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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
thuot er eins Priesters ampt. Als so ein haußvatter seine kind daheym in waarer Gottsäligkeyt vnderrichtet / vnnd ein haußmuoter jhre Töchteren züchtiget vnnd leeret / Jtem wenn vnnser yeder seinen nechsten / wär er ist / zuo dem fleiß der Gottsäligkeyt vermanet. Dann es spricht der heilig Apostel Paulus zun Hebreeren am dritten Capitel / Ermanend eüch selbs alle tag / so lang es hütt heisset / das niemand vnnder eüch verstockt werde durch betrug der sünd. Darnach / dieweil wir Priester sind / so müssend wir vnserem Gott wirdige opffer opfferen. Nun habend wir aber gnuogsam bezeüget / das nach Christo vnserem einigen vnd Obersten Priester / niemandt in der gantzen wält / so lang die selbig wäret / ein versünopffer auffopfferen möge. Dann er hatt ein mal ein opffer geopfferet / das allweg krefftig vnnd gnuogsam ist aller menschen sünd zuo reinigen / do er namlich sich selbs auffgeopfferet hatt. Darumb opfferend wir jhm lob vnnd dancksagung / so wir die gedächtnuß diß einigen opffers begond. Opfferend jhm auch gebätt / Jtem vnns selbs / das ist vnnsere leichnam / Gott zuo einem läbendigen vnnd vernünfftigen opffer / mitt sampt allerley Gottsäligkeyt vnnd wolthat. Dann Paulus spricht zun Hebreeren am dreitzehenden Capitel / Wir opfferend durch Christum alle zeit das opffer deß lobs / das ist / die frucht der läfftzen / die seinen Nammen bekennend. Der wolthat aber vnnd deß mittheylens vergässend nicht / dann an söllichen opfferen hatt Gott ein wolgefallen. Vonn disen opfferen aber hab ich inn der nechsten Predig / darinn ich anzeiget hab welches der waar Gottßdienst seye / weitlöuffiger geredt. Dieweyl aber alle heiligung / ist vnnd kumpt auß dem einigen hohen Priester Christo Jesu / so könnend wir nicht anderst heiligen / dann mitt reinem vnnd frommem wandel deß läbens / welches vonn vnns erforderet wirt / das wir namlich heilig sygind / vnnd mitt vnschuld deß läbens den Nammen vnsers Gottes heiligind / damitt der nicht vonn vnseret wegen vnnder den menschen geschmächt werde / sonder das sie vil mehr sohind die guoten werck der glöubigen / vnnd den vatter inn himmlen preisind. Jnn disen stucken sicht aber ein yeder alle ämpter eines Christen menschens begriffen sein. Wenn wir vnns nun inn denen nicht redlich übend / so sich ich nicht / wie wir eines so herrlichen Nammens mögind wirdig vnnd wärt sein.

2511Das aber diser heilig Namm den glöubigen zuo dem ersten zuo Antiochia inn Syrien seye gegäben worden / bezeüget der heilig Lucas. Welches doch niemants also verston sol / als ob er vorhin yedermann gantz vnnd gar vnbekannt gewesen seye. Dann yetzund ist er gar gemeyn worden / vorzeiten ward er allein den aller fürtreffenlichisten vnnd heiligisten menschen zuogeben / vnnd was mehr inn der that / dann allein Nammens halb / wiewol auch ettlicher maß Nammens halb bekannt. Dann Eusebius mäldet in Ecclesiastica historia / das die alten vätter Adam / Seth / Noe / Abram vnnd dergleichen andere alle Christen gewesen / vnnd das deßhalb der Christenlich glaub der aller best vnnd aller eltest glaub seye. Wär seine wort wüssen wil / so sind es dise / Das volck der Hebreeren ist nicht neüw / sonder bey allen menschen seines alten harkommens halb bekannt vnnd verrümpt gewesen. Dessen bücher vnnd geschrifften begreiffend vralte männer / deren zwar an zal wenig vnnd nicht vil / die aber an Gottsäligkeyt / gerächtigkeyt vnnd allerley tugenden fürtreffenlich / vnnd zum theyl vor dem Sündtflussz sind gewesen / zum theyl auch hernach andere auß den Sünen vnnd nachkomnen Noe / als Tharam vnnd Abraham / dessen sich die nachkommenden der Hebreer als jhres vrhäbers vnnd vatters rümend. Wär nun dise all so mitt der zeügknuß der gerächtigkeyt geziert gewesen sind / vonn dem Abraham an biß auff den

