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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Viertzigste
nit das sie sterbind / vff das die geheimnuß der vrstende vnnsers fleischs damit bedeütet werde. Welches die tollen kunden nicht sehend / vnd gäbend deßhalb der seel zuo / das eigenlichen deß leybs ist. Andere argument aber vnnd bewärnussen die sie fürbringend dise jre vnsinnikeit zuo schirmen / sind nicht wärt das sie gemäldet werdind / dann eintweders biegend sie die geschrifft mitt gewallt von jrem natürlichen sinn vnd verstand / oder sie wöllend durch vngereimpte rechnungen falsche ding auß falschen dingen schliessen vnd bewären.

2847 Die aber vermeinend / die seelen so sie von dem leyb abscheidend / farend nicht richtig vnd von stund an gen himmel / sonnder werdind vnder wegen ins fägfeür gerissen / darinnen sie von dem wuost der sünden / mit dem sie sich im fleisch vermaßget habend / gereiniget / vnd darnach erst also geseüberet für das angesicht deß aller heiligisten Gottes von den Englen gefürt werdind / die gond nicht minders vnleydenlich an wenden / dann vorgemäldete schläffer. Dann eintwäders müssend die seelen mit dem fägfeür gereiniget werden vonn dem wuost der sünden / oder sie werdend gewäschen vnnd geseüberet durch die peyn vnnd den schmertzen deß leydens / das sie daselbst leydend vnnd erduldend. So nun die sünden durch die krafft dises feürs gereiniget werdend / so volget / das die sünder nicht allein durch das bluot deß Suns Gottes gereiniget werdind. Mit welchen geschrifften wöllend sie vns aber dises bewären / das die krafft zuo reinigen dem feür gegäben seye? hat dann Gott seinen rathschlag geänderet / vnd dises feür an Christi statt zum heiligmacher verordnet? Pfuch der schanden. Werdend vns aber die sünd verzigen von vnser peyn vnd vonn vnsers schmertzens wegen / so werdend wir nit allein von deß creützes vnd leydens Christi wegen gereiniget. Leerind sie vns auß der heiligen geschrifft / das diser verdienst vonn Gott vnserem leyden zuogelassen seye. Es werdend aber alle die gheiliget vnd gereiniget werdend / allein durch das bluot vnd durch das leyden Christi geheiliget. Darumb so ist das fägfeür ein gottloß gedicht deß tüfels / das den verdienst vnnd das creütz Christi verduncklet / deßgleichen auch außlärt. Dann wofür haltend sie das fägfeür anders / dann für ein gnuogthüung für die sünd / die vonn den seelen so vonn den leichnammen abgescheiden sind / beschähe. Jm Euangelio Joannis2848 erhept sich ein frag von den jüngeren deß heiligen Töuffers von der reinigung der seelen. Da zeigt Joannes der Töuffer an / das die glöubigen durch den glauben inn Christum gereiniget werdind / welches er auch mit dem heiligen tauff bezeüget hatt. So gäbend auch die fürnempsten Apostel all heitere kuntschafft / das alle glöubigen allein durch das bluot Christi / vnnd durch sein einiges leyden / ja durch sein volkomnen verdienst gereiniget werdind. Dann Petrus / der inn den Geschichten der Apostlen spricht2849 / Es ist in keinem anderen das heil / vnd ist kein anderer nam den menschen gegeben / darinnen wir söllind sälig werden / der schreibt auch inn seiner ersten Epistel am ersten Capitel / Jr wüssend / das jr nicht mit zergencklichem silber oder gold erlößt sind / sonder mit dem theüren bluot Christi / als eines vnschuldigen vnnd vnbefleckten lambs. Jtem der heilig Apostel Johannes2850 / Das bluot Jesu Christi deß Suns Gottes / reiniget vns vonn aller sünd. Vnnd an einem anderen ort2851 / Christus hatt vns geliebet / vnd gewäschen vonn vnseren sünden durch sein bluot. So zeiget auch Paulus zuo den Epheseren am v. vnd zum Tito am. iij. Cap. an / das wir durch das einig bluot deß suns Gottes gereiniget werdind. Zun Hebreeren am j. Cap. spricht er / Vnd hat vnsere sünd gereiniget durch sich selbs / vnnd sich gesetzt zur gerechten der Majestet inn den höhinen. Durch sich selbs spricht er außtrucklich / damit er alles ander außschlusse. Dann er spricht an einem anderen ort zuo den Gal. ij. cap. also / Wenn die gerechtikeit auß dem gesatzt ist / so ist Christus vergäbens gestorben.

