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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
der wält übt / in den guoten gemeynlich durch die guoten Engel / welche auch darumb / wie ich da oben anzeigt hab / herrschafften vnnd gwällt genennt werdend / Also dieweil er auß seinem gerächten gericht dem Teüffel den gwallt laßt über die gottlosen / so werdend auch die Teüffel recht genennt herrschafften vnnd gwalthaber. Nicht das jhnen Gott allen vnnd volkomnen gwallt übergebe / dann aller gwallt ist allein Gottes / sonder das er jhm die Tyranney vergunnt vnnd zuolaßt. Dann außtrucklich spricht Paulus / er seye ein Fürst der wält / das ist der gottlosen. Vnnd zuo erklärung dessen volget darauff / das er seye ein Fürst vnnd Regent der finsternuß diser wält. Wär ist aber der nicht wüsse / das finsternuß inn der geschrifft / vnwüssenheyt / blindtheyt / vnglauben / vngottsßforcht vnnd laster heißt / mitt sampt denen menschen die darinn liggend? Vnnd volget noch weyter dadurch der recht verstand erkläret wirdt / Welcher sein werck hatt in den kinderen deß vnglaubens oder vngehorsamme. Darumb so werdend die glöubigen vnd gehorsammen seinem Reich nicht vnderworffen / welche in Christi / nicht ins Teüffels Reich sind. 2771 Keiner anderen meynung wirt auch der Teüffel ein Gott genennet / dann es stadt darbey / diser wält. Dann für sich selbs ist der Teüffel kein Gott / sonder dieweil ettlich so vnsinnig in der wält funden werdend / die jhn für ein Gott habend / so hatt er den Nammen Gottes empfangen. Söllichs hat auch der heilig vatter Augustinus nicht anders außgelegt / Dann er spricht im 25. Tractat über Joannem / Es seye verr / das wir vermeynind / das der Teüffel also ein Fürst der wält genennt werde / das wir glaubind / das er über himmel vnnd erden herrschen möge / sonder die wält (dann er wirt ein Fürst diser wält genennt) heißt vnnd wirt verstanden in den bösen menschen / die durch den gantzen vmbkreiß der erden zerströuwet sind. Jtem de Agone Christiano cap. 1. spricht er weiter2772 / Der Fürst diser wält / ist hinauß gestossen / Nicht das er für die wält außgestossen seye / sonder herauß / auß den hertzen deren die dem wort Gottes anhangend / vnnd die wält / deren Fürst er ist / nitt lieb habend: Dann er herrschet über die / so die zeitlichen gütter lieb habend / die inn diser sichtbaren wält begriffen werdend. Nicht das er ein Herr seye diser wält / sonder ein Fürst oder Regent deren begirden / mitt denen das begärt wirt / das hinfellig ist. Durch dise begird herrschet der Teüffel inn dem menschen vnnd besitzt sein hertz. Es fürt auch gedachter Augustinus im 52. Tractat über den Joannem ein frag / ob der Teüffel auß den gemüteren der Propheten vnnd Ertzvätteren nicht außgetrieben seye / dieweil in dem Euangelio stadt / das er durch Christum erst außgestossen seye / vnnd antwortet darauff also: Freilich ist er außgestossen. Wie stadt es dann / yetz wirt er außgetriben werden? wie wöltists anders verston / dann das er vorgesagt das yetzund in vilen vnnd grossen völckeren das beschehen werde / das dozemal vnnd vorhin in wenig menschen beschehen was. Gleich wie auch dises das an einem anderen ort stadt / Namlich2773 / Dann der heilig geist was noch nicht / dann Jesus was noch nicht verkläret / ein gleiche frag vnd gleiche außlegung vnd antwort hat. Dann es was der überflussz der geistlichen gnaden vnd gaben noch nicht gegeben / der hernach gegeben ward. So vil Augustinus. 2774 Das aber der Apostel spricht / Wir habind zekempffen mit den geisteren der boßheyt vnder dem himmel / oder in den himmlischen / da verstadt er durch die himmel / nitt die himmlisch fröud / das er die Teüffel wider in himmel setzen wölle / sonder den lufft / das ist den nideren theyl der wält / vnnd deßhalb die wält selb. Dann an einem anderen ort spricht er2775 / Nach dem geist der in dem lufft regiert. Dann dise Fürsten der wält schwäbend im lufft vmb vns / vnnder vns / vnnd ob vns / vnnd setzend vns von allen orten zuo. Sonst so ist weder der himmel / noch diß

2771 Gott diser wält.
2772 Wie der fürst der wält vß gestossen syge. Joa.12.
2773 Joan.7.
2774 Fürst der im lufft regiert.
2775 Eph.2.

Predig.
