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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.

2473Was aber im gegentheil das reich der wält seye / das erscheint auß der betrachtung seines haupts / künigs vnd Fürsten / nammlich deß tüffels / der ein vrhab der sünd der vnreinikeit vnd deß tods ist. Der regiert hie inn der wält / als der ein Fürst ist deß reichs der finsternuß. Nit das Gott vnd sein gesalbter nit ein Künig aller dingen seye / sonnder das die trüwlosen abfelligen auß jr eignen boßheit von Gott zum teüffel fallend / vnd jnen den zum Fürsten machend / dem sie sich auch guotwillig vnderwerffend vnd zuo regieren begäbend / mit dem das sie inn aller gottlose vngerechtigkeyt vnnd vnreinigkeit läbend / vnnd sich jhrem haupt dem Teüffel gleichförmig machend / mitt welchem sie inn der künfftigen zeyt ewigklich werdend gestrafft werden / wie sie sich inn diser gegenwirtigen zeyt vonn jhm habend lassen füren / vnnd seinen willen gethon habend. 2474Disen Fürsten diser wält / welcher auch an anderen orten ein Gott diser wält genennt wirdt / hatt Christus der waar Künig vnnd beherrscher deß gantzen vmbkreyses überwunden / vnnd sein reich zerbrochen / nicht das er nicht me seye / so lang dise wält bleibt / sonnder das er den außerwelten nicht me schaden mag. Dann es läbt der Teüffel vnnd wirdt ja ewig läben / (wiewol inn grossem ellend / welches läben warlich ein tod ist) er hatt aber kein krafft wider die erlößten deß Herren Christi. Er hatt zwar auch ein reych / vnnd wirdts haben biß ans end der wält / aber inn den kinderen deß vnglaubens. Darzuo so ist sein reych zergencklich inn diser zeyt / vnnd gleich als nichts / dann die wält zergat / vnnd alles wältlich verdirbt. Vonn disem reych sind alle außerwelten Gottes verr vnnd weyt / vnnd als vil als geschworne vnd abgesagte feyend desselbigen. Vnd mag der Fürst der finsternuß die selbigen mittgenoßen deß reychs Christi mitt seiner krafft inn das reych der boßheit nicht ziehen noch bringen. Er vnderstadt es wol hie inn diser zeyt / vnnd vexiert die außerwelten mitt vilen versuochungen / aber sie überwindend durch den / der vorlangist disen falschen Künig vnnd mörderfürsten überwunden / vnnd vnns gelert hatt / das wir disen schantlichen Tyrannen mit sampt der wält vnnd den wältlichen begirden verachtind / der vnschuld vns fleißind / vnnd vnns dem guoten geist zuo regieren übergäbind. Das hab ich nun also bißhär von Christo dem künig / vnd seinem einigen vnnd ewigen reych auff das kürtzest als ich gemögen erklären wöllen.

2475Nun ist aber auch vnser Herr Christus ein Priester / ja der Oberst einig vnnd ewig Priester / dessen die Obersten Priester bey dem alten volck ein vorbild getragen habend. Dann Dauid singt inn seinen gantz Göttlichen Psalmen2476 / Der Herr hatt geschworen / Es wirdt jhn auch nicht gereüwen / du bist Priester ewigklich nach der ordnung Melchizedeck. Welche wort der heilig Apostel inn der Epistel zun Hebreeren anzeücht vnnd erleüteret / da er also schreibt2477 / Der vorlöuffer Jesus ist vor vns hinyn gangen inn himmel / vnnd ist ein hoher Priester worden inn ewigkeyt nach der ordnung Melchizedeck. Dann diser Melchizedeck was ein Künig zuo Salem / ein Priester Gottes deß aller höchsten / der Abraham engegen gieng / do er vonn der künigen schlacht wider kam / vnnd benedeyet jn / welchem auch Abraham den zähenden gab aller güteren. Welcher auffs erst verdollmätschet wirdt ein künig der gerechtikeyt. Darnach ist er aber auch ein künig Salem / das ist ein künig deß fridens / on vatter / on muoter / on geschlächt / vnnd hatt weder anfang der tagen / noch end deß läbens / Er ist aber vergleicht dem Sun Gottes / vnnd bleibt Priester inn ewigkeyt. Dann vnnser Herr Jesus Christus ist ein gerechter vnd fridsammer Künig / ja die gerechtigkeyt vnnd der frid der glöubigen selbs / vnnd der ewig Priester / der nach der menscheit von der jungfrawen on männlichen samen geboren / vnnd deßhalb on vatter /

2473 Von dem reich der wält.
2474 Joan.12. 2.Cor.4. 1.Joan.3.
2475 Christus Jesus ist der oberist priester.
2476 Psal.110.
2477 Heb.7.
Predig.

