Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.Predig. von desselbigen stucken vnd teylen / namlich vom
gsatzt der sitten / der Ceremonien / vnd der gerichten / Jtem vom brauch deß
gsatztes / auch von seiner erfüllung vnd auffhebung / von der gleicheit deßgleich
vom vnderscheid deß alten vnd neüwen volcks vnd testaments / von der
Christenlichen freyheit / von der ergernuß / von den guoten wercken / wie es vmb
die selben ein gestalt habe / auch von den verdiensten / von der sünd / vnd den
mancherley gstalten der sünden / Jtem von der gnad Gottes vnd dem Euangelio Jesu
Christi / in welchem vns der himmlisch vatter alles das zum läben vnd
ewigem heyl dienstlich vnd notwendig ist gegeben hat. Zum letsten auch von der
buoß / vnd allem das daran hanget. Dieweil ich mir aber fürgenommen Christenlich
von allen fürnemsten hauptpuncten vnser religion zuo disputieren / vnnd in dem das
bißhar disputiert ist / Gottes / seiner erkanntnuß vnd diensts / Jtem Christi Jesu
/ vnnd deß heiligen geists / auch der guoten vnd bösen geisteren /
deßgleich der kirchen / deß gebätts / der Sacramenten / vnnd anderer
dergleichen heiliger dingen vil gedacht ist worden / so erforderet die notturfft /
das nach dem ich die anderen stuck vollendet / ich yetz auch von disen
gemäldeten stucken allen vnd yeden besonders auß der h. gschrifft rede /
was mir dann der Herr zuo reden gäben wirt.2035 Von Gott sind vorzeiten vil jrriger meynungen gwesen / nit allein vnder dem gemeynen man / sonder auch bey den Philosophis / vnnd in den rottungen der falschen Christen. Von jhänen was der vralt vnd hochgeleert Leerer Tertullianus gewon zuo reden / Die Philosophi (das ist die weisen vnd gelerten by den Heyden) wärind der kätzeren Patriarchen vnnd Ertzvätter. Vonn disen aber spricht der heilig Apostel Joannes2036 / Sie sind vonn vnns außgangen / aber sie warend nicht von vnns / dann wo sie von vnns gewesen wärind / so wärind sie zwar bey vnns bliben. Wenn ich aber schon eüwer lieb eins yeden meynung nach einander erzallte / so sich ich doch nicht was fruchts jhr darauß schöpffen möchtind. Darzuo möcht es villeicht guot sein / das man horte worinnen andere gejrret / damitt wir vnns nicht auch an den selbigen schrofen stiessind. Darumb wo ettlich der baß geübteren wärind / die der Heyden vnnd Kätzeren meynungen von Gott wüssen wöltind / die mögend söllichs nemmen auß den Placitis Philosophorum Plutarchi lib. I cap. 7. oder auß anderen Heyden. Jtem auch auß dem j. buoch Cyrilli wider Julianum / deßgleich vß dem iiij. cap. Dogmatum uel definitionum Ecclesiast. Jch wil auff diß mal die Gottsförchtigen oren vnd gemüter mit disem last nicht beschwären. 2037 Dise
vngleichheyt der meynungen fleüßt auß keinem anderen brunnen har / dann auß der
menschen fräfenheyt vnnd vnwüssenheyt / die sich nicht schämmend auß jrem eignen
hirni vnnd guot duncken Gott anzemassen / dessen nichts an
jhm ist / vnd von dem er veer ist / Jch geschweigen erst das deß menschen gemüt
so gar eng vertuncklet vnd verfinsteret ist. Dann wär wil das wäsen Gottes mit
seinem verstand fassen vnd ergreiffen / so doch niemand ist der noch volkommenlich
ersehen habe / wie deß menschen seel / wie auch vil dings an deß menschen leib /
Jtem wie das wäsen der Sonnen vnd deß Mons sey? Man bringt wol vil natürlicher
argumenten vnd rechnungen herfür / noch bleibt das werck Gottes allweg grösser vnd
wunderbarlicher / dann es deß menschen hirni vnd zung möge erfolgen. Darumb sol
kein mensch / der etwas gwüsses von Gott haben wil / in jm selbs das selbig
suochen / oder sich auff menschlichs vrtheil verlassen / sonst wirt er allweg
seines hertzens gedicht ehren / thorheit / ytelkeit vnd fantasey namlich. Dargegen
wirt der recht von Gott halten vrteylen vnd reden / der jhm selb nützit zuogibt /
nichts auß seinem eignen hirni erdenckt / noch dem zuo volgen fürnimpt das ein
anderer erdacht / sonder in allen dingen auff den mund Gottes acht hat / vnd
dessen offenbarung volget. Darumb söllend 2035 Mancherley meynungen von
gott. 2036
1.Joan.2. 2037 Wohar die sältzamen meynungen
entspringind / vnd woruß man ware erkantnuß Gottes lernen sölle.