der waͤlt uͤbt / in den guͦten gemeynlich durch die guͦten Engel / welche auch darumb / wie ich da oben anzeigt hab / herrschafften vnnd gwaͤllt genennt werdend / Also dieweil er auß seinem geraͤchten gericht dem Teüffel den gwallt laßt über die gottlosen / so werdend auch die Teüffel recht genennt herrschafften vnnd gwalthaber. Nicht das jhnen Gott allen vnnd volkomnen gwallt übergebe / dann aller gwallt ist allein Gottes / sonder das er jhm die Tyranney vergunnt vnnd zuͦlaßt. Dann außtrucklich spricht Paulus / er seye ein Fürst der waͤlt / das ist der gottlosen. Vnnd zuͦ erklaͤrung dessen volget darauff / das er seye ein Fürst vnnd Regent der finsternuß diser waͤlt. Waͤr ist aber der nicht wüsse / das finsternuß inn der geschrifft / vnwüssenheyt / blindtheyt / vnglauben / vngottsßforcht vnnd laster heißt / mitt sampt denen menschen die darinn liggend? Vnnd volget noch weyter dadurch der recht verstand erklaͤret wirdt / Welcher sein werck hatt in den kinderen deß vnglaubens oder vngehorsamme. Darumb so werdend die gloͤubigen vnd gehorsammen seinem Reich nicht vnderworffen / welche in Christi / nicht ins Teüffels Reich sind. 2771 Keiner anderen meynung wirt auch der Teüffel ein Gott genennet / dann es stadt darbey / diser waͤlt. Dann für sich selbs ist der Teüffel kein Gott / sonder dieweil ettlich so vnsinnig in der waͤlt funden werdend / die jhn für ein Gott habend / so hatt er den Nammen Gottes empfangen. Soͤllichs hat auch der heilig vatter Augustinus nicht anders außgelegt / Dann er spricht im 25. Tractat über Joannem / Es seye verr / das wir vermeynind / das der Teüffel also ein Fürst der waͤlt genennt werde / das wir glaubind / das er über himmel vnnd erden herrschen moͤge / sonder die waͤlt (dann er wirt ein Fürst diser waͤlt genennt) heißt vnnd wirt verstanden in den boͤsen menschen / die durch den gantzen vmbkreiß der erden zerstroͤuwet sind. Jtem de Agone Christiano cap. 1. spricht er weiter2772 / Der Fürst diser waͤlt / ist hinauß gestossen / Nicht das er für die waͤlt außgestossen seye / sonder herauß / auß den hertzen deren die dem wort Gottes anhangend / vnnd die waͤlt / deren Fürst er ist / nitt lieb habend: Dann er herrschet über die / so die zeitlichen guͤtter lieb habend / die inn diser sichtbaren waͤlt begriffen werdend. Nicht das er ein Herr seye diser waͤlt / sonder ein Fürst oder Regent deren begirden / mitt denen das begaͤrt wirt / das hinfellig ist. Durch dise begird herrschet der Teüffel inn dem menschen vnnd besitzt sein hertz. Es fuͤrt auch gedachter Augustinus im 52. Tractat über den Joannem ein frag / ob der Teüffel auß den gemuͤteren der Propheten vnnd Ertzvaͤtteren nicht außgetrieben seye / dieweil in dem Euangelio stadt / das er durch Christum erst außgestossen seye / vnnd antwortet darauff also: Freilich ist er außgestossen. Wie stadt es dann / yetz wirt er außgetriben werden? wie woͤltists anders verston / dann das er vorgesagt das yetzund in vilen vnnd grossen voͤlckeren das beschehen werde / das dozemal vnnd vorhin in wenig menschen beschehen was. Gleich wie auch dises das an einem anderen ort stadt / Namlich2773 / Dann der heilig geist was noch nicht / dann Jesus was noch nicht verklaͤret / ein gleiche frag vnd gleiche außlegung vnd antwort hat. Dann es was der überflussz der geistlichen gnaden vnd gaben noch nicht gegeben / der hernach gegeben ward. So vil Augustinus. 2774 Das aber der Apostel spricht / Wir habind zekempffen mit den geisteren der boßheyt vnder dem himmel / oder in den himmlischen / da verstadt er durch die himmel / nitt die himmlisch froͤud / das er die Teüffel wider in himmel setzen woͤlle / sonder den lufft / das ist den nideren theyl der waͤlt / vnnd deßhalb die waͤlt selb. Dann an einem anderen ort spricht er2775 / Nach dem geist der in dem lufft regiert. Dann dise Fürsten der waͤlt schwaͤbend im lufft vmb vns / vnnder vns / vnnd ob vns / vnnd setzend vns von allen orten zuͦ. Sonst so ist weder der himmel / noch diß