2847 Das die seelen nach dem abscheid vom leyb in kein fegfeür kömmind.
2848 Joan.3.
2849 Act.4.
2850 1.Joan.1.
2851 Apoc.1.

Die Viertzigste
nit das sie sterbind / vff das die geheimnuß der vrstende vnnsers fleischs damit bedeütet werde. Welches die tollen kunden nicht sehend / vnd gaͤbend deßhalb der seel zuͦ / das eigenlichen deß leybs ist. Andere argument aber vnnd bewaͤrnussen die sie fürbringend dise jre vnsinnikeit zuͦ schirmen / sind nicht waͤrt das sie gemaͤldet werdind / dann eintweders biegend sie die geschrifft mitt gewallt von jrem natürlichen sinn vnd verstand / oder sie woͤllend durch vngereimpte rechnungen falsche ding auß falschen dingen schliessen vnd bewaͤren.

2847 Die aber vermeinend / die seelen so sie von dem leyb abscheidend / farend nicht richtig vnd von stund an gen himmel / sonnder werdind vnder wegen ins faͤgfeür gerissen / darinnen sie von dem wuͦst der sünden / mit dem sie sich im fleisch vermaßget habend / gereiniget / vnd darnach erst also geseüberet für das angesicht deß aller heiligisten Gottes von den Englen gefuͤrt werdind / die gond nicht minders vnleydenlich an wenden / dann vorgemaͤldete schlaͤffer. Dann eintwaͤders muͤssend die seelen mit dem faͤgfeür gereiniget werden vonn dem wuͦst der sünden / oder sie werdend gewaͤschen vnnd geseüberet durch die peyn vnnd den schmertzen deß leydens / das sie daselbst leydend vnnd erduldend. So nun die sünden durch die krafft dises feürs gereiniget werdend / so volget / das die sünder nicht allein durch das bluͦt deß Suns Gottes gereiniget werdind. Mit welchen geschrifften woͤllend sie vns aber dises bewaͤren / das die krafft zuͦ reinigen dem feür gegaͤben seye? hat dann Gott seinen rathschlag geaͤnderet / vnd dises feür an Christi statt zum heiligmacher verordnet? Pfuch der schanden. Werdend vns aber die sünd verzigen von vnser peyn vnd vonn vnsers schmertzens wegen / so werdend wir nit allein von deß creützes vnd leydens Christi wegen gereiniget. Leerind sie vns auß der heiligen geschrifft / das diser verdienst vonn Gott vnserem leyden zuͦgelassen seye. Es werdend aber alle die gheiliget vnd gereiniget werdend / allein durch das bluͦt vnd durch das leyden Christi geheiliget. Darumb so ist das faͤgfeür ein gottloß gedicht deß tüfels / das den verdienst vnnd das creütz Christi verduncklet / deßgleichen auch außlaͤrt. Dann wofür haltend sie das faͤgfeür anders / dann für ein gnuͦgthuͤung für die sünd / die vonn den seelen so vonn den leichnammen abgescheiden sind / beschaͤhe. Jm Euangelio Joannis2848 erhept sich ein frag von den jüngeren deß heiligen Toͤuffers von der reinigung der seelen. Da zeigt Joannes der Toͤuffer an / das die gloͤubigen durch den glauben inn Christum gereiniget werdind / welches er auch mit dem heiligen tauff bezeüget hatt. So gaͤbend auch die fürnempsten Apostel all heitere kuntschafft / das alle gloͤubigen allein durch das bluͦt Christi / vnnd durch sein einiges leyden / ja durch sein volkomnen verdienst gereiniget werdind. Dann Petrus / der inn den Geschichten der Apostlen spricht2849 / Es ist in keinem anderen das heil / vnd ist kein anderer nam den menschen gegeben / darinnen wir soͤllind saͤlig werden / der schreibt auch inn seiner ersten Epistel am ersten Capitel / Jr wüssend / das jr nicht mit zergencklichem silber oder gold erloͤßt sind / sonder mit dem theüren bluͦt Christi / als eines vnschuldigen vnnd vnbefleckten lambs. Jtem der heilig Apostel Johannes2850 / Das bluͦt Jesu Christi deß Suns