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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Er bedeckt den himmel mit wolcken / vnnd rüstet der erden regen zuo. Er gibt dem vich sein fuoter / auch den jungen rappen die zuo jhm schreyend. Er gibt schnee wie wollen / vnd ströwet den reyffen wie äschen. Er wirfft sein ys stuckweyß / wär mag vor seinem frost beston? wenn er denn sein gheiß sendet / so schmeltzt er es / er wäyet mit seinem wind / schnäll so lauffend die bäch an. Jtem an einem anderen ort. Er fürt die wolcken här vonn den enden der wält / er machet die plitzg zuo rägen / er fürt die wind herfür auß jhrem gehalte. Dergleichen ding werdend auch vil erzellt im buoch Job im acht vnd dreissigsten vnd neün vnd dreissigsten Capitel. Auch hin vnd wider in Psalmen / vnd inn den bücheren der heiligen Propheten. Aber dise jetz erzellte zeügnussen sind gnuogsamm / welche überflüssig gnuog anzeigend vnd bezeügend / das Gott mit seiner fürsehung dise wält vnnd alles das inn der wält ist / besonnders aber den menschen den besitzer der wält / vonn dessenn wegen alle ding erschaffen sind / regiere vnnd leite.

2180 Da gäbend wir aber dem fato / das ist der genötigten erachtung nichts zuo / weder dem Stoischen / noch Astrologischen / habend auch nichts zuo thuon mit dem Heidischen guoten oder bösen glück. Vnnd müßigend vnns in disem handel alles Philosophischen disputierens überal / das der warheit der Prophetischen vnnd Apostolischen geschrifften zuo wider ist / vnnd beruowend inn dem einigen wort Gottes. Glaubend vnnd leerend deßhalb einfaltigklich / das Gott alle ding mitt seiner fürsehung vnnd nach seinem guoten willen / mitt gerechtem gericht / inn schöner ordnung / durch gerechte vnnd billiche mittel verwalte vnnd regiere. Vnnd wär die selbigen verachtet / vnnd allein jmmerdar das wörtli fürsehung treibt / da ist nicht müglich / das der den handel der fürsehung recht verstande. Ja sagend sie / dieweil alle ding in der wält durch Gottes fürsehung verwalten werdend / so dörffend wir keinen fleiß anzuowenden jener an / so mögend wir wol müssig gan vnd schlaffen / vnnd ist gnuog das wir allein auff den trib Gottes wartind / dann wenn er vnnser hilff dörffen wirt / so wirt er vns wol wider vnseren willen zwingen zuo dem das er wil das es vonn vns geschähe. Vns werdend aber die heiligen in der gschrifft fürgestellt / das sie vonn der fürsehung Gottes vil Christenlicher haltend redend vnnd vrtheilend / dann also. 2181 Der Engel spricht ie zum Loth mitt heiteren außtruckten worten / yl gen Zoar / vnnd errette dich daselbst / dann ich kan nichts thuon / biß das du hinein kumpst. Sich da wirt Loth durch die fürsichtikeit Gottes mit den seinen erhalten / die burger aber zuo Sodom vnd in den vmbliggenden stetten verderbt. Noch / mitten im werck der erlösung / wirt auch vom Loth arbeit erforderet / vnnd das er die selbig mit willen thüge. Ja spricht der Herr / Jch kan nichts thuon / biß du gen Zoar kumpst. So spricht der heilig künig vnnd Prophet Dauid heiter2182 / Jch vertrauw auff dich O Herr / vnd sag das du mein Gott bist / Mein stündli stat in deiner hand. Noch nichts dest minder / äben er / der sich so gar vnnd gantz auff die fürsichtikeyt Gottes verließ / 2183 trachtet emsigklich / wie er mit seinem fleiß vnnd geschicklikeit dem auffsatz Sauls seines schwähers entrünnen vnnd entfliehen möchte. Er verachtet auch nicht die hilff vnnd den list Michols seines geliebten Ehgmahels. Er spricht nicht / Es geschicht alles durch Gottes fürsichtikeyt / darumb so darffs keiner geschwindikeit / oder keiner künsten / der allmechtig mag mich wol auß den henden der kriegßleüthen vnnsers vatters erretten / oder sunst wunderbarlicher weiß erhalten / wir wöllend rüwig sein vnnd Gott lassen über vnns walten. Er wußt vnnd verstuond / das wie die fürsichtikeit Gottes durch mittel vnnd inn gewüsser ordnung handlet vnnd würckt / das es also auch seines ampts was / sich deren mittlen mit Gottsforcht

