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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Drey vnd dreissigste
wöllend wir vnseren kinden nicht verhalten / vnd der nachkommenden wält die eer deß Herren außkünden / sein stercke / vnnd seine wunderbaren werck die er thon hatt / das es die nachkommenden / die kinder die für vnnd für geboren werdend wüssind / vnd es jren kinderen erzellind / damit sie jr vertrauwen in Gott setzind / seiner wercken nicht vergeßind / vnd seine gebott haltind. Vnd was daselbst weiter volget Psalm lxxviij.

2105 Diser weyß Gott zuo erkennen ist auch nicht vngleich dise / die auß vergleichung genommen wirt. Dann die heilig geschrifft vergleicht die aller köstlichisten ding die in der wält sind mit Gott / vnd erhept jn über die ding alle / damit wir darauß lernind / das Gott das oberst guot / vnnd sein herrlikeit vnentlich seye. Ein ort im Esaia mag vnns hie an stat viler anderen gnuog sein / welches wir am viertzigsten Capitel mit disen worten läsend. Wär hatt die wasser mitt seiner goufflen gefochten / wär hatt die himmel mit der spann gemässen? wär hat mit dreyen fingeren den staub der erden begriffen / vnd die berg bey dem gewicht / vnd die bühel bey der wag abgewegen? wär hatt den geist deß Herren vnderrichtet? oder welcher ist sein rath der jn leere? wän hat er raths gefragt / das er jn verstendig mache / vnd leere den wäg deß rechten? Nimm war / alle völcker gegen jm sind wie ein tropf gegem eimer voll / vnd werdend gegen jm gerechnet wie das wenig das die wag außzeücht. Nimm war / die Jnßlen zerwirfft er wie kleinen staub. Der Libanus möchte das feür nicht anzünden / vnd alle seine thier wärend nit gnuogsam zum brandopffer. Alle völcker sind gegen jhm wie nichts / ja ytel öd vnd lär gegen jm gerechnet. Verstond jr das nicht? ist es euch nicht von anfang här geprediget? sind jr deß nicht berichtet / seyd das pfimment der erden gelegt ist? das er auff der kuglen der wält sitzt / vnd die inwoner der wält sind gegen jm wie höwstofflen. Das er die himmel außbreitet wie ein decke / das er sie außspannet wie ein zällt / das er die Fürsten zuonüte / vnnd die richter der erden ytel machet? etc. Hie här gehörend auch die prosopopoeiae, oder angemaßten bildtnussen Gottes / deren du etliche (über die gesichten die wir doben in der anderen weyß deß erkennens Gottes gemeldet) besonders die fürnempsten fintst Psalm. xviij. vnd Cant. v. die laß ich vnerlüteret ston / damit ich mich nit zuo lang hierinnen sume / dann wir habend noch von anderen auch zuo reden.

2106 Zum letsten wirt Gott erkennt / auß den sprüchen / so durch den mund der heiligen Propheten vnd Apostlen eroffnet sind. Als da ist der fürtreffenlich spruch deß heiligen Propheten Jeremie / der da spricht2107 / Der weys rüme sich nit seiner weyßheit / noch der starck seiner stercke / noch der reich seiner reichtagen / sonder der sich rümen wil / der rüme sich deß / das er mich verstande vnd bekenne / dann ich bin der Herr / der barmhertzigkeit / gericht vnnd gerechtikeit auff erden thuon / deßhalben hab ich an sölichen dingen auch einen besonderen lust / spricht der Herr. Durch Gottes barmhertzikeit werdend wir erhalten / vnd mit mengerley gaben geziert. Mit seinem gericht legt er den gottlosen vnd vngehorsammen billiche straffen auff / vnd erhaltet billikeit. Also mit der gerechtikeit / haltet er warhafftiklich was er verheissen hat. Darumb so sagend wir / das Gott ein heiland vnd reichlicher gäber seye aller güteren / ein billicher richter / vnd die warhaffte warheit selb im halten vnnd leisten seiner verheissungen. Hiehär gehört nun die leer der heiligen Propheten vnnd Apostlen / die da anzeigt / das dises die ware erkantnuß Gottes seye / die da erkennt Gott im wäsen einfalt / in den personen aber drifallt sein. 2108 Von der einfalte deß göttlichen wäsens (durch welche / so die erhalten / die vile der Heidischen Götteren verworffen vnd verdampt wirt) wir dise nachuolgende zeügnussen auß der heiligen geschrifft setzen wöllend / welche allein die fürnemmeren sind / dann wär wolt sie alle mögen erzellen? Die fürnempst zeügnuß ist die / so in der Prophetischen

2105 Gott wirt auch durch vergleichungen angebildet.
2106 Gott wirt auch erlernet auß den sprüchen der heiligen Propheten vnd Apostlen.
2107 Jer.9.
2108 Das Gott einfalt seye im wäsen.