Gottes / reiniget vns vonn aller sünd. Vnnd an einem anderen ort2851 / Christus hatt vns geliebet / vnd gewaͤschen vonn vnseren sünden durch sein bluͦt. So zeiget auch Paulus zuͦ den Epheseren am v. vnd zum Tito am. iij. Cap. an / das wir durch das einig bluͦt deß suns Gottes gereiniget werdind. Zun Hebreeren am j. Cap. spricht er / Vnd hat vnsere sünd gereiniget durch sich selbs / vnnd sich gesetzt zur gerechten der Majestet inn den hoͤhinen. Durch sich selbs spricht er außtrucklich / damit er alles ander außschlusse. Dann er spricht an einem anderen ort zuͦ den Gal. ij. cap. also / Wenn die gerechtikeit auß dem gesatzt ist / so ist Christus vergaͤbens gestorben.

2847 Das die seelen nach dem abscheid vom leyb in kein fegfeür koͤmmind.
2848 Joan.3.
2849 Act.4.
2850 1.Joan.1.
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                   kunden nicht sehend / vnd ga&#x0364;bend deßhalb der
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                   durch das blu&#x0366;t deß Suns Gottes gereiniget werdind. Mit welchen geschrifften
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                   zum heiligmacher verordnet? Pfuch der schanden. Werdend vns
                   aber die sünd verzigen von vnser peyn vnd vonn vnsers schmertzens wegen / so
                   werdend wir nit allein von deß creützes vnd leydens Christi wegen gereiniget.
                   Leerind sie vns auß der heiligen geschrifft / das diser verdienst vonn Gott
                   vnserem leyden zu&#x0366;gelassen seye. Es werdend aber alle die gheiliget vnd gereiniget
                   werdend / allein durch das blu&#x0366;t vnd durch das leyden Christi geheiliget. Darumb
                   so ist das fa&#x0364;gfeür ein gottloß gedicht deß tüfels / das den verdienst vnnd das
                   creütz Christi verduncklet / deßgleichen auch außla&#x0364;rt. Dann wofür haltend sie das
                   fa&#x0364;gfeür anders / dann für ein gnu&#x0366;gthu&#x0364;ung für die sünd / die vonn den seelen so
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                   den jüngeren deß heiligen To&#x0364;uffers von der reinigung der seelen. Da zeigt Joannes
                   der To&#x0364;uffer an / das die glo&#x0364;ubigen durch den glauben inn Christum gereiniget
                   werdind / welches er auch mit dem heiligen tauff bezeüget hatt. So ga&#x0364;bend auch die
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                   Paulus zu&#x0366; den Epheseren am v. vnd zum Tito am. iij. Cap. an / das wir durch das
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[[323]/0738] Die Viertzigste nit das sie sterbind / vff das die geheimnuß der vrstende vnnsers fleischs damit bedeütet werde. Welches die tollen kunden nicht sehend / vnd gaͤbend deßhalb der seel zuͦ / das eigenlichen deß leybs ist. Andere argument aber vnnd bewaͤrnussen die sie fürbringend dise jre vnsinnikeit zuͦ schirmen / sind nicht waͤrt das sie gemaͤldet werdind / dann eintweders biegend sie die geschrifft mitt gewallt von jrem natürlichen sinn vnd verstand / oder sie woͤllend durch vngereimpte rechnungen falsche ding auß falschen dingen schliessen vnd bewaͤren. 2847 Die aber vermeinend / die seelen so sie von dem leyb abscheidend / farend nicht richtig vnd von stund an gen himmel / sonnder werdind vnder wegen ins faͤgfeür gerissen / darinnen sie von dem wuͦst der sünden / mit dem sie sich im fleisch vermaßget