2180 Wider das Heidenthumb.
2181 Das die mittel von den glöubigen nicht verachtet werdind. Gen.19.
2182 Psal.31.
2183 1.Sam.19.

Predig.
Er bedeckt den himmel mit wolcken / vnnd rüstet der erden regen zuͦ. Er gibt dem vich sein fuͦter / auch den jungen rappen die zuͦ jhm schreyend. Er gibt schnee wie wollen / vnd stroͤwet den reyffen wie aͤschen. Er wirfft sein ys stuckweyß / waͤr mag vor seinem frost beston? wenn er denn sein gheiß sendet / so schmeltzt er es / er waͤyet mit seinem wind / schnaͤll so lauffend die baͤch an. Jtem an einem anderen ort. Er fuͤrt die wolcken haͤr vonn den enden der waͤlt / er machet die plitzg zuͦ raͤgen / er fuͤrt die wind herfür auß jhrem gehalte. Dergleichen ding werdend auch vil erzellt im buͦch Job im acht vnd dreissigsten vnd neün vnd dreissigsten Capitel. Auch hin vnd wider in Psalmen / vnd inn den buͤcheren der heiligen Propheten. Aber dise jetz erzellte zeügnussen sind gnuͦgsamm / welche überflüssig gnuͦg anzeigend vnd bezeügend / das Gott mit seiner fürsehung dise waͤlt vnnd alles das inn der waͤlt ist / besonnders aber den menschen den besitzer der waͤlt / vonn dessenn wegen alle ding erschaffen sind / regiere vnnd leite.

2180 Da gaͤbend wir aber dem fato / das ist der genoͤtigten erachtung nichts zuͦ / weder dem Stoischen / noch Astrologischen / habend auch nichts zuͦ thuͦn mit dem Heidischen guͦten oder boͤsen glück. Vnnd muͤßigend vnns in disem handel alles Philosophischen disputierens überal / das der warheit der Prophetischen vnnd Apostolischen geschrifften zuͦ wider ist / vnnd beruͦwend inn dem einigen wort Gottes. Glaubend vnnd leerend deßhalb einfaltigklich / das Gott alle ding mitt seiner fürsehung vnnd nach seinem guͦten willen / mitt gerechtem gericht / inn schoͤner ordnung / durch gerechte vnnd billiche mittel verwalte vnnd regiere. Vnnd waͤr die selbigen verachtet / vnnd allein jmmerdar das woͤrtli fürsehung treibt / da ist nicht müglich / das der den handel der fürsehung recht verstande. Ja sagend sie / dieweil alle ding in der waͤlt durch Gottes fürsehung verwalten werdend / so doͤrffend wir keinen fleiß anzuͦwenden jener an / so moͤgend wir wol muͤssig gan vnd schlaffen / vnnd ist gnuͦg das wir allein auff den trib Gottes wartind / dann wenn er vnnser hilff doͤrffen wirt / so wirt er vns wol wider vnseren willen zwingen zuͦ dem das er wil das es vonn vns geschaͤhe. Vns werdend aber die heiligen in der gschrifft fürgestellt / das sie vonn der fürsehung Gottes vil Christenlicher haltend redend vnnd vrtheilend / dann also. 2181 Der Engel spricht ie zum Loth mitt heiteren außtruckten worten / yl gen Zoar / vnnd errette dich daselbst / dann ich kan nichts thuͦn / biß das du hinein kumpst. Sich da wirt Loth durch die fürsichtikeit Gottes mit den seinen erhalten / die burger aber zuͦ Sodom vnd in den vmbliggenden stetten verderbt. Noch / mitten im werck der erloͤsung / wirt auch vom Loth arbeit erforderet / vnnd das er die selbig mit willen thuͤge. Ja spricht der Herr / Jch kan nichts thuͦn / biß du gen Zoar kumpst. So spricht der heilig künig vnnd Prophet Dauid heiter2182 / Jch vertrauw auff dich O Herr / vnd sag das du mein Gott bist / Mein