuͦn / darumb daß durch das liecht des heiligen Euangelij offenbar waͤre / daß waͤder der goͤtz / noch der abgott / dem der goͤtz glychet / noch das goͤtzen opffer etwas waͤre / dann nun eytele vnd vergaͤbliche nammen. Wider dise disputiert nun Paulus vom 8. cap. an biß auff das 9. vnd lert / daß es Christen leüten keins waͤgs zuͦstande / sich soͤliches vngloͤubigen goͤtzendiensts teilhafft machen / vnd spricht: Jch wil mit eüch reden als mit den weysen / die jr / nach dem jr etliche gspor vnd anlaͤß habend / auß eüch selbs wol verston koͤnnend vnd mercken was war oder nit war seye / vnd wohin jr lenden soͤllind. Vnnd setzt darauf also etliche anlaͤß zuͦ argumenten / die sy darnach baß nach jrem verstand vnd wüssen erdurind vnd erwaͤgind: vnd spricht also: Welche des Herren Nachtmal empfahend / darinnen das brot des Herren gebrochen vnd sein tranck getruncken wirt / die sind einer gmeinsamme / einer versamlung vnd gmeind / vnd eines leybs mit dem Herren. 3632 Dann das woͤrtle [fremdsprachliches Material] / das Paulus hie braucht / vnnd das die dolmaͤtschen gmeinlich vertiert habend Communio oder Communicatio / das ist gmeind oder gmeinschafft / (wiewol das woͤrtle Communio besser ist dann Communicatio: gleych wie auch in dem Teütschen das woͤrtle Gmeind besser ist dann gmeinschafft) wirt nit actiue gsetzt / für das außteilen übergaͤben oder darreichen des leybs Christi durch den diener / sonder wirt passiue / für die gmeinschafft vnd gsellschafft / das ist für den leyb der kirchen genommen / als da die kirch die gmeinsamme / das ist / die gmeind / die versamlung / vnd gsellschafft der gloͤubigen genennt wirt. Die wirt aber darumb ein [fremdsprachliches Material] oder gmeind des leybs vnd bluͦts Christi genennt / das sy durch den leyb vnd das bluͦt Christi erloͤßt / Christi teilhafftig ist / vnnd durch den selbigen laͤbt: dann er laͤbt in den gloͤubigen / vnd mitteilt jnen alle seine gaaben des laͤbens. Das aber die so des Herren Nachtmal brauchend ein leyb oder gemeind Christi seygind / das erklaͤrt er durch volgende vrsach / da er spricht / Dann wir die vile sind ein brot vnd ein leyb. Auff welches er auch zuͦ merer erleüterung noch ein heitere vrsach setzt / Dann / spricht er / wir werdend all eines brots teilhafftig. Mit dem / wil er sagen / daß wir eines brots teilhafftig werdend / bezügend wir offentlich daß wir mit Christo vnd allen gloͤubigen eines leybs gnossen seygind. Jn welchem er gar feyn auff die analogy / das ist auff die aͤnliche des zeichens vnd des verzeichneten gesaͤhen hat. Dann gleych wie auß vereinbarung viler koͤrnlinen / wie Cyprianus spricht / ein brot wirt / vnd auß vilen trüblen oder beerinen ein weyn zesamen fleüßt: also wachßt auch der leyb der kirchen / welcher ein leyb Christi ist / auß vilen glideren zuͦsamen.

Jn disen worten Pauli ist aber zuͦ mercken. Erstlich / das er yetzund (die vile) mit einem verstaͤntlicheren wort nennt / daß er vorhin (die gmeinsamme) genennt hat. Darumb so ist die gmeinsamme nichts anders dann ein vile oder

3631 Von den opfferen der Corintheren.
3632 Daß das woͤrtle [fremdsprachliches Material] für die gemeind gebraucht werde.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0940" n="[424]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">S</hi>iben vnd viertzigste</hi></hi><lb/></fw>trinckgschirr. Jr
                   mo&#x0364;gend nit zegleych teilhafftig seyn des Herren tisch / vnd der teüflen
                   tisch / &#xA75B;c. Diß sind alles Pauli wort. Vnd dieweyl sy zu&#x0366; vnserem fürnemmen
                   wunderbarlich dienend vnnd klar sind / so wil ich sy kurtz wider überlauffen.
