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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Viertzigste
das so vil todter so von todten wider aufferweckt sind worden / nitt neüwe / sonder jhre alten seelen widerumb empfangen habend? welches nit geschehen wäre / wenn die seelen der menschen durch den leiblichen todt sturbind vnnd zuo nichte wurdind.

2822 Da werffend sie vns aber für / es gedencke doch die geschrifft selbs deß todts der seelen. Das bekennen ich. Dann die seel deß menschen ist bede tödtlich vnnd auch vntödtlich / ja nach seiner besonderbaren weyß. Dann sie ist nicht gar vntödtlich wie Gott / vonn dem geschriben stadt2823 / das er allein die vntödtligkeyt habe. Vnnd ist zwar der todt der seelen inn der heiligen geschrifft gantz lautprecht. Der selbig wirdt aber nicht vonn jhrer substantz / sonder vonn jhrem stand verstanden. Dann so Gott das läben der seel ist / so ist das der seelen tod / vonn Gott verlassen vnnd jhren selbs gelassen werden. Dann die vernünfftig seel läbt nichtsdestminder in jrem wäsen / aber wenn sie so arbendsäligklich läbt / so wirt jhr arbendsälig läben waarlich ein tod genennt. So ist auch verzweiflung nichts anders dann der seelen tod selber / dann durch die hoffnung läbend wir. Jtem Paulus spricht zuo den Galateren am anderen Capitel / So läben aber yetz nit ich / sonder Christus läbt in mir / vnnd was ich läb in dem fleisch / das läb ich in dem glauben deß Suns Gottes. Darumb so sind die tod / die kein glauben habend / läbendig aber sind die / so mit glauben begabet sind. Sanct Augustinus de fide & Symbolo cap. 10. spricht / Gleich wie die seel von der lasteren wegen der sitten zerstörlich mag genennt werden / also auch tödlich. Dann der seelen tod ist / von Gott abfallen / welche jhr erste sünd so sie in dem Paradeiß begangen / in der geschrifft verfasset wirt. Jtem de Trinitate lib. 14. cap. 4. spricht er weiter / Es hatt auch die seel jhren tod / wenn sie namlich deß säligen läbens manglet / welches das waar läben der seelen ist. Vntödtlich aber wirt sie darumb genennt / das Gott gäb wie arbendsäliklich sie läbe / so hört sie doch nimmer auff läben. Deßhalb so bekennend wir heiter / das die seelen der menschen / nach dem sie von dem leib genommen vnd gesünderet werdend / nit stärbind / sonder vntödtlich seyend vnd ewig läbind / die glöubigen zwar in ewiger säligkeyt / die vnglöubigen aber in ewiger verdamnuß.

2824 Welches ich nun mitt guoten satten zeügknussen der heiligen geschrifft bewären wil. Doch so muoß ich das vorhin mälden / das die zeügknussen der gschrifft in disem handel vil krefftiger vnnd läblicher sind dann menschliche argument vnnd bewärnussen / die auß der Philosophy geschmidet werdend. Dann hie werdend kundtschafften genommen auß dem mund deß läbendigen vnnd allein bey dem läben erhaltenden Gottes selbs / welcher dieweil er waarhafftig ist / nicht liegen kan: Vnnd dieweil er das läben gibt / vnnd das läben ist / so kan er auch von dem läben aller gewüssest zeügen. Es ist auch kein zweiffel / dann das mit dem wort Gottes der geist Gottes mittwürcke: dann wenn die hertzen der menschen von dem selbigen nitt berürt werdend / so werdend alle Philosophische vnnd menschliche rechnungen vnnd bewärnussen nichts würcken noch schaffen / besonders in todsnöten vnd anderen versuochungen. Darumb so sind die gar fleischlich vnd on geist / die sich nitt schämmend zuosagen / man möge sie der vntödtligkeyt der seelen auß der blossen geschrifft nicht bereden. Was auß fleisch vnd bluot kumpt mag in der versuochung nimmermer steiff vnnd standthafft bleiben. Darumb so wil ich nun etliche gewüsse vnd gantz heitere kundtschafften vnd zeügknussen hier auff setzen.

Dauid der aller gewaltigist vnnd glücksäligist Künig auff erden / begreifft in einem einigen verß die vntödtlikeit der seelen vnd die vrstende der leichnammen vnd spricht2825 / Du wirst O Herr mein seel nit in der gruoben lassen / noch zuogäben / das dein heiliger das verwäsen sähe. Der mensch ist zuosammen gesetzt

2822 Von dem tod der seelen.
2823 1.Tim.1. 6.
2824 Kundtschafften von der vntödtligkeyt der seel.
2825 Psal.16.

Die Viertzigste
das so vil todter so von todten wider aufferweckt sind worden / nitt neüwe / sonder jhre alten seelen widerumb empfangen habend? welches nit geschehen waͤre / wenn die seelen der menschen durch den leiblichen todt sturbind vnnd zuͦ nichte wurdind.