stündli stat in deiner hand. Noch nichts dest minder / aͤben er / der sich so gar vnnd gantz auff die fürsichtikeyt Gottes verließ / 2183 trachtet emsigklich / wie er mit seinem fleiß vnnd geschicklikeit dem auffsatz Sauls seines schwaͤhers entrünnen vnnd entfliehen moͤchte. Er verachtet auch nicht die hilff vnnd den list Michols seines geliebten Ehgmahels. Er spricht nicht / Es geschicht alles durch Gottes fürsichtikeyt / darumb so darffs keiner geschwindikeit / oder keiner künsten / der allmechtig mag mich wol auß den henden der kriegßleüthen vnnsers vatters erretten / oder sunst wunderbarlicher weiß erhalten / wir woͤllend ruͤwig sein vnnd Gott lassen über vnns walten. Er wußt vnnd verstuͦnd / das wie die fürsichtikeit Gottes durch mittel vnnd inn gewüsser ordnung handlet vnnd würckt / das es also auch seines ampts was / sich deren mittlen mit Gottsforcht

2180 Wider das Heidenthumb.
2181 Das die mittel von den gloͤubigen nicht verachtet werdind. Gen.19.
2182 Psal.31.
2183 1.Sam.19.
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                   jhm schreyend. Er gibt schnee wie wollen / vnd stro&#x0364;wet den reyffen wie a&#x0364;schen. Er
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                   gheiß sendet / so schmeltzt er es / er wa&#x0364;yet mit seinem wind / schna&#x0364;ll so lauffend
                   die ba&#x0364;ch an. Jtem an einem anderen ort. Er fu&#x0364;rt die wolcken ha&#x0364;r vonn den enden
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                   dreissigsten vnd neün vnd dreissigsten Capitel. Auch hin vnd wider in Psalmen /
                   vnd inn den bu&#x0364;cheren der heiligen Propheten. Aber dise jetz erzellte zeügnussen
                   sind gnu&#x0366;gsamm / welche überflüssig gnu&#x0366;g anzeigend vnd bezeügend / das Gott mit
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                   den list Michols seines geliebten Ehgmahels. Er spricht nicht /
                   Es geschicht alles durch Gottes fürsichtikeyt / darumb so darffs keiner
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[CCLXIIII./0619] Predig. Er bedeckt den himmel mit wolcken / vnnd rüstet der erden regen zuͦ. Er gibt dem vich sein fuͦter / auch den jungen rappen die zuͦ jhm schreyend. Er gibt schnee wie wollen / vnd stroͤwet den reyffen wie aͤschen. Er wirfft sein ys stuckweyß / waͤr mag vor seinem frost beston? wenn er denn sein gheiß sendet / so schmeltzt er es / er waͤyet mit seinem wind / schnaͤll so lauffend die baͤch an. Jtem an einem anderen ort. Er fuͤrt die wolcken haͤr vonn den enden der waͤlt / er machet die plitzg zuͦ raͤgen / er fuͤrt die wind herfür auß jhrem gehalte. Dergleichen ding werdend auch vil erzellt im buͦch Job im acht vnd dreissigsten vnd neün vnd dreissigsten Capitel. Auch hin vnd wider in Psalmen / vnd inn den buͤcheren der heiligen Propheten. Aber dise jetz erzellte zeügnussen sind gnuͦgsamm / welche überflüssig gnuͦg anzeigend vnd bezeügend / das Gott mit seiner fürsehung dise waͤlt vnnd alles das inn der waͤlt ist / besonnders aber den menschen den besitzer der waͤlt / vonn dessenn wegen alle ding erschaffen sind / regiere vnnd leite. 