Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Drey vnd dreissigste
der leib die gedancken nicht erstattet hette. Gott aber sind sie nicht notwendig / dessen willen die werck nit nun on alle arbeit volgend / sonder gleich mit sampt dem willen herfür kömmend. Er ist aber gantz vnd gar ein aug / dann er sicht gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein or / dann er hört gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein hand / dann er würckt gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein fuoß / dann er ist gantz vnd gar allenthalben. Dann was einfaltig ist / dz mag jm selb nit vngleich sein / vnd stond die ding allein in vnderscheid der glideren / die von der geburt kömmend zur zerstörung / die ding aber so nicht mit auffgewachsen sind / mögends nit empfinden oder der selben teylhafftig sein / etc. Vnd was daselbs weiter volget / Dann dise wort sind alle Tertulliani.

2078 Darumb da man lißt Moses habe Gott gsehen von angsicht zuo angsicht / Jtem da man lißt / Jacob Jsrael vnd die Propheten habind Gott heiter gesehen nit durch dunckle wort / da wirt bedeütet / das jnen gantz heitere krefftige vnd besonders gheime gesichten fürgestellt sygind worden. Dann es spricht Theodoretus Episcopus Cyri recht vnd waarhafft / Wir sagend / das die vätter / die Göttlich natur oder substantz nitt gesehen habind / welche weder vmbschriben / noch begriffen / noch mit dem gemüt erfasset mag werden / vnnd alle ding begreifft / sonder allein etwas herrlikeit / vnd etliche gesichten / die nit über jr vermögen sonder dem selben gleich wärend. Dann dise gwüssen sprüch der heiligen gschrifft sind vnd bleibend allwegen waarhafft2079 / Es hat niemand ye Gott gesehen. Jtem2080 Gott wonet in eim liecht / da niemants zuokommen mag. Jtem2081 / Niemand wirt mein angesicht sehen vnd läben / das ist / dieweil man hie auff erden in diser zerstörung vnd vnuolkommenheit vnsers fleisches läbt / so mag niemand das wäsen Gottes / welches ein ewigs vnd vnsichtbars liecht ist / sehen. Dann wenn wir auß diser zerbrüchligkeit erlediget vnd clarificiert werdend / denn so werden wir jhn sehen wie er ist. Darumb so lißt man nicht das Gott von den vätteren gesehen sey worden / nach der völle der Gottheyt / sonder nach dem es die menschen habend mögen erleiden vnd faßen.

2082 Tertullianus vermeynt / das alles im alten Testament von Gott dem vatter durch den Sun geschehen sey / der ein gestalt die sich den menschen zimpte habe angenommen / vnd also den vätteren erschinen sey vnd mit jhnen geredt habe. Paulus redt im anfang der Epistel zun Hebreeren außtrucklich vom sun Gottes der mensch worden / vnd laugnet nit gantz vnd gar / das der vatter nie nützit durch den Sun gethon habe. Tertullianus spricht / Dem Sun ist aller gewalt geben in himmel vnnd auff erden. Nun kan es aber nicht alles sein / es sey denn zuo allen zeiten alles. Darumb so ist dises der Sun / der allweg herab kommen vom Adam an biß auff die Ertzvätter vnd Propheten / vnnd mit den menschen geredt hat / durch gesichten / im troum / in erscheinungen / im tuncklen wort. Also hatt Gott allweg gelernet auff erden mit den menschen gemeynschafft haben / vnd das hat kein anderer thon dann dz wort / das fleisch solt werden. Das lernet er aber / das er vns also den glauben zuo ruste / das wir dest ringer glaubtind den sun Gotts in die wält herab kommen sein / vnd wüßtind das vornahen etwas dergleichen auch geschehen etc. Dann dises sind alles Tertulliam wort. Nach diser vorwarnung aber / wöllend wir yetzund besehen die erscheinungen der Göttlichen Maiestat so etlichen heiligen menschen beschähen.