2822 Da werffend sie vns aber für / es gedencke doch die geschrifft selbs deß todts der seelen. Das bekennen ich. Dann die seel deß menschen ist bede toͤdtlich vnnd auch vntoͤdtlich / ja nach seiner besonderbaren weyß. Dann sie ist nicht gar vntoͤdtlich wie Gott / vonn dem geschriben stadt2823 / das er allein die vntoͤdtligkeyt habe. Vnnd ist zwar der todt der seelen inn der heiligen geschrifft gantz lautprecht. Der selbig wirdt aber nicht vonn jhrer substantz / sonder vonn jhrem stand verstanden. Dann so Gott das laͤben der seel ist / so ist das der seelen tod / vonn Gott verlassen vnnd jhren selbs gelassen werden. Dann die vernünfftig seel laͤbt nichtsdestminder in jrem waͤsen / aber wenn sie so arbendsaͤligklich laͤbt / so wirt jhr arbendsaͤlig laͤben waarlich ein tod genennt. So ist auch verzweiflung nichts anders dann der seelen tod selber / dann durch die hoffnung laͤbend wir. Jtem Paulus spricht zuͦ den Galateren am anderen Capitel / So laͤben aber yetz nit ich / sonder Christus laͤbt in mir / vnnd was ich laͤb in dem fleisch / das laͤb ich in dem glauben deß Suns Gottes. Darumb so sind die tod / die kein glauben habend / laͤbendig aber sind die / so mit glauben begabet sind. Sanct Augustinus de fide & Symbolo cap. 10. spricht / Gleich wie die seel von der lasteren wegen der sitten zerstoͤrlich mag genennt werden / also auch toͤdlich. Dann der seelen tod ist / von Gott abfallen / welche jhr erste sünd so sie in dem Paradeiß begangen / in der geschrifft verfasset wirt. Jtem de Trinitate lib. 14. cap. 4. spricht er weiter / Es hatt auch die seel jhren tod / wenn sie namlich deß saͤligen laͤbens manglet / welches das waar laͤben der seelen ist. Vntoͤdtlich aber wirt sie darumb genennt / das Gott gaͤb wie arbendsaͤliklich sie laͤbe / so hoͤrt sie doch nimmer auff laͤben. Deßhalb so bekennend wir heiter / das die seelen der menschen / nach dem sie von dem leib genommen vnd gesünderet werdend / nit staͤrbind / sonder vntoͤdtlich seyend vnd ewig laͤbind / die gloͤubigen zwar in ewiger saͤligkeyt / die vngloͤubigen aber in ewiger verdamnuß.

2824 Welches ich nun mitt guͦten satten zeügknussen der heiligen geschrifft bewaͤren wil. Doch so muͦß ich das vorhin maͤlden / das die zeügknussen der gschrifft in disem handel vil krefftiger vnnd laͤblicher sind dann menschliche argument vnnd bewaͤrnussen / die auß der Philosophy geschmidet werdend. Dann hie werdend kundtschafften genommen auß dem mund deß laͤbendigen vnnd allein bey dem laͤben erhaltenden Gottes selbs / welcher dieweil er waarhafftig ist / nicht liegen kan: Vnnd dieweil er das laͤben gibt / vnnd das laͤben ist / so kan er auch von dem laͤben aller gewüssest zeügen. Es ist auch kein zweiffel / dann das mit dem wort Gottes der geist Gottes mittwürcke: dann wenn die hertzen der menschen von dem selbigen nitt beruͤrt werdend / so werdend alle Philosophische vnnd menschliche rechnungen vnnd bewaͤrnussen nichts würcken noch schaffen / besonders in todsnoͤten vnd anderen versuͦchungen. Darumb so sind die gar fleischlich vnd on geist / die sich nitt schaͤmmend zuͦsagen / man moͤge sie der vntoͤdtligkeyt der seelen auß der blossen geschrifft nicht bereden. Was auß fleisch vnd bluͦt kumpt mag in der versuͦchung nimmermer steiff vnnd standthafft bleiben. Darumb so wil ich nun etliche gewüsse vnd gantz heitere kundtschafften vnd zeügknussen hier auff setzen.

Dauid der aller gewaltigist vnnd glücksaͤligist Künig auff erden / begreifft in einem einigen verß die vntoͤdtlikeit der seelen vnd die vrstende der leichnammen vnd spricht2825 / Du wirst O Herr mein seel nit in der gruͦben lassen / noch zuͦgaͤben / das dein heiliger das verwaͤsen saͤhe. Der mensch ist zuͦsammen gesetzt