2473Was aber im gegentheil das reich der waͤlt seye / das erscheint auß der betrachtung seines haupts / künigs vnd Fürsten / nammlich deß tüffels / der ein vrhab der sünd der vnreinikeit vnd deß tods ist. Der regiert hie inn der waͤlt / als der ein Fürst ist deß reichs der finsternuß. Nit das Gott vnd sein gesalbter nit ein Künig aller dingen seye / sonnder das die trüwlosen abfelligen auß jr eignen boßheit von Gott zum teüffel fallend / vnd jnen den zum Fürsten machend / dem sie sich auch guͦtwillig vnderwerffend vnd zuͦ regieren begaͤbend / mit dem das sie inn aller gottlose vngerechtigkeyt vnnd vnreinigkeit laͤbend / vnnd sich jhrem haupt dem Teüffel gleichfoͤrmig machend / mitt welchem sie inn der künfftigen zeyt ewigklich werdend gestrafft werden / wie sie sich inn diser gegenwirtigen zeyt vonn jhm habend lassen fuͤren / vnnd seinen willen gethon habend. 2474Disen Fürsten diser waͤlt / welcher auch an anderen orten ein Gott diser waͤlt genennt wirdt / hatt Christus der waar Künig vnnd beherrscher deß gantzen vmbkreyses überwunden / vnnd sein reich zerbrochen / nicht das er nicht me seye / so lang dise waͤlt bleibt / sonnder das er den außerwelten nicht me schaden mag. Dann es laͤbt der Teüffel vnnd wirdt ja ewig laͤben / (wiewol inn grossem ellend / welches laͤben warlich ein tod ist) er hatt aber kein krafft wider die erloͤßten deß Herren Christi. Er hatt zwar auch ein reych / vnnd wirdts haben biß ans end der waͤlt / aber inn den kinderen deß vnglaubens. Darzuͦ so ist sein reych zergencklich inn diser zeyt / vnnd gleich als nichts / dann die waͤlt zergat / vnnd alles waͤltlich verdirbt. Vonn disem reych sind alle außerwelten Gottes verr vnnd weyt / vnnd als vil als geschworne vnd abgesagte feyend desselbigen. Vnd mag der Fürst der finsternuß die selbigen mittgenoßen deß reychs Christi mitt seiner krafft inn das reych der boßheit nicht ziehen noch bringen. Er vnderstadt es wol hie inn diser zeyt / vnnd vexiert die außerwelten mitt vilen versuͦchungen / aber sie überwindend durch den / der vorlangist disen falschen Künig vnnd moͤrderfürsten überwunden / vnnd vnns gelert hatt / das wir disen schantlichen Tyrannen mit sampt der waͤlt vnnd den waͤltlichen begirden verachtind / der vnschuld vns fleißind / vnnd vnns dem guͦten geist zuͦ regieren übergaͤbind. Das hab ich nun also bißhaͤr von Christo dem künig / vnd seinem einigen vnnd ewigen reych auff das kürtzest als ich gemoͤgen erklaͤren woͤllen.

2475Nun ist aber auch vnser Herr Christus ein Priester / ja der Oberst einig vnnd ewig Priester / dessen die Obersten Priester bey dem alten volck ein vorbild getragen habend. Dann Dauid singt inn seinen gantz Goͤttlichen Psalmen2476 / Der Herr hatt geschworen / Es wirdt jhn auch nicht gereüwen / du bist Priester ewigklich nach der ordnung Melchizedeck. Welche wort der heilig Apostel inn der Epistel zun Hebreeren anzeücht vnnd erleüteret / da er also schreibt2477 / Der vorloͤuffer Jesus ist vor vns hinyn gangen inn himmel / vnnd ist ein hoher Priester worden inn ewigkeyt nach der ordnung Melchizedeck. Dann diser Melchizedeck was ein Künig zuͦ Salem / ein Priester Gottes deß aller hoͤchsten / der Abraham engegen gieng / do er vonn der künigen schlacht wider kam / vnnd benedeyet jn / welchem auch Abraham den zaͤhenden gab aller guͤteren. Welcher auffs erst verdollmaͤtschet wirdt ein künig der gerechtikeyt. Darnach ist er aber auch ein künig Salem / das ist ein künig deß fridens / on vatter / on muͦter / on geschlaͤcht / vnnd hatt weder anfang der tagen / noch end deß laͤbens / Er ist aber vergleicht dem Sun Gottes / vnnd bleibt Priester inn ewigkeyt. Dann vnnser Herr Jesus Christus ist ein gerechter vnd fridsammer Künig / ja die gerechtigkeyt vnnd der frid der gloͤubigen selbs / vnnd der ewig Priester / der nach der menscheit von der jungfrawen on maͤnnlichen samen geboren / vnnd deßhalb on vatter /