Predig. von desselbigen stucken vnd teylen / namlich vom
gsatzt der sitten / der Ceremonien / vnd der gerichten / Jtem vom brauch deß
gsatztes / auch von seiner erfüllung vnd auffhebung / von der gleicheit deßgleich
vom vnderscheid deß alten vnd neüwen volcks vnd testaments / von der
Christenlichen freyheit / von der ergernuß / von den guͦten wercken / wie es vmb
die selben ein gestalt habe / auch von den verdiensten / von der sünd / vnd den
mancherley gstalten der sünden / Jtem von der gnad Gottes vnd dem Euangelio Jesu
Christi / in welchem vns der himmlisch vatter alles das zum laͤben vnd
ewigem heyl dienstlich vnd notwendig ist gegeben hat. Zum letsten auch von der
buͦß / vnd allem das daran hanget. Dieweil ich mir aber fürgenommen Christenlich
von allen fürnemsten hauptpuncten vnser religion zuͦ disputieren / vnnd in dem das
bißhar disputiert ist / Gottes / seiner erkanntnuß vnd diensts / Jtem Christi Jesu
/ vnnd deß heiligen geists / auch der guͦten vnd boͤsen geisteren /
deßgleich der kirchen / deß gebaͤtts / der Sacramenten / vnnd anderer
dergleichen heiliger dingen vil gedacht ist worden / so erforderet die notturfft /
das nach dem ich die anderen stuck vollendet / ich yetz auch von disen
gemaͤldeten stucken allen vnd yeden besonders auß der h. gschrifft rede /
was mir dann der Herr zuͦ reden gaͤben wirt.2035 Von Gott sind vorzeiten vil jrriger meynungen gwesen / nit allein vnder dem gemeynen man / sonder auch bey den Philosophis / vnnd in den rottungen der falschen Christen. Von jhaͤnen was der vralt vnd hochgeleert Leerer Tertullianus gewon zuͦ reden / Die Philosophi (das ist die weisen vnd gelerten by den Heyden) waͤrind der kaͤtzeren Patriarchen vnnd Ertzvaͤtter. Vonn disen aber spricht der heilig Apostel Joannes2036 / Sie sind vonn vnns außgangen / aber sie warend nicht von vnns / dann wo sie von vnns gewesen waͤrind / so waͤrind sie zwar bey vnns bliben. Wenn ich aber schon eüwer lieb eins yeden meynung nach einander erzallte / so sich ich doch nicht was fruchts jhr darauß schoͤpffen moͤchtind. Darzuͦ moͤcht es villeicht guͦt sein / das man horte worinnen andere gejrret / damitt wir vnns nicht auch an den selbigen schrofen stiessind. Darumb wo ettlich der baß geuͤbteren waͤrind / die der Heyden vnnd Kaͤtzeren meynungen von Gott wüssen woͤltind / die moͤgend soͤllichs nemmen auß den Placitis Philosophorum Plutarchi lib. I cap. 7. oder auß anderen Heyden. Jtem auch auß dem j. buͦch Cyrilli wider Julianum / deßgleich vß dem iiij. cap. Dogmatum uel definitionum Ecclesiast. Jch wil auff diß mal die Gottsfoͤrchtigen oren vnd gemuͤter mit disem last nicht beschwaͤren. 2037 Dise
vngleichheyt der meynungen fleüßt auß keinem anderen brunnen har / dann auß der
menschen fraͤfenheyt vnnd vnwüssenheyt / die sich nicht schaͤmmend auß jrem eignen
hirni vnnd guͦt duncken Gott anzemassen / dessen nichts an
jhm ist / vnd von dem er veer ist / Jch geschweigen erst das deß menschen gemuͤt
so gar eng vertuncklet vnd verfinsteret ist. Dann waͤr wil das waͤsen Gottes mit
seinem verstand fassen vnd ergreiffen / so doch niemand ist der noch volkommenlich
ersehen habe / wie deß menschen seel / wie auch vil dings an deß menschen leib /
Jtem wie das waͤsen der Sonnen vnd deß Mons sey? Man bringt wol vil natürlicher