2822 Von dem tod der seelen.
2823 1.Tim.1. 6.
2824 Kundtschafften von der vntoͤdtligkeyt der seel.
2825 Psal.16.
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[[320]/0732] Die Viertzigste das so vil todter so von todten wider aufferweckt sind worden / nitt neüwe / sonder jhre alten seelen widerumb empfangen habend? welches nit geschehen waͤre / wenn die seelen der menschen durch den leiblichen todt sturbind vnnd zuͦ nichte wurdind. 2822 Da werffend sie vns aber für / es gedencke doch die geschrifft selbs deß todts der seelen. Das bekennen ich. Dann die seel deß menschen ist bede toͤdtlich vnnd auch vntoͤdtlich / ja nach seiner besonderbaren weyß. Dann sie ist nicht gar vntoͤdtlich wie Gott / vonn dem geschriben stadt 2823 / das er allein die vntoͤdtligkeyt habe. Vnnd ist zwar der todt der seelen inn der heiligen geschrifft gantz lautprecht. Der selbig wirdt aber nicht vonn jhrer substantz / sonder vonn jhrem stand verstanden. Dann so Gott das laͤben der seel ist / so ist das der seelen tod / vonn Gott verlassen vnnd jhren selbs gelassen werden. Dann die vernünfftig seel laͤbt nichtsdestminder in jrem waͤsen / aber wenn sie so arbendsaͤligklich laͤbt / so wirt jhr arbendsaͤlig laͤben waarlich ein tod genennt. So ist auch verzweiflung nichts anders dann der seelen tod selber / dann durch die hoffnung laͤbend wir. Jtem Paulus spricht zuͦ den Galateren am anderen Capitel / So laͤben aber yetz nit ich / sonder Christus laͤbt in mir / vnnd was ich laͤb in dem fleisch / das laͤb ich in dem glauben deß Suns Gottes. Darumb so sind die tod / die kein glauben habend / laͤbendig aber sind die / so mit glauben begabet sind. Sanct Augustinus de fide & Symbolo cap. 10. spricht / Gleich wie die seel von der lasteren wegen der sitten zerstoͤrlich mag genennt werden / also auch toͤdlich. Dann der seelen tod ist / von Gott abfallen / welche jhr erste sünd so sie in dem Paradeiß begangen / in der geschrifft verfasset wirt. Jtem de Trinitate lib. 14. cap. 4. spricht er weiter / Es hatt auch die seel jhren tod / wenn sie namlich deß saͤligen laͤbens manglet / welches das waar laͤben der seelen ist. Vntoͤdtlich aber wirt sie darumb genennt / das Gott gaͤb wie arbendsaͤliklich sie laͤbe / so hoͤrt sie doch nimmer auff laͤben. Deßhalb so bekennend wir heiter / das die seelen der menschen / nach dem sie von dem leib genommen vnd gesünderet werdend / nit staͤrbind / sonder vntoͤdtlich seyend vnd ewig laͤbind / die gloͤubigen zwar in ewiger saͤligkeyt / die vngloͤubigen aber in ewiger verdamnuß. 2824 Welches ich nun mitt guͦten satten zeügknussen der heiligen geschrifft bewaͤren wil. Doch so muͦß ich das vorhin maͤlden / das die zeügknussen der gschrifft in disem handel vil krefftiger vnnd laͤblicher sind dann menschliche argument vnnd bewaͤrnussen / die auß der Philosophy geschmidet werdend. Dann hie werdend kundtschafften genommen auß dem mund deß laͤbendigen vnnd allein bey dem laͤben erhaltenden Gottes selbs / welcher dieweil er waarhafftig ist / nicht liegen kan: Vnnd dieweil er das laͤben gibt / vnnd das laͤben ist / so kan er auch von dem laͤben aller gewüssest zeügen. Es ist auch kein zweiffel / dann das mit dem wort Gottes der geist Gottes mittwürcke: dann wenn die hertzen der menschen von dem selbigen nitt beruͤrt werdend / so werdend alle Philosophische vnnd menschliche rechnungen vnnd bewaͤrnussen nichts würcken noch schaffen / besonders in todsnoͤten vnd anderen versuͦchungen. Darumb so sind die gar fleischlich vnd on geist / die sich nitt schaͤmmend zuͦsagen / man moͤge sie der vntoͤdtligkeyt der seelen auß der blossen geschrifft nicht bereden. Was auß fleisch vnd bluͦt kumpt mag in der versuͦchung nimmermer steiff vnnd standthafft bleiben. Darumb so wil ich nun etliche gewüsse vnd gantz heitere kundtschafften vnd zeügknussen hier auff setzen. Dauid der aller gewaltigist vnnd glücksaͤligist Künig auff erden / begreifft in einem einigen verß die vntoͤdtlikeit der seelen vnd die vrstende der leichnammen vnd spricht 2825 / Du wirst O Herr mein seel nit in der gruͦben lassen / noch zuͦgaͤben / das dein heiliger das verwaͤsen saͤhe. Der mensch ist zuͦsammen gesetzt 2822 Von dem tod der seelen. 2823 1.Tim.1. 6. 2824 Kundtschafften von der vntoͤdtligkeyt der seel. 2825 Psal.16.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [320]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/732>, abgerufen am 17.09.2024.