2771 Gott diser waͤlt.
2772 Wie der fürst der waͤlt vß gestossen syge. Joa.12.
2773 Joan.7.
2774 Fürst der im lufft regiert.
2775 Eph.2.
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                   herrschafften vnnd gwa&#x0364;llt genennt werdend / Also dieweil er auß seinem gera&#x0364;chten
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                   anders außgelegt / Dann er spricht im 25. Tractat über Joannem / Es seye verr /
                   das wir vermeynind / das der Teüffel also ein Fürst der wa&#x0364;lt genennt werde / das
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                   / ob der Teüffel auß den gemu&#x0364;teren der Propheten vnnd Ertzva&#x0364;tteren nicht
                   außgetrieben seye / dieweil in dem Euangelio stadt / das er durch Christum erst
                   außgestossen seye / vnnd antwortet darauff also: Freilich ist er außgestossen. Wie
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[CCCXIIII./0719] Predig. der waͤlt uͤbt / in den guͦten gemeynlich durch die guͦten Engel / welche auch darumb / wie ich da oben anzeigt hab / herrschafften vnnd gwaͤllt genennt werdend / Also dieweil er auß seinem geraͤchten gericht dem Teüffel den gwallt laßt über die gottlosen / so werdend auch die Teüffel recht genennt herrschafften vnnd gwalthaber. Nicht das jhnen Gott allen vnnd volkomnen gwallt übergebe / dann aller gwallt ist allein Gottes / sonder das er jhm die Tyranney vergunnt vnnd zuͦlaßt. Dann außtrucklich spricht Paulus / er seye ein Fürst der waͤlt / das ist der gottlosen. Vnnd zuͦ erklaͤrung dessen volget darauff / das er seye ein Fürst vnnd Regent der finsternuß diser waͤlt. Waͤr ist aber der nicht wüsse / das finsternuß inn der geschrifft / vnwüssenheyt / blindtheyt / vnglauben / vngottsßforcht vnnd laster heißt / mitt sampt denen menschen die darinn liggend? Vnnd volget noch weyter dadurch der recht verstand erklaͤret wirdt / Welcher sein werck hatt in den kinderen deß vnglaubens oder vngehorsamme. Darumb so werdend die gloͤubigen vnd gehorsammen seinem Reich nicht vnderworffen / welche in Christi / nicht ins Teüffels Reich sind. 2771 Keiner anderen meynung wirt auch der Teüffel ein Gott genennet / dann es stadt darbey / diser waͤlt. Dann für sich selbs ist der Teüffel kein Gott / sonder dieweil ettlich so vnsinnig in der waͤlt funden werdend / die jhn für ein Gott habend / so hatt er den Nammen Gottes empfangen. Soͤllichs hat auch der heilig vatter Augustinus nicht anders außgelegt / Dann er spricht im 25. Tractat über Joannem / Es seye verr / das wir vermeynind / das der Teüffel also ein Fürst der waͤlt genennt werde / das wir glaubind / das er über himmel vnnd erden herrschen moͤge / sonder die waͤlt (dann er wirt ein Fürst diser waͤlt genennt) heißt vnnd wirt verstanden in den boͤsen menschen / die durch den gantzen vmbkreiß der erden zerstroͤuwet sind. Jtem de Agone Christiano cap. 1. spricht er weiter 2772 / Der Fürst diser waͤlt / ist hinauß gestossen / Nicht das er für die waͤlt außgestossen seye / sonder herauß / auß den hertzen deren die dem wort Gottes anhangend / vnnd die waͤlt / deren Fürst er ist / nitt lieb habend: Dann er herrschet über die / so die zeitlichen guͤtter lieb habend / die inn diser sichtbaren waͤlt begriffen werdend. Nicht das er ein Herr seye diser waͤlt / sonder ein Fürst oder Regent deren begirden / mitt denen das begaͤrt wirt / das hinfellig ist. Durch dise begird herrschet der Teüffel inn dem menschen vnnd besitzt sein hertz. Es fuͤrt auch gedachter Augustinus im 52. Tractat über den Joannem ein frag / ob der Teüffel auß den gemuͤteren der Propheten vnnd Ertzvaͤtteren nicht außgetrieben seye / dieweil in dem Euangelio stadt / das er durch Christum erst außgestossen seye / vnnd antwortet darauff also: Freilich ist er außgestossen. Wie stadt es dann / yetz wirt er außgetriben werden? wie woͤltists anders verston / dann das er vorgesagt das yetzund in vilen vnnd grossen voͤlckeren das beschehen werde / das dozemal vnnd vorhin in wenig menschen beschehen was. Gleich wie auch dises das an einem anderen ort stadt / Namlich 2773 / Dann der heilig geist was noch nicht / dann Jesus was noch nicht verklaͤret / ein gleiche frag vnd gleiche außlegung vnd antwort hat. Dann es was der überflussz der geistlichen gnaden vnd gaben noch nicht gegeben / der hernach gegeben ward. So vil Augustinus. 2774 Das aber der Apostel spricht / Wir habind zekempffen mit den geisteren der boßheyt vnder dem himmel / oder in den himmlischen / da verstadt er durch die himmel / nitt die himmlisch froͤud / das er die Teüffel wider in himmel setzen woͤlle / sonder den lufft / das ist den nideren theyl der waͤlt / vnnd deßhalb die waͤlt selb. Dann an einem anderen ort spricht er 2775 / Nach dem geist der in dem lufft regiert. Dann dise Fürsten der waͤlt schwaͤbend im lufft vmb vns / vnnder vns / vnnd ob vns / vnnd setzend vns von allen orten zuͦ. Sonst so ist weder der himmel / noch diß 2771 Gott diser waͤlt. 2772 Wie der fürst der waͤlt vß gestossen syge. Joa.12. 2773 Joan.7. 2774 Fürst der im lufft regiert. 2775 Eph.2.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCXIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/719>, abgerufen am 22.11.2024.