habend / gereiniget / vnd darnach erst also geseüberet für das angesicht deß aller heiligisten Gottes von den Englen gefuͤrt werdind / die gond nicht minders vnleydenlich an wenden / dann vorgemaͤldete schlaͤffer. Dann eintwaͤders muͤssend die seelen mit dem faͤgfeür gereiniget werden vonn dem wuͦst der sünden / oder sie werdend gewaͤschen vnnd geseüberet durch die peyn vnnd den schmertzen deß leydens / das sie daselbst leydend vnnd erduldend. So nun die sünden durch die krafft dises feürs gereiniget werdend / so volget / das die sünder nicht allein durch das bluͦt deß Suns Gottes gereiniget werdind. Mit welchen geschrifften woͤllend sie vns aber dises bewaͤren / das die krafft zuͦ reinigen dem feür gegaͤben seye? hat dann Gott seinen rathschlag geaͤnderet / vnd dises feür an Christi statt zum heiligmacher verordnet? Pfuch der schanden. Werdend vns aber die sünd verzigen von vnser peyn vnd vonn vnsers schmertzens wegen / so werdend wir nit allein von deß creützes vnd leydens Christi wegen gereiniget. Leerind sie vns auß der heiligen geschrifft / das diser verdienst vonn Gott vnserem leyden zuͦgelassen seye. Es werdend aber alle die gheiliget vnd gereiniget werdend / allein durch das bluͦt vnd durch das leyden Christi geheiliget. Darumb so ist das faͤgfeür ein gottloß gedicht deß tüfels / das den verdienst vnnd das creütz Christi verduncklet / deßgleichen auch außlaͤrt. Dann wofür haltend sie das faͤgfeür anders / dann für ein gnuͦgthuͤung für die sünd / die vonn den seelen so vonn den leichnammen abgescheiden sind / beschaͤhe. Jm Euangelio Joannis 2848 erhept sich ein frag von den jüngeren deß heiligen Toͤuffers von der reinigung der seelen. Da zeigt Joannes der Toͤuffer an / das die gloͤubigen durch den glauben inn Christum gereiniget werdind / welches er auch mit dem heiligen tauff bezeüget hatt. So gaͤbend auch die fürnempsten Apostel all heitere kuntschafft / das alle gloͤubigen allein durch das bluͦt Christi / vnnd durch sein einiges leyden / ja durch sein volkomnen verdienst gereiniget werdind. Dann Petrus / der inn den Geschichten der Apostlen spricht 2849 / Es ist in keinem anderen das heil / vnd ist kein anderer nam den menschen gegeben / darinnen wir soͤllind saͤlig werden / der schreibt auch inn seiner ersten Epistel am ersten Capitel / Jr wüssend / das jr nicht mit zergencklichem silber oder gold erloͤßt sind / sonder mit dem theüren bluͦt Christi / als eines vnschuldigen vnnd vnbefleckten lambs. Jtem der heilig Apostel Johannes 2850 / Das bluͦt Jesu Christi deß Suns Gottes / reiniget vns vonn aller sünd. Vnnd an einem anderen ort 2851 / Christus hatt vns geliebet / vnd gewaͤschen vonn vnseren sünden durch sein bluͦt. So zeiget auch Paulus zuͦ den Epheseren am v. vnd zum Tito am. iij. Cap. an / das wir durch das einig bluͦt deß suns Gottes gereiniget werdind. Zun Hebreeren am j. Cap. spricht er / Vnd hat vnsere sünd gereiniget durch sich selbs / vnnd sich gesetzt zur gerechten der Majestet inn den hoͤhinen. Durch sich selbs spricht er außtrucklich / damit er alles ander außschlusse. Dann er spricht an einem anderen ort zuͦ den Gal. ij. cap. also / Wenn die gerechtikeit auß dem gesatzt ist / so ist Christus vergaͤbens gestorben. 2847 Das die seelen nach dem abscheid vom leyb in kein fegfeür koͤmmind. 2848 Joan.3. 2849 Act.4. 2850 1.Joan.1. 2851 Apoc.1.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [323]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/738>, abgerufen am 22.11.2024.