argumenten vnd rechnungen herfür / noch bleibt das werck Gottes allweg groͤsser vnd
wunderbarlicher / dann es deß menschen hirni vnd zung moͤge erfolgen. Darumb sol
kein mensch / der etwas gwüsses von Gott haben wil / in jm selbs das selbig
suͦchen / oder sich auff menschlichs vrtheil verlassen / sonst wirt er allweg
seines hertzens gedicht ehren / thorheit / ytelkeit vnd fantasey namlich. Dargegen
wirt der recht von Gott halten vrteylen vnd reden / der jhm selb nützit zuͦgibt /
nichts auß seinem eignen hirni erdenckt / noch dem zuͦ volgen fürnimpt das ein
anderer erdacht / sonder in allen dingen auff den mund Gottes acht hat / vnd
dessen offenbarung volget. Darumb soͤllend 2035 Mancherley meynungen von
gott. 2036
1.Joan.2. 2037 Wohar die saͤltzamen meynungen
entspringind / vnd woruß man ware erkantnuß Gottes lernen soͤlle.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0589" n="CCXLIX."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>von desselbigen stucken vnd teylen / namlich vom gsatzt der sitten / der Ceremonien / vnd der gerichten / Jtem vom brauch deß gsatztes / auch von seiner erfüllung vnd auffhebung / von der gleicheit deßgleich vom vnderscheid deß alten vnd neüwen volcks vnd testaments / von der Christenlichen freyheit / von der ergernuß / von den guͦten wercken / wie es vmb die selben ein gestalt habe / auch von den verdiensten / von der sünd / vnd den mancherley gstalten der sünden / Jtem von der gnad Gottes vnd dem Euangelio Jesu Christi / in welchem vns der himmlisch vatter alles das zum laͤben vnd ewigem heyl dienstlich vnd notwendig ist gegeben hat. Zum letsten auch von der buͦß / vnd allem das daran hanget. Dieweil ich mir aber fürgenommen Christenlich von allen fürnemsten hauptpuncten vnser religion zuͦ disputieren / vnnd in dem das bißhar disputiert ist / Gottes / seiner erkanntnuß vnd diensts / Jtem Christi Jesu / vnnd deß heiligen geists / auch der guͦten vnd boͤsen geisteren / deßgleich der kirchen / deß gebaͤtts / der Sacramenten / vnnd anderer dergleichen heiliger dingen vil gedacht ist worden / so erforderet die notturfft / das nach dem ich die anderen stuck vollendet / ich yetz auch von disen gemaͤldeten stucken allen vnd yeden besonders auß der h. gschrifft rede / was mir dann der Herr zuͦ reden gaͤben wirt.</p><lb/> <p><note place="foot" n="2035"> Mancherley meynungen von gott.</note> Von Gott sind vorzeiten vil jrriger meynungen gwesen / nit allein vnder dem gemeynen man / sonder auch bey den Philosophis / vnnd in den rottungen der falschen Christen. Von jhaͤnen was der vralt vnd hochgeleert Leerer Tertullianus gewon zuͦ reden / Die Philosophi (das ist die weisen vnd gelerten by den Heyden) waͤrind der kaͤtzeren Patriarchen vnnd Ertzvaͤtter. Vonn disen aber spricht der heilig Apostel Joannes<note place="foot" n="2036"> 1.Joan.2.</note> / Sie sind vonn vnns außgangen / aber sie warend nicht von vnns / dann wo sie von vnns gewesen waͤrind / so waͤrind sie zwar bey vnns bliben. Wenn ich aber schon eüwer lieb eins yeden meynung nach einander erzallte / so sich ich doch nicht was fruchts jhr darauß schoͤpffen moͤchtind. Darzuͦ moͤcht es villeicht guͦt sein / das man horte worinnen andere gejrret / damitt wir vnns nicht auch an den selbigen schrofen stiessind. Darumb wo ettlich der baß geuͤbteren waͤrind / die der Heyden vnnd Kaͤtzeren meynungen von Gott wüssen woͤltind / die moͤgend soͤllichs nemmen auß den <hi rendition="#aq">Placitis Philosophorum Plutarchi lib. I cap. 7.