2180 Da gaͤbend wir aber dem fato / das ist der genoͤtigten erachtung nichts zuͦ / weder dem Stoischen / noch Astrologischen / habend auch nichts zuͦ thuͦn mit dem Heidischen guͦten oder boͤsen glück. Vnnd muͤßigend vnns in disem handel alles Philosophischen disputierens überal / das der warheit der Prophetischen vnnd Apostolischen geschrifften zuͦ wider ist / vnnd beruͦwend inn dem einigen wort Gottes. Glaubend vnnd leerend deßhalb einfaltigklich / das Gott alle ding mitt seiner fürsehung vnnd nach seinem guͦten willen / mitt gerechtem gericht / inn schoͤner ordnung / durch gerechte vnnd billiche mittel verwalte vnnd regiere. Vnnd waͤr die selbigen verachtet / vnnd allein jmmerdar das woͤrtli fürsehung treibt / da ist nicht müglich / das der den handel der fürsehung recht verstande. Ja sagend sie / dieweil alle ding in der waͤlt durch Gottes fürsehung verwalten werdend / so doͤrffend wir keinen fleiß anzuͦwenden jener an / so moͤgend wir wol muͤssig gan vnd schlaffen / vnnd ist gnuͦg das wir allein auff den trib Gottes wartind / dann wenn er vnnser hilff doͤrffen wirt / so wirt er vns wol wider vnseren willen zwingen zuͦ dem das er wil das es vonn vns geschaͤhe. Vns werdend aber die heiligen in der gschrifft fürgestellt / das sie vonn der fürsehung Gottes vil Christenlicher haltend redend vnnd vrtheilend / dann also. 2181 Der Engel spricht ie zum Loth mitt heiteren außtruckten worten / yl gen Zoar / vnnd errette dich daselbst / dann ich kan nichts thuͦn / biß das du hinein kumpst. Sich da wirt Loth durch die fürsichtikeit Gottes mit den seinen erhalten / die burger aber zuͦ Sodom vnd in den vmbliggenden stetten verderbt. Noch / mitten im werck der erloͤsung / wirt auch vom Loth arbeit erforderet / vnnd das er die selbig mit willen thuͤge. Ja spricht der Herr / Jch kan nichts thuͦn / biß du gen Zoar kumpst. So spricht der heilig künig vnnd Prophet Dauid heiter 2182 / Jch vertrauw auff dich O Herr / vnd sag das du mein Gott bist / Mein stündli stat in deiner hand. Noch nichts dest minder / aͤben er / der sich so gar vnnd gantz auff die fürsichtikeyt Gottes verließ / 2183 trachtet emsigklich / wie er mit seinem fleiß vnnd geschicklikeit dem auffsatz Sauls seines schwaͤhers entrünnen vnnd entfliehen moͤchte. Er verachtet auch nicht die hilff vnnd den list Michols seines geliebten Ehgmahels. Er spricht nicht / Es geschicht alles durch Gottes fürsichtikeyt / darumb so darffs keiner geschwindikeit / oder keiner künsten / der allmechtig mag mich wol auß den henden der kriegßleüthen vnnsers vatters erretten / oder sunst wunderbarlicher weiß erhalten / wir woͤllend ruͤwig sein vnnd Gott lassen über vnns walten. Er wußt vnnd verstuͦnd / das wie die fürsichtikeit Gottes durch mittel vnnd inn gewüsser ordnung handlet vnnd würckt / das es also auch seines ampts was / sich deren mittlen mit Gottsforcht 2180 Wider das Heidenthumb. 2181 Das die mittel von den gloͤubigen nicht verachtet werdind. Gen.19. 2182 Psal.31. 2183 1.Sam.19.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCLXIIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/619>, abgerufen am 22.11.2024.