2473 Von dem reich der waͤlt.
2474 Joan.12. 2.Cor.4. 1.Joan.3.
2475 Christus Jesus ist der oberist priester.
2476 Psal.110.
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[CCXCII./0675] Predig. 2473Was aber im gegentheil das reich der waͤlt seye / das erscheint auß der betrachtung seines haupts / künigs vnd Fürsten / nammlich deß tüffels / der ein vrhab der sünd der vnreinikeit vnd deß tods ist. Der regiert hie inn der waͤlt / als der ein Fürst ist deß reichs der finsternuß. Nit das Gott vnd sein gesalbter nit ein Künig aller dingen seye / sonnder das die trüwlosen abfelligen auß jr eignen boßheit von Gott zum teüffel fallend / vnd jnen den zum Fürsten machend / dem sie sich auch guͦtwillig vnderwerffend vnd zuͦ regieren begaͤbend / mit dem das sie inn aller gottlose vngerechtigkeyt vnnd vnreinigkeit laͤbend / vnnd sich jhrem haupt dem Teüffel gleichfoͤrmig machend / mitt welchem sie inn der künfftigen zeyt ewigklich werdend gestrafft werden / wie sie sich inn diser gegenwirtigen zeyt vonn jhm habend lassen fuͤren / vnnd seinen willen gethon habend. 2474Disen Fürsten diser waͤlt / welcher auch an anderen orten ein Gott diser waͤlt genennt wirdt / hatt Christus der waar Künig vnnd beherrscher deß gantzen vmbkreyses überwunden / vnnd sein reich zerbrochen / nicht das er nicht me seye / so lang dise waͤlt bleibt / sonnder das er den außerwelten nicht me schaden mag. Dann es laͤbt der Teüffel vnnd wirdt ja ewig laͤben / (wiewol inn grossem ellend / welches laͤben warlich ein tod ist) er hatt aber kein krafft wider die erloͤßten deß Herren Christi. Er hatt zwar auch ein reych / vnnd wirdts haben biß ans end der waͤlt / aber inn den kinderen deß vnglaubens. Darzuͦ so ist sein reych zergencklich inn diser zeyt / vnnd gleich als nichts / dann die waͤlt zergat / vnnd alles waͤltlich verdirbt. Vonn disem reych sind alle außerwelten Gottes verr vnnd weyt / vnnd als vil als geschworne vnd abgesagte feyend desselbigen. Vnd mag der Fürst der finsternuß die selbigen mittgenoßen deß reychs Christi mitt seiner krafft inn das reych der boßheit nicht ziehen noch bringen. Er vnderstadt es wol hie inn diser zeyt / vnnd vexiert die außerwelten mitt vilen versuͦchungen / aber sie überwindend durch den / der vorlangist disen falschen Künig vnnd moͤrderfürsten überwunden / vnnd vnns gelert hatt / das wir disen schantlichen Tyrannen mit sampt der waͤlt vnnd den waͤltlichen begirden verachtind / der vnschuld vns fleißind / vnnd vnns dem guͦten geist zuͦ regieren übergaͤbind. Das hab ich nun also bißhaͤr von Christo dem künig / vnd seinem einigen vnnd ewigen reych auff das kürtzest als ich gemoͤgen erklaͤren woͤllen. 2475Nun ist aber auch vnser Herr Christus ein Priester / ja der Oberst einig vnnd ewig Priester / dessen die Obersten Priester bey dem alten volck ein vorbild getragen habend. Dann Dauid singt inn seinen gantz Goͤttlichen Psalmen 2476 / Der Herr hatt geschworen / Es wirdt jhn auch nicht gereüwen / du bist Priester ewigklich nach der ordnung Melchizedeck. Welche wort der heilig Apostel inn der Epistel zun Hebreeren anzeücht vnnd erleüteret / da er also schreibt 2477 / Der vorloͤuffer Jesus ist vor vns hinyn gangen inn himmel / vnnd ist ein hoher Priester worden inn ewigkeyt nach der ordnung Melchizedeck. Dann diser Melchizedeck was ein Künig zuͦ Salem / ein Priester Gottes deß aller hoͤchsten / der Abraham engegen gieng / do er vonn der künigen schlacht wider kam / vnnd benedeyet jn / welchem auch Abraham den zaͤhenden gab aller guͤteren. Welcher auffs erst verdollmaͤtschet wirdt ein künig der gerechtikeyt. Darnach ist er aber auch ein künig Salem / das ist ein künig deß fridens / on vatter / on muͦter / on geschlaͤcht / vnnd hatt weder anfang der tagen / noch end deß laͤbens / Er ist aber vergleicht dem Sun Gottes / vnnd bleibt Priester inn ewigkeyt. Dann vnnser Herr Jesus Christus ist ein gerechter vnd fridsammer Künig / ja die gerechtigkeyt vnnd der frid der gloͤubigen selbs / vnnd der ewig Priester / der nach der menscheit von der jungfrawen on maͤnnlichen samen geboren / vnnd deßhalb on vatter / 2473 Von dem reich der waͤlt. 2474 Joan.12. 2.Cor.4. 1.Joan.3. 2475 Christus Jesus ist der oberist priester. 2476 Psal.110. 2477 Heb.7.

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BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCXCII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/675>, abgerufen am 22.11.2024.