2083 Gott hat seinen dieneren vil vnd mancherley gesichten vnd erscheinungen fürgestellt / mit denen er sein herrlikeit etlicher maß angebildet / welche all zuo erzellen vnd nacheinander zuo erklären zuo vil arbeit brauchen wurde. Die fürnemsten darunder findest du Exo. xix. Esa. vj. Ezech. j. Dan. vij. vnd in der offenbarung deß heiligen Euangelisten vnnd Apostels Joannis / welche ich bey disem anzeigen wil bleiben lassen. Aber die für nempst vnnd volkomnest vnder

2078 Wie die vätter Gott gesehen habind.
2079 Joan.1.
2080 1.Tim.6.
2081 Exo.33.
2082 Das Gott durch den Sun alles mit den vätteren gehandlet habe.
2083 Von gesichten vnd erscheinungen mitt denen Gott angebildet ist worden.

Die Drey vnd dreissigste
der leib die gedancken nicht erstattet hette. Gott aber sind sie nicht notwendig / dessen willen die werck nit nun on alle arbeit volgend / sonder gleich mit sampt dem willen herfür koͤmmend. Er ist aber gantz vnd gar ein aug / dann er sicht gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein or / dann er hoͤrt gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein hand / dann er würckt gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein fuͦß / dann er ist gantz vnd gar allenthalben. Dann was einfaltig ist / dz mag jm selb nit vngleich sein / vnd stond die ding allein in vnderscheid der glideren / die von der geburt koͤmmend zur zerstoͤrung / die ding aber so nicht mit auffgewachsen sind / moͤgends nit empfinden oder der selben teylhafftig sein / ꝛc. Vnd was daselbs weiter volget / Dann dise wort sind alle Tertulliani.

2078 Darumb da man lißt Moses habe Gott gsehen von angsicht zuͦ angsicht / Jtem da man lißt / Jacob Jsrael vnd die Propheten habind Gott heiter gesehen nit durch dunckle wort / da wirt bedeütet / das jnen gantz heitere krefftige vnd besonders gheime gesichten fürgestellt sygind worden. Dann es spricht Theodoretus Episcopus Cyri recht vnd waarhafft / Wir sagend / das die vaͤtter / die Goͤttlich natur oder substantz nitt gesehen habind / welche weder vmbschriben / noch begriffen / noch mit dem gemuͤt erfasset mag werden / vnnd alle ding begreifft / sonder allein etwas herrlikeit / vnd etliche gesichten / die nit über jr vermoͤgen sonder dem selben gleich waͤrend. Dann dise gwüssen sprüch der heiligen gschrifft sind vnd bleibend allwegen waarhafft2079 / Es hat niemand ye Gott gesehen. Jtem2080 Gott wonet in eim liecht / da niemants zuͦkommen mag. Jtem2081 / Niemand wirt mein angesicht sehen vnd laͤben / das ist / dieweil man hie auff erden in diser zerstoͤrung vnd vnuͦlkommenheit vnsers fleisches laͤbt / so mag niemand das waͤsen Gottes / welches ein ewigs vnd vnsichtbars liecht ist / sehen. Dann wenn wir auß diser zerbrüchligkeit erlediget vnd clarificiert werdend / denn so werden wir jhn sehen wie er ist. Darumb so lißt man nicht das Gott von den vaͤtteren gesehen sey worden / nach der voͤlle der Gottheyt / sonder nach dem es die menschen habend moͤgen erleiden vnd faßen.

2082 Tertullianus vermeynt / das alles im alten Testament von Gott dem vatter durch den Sun geschehen sey / der ein gestalt die sich den menschen zimpte habe angenommen / vnd also den vaͤtteren erschinen sey vnd mit jhnen geredt habe. Paulus redt im anfang der Epistel zun Hebreeren außtrucklich vom sun Gottes der mensch worden / vnd laugnet nit gantz vnd gar / das der vatter nie nützit durch den Sun gethon habe. Tertullianus spricht / Dem Sun ist aller gewalt geben in himmel vnnd auff erden. Nun kan es aber nicht alles sein / es sey denn zuͦ allen zeiten alles. Darumb so ist dises der Sun / der allweg herab kommen vom Adam an biß auff die Ertzvaͤtter vnd Propheten / vnnd mit den menschen geredt hat / durch gesichten / im troum / in erscheinungen / im tuncklen wort. Also hatt Gott allweg gelernet auff erden mit den menschen gemeynschafft haben / vnd das hat kein anderer thon dann dz wort / das fleisch solt werden. Das lernet er aber / das er vns also den glauben zuͦ ruste / das wir dest ringer glaubtind den sun Gotts in die waͤlt herab kommen sein / vnd wüßtind das vornahen etwas dergleichen auch geschehen ꝛc. Dann dises sind alles Tertulliam wort. Nach diser vorwarnung aber / woͤllend wir yetzund besehen die erscheinungen der Goͤttlichen Maiestat so etlichen heiligen menschen beschaͤhen.