                   Erstlich setzt er den zweck vnd das fürnemmendes gantzen handels / darauf er
                   gleych das ander alles richtet / vnd spricht / Fliehend von dem
                   go&#x0364;tzendienst. Da verstadt er aber durch den go&#x0364;tzendienst / alles
                   das zur abgo&#x0364;ttery geho&#x0364;rt / besonders das a&#x0364;ssen des
                   go&#x0364;tzenopffers / das idolothytum genennt wirt: das ist ein Griechisch
                   wo&#x0364;rtle / vnd heißt ein ding das eim go&#x0364;tzen geopfferet / oder
                   offenlich consecriert vnd geheiliget ist. <note place="foot" n="3631"> Von den opfferen der Corintheren.</note> Dann die Corinther hattend
                   den brauch / daß sy bey den alta&#x0364;ren jrer Go&#x0364;tteren in den
                   go&#x0364;tzen templen opffertend / vnnd lu&#x0366;dend dannethin die Christen zu&#x0366; disen
                   jren opfferen: die giengend denn / vnd sassend zu&#x0366; den go&#x0364;tzenopfferen vnd
                   assend one allen vnderscheid vnder den abgo&#x0364;ttischen / vnd meintend sy
                   mo&#x0364;chtind das wol one alle sünd thu&#x0366;n / darumb daß durch das liecht des
                   heiligen Euangelij offenbar wa&#x0364;re / daß wa&#x0364;der der go&#x0364;tz /
                   noch der abgott / dem der go&#x0364;tz glychet / noch das go&#x0364;tzen opffer
                   etwas wa&#x0364;re / dann nun eytele vnd verga&#x0364;bliche nammen. Wider dise
                   disputiert nun Paulus vom 8. cap. an biß auff das 9. vnd lert / daß es Christen
                   leüten keins wa&#x0364;gs zu&#x0366;stande / sich so&#x0364;liches vnglo&#x0364;ubigen
                   go&#x0364;tzendiensts teilhafft machen / vnd spricht: Jch wil mit eüch reden als
                   mit den weysen / die jr / nach dem jr etliche gspor vnd anla&#x0364;ß habend / auß
                   eüch selbs wol verston ko&#x0364;nnend vnd mercken was war oder nit war seye / vnd
                   wohin jr lenden so&#x0364;llind. Vnnd setzt darauf also etliche anla&#x0364;ß zu&#x0366;
                   argumenten / die sy darnach baß nach jrem verstand vnd wüssen erdurind vnd
                   erwa&#x0364;gind: vnd spricht also: Welche des Herren Nachtmal empfahend /
                   darinnen das brot des Herren gebrochen vnd sein tranck getruncken wirt / die sind
                   einer gmeinsamme / einer versamlung vnd gmeind / vnd eines leybs mit dem Herren.
                      <note place="foot" n="3632"> Daß das wo&#x0364;rtle <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> für die gemeind gebraucht werde.</note> Dann das wo&#x0364;rtle
                      <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> / das Paulus hie braucht / vnnd das die dolma&#x0364;tschen gmeinlich
                   vertiert habend <hi rendition="#aq">Communio</hi> oder <hi rendition="#aq">Communicatio</hi> / das ist gmeind oder gmeinschafft / (wiewol das
                   wo&#x0364;rtle <hi rendition="#aq">Communio</hi> besser ist dann <hi rendition="#aq">Communicatio</hi>: gleych wie auch in dem Teütschen das
                   wo&#x0364;rtle Gmeind besser ist dann gmeinschafft) wirt nit actiue gsetzt / für
                   das außteilen überga&#x0364;ben oder darreichen des leybs Christi durch den diener
                   / sonder wirt passiue / für die gmeinschafft vnd gsellschafft / das ist für den
                   leyb der kirchen genommen / als da die kirch die gmeinsamme / das ist / die gmeind
                   / die versamlung / vnd gsellschafft der glo&#x0364;ubigen genennt wirt. Die wirt
                   aber darumb ein <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> oder gmeind des leybs vnd blu&#x0366;ts Christi genennt / das sy durch den
                   leyb vnd das blu&#x0366;t Christi erlo&#x0364;ßt / Christi teilhafftig ist / vnnd durch
                   den selbigen la&#x0364;bt: dann er la&#x0364;bt in den glo&#x0364;ubigen / vnd
                   mitteilt jnen alle seine gaaben des la&#x0364;bens. Das aber die so des Herren
                   Nachtmal brauchend ein leyb oder gemeind Christi seygind / das erkla&#x0364;rt er
                   durch volgende vrsach / da er spricht / Dann wir die vile sind ein brot vnd ein
                   leyb. Auff welches er auch zu&#x0366; merer erleüterung noch ein heitere vrsach setzt /
                   Dann / spricht er / wir werdend all eines brots teilhafftig. Mit dem / wil er
                   sagen / daß wir eines brots teilhafftig werdend / bezügend wir offentlich daß wir
                   mit Christo vnd allen glo&#x0364;ubigen eines leybs gnossen seygind. Jn welchem er
                   gar feyn auff die analogy / das ist auff die a&#x0364;nliche des zeichens vnd des
                   verzeichneten gesa&#x0364;hen hat. Dann gleych wie auß vereinbarung viler
                   ko&#x0364;rnlinen / wie Cyprianus spricht / ein brot wirt / vnd auß vilen trüblen
                   oder beerinen ein weyn zesamen fleüßt: also wachßt auch der leyb der kirchen /
                   welcher ein leyb Christi ist / auß vilen glideren zu&#x0366;samen.</p><lb/>
          <p>Jn disen worten Pauli ist aber zu&#x0366; mercken. Erstlich / das er yetzund (die vile) mit
                   einem versta&#x0364;ntlicheren wort nennt / daß er vorhin (die gmeinsamme) genennt hat.
                   Darumb so ist die gmeinsamme nichts anders dann ein vile oder<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[424]/0940] Die Siben vnd viertzigste trinckgschirr. Jr moͤgend nit zegleych teilhafftig seyn des Herren tisch / vnd der teüflen tisch / ꝛc. Diß sind alles Pauli wort. Vnd dieweyl sy zuͦ vnserem fürnemmen wunderbarlich dienend vnnd klar sind / so wil ich sy kurtz wider überlauffen. Erstlich setzt er den zweck vnd das fürnemmendes gantzen handels / darauf er gleych das ander alles richtet / vnd spricht / Fliehend von dem goͤtzendienst. Da verstadt er aber durch den goͤtzendienst / alles das zur abgoͤttery gehoͤrt / besonders das aͤssen des goͤtzenopffers / das idolothytum genennt wirt: das ist ein Griechisch woͤrtle / vnd heißt ein ding das eim goͤtzen geopfferet / oder offenlich consecriert vnd geheiliget ist. 3631 Dann die Corinther hattend den brauch / daß sy bey den altaͤren jrer Goͤtteren in den goͤtzen templen opffertend / vnnd luͦdend dannethin die Christen zuͦ disen jren opfferen: die giengend denn / vnd sassend zuͦ den goͤtzenopfferen vnd assend one allen vnderscheid vnder den abgoͤttischen / vnd meintend sy moͤchtind das wol one alle sünd thuͦn / darumb daß durch das liecht des heiligen Euangelij offenbar waͤre / daß waͤder der goͤtz / noch der abgott / dem der goͤtz glychet / noch das goͤtzen opffer etwas waͤre / dann nun eytele vnd vergaͤbliche nammen. Wider dise disputiert nun Paulus vom 8. cap. an biß auff das 9. vnd lert / daß es Christen leüten keins waͤgs zuͦstande / sich soͤliches vngloͤubigen goͤtzendiensts teilhafft machen / vnd spricht: Jch wil mit eüch reden als mit den weysen / die jr / nach dem jr etliche gspor vnd anlaͤß habend / auß eüch selbs wol verston koͤnnend vnd mercken was war oder nit war seye / vnd wohin jr lenden soͤllind. Vnnd setzt darauf also etliche anlaͤß zuͦ argumenten / die sy darnach baß nach jrem verstand vnd wüssen erdurind vnd erwaͤgind: vnd spricht also: Welche des Herren Nachtmal empfahend / darinnen das brot des Herren gebrochen vnd sein tranck getruncken wirt / die sind einer gmeinsamme / einer versamlung vnd gmeind / vnd eines leybs mit dem Herren. 3632 Dann das woͤrtle _ / das Paulus hie braucht / vnnd das die dolmaͤtschen gmeinlich vertiert habend Communio oder Communicatio / das ist gmeind oder gmeinschafft / (wiewol das woͤrtle Communio besser ist dann Communicatio: gleych wie auch in dem Teütschen das woͤrtle Gmeind besser ist dann gmeinschafft) wirt nit actiue gsetzt / für das außteilen übergaͤben oder darreichen des leybs Christi durch den diener / sonder wirt passiue / für die gmeinschafft vnd gsellschafft / das ist für den leyb der kirchen genommen / als da die kirch die gmeinsamme / das ist / die gmeind / die versamlung / vnd gsellschafft der gloͤubigen genennt wirt. Die wirt aber darumb ein _ oder gmeind des leybs vnd bluͦts Christi genennt / das sy durch den leyb vnd das bluͦt Christi erloͤßt / Christi teilhafftig ist / vnnd durch den selbigen laͤbt: dann er laͤbt in den gloͤubigen / vnd mitteilt jnen alle seine gaaben des laͤbens. Das aber die so des Herren Nachtmal brauchend ein leyb oder gemeind Christi seygind / das erklaͤrt er durch volgende vrsach / da er spricht / Dann wir die vile sind ein brot vnd ein leyb. Auff welches er auch zuͦ merer erleüterung noch ein heitere vrsach setzt / Dann / spricht er / wir werdend all eines brots teilhafftig. Mit dem / wil er sagen / daß wir eines brots teilhafftig werdend / bezügend wir offentlich daß wir mit Christo vnd allen gloͤubigen eines leybs gnossen seygind. Jn welchem er gar feyn auff die analogy / das ist auff die aͤnliche des zeichens vnd des verzeichneten gesaͤhen hat. Dann gleych wie auß vereinbarung viler koͤrnlinen / wie Cyprianus spricht / ein brot wirt / vnd auß vilen trüblen oder beerinen ein weyn zesamen fleüßt: also wachßt auch der leyb der kirchen / welcher ein leyb Christi ist / auß vilen glideren zuͦsamen. Jn disen worten Pauli ist aber zuͦ mercken. Erstlich / das er yetzund (die vile) mit einem verstaͤntlicheren wort nennt / daß er vorhin (die gmeinsamme) genennt hat. Darumb so ist die gmeinsamme nichts anders dann ein vile oder 3631 Von den opfferen der Corintheren. 3632 Daß das woͤrtle _ für die gemeind gebraucht werde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/940
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [424]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/940>, abgerufen am 19.05.2024.