2511 Von der elte deß Christenlichen Nammens.

Predig.
thuͦt er eins Priesters ampt. Als so ein haußvatter seine kind daheym in waarer Gottsaͤligkeyt vnderrichtet / vnnd ein haußmuͦter jhre Toͤchteren züchtiget vnnd leeret / Jtem wenn vnnser yeder seinen nechsten / waͤr er ist / zuͦ dem fleiß der Gottsaͤligkeyt vermanet. Dann es spricht der heilig Apostel Paulus zun Hebreeren am dritten Capitel / Ermanend eüch selbs alle tag / so lang es hütt heisset / das niemand vnnder eüch verstockt werde durch betrug der sünd. Darnach / dieweil wir Priester sind / so muͤssend wir vnserem Gott wirdige opffer opfferen. Nun habend wir aber gnuͦgsam bezeüget / das nach Christo vnserem einigen vnd Obersten Priester / niemandt in der gantzen waͤlt / so lang die selbig waͤret / ein versuͤnopffer auffopfferen moͤge. Dann er hatt ein mal ein opffer geopfferet / das allweg krefftig vnnd gnuͦgsam ist aller menschen sünd zuͦ reinigen / do er namlich sich selbs auffgeopfferet hatt. Darumb opfferend wir jhm lob vnnd dancksagung / so wir die gedaͤchtnuß diß einigen opffers begond. Opfferend jhm auch gebaͤtt / Jtem vnns selbs / das ist vnnsere leichnam / Gott zuͦ einem laͤbendigen vnnd vernünfftigen opffer / mitt sampt allerley Gottsaͤligkeyt vnnd wolthat. Dann Paulus spricht zun Hebreeren am dreitzehenden Capitel / Wir opfferend durch Christum alle zeit das opffer deß lobs / das ist / die frucht der laͤfftzen / die seinen Nammen bekennend. Der wolthat aber vnnd deß mittheylens vergaͤssend nicht / dann an soͤllichen opfferen hatt Gott ein wolgefallen. Vonn disen opfferen aber hab ich inn der nechsten Predig / darinn ich anzeiget hab welches der waar Gottßdienst seye / weitloͤuffiger geredt. Dieweyl aber alle heiligung / ist vnnd kumpt auß dem einigen hohen Priester Christo Jesu / so koͤnnend wir nicht anderst heiligen / dann mitt reinem vnnd frommem wandel deß laͤbens / welches vonn vnns erforderet wirt / das wir namlich heilig sygind / vnnd mitt vnschuld deß laͤbens den Nammen vnsers Gottes heiligind / damitt der nicht vonn vnseret wegen vnnder den menschen geschmaͤcht werde / sonder das sie vil mehr sohind die guͦten werck der gloͤubigen / vnnd den vatter inn himmlen preisind. Jnn disen stucken sicht aber ein yeder alle aͤmpter eines Christen menschens begriffen sein. Wenn wir vnns nun inn denen nicht redlich uͤbend / so sich ich nicht / wie wir eines so herrlichen Nammens moͤgind wirdig vnnd waͤrt sein.

2511Das aber diser heilig Namm den gloͤubigen zuͦ dem ersten zuͦ Antiochia inn Syrien seye gegaͤben worden / bezeüget der heilig Lucas. Welches doch niemants also verston sol / als ob er vorhin yedermann gantz vnnd gar vnbekannt gewesen seye. Dann yetzund ist er gar gemeyn worden / vorzeiten ward er allein den aller fürtreffenlichisten vnnd heiligisten menschen zuͦgeben / vnnd was mehr inn der that / dann allein Nammens halb / wiewol auch ettlicher maß Nammens halb bekannt. Dann Eusebius maͤldet in Ecclesiastica historia / das die alten vaͤtter Adam / Seth / Noe / Abram vnnd dergleichen andere alle Christen gewesen / vnnd das deßhalb der Christenlich glaub der aller best vnnd aller eltest glaub seye. Waͤr seine wort wüssen wil / so sind es dise / Das volck der Hebreeren ist nicht neüw / sonder bey allen menschen seines alten harkommens halb bekannt vnnd verruͤmpt gewesen. Dessen buͤcher vnnd geschrifften begreiffend vralte maͤnner / deren zwar an zal wenig vnnd nicht vil / die aber an Gottsaͤligkeyt / geraͤchtigkeyt vnnd allerley tugenden fürtreffenlich / vnnd zum theyl vor dem Sündtflussz sind gewesen / zum theyl auch hernach andere auß den Sünen vnnd nachkomnen Noe / als Tharam vnnd Abraham / dessen sich die nachkommenden der Hebreer als jhres vrhaͤbers vnnd vatters ruͤmend. Waͤr nun dise all so mitt der zeügknuß der geraͤchtigkeyt geziert gewesen sind / vonn dem Abraham an biß auff den