2083 Gott hat seinen dieneren vil vnd mancherley gesichten vnd erscheinungen fürgestellt / mit denen er sein herrlikeit etlicher maß angebildet / welche all zuͦ erzellen vnd nacheinander zuͦ erklaͤren zuͦ vil arbeit brauchen wurde. Die fürnemsten darunder findest du Exo. xix. Esa. vj. Ezech. j. Dan. vij. vnd in der offenbarung deß heiligen Euangelisten vnnd Apostels Joannis / welche ich bey disem anzeigen wil bleiben lassen. Aber die für nempst vnnd volkomnest vnder

2078 Wie die vaͤtter Gott gesehen habind.
2079 Joan.1.
2080 1.Tim.6.
2081 Exo.33.
2082 Das Gott durch den Sun alles mit den vaͤtteren gehandlet habe.
2083 Von gesichten vnd erscheinungen mitt denen Gott angebildet ist worden.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0598" n="[253]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">D</hi>rey
                            vnd dreissigste</hi></hi><lb/></fw>der leib die gedancken nicht erstattet
                   hette. Gott aber sind sie nicht
                   notwendig / dessen willen die werck nit nun on alle arbeit volgend / sonder gleich
                   mit sampt dem willen herfür ko&#x0364;mmend. Er ist aber gantz vnd gar ein aug / dann er
                   sicht gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein or / dann er ho&#x0364;rt gantz vnd gar. Er
                   ist gantz vnd gar ein hand / dann er würckt gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar
                   ein fu&#x0366;ß / dann er ist gantz vnd gar allenthalben. Dann was einfaltig ist / dz mag
                   jm selb nit vngleich sein / vnd stond die ding allein in vnderscheid der glideren
                   / die von der geburt ko&#x0364;mmend zur zersto&#x0364;rung / die ding aber so nicht mit
                   auffgewachsen sind / mo&#x0364;gends nit empfinden
                   oder der selben teylhafftig sein / &#xA75B;c. Vnd was daselbs weiter volget / Dann dise
                   wort sind alle Tertulliani.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2078"> Wie die va&#x0364;tter Gott gesehen
                      habind.</note> Darumb da man lißt Moses habe Gott gsehen von angsicht zu&#x0366;
                   angsicht / Jtem da man lißt / Jacob Jsrael vnd die Propheten habind Gott heiter
                   gesehen nit durch dunckle wort / da wirt bedeütet / das jnen gantz heitere
                   krefftige vnd besonders gheime gesichten fürgestellt sygind worden. Dann es
                   spricht Theodoretus Episcopus Cyri recht vnd waarhafft / Wir sagend / das die
                   va&#x0364;tter / die Go&#x0364;ttlich natur oder substantz nitt gesehen habind / welche weder
                   vmbschriben / noch begriffen / noch mit dem gemu&#x0364;t erfasset mag werden / vnnd alle
                   ding begreifft / sonder allein etwas herrlikeit / vnd etliche gesichten / die nit
                   über jr vermo&#x0364;gen sonder dem selben gleich wa&#x0364;rend. Dann dise gwüssen sprüch der
                   heiligen gschrifft sind vnd bleibend allwegen waarhafft<note place="foot" n="2079"> Joan.1.</note> / Es hat niemand ye Gott gesehen.
                      Jtem<note place="foot" n="2080"> 1.Tim.6.</note> Gott
                   wonet in eim liecht / da niemants zu&#x0366;kommen mag. Jtem<note place="foot" n="2081"> Exo.33.</note> / Niemand wirt mein angesicht sehen
                   vnd la&#x0364;ben / das ist / dieweil man hie auff erden in diser zersto&#x0364;rung vnd
                   vnu&#x0366;lkommenheit vnsers fleisches la&#x0364;bt / so mag niemand das wa&#x0364;sen Gottes / welches
                   ein ewigs vnd vnsichtbars liecht ist / sehen. Dann wenn wir auß diser