Die Drey vnd dreissigste
woͤllend wir vnseren kinden nicht verhalten / vnd der nachkommenden waͤlt die eer deß Herren außkünden / sein stercke / vnnd seine wunderbaren werck die er thon hatt / das es die nachkommenden / die kinder die für vnnd für geboren werdend wüssind / vnd es jren kinderen erzellind / damit sie jr vertrauwen in Gott setzind / seiner wercken nicht vergeßind / vnd seine gebott haltind. Vnd was daselbst weiter volget Psalm lxxviij.

2105 Diser weyß Gott zuͦ erkennen ist auch nicht vngleich dise / die auß vergleichung genommen wirt. Dann die heilig geschrifft vergleicht die aller koͤstlichisten ding die in der waͤlt sind mit Gott / vnd erhept jn über die ding alle / damit wir darauß lernind / das Gott das oberst guͦt / vnnd sein herrlikeit vnentlich seye. Ein ort im Esaia mag vnns hie an stat viler anderen gnuͦg sein / welches wir am viertzigsten Capitel mit disen worten laͤsend. Waͤr hatt die wasser mitt seiner goufflen gefochten / waͤr hatt die himmel mit der spann gemaͤssen? waͤr hat mit dreyen fingeren den staub der erden begriffen / vnd die berg bey dem gewicht / vnd die bühel bey der wag abgewegen? waͤr hatt den geist deß Herren vnderrichtet? oder welcher ist sein rath der jn leere? waͤn hat er raths gefragt / das er jn verstendig mache / vnd leere den waͤg deß rechten? Nimm war / alle voͤlcker gegen jm sind wie ein tropf gegem eimer voll / vnd werdend gegen jm gerechnet wie das wenig das die wag außzeücht. Nimm war / die Jnßlen zerwirfft er wie kleinen staub. Der Libanus moͤchte das feür nicht anzünden / vnd alle seine thier waͤrend nit gnuͦgsam zum brandopffer. Alle voͤlcker sind gegen jhm wie nichts / ja ytel oͤd vnd laͤr gegen jm gerechnet. Verstond jr das nicht? ist es euch nicht von anfang haͤr geprediget? sind jr deß nicht berichtet / seyd das pfimment der erden gelegt ist? das er auff der kuglen der waͤlt sitzt / vnd die inwoner der waͤlt sind gegen jm wie hoͤwstofflen. Das er die himmel außbreitet wie ein decke / das er sie außspannet wie ein zaͤllt / das er die Fürsten zuͦnüte / vnnd die richter der erden ytel machet? ꝛc. Hie haͤr gehoͤrend auch die prosopopoeiae, oder angemaßten bildtnussen Gottes / deren du etliche (über die gesichten die wir doben in der anderen weyß deß erkennens Gottes gemeldet) besonders die fürnempsten fintst Psalm. xviij. vnd Cant. v. die laß ich vnerlüteret ston / damit ich mich nit zuͦ lang hierinnen sume / dann wir habend noch von anderen auch zuͦ reden.

2106 Zum letsten wirt Gott erkennt / auß den sprüchen / so durch den mund der heiligen Propheten vnd Apostlen eroffnet sind. Als da ist der fürtreffenlich spruch deß heiligen Propheten Jeremie / der da spricht2107 / Der weys ruͤme sich nit seiner weyßheit / noch der starck seiner stercke / noch der reich seiner reichtagen / sonder der sich ruͤmen wil / der ruͤme sich deß / das er mich verstande vnd bekenne / dann ich bin der Herr / der barmhertzigkeit / gericht vnnd gerechtikeit auff erden thuͦn / deßhalben hab ich an soͤlichen dingen auch einen besonderen lust / spricht der Herr. Durch Gottes barmhertzikeit werdend wir erhalten / vnd mit mengerley gaben geziert. Mit seinem gericht legt er den gottlosen vnd vngehorsammen billiche straffen auff / vnd erhaltet billikeit. Also mit der gerechtikeit / haltet er warhafftiklich was er verheissen hat. Darumb so sagend wir / das Gott ein heiland vnd reichlicher gaͤber seye aller guͤteren / ein billicher richter / vnd die warhaffte warheit selb im halten vnnd leisten seiner verheissungen. Hiehaͤr gehoͤrt nun die leer der heiligen Propheten vnnd Apostlen / die da anzeigt / das dises die ware erkantnuß Gottes seye / die da erkennt Gott im waͤsen einfalt / in den personen aber drifallt sein. 2108 Von der einfalte deß goͤttlichen waͤsens (durch welche / so die erhalten / die vile der Heidischen Goͤtteren verworffen vnd verdampt wirt) wir dise nachuͦlgende zeügnussen auß der heiligen geschrifft setzen woͤllend / welche allein die fürnemmeren sind / dann waͤr wolt sie alle moͤgen erzellen? Die fürnempst zeügnuß ist die / so in der Prophetischen

2105 Gott wirt auch durch vergleichungen angebildet.
2106 Gott wirt auch erlernet auß den sprüchen der heiligen Propheten vnd Apostlen.
2107 Jer.9.
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/604>, abgerufen am 22.11.2024.