2511 Von der elte deß Christenlichen Nammens.
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                   dritten Capitel / Ermanend eüch selbs alle tag / so lang es hütt heisset / das
                   niemand vnnder eüch verstockt werde durch betrug der sünd. Darnach / dieweil wir
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                   gewesen seye. Dann yetzund ist er gar gemeyn worden / vorzeiten ward er allein den
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                   der that / dann allein Nammens halb / wiewol auch ettlicher maß Nammens halb
                   bekannt. Dann Eusebius ma&#x0364;ldet in Ecclesiastica historia / das die alten va&#x0364;tter
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[CCXCV./0681] Predig. thuͦt er eins Priesters ampt. Als so ein haußvatter seine kind daheym in waarer Gottsaͤligkeyt vnderrichtet / vnnd ein haußmuͦter jhre Toͤchteren züchtiget vnnd leeret / Jtem wenn vnnser yeder seinen nechsten / waͤr er ist / zuͦ dem fleiß der Gottsaͤligkeyt vermanet. Dann es spricht der heilig Apostel Paulus zun Hebreeren am dritten Capitel / Ermanend eüch selbs alle tag / so lang es hütt heisset / das niemand vnnder eüch verstockt werde durch betrug der sünd. Darnach / dieweil wir Priester sind / so muͤssend wir vnserem Gott wirdige opffer opfferen. Nun habend wir aber gnuͦgsam bezeüget / das nach Christo vnserem einigen vnd Obersten Priester / niemandt in der gantzen waͤlt / so lang die selbig waͤret / ein versuͤnopffer auffopfferen moͤge. Dann er hatt ein mal ein opffer geopfferet / das allweg krefftig vnnd gnuͦgsam ist aller menschen sünd zuͦ reinigen / do er namlich sich selbs auffgeopfferet hatt. Darumb opfferend wir jhm lob vnnd dancksagung / so wir die gedaͤchtnuß diß einigen opffers begond. Opfferend jhm auch gebaͤtt / Jtem vnns selbs / das ist vnnsere leichnam / Gott zuͦ einem laͤbendigen vnnd vernünfftigen opffer / mitt sampt allerley Gottsaͤligkeyt vnnd wolthat. Dann Paulus spricht zun Hebreeren am dreitzehenden Capitel / Wir opfferend durch Christum alle zeit das opffer deß lobs / das ist / die frucht der laͤfftzen / die seinen Nammen bekennend. Der wolthat aber vnnd deß mittheylens vergaͤssend nicht / dann an soͤllichen opfferen hatt Gott ein wolgefallen. Vonn disen opfferen aber hab ich inn der nechsten Predig / darinn ich anzeiget hab welches der waar Gottßdienst seye / weitloͤuffiger geredt. Dieweyl aber alle heiligung / ist vnnd kumpt auß dem einigen hohen Priester Christo Jesu / so koͤnnend wir nicht anderst heiligen / dann mitt reinem vnnd frommem wandel deß laͤbens / welches vonn vnns erforderet wirt / das wir namlich heilig sygind / vnnd mitt vnschuld deß laͤbens den Nammen vnsers Gottes heiligind / damitt der nicht vonn vnseret wegen vnnder den menschen geschmaͤcht werde / sonder das sie vil mehr sohind die guͦten werck der gloͤubigen / vnnd den vatter inn himmlen preisind. Jnn disen stucken sicht aber ein yeder alle aͤmpter eines Christen menschens begriffen sein. Wenn wir vnns nun inn denen nicht redlich uͤbend / so sich ich nicht / wie wir eines so herrlichen Nammens moͤgind wirdig vnnd waͤrt sein. 2511Das aber diser heilig Namm den gloͤubigen zuͦ dem ersten zuͦ Antiochia inn Syrien seye gegaͤben worden / bezeüget der heilig Lucas. Welches doch niemants also verston sol / als ob er vorhin yedermann gantz vnnd gar vnbekannt gewesen seye. Dann yetzund ist er gar gemeyn worden / vorzeiten ward er allein den aller fürtreffenlichisten vnnd heiligisten menschen zuͦgeben / vnnd was mehr inn der that / dann allein Nammens halb / wiewol auch ettlicher maß Nammens halb bekannt. Dann Eusebius maͤldet in Ecclesiastica historia / das die alten vaͤtter Adam / Seth / Noe / Abram vnnd dergleichen andere alle Christen gewesen / vnnd das deßhalb der Christenlich glaub der aller best vnnd aller eltest glaub seye. Waͤr seine wort wüssen wil / so sind es dise / Das volck der Hebreeren ist nicht neüw / sonder bey allen menschen seines alten harkommens halb bekannt vnnd verruͤmpt gewesen. Dessen buͤcher vnnd geschrifften begreiffend vralte maͤnner / deren zwar an zal wenig vnnd nicht vil / die aber an Gottsaͤligkeyt / geraͤchtigkeyt vnnd allerley tugenden fürtreffenlich / vnnd zum theyl vor dem Sündtflussz sind gewesen / zum theyl auch hernach andere auß den Sünen vnnd nachkomnen Noe / als Tharam vnnd Abraham / dessen sich die nachkommenden der Hebreer als jhres vrhaͤbers vnnd vatters ruͤmend. Waͤr nun dise all so mitt der zeügknuß der geraͤchtigkeyt geziert gewesen sind / vonn dem Abraham an biß auff den 2511 Von der elte deß Christenlichen Nammens.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXCV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/681>, abgerufen am 23.11.2024.