                   zerbrüchligkeit erlediget vnd clarificiert werdend /
                   denn so werden wir jhn sehen wie er ist. Darumb so lißt man nicht das Gott von den
                   va&#x0364;tteren gesehen sey worden / nach der vo&#x0364;lle der Gottheyt / sonder nach dem es die
                   menschen habend mo&#x0364;gen erleiden vnd faßen.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2082"> Das Gott durch den Sun alles mit den
                      va&#x0364;tteren gehandlet habe.</note> Tertullianus vermeynt / das alles im alten
                   Testament von Gott dem vatter durch den Sun geschehen sey / der ein gestalt die
                   sich den menschen zimpte habe angenommen / vnd also den va&#x0364;tteren erschinen sey vnd
                   mit jhnen geredt habe. Paulus redt im anfang der Epistel zun Hebreeren
                   außtrucklich vom sun Gottes der mensch worden / vnd laugnet nit gantz vnd gar
                   / das der vatter nie nützit durch den Sun gethon
                   habe. Tertullianus spricht / Dem Sun ist aller gewalt geben in himmel vnnd auff
                   erden. Nun kan es aber nicht alles sein / es sey denn zu&#x0366; allen zeiten alles.
                   Darumb so ist dises der Sun / der allweg herab kommen vom Adam an biß auff die
                   Ertzva&#x0364;tter vnd Propheten / vnnd mit den menschen geredt hat / durch gesichten / im
                   troum / in erscheinungen / im tuncklen wort. Also hatt Gott allweg gelernet
                   auff erden mit den menschen gemeynschafft haben / vnd das hat kein
                   anderer thon dann dz wort / das fleisch solt werden. Das lernet er aber / das er
                   vns also den glauben zu&#x0366; ruste / das wir dest ringer glaubtind den sun Gotts in
                   die wa&#x0364;lt herab kommen sein / vnd wüßtind das vornahen etwas dergleichen
                   auch geschehen &#xA75B;c. Dann dises sind alles Tertulliam wort. Nach diser vorwarnung
                   aber / wo&#x0364;llend wir yetzund besehen die erscheinungen der Go&#x0364;ttlichen Maiestat so
                   etlichen heiligen menschen bescha&#x0364;hen.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="2083"> Von gesichten vnd erscheinungen mitt
                      denen Gott angebildet ist worden.</note> Gott hat seinen dieneren vil vnd
                   mancherley gesichten vnd erscheinungen fürgestellt / mit denen er sein herrlikeit
                   etlicher maß angebildet / welche all zu&#x0366; erzellen vnd nacheinander zu&#x0366; erkla&#x0364;ren
                   zu&#x0366; vil arbeit brauchen wurde. Die fürnemsten darunder findest du Exo. xix. Esa.
                   vj. Ezech. j. Dan. vij. vnd in der offenbarung deß heiligen Euangelisten vnnd
                   Apostels Joannis / welche ich bey disem anzeigen wil bleiben lassen. Aber die für
                   nempst vnnd volkomnest vnder<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[253]/0598] Die Drey vnd dreissigste der leib die gedancken nicht erstattet hette. Gott aber sind sie nicht notwendig / dessen willen die werck nit nun on alle arbeit volgend / sonder gleich mit sampt dem willen herfür koͤmmend. Er ist aber gantz vnd gar ein aug / dann er sicht gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein or / dann er hoͤrt gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein hand / dann er würckt gantz vnd gar. Er ist gantz vnd gar ein fuͦß / dann er ist gantz vnd gar allenthalben. Dann was einfaltig ist / dz mag jm selb nit vngleich sein / vnd stond die ding allein in vnderscheid der glideren / die von der geburt koͤmmend zur zerstoͤrung / die ding aber so nicht mit auffgewachsen sind / moͤgends nit empfinden oder der selben teylhafftig sein / ꝛc. Vnd was daselbs weiter volget / Dann dise wort sind alle Tertulliani. 