</hi> oder auß anderen Heyden. Jtem auch auß dem j. buͦch Cyrilli wider Julianum / deßgleich vß dem iiij. cap. <hi rendition="#aq">Dogmatum uel definitionum Ecclesiast.</hi> Jch wil auff diß mal die Gottsfoͤrchtigen oren vnd gemuͤter mit disem last nicht beschwaͤren.</p><lb/> <p><note place="foot" n="2037"> Wohar die saͤltzamen meynungen entspringind / vnd woruß man ware erkantnuß Gottes lernen soͤlle.</note> Dise vngleichheyt der meynungen fleüßt auß keinem anderen brunnen har / dann auß der menschen fraͤfenheyt vnnd vnwüssenheyt / die sich nicht schaͤmmend auß jrem eignen hirni vnnd guͦt duncken Gott anzemassen / dessen nichts an jhm ist / vnd von dem er veer ist / Jch geschweigen erst das deß menschen gemuͤt so gar eng vertuncklet vnd verfinsteret ist. Dann waͤr wil das waͤsen Gottes mit seinem verstand fassen vnd ergreiffen / so doch niemand ist der noch volkommenlich ersehen habe / wie deß menschen seel / wie auch vil dings an deß menschen leib / Jtem wie das waͤsen der Sonnen vnd deß Mons sey? Man bringt wol vil natürlicher argumenten vnd rechnungen herfür / noch bleibt das werck Gottes allweg groͤsser vnd wunderbarlicher / dann es deß menschen hirni vnd zung moͤge erfolgen. Darumb sol kein mensch / der etwas gwüsses von Gott haben wil / in jm selbs das selbig suͦchen / oder sich auff menschlichs vrtheil verlassen / sonst wirt er allweg seines hertzens gedicht ehren / thorheit / ytelkeit vnd fantasey namlich. Dargegen wirt der recht von Gott halten vrteylen vnd reden / der jhm selb nützit zuͦgibt / nichts auß seinem eignen hirni erdenckt / noch dem zuͦ volgen fürnimpt das ein anderer erdacht / sonder in allen dingen auff den mund Gottes acht hat / vnd dessen offenbarung volget. Darumb soͤllend<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [CCXLIX./0589]
Predig.
von desselbigen stucken vnd teylen / namlich vom gsatzt der sitten / der Ceremonien / vnd der gerichten / Jtem vom brauch deß gsatztes / auch von seiner erfüllung vnd auffhebung / von der gleicheit deßgleich vom vnderscheid deß alten vnd neüwen volcks vnd testaments / von der Christenlichen freyheit / von der ergernuß / von den guͦten wercken / wie es vmb die selben ein gestalt habe / auch von den verdiensten / von der sünd / vnd den mancherley gstalten der sünden / Jtem von der gnad Gottes vnd dem Euangelio Jesu Christi / in welchem vns der himmlisch vatter alles das zum laͤben vnd ewigem heyl dienstlich vnd notwendig ist gegeben hat. Zum letsten auch von der buͦß / vnd allem das daran hanget. Dieweil ich mir aber fürgenommen Christenlich von allen fürnemsten hauptpuncten vnser religion zuͦ disputieren / vnnd in dem das bißhar disputiert ist / Gottes / seiner erkanntnuß vnd diensts / Jtem Christi Jesu / vnnd deß heiligen geists / auch der guͦten vnd boͤsen geisteren / deßgleich der kirchen / deß gebaͤtts / der Sacramenten / vnnd anderer dergleichen heiliger dingen vil gedacht ist worden / so erforderet die notturfft / das nach dem ich die anderen stuck vollendet / ich yetz auch von disen gemaͤldeten stucken allen vnd yeden besonders auß der h. gschrifft rede / was mir dann der Herr zuͦ reden gaͤben wirt.
