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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Oder wohär wöllend sy vns dise jr distinction vnnd abteilung bewären? Es ist allein ein glaub / vnnd das im brauch der sacramenten / vnd aussert dem selben brauch. Aussert dem brauch der sacramenten glaubend wir / daß wir durch den tod vnd die vrstende Christi geheiliget werdind. So übend vnnd brauchend wir auch im tauff vnd ins Herren Nachtmal keinen anderen glauben / dann den / da wir glaubend / daß wir auß gnad vnd barmhertzigkeit Gottes von sünden gereiniget / vnd durch den hingäbnen leyb vnd das vergossen bluot deß Herren vom tod erlößt / vnd erben deß ewigen läbens werdind. Vnd das eignend vns die sacrament nit zuo / sonder der glaub durch den heiligen geist: welches die gantz apostolisch gschrifft bezeüget / die durch söliche gedicht verfinsteret wirt. Kurtz / Es ist allein ein Gott vnd heiland / ein heil / ein erlösung vnd reinigung / ein glaub / mit dem wir das angebotten heil von Gott in Christo durch den heiligen geist empfahend. Vnd das wirt vns im wort durch den diener verkündet vnd prediget / vnd durch die sacrament fürbildet vnd besiglet. Vnd wär ist doch der nit wüsse / daß der heilig Apostel Paulus in allen seinen gschrifften einig darauf tringt / daß die glöubigen durch den glauben in vnseren Herren Jesum / vnnd durch keine werck grechtgmachet werdind? Wär ist aber darbey der nit auch wüsse / daß das begon oder empfahen der sacramenten vnder vnsere werck gezelt werde? Zuo welchem ich auch das setzen / daß die sacrament nit mitteilend oder gebend / daß sy nit habend: die gnad aber / gerechtigkeit / vnnd himmelische gaaben habend sy nit / darumb so mitteilend vnd gebend sys auch nit.

3577 Darauß entstadt vns aber yetz ein neüwe frag / namlich / Ob die gnad Gottes / oder etwas göttlicher krafft den sacramentlichen zeichen eyngeben vnnd eyngschlossen seye / oder darinn vergriffen werde / also / daß sy auß den selbigen in die fliesse die sy empfahend? Da zeigt nun der gantz hauff der Pfaffen vnd München mit jren worten vnd wercken an/ dz sy ja haltind / dz die göttlich krafft in die sacramentlichen zeichen verschlossen seye / vnd ja Gott selbs darinn begriffen werde. Dann auß was grund kämind sunst die fürwitzigen fragen / daß sy fragend / was ein mauß gnage / wenn sy das sacrament deß leybs Christi gnagt. Jnnocentius der Bapst lib. de Sacramento altaris 4. cap.11. spricht: Die substantz deß brots kumpt denn wunderbarlicher weyß wider vmbhin / aber nit die die ins fleisch verwandlet ist / sonder an der selbigen statt wirt ein anders brot wunderbarlicher weyß erschaffen / das selb wirt gnagt / etc. Gsich was grosser scharpffer sinnen / vnd wie ein wunderbare Theology das ist. Vnd deß dings ist vil / das ich alles hie mit fleyß vnderlassen. Zuo welchem auch dienet / dz sy das tauffwasser mit verzeichneten characteren / vnd wunderbarlichen worten / gebärden / vnd ankuchen consecrierend vnd wyhend / welchem sy allem den herrlichen namen der benediction oder sägnens zuogebend. Vnd vnder anderem singend sy dise wort:3578 Gott / der dises wasser den menschen zuo widergebären vorbreitet hat / der wölle es mit der gheimen vermischung seines liechts fruchtbar machen / dz es die heiligung empfahe / vnd von dem vnbefleckten leyb deß göttlichen brunnens zuo einer neüwen creatur widergeboren herfür komme: dz es seye ein heilige vnd vnschuldige creatur / die da gefreyet seye von allen anrennen deß widersächers / vmb die er mit seinem aufsatz nit fliege. Dass es seye ein heiliger brunn / ein widergebärends wasser / ein reinmachends wasser / das alle die in disem heilsamen bad gewäschen / durch die würckung deß heiligen geists in jnen / die gnad der vollkommnen reinigung erlangind. Darumb so sägnen ich dich O du gschöpfft deß wassers / durch den läbendigen Gott / durch den waren Gott / durch den heiligen Gott / durch den Gott / der dich im anfang durch das wort von dem trochnen abgesünderet hat / etc. Darnach blaßt er zum dritten mal ins wasser / vnd spricht gleych darauf dise

3577 Ob die gnad Gottes in den sacramenten seye.
3578 Dises singt man zuo Osteren wenn man den tauff sägnet.

Predig.
Oder wohaͤr woͤllend sy vns dise jr distinction vnnd abteilung bewaͤren? Es ist allein ein glaub / vnnd das im brauch der sacramenten / vnd aussert dem selben brauch. Aussert dem brauch der sacramenten glaubend wir / daß wir durch den tod vnd die vrstende Christi geheiliget werdind. So uͤbend vnnd brauchend wir auch im tauff vnd ins Herren Nachtmal keinen anderen glauben / dann den / da wir glaubend / daß wir auß gnad vnd barmhertzigkeit Gottes von sünden gereiniget / vnd durch den hingaͤbnen leyb vnd das vergossen bluͦt deß Herren vom tod erloͤßt / vnd erben deß ewigen laͤbens werdind. Vnd das eignend vns die sacrament nit zuͦ / sonder der glaub durch den heiligen geist: welches die gantz apostolisch gschrifft bezeüget / die durch soͤliche gedicht verfinsteret wirt. Kurtz / Es ist allein ein Gott vnd heiland / ein heil / ein erloͤsung vnd reinigung / ein glaub / mit dem wir das angebotten heil von Gott in Christo durch den heiligen geist empfahend. Vnd das wirt vns im wort durch den diener verkündet vnd prediget / vnd durch die sacrament fürbildet vnd besiglet. Vnd waͤr ist doch der nit wüsse / daß der heilig Apostel Paulus in allen seinen gschrifften einig darauf tringt / daß die gloͤubigen durch den glauben in vnseren Herren Jesum / vnnd durch keine werck grechtgmachet werdind? Waͤr ist aber darbey der nit auch wüsse / daß das begon oder empfahen der sacramenten vnder vnsere werck gezelt werde? Zuͦ welchem ich auch das setzen / daß die sacrament nit mitteilend oder gebend / daß sy nit habend: die gnad aber / gerechtigkeit / vnnd himmelische gaaben habend sy nit / darumb so mitteilend vnd gebend sys auch nit.

3577 Darauß entstadt vns aber yetz ein neüwe frag / namlich / Ob die gnad Gottes / oder etwas goͤttlicher krafft den sacramentlichen zeichen eyngeben vnnd eyngschlossen seye / oder darinn vergriffen werde / also / daß sy auß den selbigen in die fliesse die sy empfahend? Da zeigt nun der gantz hauff der Pfaffen vnd München mit jren worten vnd wercken an/ dz sy ja haltind / dz die goͤttlich krafft in die sacramentlichen zeichen verschlossen seye / vnd ja Gott selbs darinn begriffen werde. Dann auß was grund kaͤmind sunst die fürwitzigen fragen / daß sy fragend / was ein mauß gnage / wenn sy das sacrament deß leybs Christi gnagt. Jnnocentius der Bapst lib. de Sacramento altaris 4. cap.11. spricht: Die substantz deß brots kumpt denn wunderbarlicher weyß wider vmbhin / aber nit die die ins fleisch verwandlet ist / sonder an der selbigen statt wirt ein anders brot wunderbarlicher weyß erschaffen / das selb wirt gnagt / ꝛc. Gsich was grosser scharpffer sinnen / vnd wie ein wunderbare Theology das ist. Vnd deß dings ist vil / das ich alles hie mit fleyß vnderlassen. Zuͦ welchem auch dienet / dz sy das tauffwasser mit verzeichneten characteren / vnd wunderbarlichen worten / gebaͤrden / vnd ankuchen consecrierend vnd wyhend / welchem sy allem den herrlichen namen der benediction oder saͤgnens zuͦgebend. Vnd vnder anderem singend sy dise wort:3578 Gott / der dises wasser den menschen zuͦ widergebaͤren vorbreitet hat / der woͤlle es mit der gheimen vermischung seines liechts fruchtbar machen / dz es die heiligung empfahe / vnd von dem vnbefleckten leyb deß goͤttlichen brunnens zuͦ einer neüwen creatur widergeboren herfür komme: dz es seye ein heilige vnd vnschuldige creatur / die da gefreyet seye von allen anrennen deß widersaͤchers / vmb die er mit seinem aufsatz nit fliege. Dass es seye ein heiliger brunn / ein widergebaͤrends wasser / ein reinmachends wasser / das alle die in disem heilsamen bad gewaͤschen / durch die würckung deß heiligen geists in jnen / die gnad der vollkommnen reinigung erlangind. Darumb so saͤgnen ich dich O du gschoͤpfft deß wassers / durch den laͤbendigen Gott / durch den waren Gott / durch den heiligen Gott / durch den Gott / der dich im anfang durch das wort von dem trochnen abgesünderet hat / ꝛc. Darnach blaßt er zum dritten mal ins wasser / vnd spricht gleych darauf dise

3577 Ob die gnad Gottes in den sacramenten seye.
3578 Dises singt man zuͦ Osteren wenn man den tauff saͤgnet.
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                   altaris 4. cap.11. spricht: Die substantz deß brots kumpt denn wunderbarlicher
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[CCCCXVI./0923] Predig. Oder wohaͤr woͤllend sy vns dise jr distinction vnnd abteilung bewaͤren? Es ist allein ein glaub / vnnd das im brauch der sacramenten / vnd aussert dem selben brauch. Aussert dem brauch der sacramenten glaubend wir / daß wir durch den tod vnd die vrstende Christi geheiliget werdind. So uͤbend vnnd brauchend wir auch im tauff vnd ins Herren Nachtmal keinen anderen glauben / dann den / da wir glaubend / daß wir auß gnad vnd barmhertzigkeit Gottes von sünden gereiniget / vnd durch den hingaͤbnen leyb vnd das vergossen bluͦt deß Herren vom tod erloͤßt / vnd erben deß ewigen laͤbens werdind. Vnd das eignend vns die sacrament nit zuͦ / sonder der glaub durch den heiligen geist: welches die gantz apostolisch gschrifft bezeüget / die durch soͤliche gedicht verfinsteret wirt. Kurtz / Es ist allein ein Gott vnd heiland / ein heil / ein erloͤsung vnd reinigung / ein glaub / mit dem wir das angebotten heil von Gott in Christo durch den heiligen geist empfahend. Vnd das wirt vns im wort durch den diener verkündet vnd prediget / vnd durch die sacrament fürbildet vnd besiglet. Vnd waͤr ist doch der nit wüsse / daß der heilig Apostel Paulus in allen seinen gschrifften einig darauf tringt / daß die gloͤubigen durch den glauben in vnseren Herren Jesum / vnnd durch keine werck grechtgmachet werdind? Waͤr ist aber darbey der nit auch wüsse / daß das begon oder empfahen der sacramenten vnder vnsere werck gezelt werde? Zuͦ welchem ich auch das setzen / daß die sacrament nit mitteilend oder gebend / daß sy nit habend: die gnad aber / gerechtigkeit / vnnd himmelische gaaben habend sy nit / darumb so mitteilend vnd gebend sys auch nit. 3577 Darauß entstadt vns aber yetz ein neüwe frag / namlich / Ob die gnad Gottes / oder etwas goͤttlicher krafft den sacramentlichen zeichen eyngeben vnnd eyngschlossen seye / oder darinn vergriffen werde / also / daß sy auß den selbigen in die fliesse die sy empfahend? Da zeigt nun der gantz hauff der Pfaffen vnd München mit jren worten vnd wercken an/ dz sy ja haltind / dz die goͤttlich krafft in die sacramentlichen zeichen verschlossen seye / vnd ja Gott selbs darinn begriffen werde. Dann auß was grund kaͤmind sunst die fürwitzigen fragen / daß sy fragend / was ein mauß gnage / wenn sy das sacrament deß leybs Christi gnagt. Jnnocentius der Bapst lib. de Sacramento altaris 4. cap.11. spricht: Die substantz deß brots kumpt denn wunderbarlicher weyß wider vmbhin / aber nit die die ins fleisch verwandlet ist / sonder an der selbigen statt wirt ein anders brot wunderbarlicher weyß erschaffen / das selb wirt gnagt / ꝛc. Gsich was grosser scharpffer sinnen / vnd wie ein wunderbare Theology das ist. Vnd deß dings ist vil / das ich alles hie mit fleyß vnderlassen. Zuͦ welchem auch dienet / dz sy das tauffwasser mit verzeichneten characteren / vnd wunderbarlichen worten / gebaͤrden / vnd ankuchen consecrierend vnd wyhend / welchem sy allem den herrlichen namen der benediction oder saͤgnens zuͦgebend. Vnd vnder anderem singend sy dise wort: 3578 Gott / der dises wasser den menschen zuͦ widergebaͤren vorbreitet hat / der woͤlle es mit der gheimen vermischung seines liechts fruchtbar machen / dz es die heiligung empfahe / vnd von dem vnbefleckten leyb deß goͤttlichen brunnens zuͦ einer neüwen creatur widergeboren herfür komme: dz es seye ein heilige vnd vnschuldige creatur / die da gefreyet seye von allen anrennen deß widersaͤchers / vmb die er mit seinem aufsatz nit fliege. Dass es seye ein heiliger brunn / ein widergebaͤrends wasser / ein reinmachends wasser / das alle die in disem heilsamen bad gewaͤschen / durch die würckung deß heiligen geists in jnen / die gnad der vollkommnen reinigung erlangind. Darumb so saͤgnen ich dich O du gschoͤpfft deß wassers / durch den laͤbendigen Gott / durch den waren Gott / durch den heiligen Gott / durch den Gott / der dich im anfang durch das wort von dem trochnen abgesünderet hat / ꝛc. Darnach blaßt er zum dritten mal ins wasser / vnd spricht gleych darauf dise 3577 Ob die gnad Gottes in den sacramenten seye. 3578 Dises singt man zuͦ Osteren wenn man den tauff saͤgnet.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCXVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/923>, abgerufen am 24.11.2024.