2078 Darumb da man lißt Moses habe Gott gsehen von angsicht zuͦ angsicht / Jtem da man lißt / Jacob Jsrael vnd die Propheten habind Gott heiter gesehen nit durch dunckle wort / da wirt bedeütet / das jnen gantz heitere krefftige vnd besonders gheime gesichten fürgestellt sygind worden. Dann es spricht Theodoretus Episcopus Cyri recht vnd waarhafft / Wir sagend / das die vaͤtter / die Goͤttlich natur oder substantz nitt gesehen habind / welche weder vmbschriben / noch begriffen / noch mit dem gemuͤt erfasset mag werden / vnnd alle ding begreifft / sonder allein etwas herrlikeit / vnd etliche gesichten / die nit über jr vermoͤgen sonder dem selben gleich waͤrend. Dann dise gwüssen sprüch der heiligen gschrifft sind vnd bleibend allwegen waarhafft 2079 / Es hat niemand ye Gott gesehen. Jtem 2080 Gott wonet in eim liecht / da niemants zuͦkommen mag. Jtem 2081 / Niemand wirt mein angesicht sehen vnd laͤben / das ist / dieweil man hie auff erden in diser zerstoͤrung vnd vnuͦlkommenheit vnsers fleisches laͤbt / so mag niemand das waͤsen Gottes / welches ein ewigs vnd vnsichtbars liecht ist / sehen. Dann wenn wir auß diser zerbrüchligkeit erlediget vnd clarificiert werdend / denn so werden wir jhn sehen wie er ist. Darumb so lißt man nicht das Gott von den vaͤtteren gesehen sey worden / nach der voͤlle der Gottheyt / sonder nach dem es die menschen habend moͤgen erleiden vnd faßen. 2082 Tertullianus vermeynt / das alles im alten Testament von Gott dem vatter durch den Sun geschehen sey / der ein gestalt die sich den menschen zimpte habe angenommen / vnd also den vaͤtteren erschinen sey vnd mit jhnen geredt habe. Paulus redt im anfang der Epistel zun Hebreeren außtrucklich vom sun Gottes der mensch worden / vnd laugnet nit gantz vnd gar / das der vatter nie nützit durch den Sun gethon habe. Tertullianus spricht / Dem Sun ist aller gewalt geben in himmel vnnd auff erden. Nun kan es aber nicht alles sein / es sey denn zuͦ allen zeiten alles. Darumb so ist dises der Sun / der allweg herab kommen vom Adam an biß auff die Ertzvaͤtter vnd Propheten / vnnd mit den menschen geredt hat / durch gesichten / im troum / in erscheinungen / im tuncklen wort. Also hatt Gott allweg gelernet auff erden mit den menschen gemeynschafft haben / vnd das hat kein anderer thon dann dz wort / das fleisch solt werden. Das lernet er aber / das er vns also den glauben zuͦ ruste / das wir dest ringer glaubtind den sun Gotts in die waͤlt herab kommen sein / vnd wüßtind das vornahen etwas dergleichen auch geschehen ꝛc. Dann dises sind alles Tertulliam wort. Nach diser vorwarnung aber / woͤllend wir yetzund besehen die erscheinungen der Goͤttlichen Maiestat so etlichen heiligen menschen beschaͤhen. 2083 Gott hat seinen dieneren vil vnd mancherley gesichten vnd erscheinungen fürgestellt / mit denen er sein herrlikeit etlicher maß angebildet / welche all zuͦ erzellen vnd nacheinander zuͦ erklaͤren zuͦ vil arbeit brauchen wurde. Die fürnemsten darunder findest du Exo. xix. Esa. vj. Ezech. j. Dan. vij. vnd in der offenbarung deß heiligen Euangelisten vnnd Apostels Joannis / welche ich bey disem anzeigen wil bleiben lassen. Aber die für nempst vnnd volkomnest vnder 2078 Wie die vaͤtter Gott gesehen habind. 2079 Joan.1. 2080 1.Tim.6. 2081 Exo.33. 2082 Das Gott durch den Sun alles mit den vaͤtteren gehandlet habe. 2083 Von gesichten vnd erscheinungen mitt denen Gott angebildet ist worden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/598
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [253]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/598>, abgerufen am 22.11.2024.