2035 Von Gott sind vorzeiten vil jrriger meynungen gwesen / nit allein vnder dem gemeynen man / sonder auch bey den Philosophis / vnnd in den rottungen der falschen Christen. Von jhaͤnen was der vralt vnd hochgeleert Leerer Tertullianus gewon zuͦ reden / Die Philosophi (das ist die weisen vnd gelerten by den Heyden) waͤrind der kaͤtzeren Patriarchen vnnd Ertzvaͤtter. Vonn disen aber spricht der heilig Apostel Joannes 2036 / Sie sind vonn vnns außgangen / aber sie warend nicht von vnns / dann wo sie von vnns gewesen waͤrind / so waͤrind sie zwar bey vnns bliben. Wenn ich aber schon eüwer lieb eins yeden meynung nach einander erzallte / so sich ich doch nicht was fruchts jhr darauß schoͤpffen moͤchtind. Darzuͦ moͤcht es villeicht guͦt sein / das man horte worinnen andere gejrret / damitt wir vnns nicht auch an den selbigen schrofen stiessind. Darumb wo ettlich der baß geuͤbteren waͤrind / die der Heyden vnnd Kaͤtzeren meynungen von Gott wüssen woͤltind / die moͤgend soͤllichs nemmen auß den Placitis Philosophorum Plutarchi lib. I cap. 7. oder auß anderen Heyden. Jtem auch auß dem j. buͦch Cyrilli wider Julianum / deßgleich vß dem iiij. cap. Dogmatum uel definitionum Ecclesiast. Jch wil auff diß mal die Gottsfoͤrchtigen oren vnd gemuͤter mit disem last nicht beschwaͤren.
2037 Dise vngleichheyt der meynungen fleüßt auß keinem anderen brunnen har / dann auß der menschen fraͤfenheyt vnnd vnwüssenheyt / die sich nicht schaͤmmend auß jrem eignen hirni vnnd guͦt duncken Gott anzemassen / dessen nichts an jhm ist / vnd von dem er veer ist / Jch geschweigen erst das deß menschen gemuͤt so gar eng vertuncklet vnd verfinsteret ist. Dann waͤr wil das waͤsen Gottes mit seinem verstand fassen vnd ergreiffen / so doch niemand ist der noch volkommenlich ersehen habe / wie deß menschen seel / wie auch vil dings an deß menschen leib / Jtem wie das waͤsen der Sonnen vnd deß Mons sey? Man bringt wol vil natürlicher argumenten vnd rechnungen herfür / noch bleibt das werck Gottes allweg groͤsser vnd wunderbarlicher / dann es deß menschen hirni vnd zung moͤge erfolgen. Darumb sol kein mensch / der etwas gwüsses von Gott haben wil / in jm selbs das selbig suͦchen / oder sich auff menschlichs vrtheil verlassen / sonst wirt er allweg seines hertzens gedicht ehren / thorheit / ytelkeit vnd fantasey namlich. Dargegen wirt der recht von Gott halten vrteylen vnd reden / der jhm selb nützit zuͦgibt / nichts auß seinem eignen hirni erdenckt / noch dem zuͦ volgen fürnimpt das ein anderer erdacht / sonder in allen dingen auff den mund Gottes acht hat / vnd dessen offenbarung volget. Darumb soͤllend
2035 Mancherley meynungen von gott.
2036 1.Joan.2.
2037 Wohar die saͤltzamen meynungen entspringind / vnd woruß man ware erkantnuß Gottes lernen soͤlle.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2014-03-16T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44)
(2014-03-12T12:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |