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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Fünff vnd dreissigste
vereeret / Sonnder 116 der vorauß / der die eigenschafften Gottes die sonst niemand mögend mitteilt oder zuogeben werden / den creaturen vnd geschöpfften zuogibt / ob er jn gleich mit keinem bild außtruckt. Oder der die gaben die er von Gott empfangen hatt / vermeint von den heiligen im himmel empfangen haben. Daß sind aber die eigenschafften Gottes / die niemand anders mögend zuogäben werden. Nammlich / alles vermögen / alles wüssen / allenthalben zuo gegen sein / alles hören / hälffen / wolthetig / gerecht / vnd barmhertzig sein. Dann mit disen stucken erzeüget der hochgeleert vnd fürtreffenlichist Prophet Esaias als mit vnbeweglichen argumenten / das die götter der Babilonier vnd Heiden nicht götter seyend / dann sie könnind künfftige ding nicht vorsagen oder wüssen / mögind auch weders guots noch böses thuon. Deßhalb so sind dises eigenschafften Gottes / die keiner geschöpfft mögend zuogeben werden / mit allerley güteren mögen reych machen / mögen mitt gerechter straff züchtigen. Jtem allwüssend vnnd allmechtig sein. 2342 Vnnd ist deßhalb der superstitiosus vnd aberglöubisch / der dise ding den heiligen zuogibt / vnnd sie darumb anrüfft vnd jhnen dienet. Der Prophet Oseas2343 handlet rauch wider die Juden / die Gottes gaben frembden Götteren zuogabend / vnnd nennt die Synagog vnnd versammlung der selbigen / ein huoren vnd mätzen / vnnd spricht / Jch wird mich jhrer kinder nicht erbarmen / dann sie sind huorenkinder. Dann jhr muoter hatt geebrechet / vnnd gesprochen / Jch wil meinen buolen nachlauffen / die gebend mir mein wasser vnd mein brot / mein wullins vnnd mein leinins / mein öl vnd mein tranck. Vnnd bald hernach / Vnnd hatt nicht erkennt das ich jhren korn most vnnd öl silber vnnd gold gäben hab / welches sie dem Baal angehenckt. Also ist es auch auff den heütigen tag gemein / das man nicht allein Gott / sonnder den heiligen im himmel / die frücht der erden / Jtem das guot vnd böß wätter zuogibt. Diser aberglaub ist kein gottsälikeit.

2344 Vber das so wirt auch Gott aberglöubischer weyß gedienet / wenn man jm gleich allein dienet / aber nit also wie man sol. Vngerechter gottsdienst kumpt auß der menschen guotduncken / vnd vergleicht sich nicht mit dem wort vnd befelch Gottes. Dann denn zuomal wirt dem Herren recht gedienet / so man jhm nach seinem willen vnd wort dienet. Jm gesatzt gebeütet Gott also2345 / Hüt dich / das du nicht fragest nach den götteren der Heiden / vnnd sprächist / Wie dise völcker jren götteren gedienet habend / also wil ich auch thuon. Du solt nicht also an dem Herren deinem Gott thuon etc. Alles was ich euch gebeüt / das söllend jhr halten / das jhr darnach thügind. Jr söllend nichts darzuo noch daruon thuon. 2346 Nadab vnnd Abihu opffertend dem Herren frembds feür / darumb wurdend sie vor dem Herren mit feür von himmel herab verbrennt. 2347 Oza kam gechling vmb / darumb das er die punts laden Gottes anderst angerürt / dann es Gott in seinem gesatzt befolhen hatt. Micha im buoch der richteren2348 / richtet dem waren Gott der Jehouah genennt wirt / ein bild / altar / Capell vnd dienst auff. Er wirt aber von der heiligen geschrifft gscholten / dann diser dienst was nit nun auß der heiligen geschrifft nit genommen / sonder was auch dem gesatzt Gottes inn all wäg zuo wider. Also richtet Hieroboam dem Gott Jsraels ein herrlichen gottsdienst an / richtet grosse tempel auff / vnd guldine bilder / dieweil aber sölichs mit dem wort Gottes nicht stimpt / so wirt es überal mit ein ander als ein greüliche kirchenröuberey verdampt. Was wir aber überal von allen gottßdiensten halten söllind / die Gott nicht befolhen / vnd die mit dem wort Gottes nit stimmend / sonnder auß vnnserem eignen guot duncken erdacht sind / das erklärt vnns die einig zeügnuß deß fürtreffenlichen Propheten Samuels / die er wider den Saul vnnd seine opffer mit disen worten redt2349 / Meinst du / das der Herr lust habe am opfer vnd

2342 Gottes gaben sol man nit frömbden götteren zuogeben.
2343 Ose.2.
2344 Von denen die Gott dienend aber nicht recht.
2345 Deut.12.
2346 Leuit.10
2347 2.Reg.6.
2348 Jud.17.
2349 1.Sam.15.

Die Fünff vnd dreissigste
vereeret / Sonnder 116 der vorauß / der die eigenschafften Gottes die sonst niemand moͤgend mitteilt oder zuͦgeben werden / den creaturen vnd geschoͤpfften zuͦgibt / ob er jn gleich mit keinem bild außtruckt. Oder der die gaben die er von Gott empfangen hatt / vermeint von den heiligen im himmel empfangen haben. Daß sind aber die eigenschafften Gottes / die niemand anders moͤgend zuͦgaͤben werden. Nammlich / alles vermoͤgen / alles wüssen / allenthalben zuͦ gegen sein / alles hoͤren / haͤlffen / wolthetig / gerecht / vnd barmhertzig sein. Dann mit disen stucken erzeüget der hochgeleert vnd fürtreffenlichist Prophet Esaias als mit vnbeweglichen argumenten / das die goͤtter der Babilonier vnd Heiden nicht goͤtter seyend / dann sie koͤnnind künfftige ding nicht vorsagen oder wüssen / moͤgind auch weders guͦts noch boͤses thuͦn. Deßhalb so sind dises eigenschafften Gottes / die keiner geschoͤpfft moͤgend zuͦgeben werden / mit allerley guͤteren moͤgen reych machen / moͤgen mitt gerechter straff züchtigen. Jtem allwüssend vnnd allmechtig sein. 2342 Vnnd ist deßhalb der superstitiosus vnd abergloͤubisch / der dise ding den heiligen zuͦgibt / vnnd sie darumb anruͤfft vnd jhnen dienet. Der Prophet Oseas2343 handlet rauch wider die Juden / die Gottes gaben frembden Goͤtteren zuͦgabend / vnnd nennt die Synagog vnnd versammlung der selbigen / ein huͦren vnd maͤtzen / vnnd spricht / Jch wird mich jhrer kinder nicht erbarmen / dann sie sind huͦrenkinder. Dann jhr muͦter hatt geebrechet / vnnd gesprochen / Jch wil meinen buͦlen nachlauffen / die gebend mir mein wasser vnd mein brot / mein wullins vnnd mein leinins / mein oͤl vnd mein tranck. Vnnd bald hernach / Vnnd hatt nicht erkennt das ich jhren korn most vnnd oͤl silber vnnd gold gaͤben hab / welches sie dem Baal angehenckt. Also ist es auch auff den heütigen tag gemein / das man nicht allein Gott / sonnder den heiligen im himmel / die frücht der erden / Jtem das guͦt vnd boͤß waͤtter zuͦgibt. Diser aberglaub ist kein gottsaͤlikeit.

2344 Vber das so wirt auch Gott abergloͤubischer weyß gedienet / wenn man jm gleich allein dienet / aber nit also wie man sol. Vngerechter gottsdienst kumpt auß der menschen guͦtduncken / vnd vergleicht sich nicht mit dem wort vnd befelch Gottes. Dann denn zuͦmal wirt dem Herren recht gedienet / so man jhm nach seinem willen vnd wort dienet. Jm gesatzt gebeütet Gott also2345 / Huͤt dich / das du nicht fragest nach den goͤtteren der Heiden / vnnd spraͤchist / Wie dise voͤlcker jren goͤtteren gedienet habend / also wil ich auch thuͦn. Du solt nicht also an dem Herren deinem Gott thuͦn ꝛc. Alles was ich euch gebeüt / das soͤllend jhr halten / das jhr darnach thuͤgind. Jr soͤllend nichts darzuͦ noch daruͦn thuͦn. 2346 Nadab vnnd Abihu opffertend dem Herren frembds feür / darumb wurdend sie vor dem Herren mit feür von himmel herab verbrennt. 2347 Oza kam gechling vmb / darumb das er die punts laden Gottes anderst angeruͤrt / dann es Gott in seinem gesatzt befolhen hatt. Micha im buͦch der richteren2348 / richtet dem waren Gott der Jehouah genennt wirt / ein bild / altar / Capell vnd dienst auff. Er wirt aber von der heiligen geschrifft gscholten / dann diser dienst was nit nun auß der heiligen geschrifft nit genommen / sonder was auch dem gesatzt Gottes inn all waͤg zuͦ wider. Also richtet Hieroboam dem Gott Jsraels ein herrlichen gottsdienst an / richtet grosse tempel auff / vnd guldine bilder / dieweil aber soͤlichs mit dem wort Gottes nicht stimpt / so wirt es überal mit ein ander als ein greüliche kirchenroͤuberey verdampt. Was wir aber überal von allen gottßdiensten halten soͤllind / die Gott nicht befolhen / vnd die mit dem wort Gottes nit stimmend / sonnder auß vnnserem eignen guͦt duncken erdacht sind / das erklaͤrt vnns die einig zeügnuß deß fürtreffenlichen Propheten Samuels / die er wider den Saul vnnd seine opffer mit disen worten redt2349 / Meinst du / das der Herr lust habe am opfer vnd

2342 Gottes gaben sol man nit froͤmbden goͤtteren zuͦgeben.
2343 Ose.2.
2344 Von denen die Gott dienend aber nicht recht.
2345 Deut.12.
2346 Leuit.10
2347 2.Reg.6.
2348 Jud.17.
2349 1.Sam.15.
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                   keinem bild außtruckt. Oder der die gaben die er von Gott empfangen hatt /
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                   eigenschafften Gottes / die niemand anders mo&#x0364;gend zu&#x0366;ga&#x0364;ben werden. Nammlich /
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                   mich jhrer kinder nicht erbarmen / dann sie sind hu&#x0366;renkinder. Dann jhr mu&#x0366;ter
                   hatt geebrechet / vnnd gesprochen / Jch wil meinen bu&#x0366;len nachlauffen / die gebend
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                   dienst was nit nun auß der heiligen geschrifft nit genommen / sonder was auch dem
                   gesatzt Gottes inn all wa&#x0364;g zu&#x0366; wider. Also richtet Hieroboam dem Gott
                   Jsraels ein herrlichen gottsdienst an / richtet grosse tempel auff / vnd guldine
                   bilder / dieweil aber so&#x0364;lichs mit dem wort Gottes nicht stimpt / so wirt
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[[279]/0650] Die Fünff vnd dreissigste vereeret / Sonnder 116 der vorauß / der die eigenschafften Gottes die sonst niemand moͤgend mitteilt oder zuͦgeben werden / den creaturen vnd geschoͤpfften zuͦgibt / ob er jn gleich mit keinem bild außtruckt. Oder der die gaben die er von Gott empfangen hatt / vermeint von den heiligen im himmel empfangen haben. Daß sind aber die eigenschafften Gottes / die niemand anders moͤgend zuͦgaͤben werden. Nammlich / alles vermoͤgen / alles wüssen / allenthalben zuͦ gegen sein / alles hoͤren / haͤlffen / wolthetig / gerecht / vnd barmhertzig sein. Dann mit disen stucken erzeüget der hochgeleert vnd fürtreffenlichist Prophet Esaias als mit vnbeweglichen argumenten / das die goͤtter der Babilonier vnd Heiden nicht goͤtter seyend / dann sie koͤnnind künfftige ding nicht vorsagen oder wüssen / moͤgind auch weders guͦts noch boͤses thuͦn. Deßhalb so sind dises eigenschafften Gottes / die keiner geschoͤpfft moͤgend zuͦgeben werden / mit allerley guͤteren moͤgen reych machen / moͤgen mitt gerechter straff züchtigen. Jtem allwüssend vnnd allmechtig sein. 2342 Vnnd ist deßhalb der superstitiosus vnd abergloͤubisch / der dise ding den heiligen zuͦgibt / vnnd sie darumb anruͤfft vnd jhnen dienet. Der Prophet Oseas 2343 handlet rauch wider die Juden / die Gottes gaben frembden Goͤtteren zuͦgabend / vnnd nennt die Synagog vnnd versammlung der selbigen / ein huͦren vnd maͤtzen / vnnd spricht / Jch wird mich jhrer kinder nicht erbarmen / dann sie sind huͦrenkinder. Dann jhr muͦter hatt geebrechet / vnnd gesprochen / Jch wil meinen buͦlen nachlauffen / die gebend mir mein wasser vnd mein brot / mein wullins vnnd mein leinins / mein oͤl vnd mein tranck. Vnnd bald hernach / Vnnd hatt nicht erkennt das ich jhren korn most vnnd oͤl silber vnnd gold gaͤben hab / welches sie dem Baal angehenckt. Also ist es auch auff den heütigen tag gemein / das man nicht allein Gott / sonnder den heiligen im himmel / die frücht der erden / Jtem das guͦt vnd boͤß waͤtter zuͦgibt. Diser aberglaub ist kein gottsaͤlikeit. 2344 Vber das so wirt auch Gott abergloͤubischer weyß gedienet / wenn man jm gleich allein dienet / aber nit also wie man sol. Vngerechter gottsdienst kumpt auß der menschen guͦtduncken / vnd vergleicht sich nicht mit dem wort vnd befelch Gottes. Dann denn zuͦmal wirt dem Herren recht gedienet / so man jhm nach seinem willen vnd wort dienet. Jm gesatzt gebeütet Gott also 2345 / Huͤt dich / das du nicht fragest nach den goͤtteren der Heiden / vnnd spraͤchist / Wie dise voͤlcker jren goͤtteren gedienet habend / also wil ich auch thuͦn. Du solt nicht also an dem Herren deinem Gott thuͦn ꝛc. Alles was ich euch gebeüt / das soͤllend jhr halten / das jhr darnach thuͤgind. Jr soͤllend nichts darzuͦ noch daruͦn thuͦn. 2346 Nadab vnnd Abihu opffertend dem Herren frembds feür / darumb wurdend sie vor dem Herren mit feür von himmel herab verbrennt. 2347 Oza kam gechling vmb / darumb das er die punts laden Gottes anderst angeruͤrt / dann es Gott in seinem gesatzt befolhen hatt. Micha im buͦch der richteren 2348 / richtet dem waren Gott der Jehouah genennt wirt / ein bild / altar / Capell vnd dienst auff. Er wirt aber von der heiligen geschrifft gscholten / dann diser dienst was nit nun auß der heiligen geschrifft nit genommen / sonder was auch dem gesatzt Gottes inn all waͤg zuͦ wider. Also richtet Hieroboam dem Gott Jsraels ein herrlichen gottsdienst an / richtet grosse tempel auff / vnd guldine bilder / dieweil aber soͤlichs mit dem wort Gottes nicht stimpt / so wirt es überal mit ein ander als ein greüliche kirchenroͤuberey verdampt. Was wir aber überal von allen gottßdiensten halten soͤllind / die Gott nicht befolhen / vnd die mit dem wort Gottes nit stimmend / sonnder auß vnnserem eignen guͦt duncken erdacht sind / das erklaͤrt vnns die einig zeügnuß deß fürtreffenlichen Propheten Samuels / die er wider den Saul vnnd seine opffer mit disen worten redt 2349 / Meinst du / das der Herr lust habe am opfer vnd 2342 Gottes gaben sol man nit froͤmbden goͤtteren zuͦgeben. 2343 Ose.2. 2344 Von denen die Gott dienend aber nicht recht. 2345 Deut.12. 2346 Leuit.10 2347 2.Reg.6. 2348 Jud.17. 2349 1.Sam.15.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [279]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/650>, abgerufen am 22.11.2024.